Es gibt sicherlich die unterschiedlichsten Gründe für den Wandel in unserer Gesellschaft.
Was hört man als erstes bei einer Schwangerschaft????
Warum jetzt (zu früh, zu spät)
Warum so viel Verantwortung ............. man hat doch Beruf und Partnerschaft, das müsste reichen.
Wenn du so gebunden bist, dann kannst du nicht mehr das Leben führen wie bisher.
Hast du schon gehört, dass viele Paare sich wieder trennen ........... und dann steht Frau allein da mit Kind/ern, was dann?
Möchtest du deinem Kind solch eine Perspektivlosigkeit wie gerade hier in Deutschland antun?????
Vieles wird vom Schwangerschaftstest bis zur Geburt einfach tot geredet. Meinem letzten Kind habe ich den zweiten Namen Desiree gegeben, die Erwünschte, damit meine Angehörigen ein für alle mal erkennen, dass ich auch dieses letzte Kind gewollt und geplant hatte.
Nach der Geburt meines ersten Sohnes brach mein kompletter Freundeskreis zusammen .................. weil ich bei gemeinsamen Hobbies oder Unternehmungen nicht mehr flexibel genug war. Kinder hatte niemand aus diesem Kreis, ich fühlte mich zeitweise wie ein Exot, außerdem war ich unverheiratet, was damals einem Eklat gleichkam. Ist immerhin schon 28 Jahre her.
Statt Kneipenbummel zu machen oder Samstags/Sonntags Ausritte zu planen habe ich gebastelt, getöpfert und mit kleinen Fimo-Männchen meinen Backofen verseucht. Die erste Krippe war aus Fimo, die Kaufladensachen waren aus Fimo ........... es war meine Fimo-Phase, danach folgten noch viele andere und es hat ungemein Spaß gemacht. Meine Wohnung sah mit Kind auch nicht mehr so gestylt aus und so sind mir einige Leute nach und nach auch erspart geblieben.
Heute lebt mein Großer 270 km entfernt mit Frau und Kind und ab und an bekomme ich Anrufe, in denen ER sich ausheult über seinen Knirps. Mein Enkel ist 4 Jahre alt, seit 1 Jahr besucht er den Kindergarten und für meinen Sohn ist es ein Phänomen, dass sein Sohn 'eigene' Sachen macht und äußert. Er hat die Zeit mit seinen jüngeren Geschwistern immer sehr distanziert gesehen, nicht wie ein großer Bruder sondern wie ein zweiter Vater.............. mit der erzieherischen Keule im Anschlag. Jetzt sieht er, dass nicht seine Geschwister verkorkst sind sondern Kinder sich irgendwann auf ihren eigenen Weg machen und eigene Gedanken entwickeln, das hat er so hautnah nie erlebt. Es gibt keine Vergleiche für ihn oder Beispiele aus seinem privaten Umfeld. Er und seine Frau müssen ganz allein lernen damit umzugehen.
Das war früher sicherlich anders, als es in den Familien noch mehr Kinder gab oder engere verwandtschaftliche Beziehungen. Die Hilfe und Unterstützung durch nahe Angehörige gibt es heute oft nicht mehr und an manch schrecklichen Nachrichten können wir sehen, dass junge Menschen oder alleinstehende Mütter sich oft überfordert fühlen und keinen wirklichen Bezug zu ihrem Kind finden können.
Elternschaft lernt man nicht in der Schule, das lernt man nur in der Familie ............ und da haben sich manche Voraussetzungen einfach dramatisch verändert.
Gabi