Durch die Wettbewerbsbeiträge auf Toms Bücher neugierig geworden, las ich letzte Woche die Radio Nights.
Diese hatten mir, wie bereits an anderer Stelle berichtet, sehr gut gefallen.
Grund genug beim kleinen Buchhändler meines Vertrauens den Idiotentest zu ordern.
So viel vorweg:
Ich habe es nicht bereut.
Wussten schon die Radio Nights durch die melancholischen, selbstkritischen Zwischentöne zu gefallen, wurde dieser Eindruck vom Idiotentest noch übertroffen.
In der Einleitung ähnlich (gutes wird eben gern kopiert, aber wenn man sich selbst kopiert... :-)) wie die Radio Nights, versetzt man sich leichter in den Protagonisten hinein und versteht seine Persönlichkeit besser.
Obwohl das geschilderte Milieu nicht so unbedingt meine Welt ist, habe ich nicht das Gefühl das es mich abstösst. Ganz im Gegenteil. Durch die unnachahmliche Erzählweise von Tom fühle ich mich "mittendrinn". Sehe mich neben Henry am Tresen stehen, ein Bier trinken und alles beobachten.
Ist Henry wirklich so ein Arschloch wie an anderer Stelle behauptet?
Wenn ja, dann ist er aber ein sympathisches.
Konnte denn aus Henry, bei der Kindheitsgeschichte , etwas anderes werden? Ja, hätte, ist es aber nicht geworden.
Und ist trotzdem glaubwürdig.
Auch wenn der Schluss sehr "happy" ist, der Weg dorthin ist es nicht.
Ich war überrascht, wie es Tom gelingt mich erst unzählige Male zum Lachen zu bringen, um kurze Zeit später meine Augen zum schwimmen zu animieren.
Harry ist der traurige Mittelpunkt des Buches, einfühlsam dargestellt, mit einem Ende, das leider nur oft genau so eintritt.
Ist es wirklich nur dieses eine Erlebnis, das bewirkt, dass Henry "die Kurve bekommt"?
Ein tolles Buch, noch besser als die Radio Nights.
Ich warte gespannt auf den Oktober und den Dezember/Januar.