Hallo Nicole,
war soeben auf meiner Buchhomepage www.nicht-klagen-kaempfen.de es funktioniert einwandfrei, hatte keine Probleme.
Trotzdem so kurz wie möglich nach Deinem Wunsch eine Inhaltsangabe.
Das Buch soll anderen Menschen Mut machen, mit Problemen fertig zu werden, nicht aufzugeben. Dazu erzähle ich meine Lebens- und Firmengeschichte. Ich bin gebürtiger Eisenacher, vom Jahrgang 49, also mit der BRD und der DDR geboren. Im Jahr 53 sind wir in den Westen geflüchtet, bin dort in der Wirtschaftswunderzeit unter ärmsten Bedingungen in einer zerbrechenden Familie aufgewachsen, als Möbel Apfelsinenkisten. Zum Mauerbau war ich gerade in der DDR bei der Großmutter, man verweigerte die Rückreise zu den Eltern. Es war eine Geiselnahme, der Staat verlangte die Rückübersiedlung, Originaldokumente sind enthalten. So wuchs ich mit von der 140,- M Rente der Großmutter auf, Unterstützung verweigerte der Staat, ich musste mir als Kind Nahrung dazu verdienen durch helfen beim nachbarlichen Bäcker und Fleischer. Eine ganz schlimme Zeit. Pakete meiner Eltern mit Nahrungsmittel wurden beim Zoll weitgehend zerstört und unbrauchbar gemacht. Studieren durfte ich nicht mit Eltern im Westen, musste aus der achten Klasse raus und einen Beruf erlernen. Erst in meinem Berufsleben als KFZ Handwerker habe ich mir ein vernünftiges Leben aufgebaut. Mein Buch erzählt vom Leben in der Mangelwirtschaft, wie es bisher kaum geschildert wurde. Als das ZDF aufkam, mussten wir uns Empfänger dafür selber bauen, damit wir es im Osten sehen konnten, dazu gingen Bauanleitungen um. Die Transistoren dazu schickte meine Mutter, in Matchboxautos versteckt, damit man sie beim Paketdurchleuchten nicht sah. Die Antennen wurden auf den Dachböden vor der Polizei versteckt, unter Ulbricht war es noch schlimm. Später brauchte man zum Kauf eines Farbfernsehers die Genehmigung des eigenen Betriebes, wer nicht "am Aufbau des Sozialismus" beteiligt war, Gesellschaftlich nichts tat, bekam keine Genehmigung. Meine Genehmigung ist im Buch enthalten, wie viele andere und Fotos zur DDR Zeit. Als meine Eltern 83 tödlich verunglückten, wurde mir als einzigen Sohn die letzte Ehre verweigert, ich erzähle von den Auseinandersetzungen mit der Stasi. Später stand ich kurz vor der Verhaftung, weil ich durch mein Hobby Modelleisenbahn einen Tauschpartner im Westen hatte, für den ich Modelle bastelte. Man lastete mir Devisenvergehen an, meine Stasiakte umfasst 12 Seiten, aber es gab keine Denunzianten in meinem Umfeld. Ich erzähle von den Hoffnungen der Wende, die ersten Demos voller Angst vor dem vollbewaffneten Staat. Wenn Westbesuch kam, der hatte schon Angst an der Grenze, obwohl er nur zu Besuch kam, aber die Angst vor Maschinenpistolen auf die Straße zu gehen, die war unglaublich groß. Die gesamte Wendezeit wird geschildert, das letzte Friedensgebet in der Kirche war wie eine unglaubliche Nationalversammlung. Der Landesbischof sprach, Fahnen wurden aufgerollt, die Menschen hatten Tränen in den Augen, der Wille nach Freiheit war allgegenwärtig. Dann die Grenzenöffnung und Euphorie, es war traumhaft. Dann kam die Ernüchterung, die gesamte Wirtschaft, die ja staatlich war, wurde