Original von Hundefreund
Zacharias erhält die Nachricht, dass seine Frau schwanger werden wird. Er kann sich das nicht so recht vorstellen, seine Frau und er sind doch beide alt. Daraufhin verliert er vorläufig seine Sprechfähigkeit, was ja absolut schlimm ist. Er wollte zwar ein Zeichen haben, aber weniger drastisch wäre es sicher auch gegangen.
Hm....ich kann dazu nur sagen, was mir spontan durch den Kopf geht: Er wollte ein Zeichen ( bei mir heisst es, er fragt: Woran soll ich erkennen....
wenn wir von Gott ein Zeichen fordern, sollten wir dann nicht ihm überlassen wie dieses Zeichen aussehen würde? Ich denke, wenn Gott dieses Zeichen an Zacharias gegeben hat, dann deshalb, weil es genau das war, dass Zacharias gebraucht hat, damit er das ja eigentliche unfassbare ( ein Kind im nicht mehr gebärfähigen Alter ) doch als Gnade oder Wunder - wie auch immer - anzunehmen.
Später erhält Maria ebenfalls die Nachricht, dass sie ein Kind zur Welt bringen wird. Auch sie kann nicht nachvollziehen, wie denn das funktionieren soll, zweifelt also ebenso wie Zacharias. Ihr passiert jedoch nicht das Geringste.
Streng genommen zweifelt sie nicht wie Zacharias. Zacharias zweifelt und fragt, wie oder woran er erkennen soll. Maria sagt, sie gehört dem Herrn und steht ihm ganz zur Verfügung und es soll an ihr geschehen, was der Engel ihr gesagt hat.
Wird da nicht ein und derselbe Sachverhalt mit zweierlei Maß gemessen und unterschiedlich reagiert? Einen Autor, den man fragen kann, gibt es zwar jetzt nicht, aber vielleicht findet jemand von euch eine Erklärung, warum das bedingungslose Annehmen der Ankündigung in einem Fall relevant sein soll und im anderen nicht ganz so schlimm gesehen wird.
Ob in diesem Fall mit zweierlei Mass gemessen wird ? Kann sein. Aber ich glaube, dass tut Gott dann wohl des öfteren. Denn er hat für jeden die Reaktion, die Antwort, das Mass, von mir aus auch die "Strafe", die ER für angemessen hält. Denn jeder Mensch ist anders, hört anders, versteht anders. Und Gott geht auf jeden so ein, wie der einzelne Mensch es braucht.
Auf der anderen Seite denke ich, es bleibt auch Gott überlassen, ob er in unseren Augen "gerecht" handelt, jeden gleich behandelt. Ich vertraue darauf, dass ER schon weiss warum er in unseren Augen manchmal ungerecht handelt.