@ JaneDoe und Toebi:
Corinna und ich waren das erste Mal 1999 in Rom, als ich dort für "Engelspapst" recherchiert habe. Seitdem sind wir noch mehrmals dort gewesen und gemeinsam durch die Stadt und das Umland gezogen, weil es dort eben, wie Toebi richtig schreibt, faszinierend ist: Geschichte und Geschichten, Mythen und Legenden auf Schritt und Tritt. Was können sich Autoren mystisch angehauchter Romane Besseres wünschen?
Nun haben wir auch das große Glück, daß unser literarischer Agent Roman Hocke in Rom lebt, dort aufgewachsen ist und die Stadt wie seine Westentasche kennt. Ohne ihn und seine ebenfalls in Rom vernarrte Frau Andrea wäre eine so intensive Recherche kaum möglich gewesen.
Den letzten Rom-Trip für die Recherche zu "Teufelszahl" habe ich aus Zeitgründen aber allein unternommen. Na, nicht ganz, Roman und Andrea Hocke standen mir wieder zur Seite und haben es sogar geschafft, mich kurzfristig in die Katakomben einzuschleusen, die man auf dem Gelände des Vatikans in jüngster Zeit freigelegt hat. Vatikanexperte Andreas Englisch, der auch von Roman Hocke vertreten wird, meinte zwar, man müsse sich Wochen vorher anmelden, aber listig, wie ein Agent nun einmal ist, hat Roman Hocke kurzfristig den Vatikan angerufen und ein bißchen geflunkert. Nämlich daß (Flunkerei Nummer eins) "ein bedeutender Autor" (Flunkerei Nummer zwei) "aus München" (sein Argument: Hannover kenne man im Vatikan nicht so) zu dringenden Recherchen angereist sei. Und schwupp, am nächsten Tag konnten wir uns einer Privatführung durch die Katakomben anschließen. Merke: Agenten bewirken nicht nur im James-Bond-Film kolossale Dinge.
Ich glaube nicht, daß ich eine besondere Beziehung zu Rom oder dem Vatikan habe. Ich bin katholisch erzogen worden, habe aber irgendwann mit dem selbständigen Denken begonnen. Und so kam ich darauf, daß die Religion eine große Macht ist, die viele Menschen beeinflußt und die disen Einluß doch auf teilweise sehr fragwürdige Argumente stützt. Tja, und dann hat man als Autor schon seinen Stoff gefunden!
Jörg