durch die Treuhand in wenigen Fällen privatisiert, in den meisten Fällen vernichtet. Aus 600 Milliarden Produktivvermögen wurden 300 Milliarden Schulden. Kein Stein blieb auf dem anderen, das Leben eines jeden einzelnen veränderte sich folgenschwer. Fast alle DDR Bürger wurden zunächst arbeitslos. Jeder musste sich einen neuen Weg suchen, mein Weg führte in die Selbständigkeit. In einer Gartenlaube begann ich, Modelleisenbahnen und Automodelle meist nach DDR Vorbild zu entwickeln und zu fertigen. Ein abenteuerlicher Weg wird beschrieben, von Vorurteilen des Westens gegenüber Ostprodukten, vom Kampf mit Banken und Behörden. Der Aufbau wird beschrieben, bereits 1990 der erste Mitarbeiter und 1992 die erste Messeauszeichnung auf der Spielwarenmesse Nürnberg. Heute sind wir international bekannt, fertigen fast 600 Modelle, exportieren bis USA, Japan und Australien. Viele Messepreise, alleine 2002 auf der Spielwarenmesse Nürnberg bekamen wir von 257 Herstellern weltweit gleich zwei zweite Plätze zum "Modell des Jahres". In 2004 bauten wir noch ein 100 qm Ladengeschäft auf in einer eigens zugekauften Immobilie, laut Gewerbeamt bei der Abnahme, eines der schönsten Läden in Eisenach.
Kredite und Fördermittel bekamen wir fast nie, unser "Spielzeug" wurde nur belächelt. Trotzdem haben wir es geschafft, Stück für Stück, und haben Arbeitsplätze geschaffen. Den Laden haben wir sogar mit privaten Kleinanlegern, aufgebaut, worüber das Wirtschaftsmagazin "Markt" sehr positiv berichtete. Übrigens wurde 1992 und 2000 jeweils ein Film über uns gedreht, der mehrmals im Fernsehen lief. Das alles veranlasste mich, ein Buch darüber zu schreiben, um anderen zu helfen, durchzuhalten und zu kämpfen. Die Verlage lasen nicht mal das Manuskript, so habe ich alles selber organisiert und finanziert, das Buch erschien im Mai 06, seit dem sind erst 1000 Exemplare verkauft, meist über meine Buchhomepage. Erst jetzt nach der Messevorstellung wurde es auch im amazon.de besser, fällt aber jetzt wieder ab.
Dann geschah etwas schreckliches, zwei Monate nach Erscheinen meines Buches wurde unser Ladengeschäft durch einen Brandanschlag restlos vernichtet, 78 T€ Schaden, nur 23 T€ bekamen wir von der Versicherung, da Vandalismus nicht auf dem Versicherungsschein stand. Ganze 5 Monate brauchten wir zum Wiederaufbau in Eigenleistung, im Dezember eröffneten wir wieder. Hilfe hatten wir von allen Seiten, selbst Kinder boten ihre Sparbüchse an, wir sollen ihren Laden wieder ganz machen, der neben einer Schule liegt und auch Schul- und Pausenbedarf anbietet. Das machte uns wieder Mut, denn wir hätten in den ersten Wochen nach dem Brand fast aufgegeben. Bin nun fast 60 Jahre, stehe seit 17 Jahren unter Dauerbelastung von 14 Stunden täglich, der letzte Urlaub 1995, da kommt man langsam an seine Grenzen.
Mein Buch soll andere motivieren, dazu habe ich es auf den Markt gebracht, nicht um daran zu verdienen. Nun ist es aber in der Tat auch wirtschaftlich wichtig, mein Buch zu verkaufen, der Gesamtschaden des Brandes mit Umsatzausfällen beträgt mind. 170.000,- €.
Ich denke, nun kann man nachvollziehen, das ich mein Buch bekannt machen möchte.
Herzliche Grüße
Roland Kehr