Beiträge von Jörg

    Ich habe mein Exemplar des Buches schon verliehen, kann also im Moment nicht nachsehen. :unverstanden

    Da gab es so eine Stelle, in der geschrieben stand, dass die Ausgabe sowieso des Magazins eingezogen wurde oder ein Artikel verboten wurde.

    War es nicht der Stern? :gruebel

    Meinst du das hier:


    Mai: Noch vor der John-Affäre erschüttert die Russell-Affäre die junge BRD. Die Amtsgerichte München und Bonn untersagen den Verkauf der Münchner Illustrierten Nr. 22. Das Titelbild von Jane Russell sei «schwer jugendgefährdend». Die Chefredaktion mutmaßt, wahrer Grund für das Verkaufsverbot sei ein Artikel in derselben Ausgabe über die «Teure Hauptstadt Bonn».

    Das steht auf der Ralf-Langroth-Website: https://www.ralflangroth.de/praesident-verschwindet

    Wenn er sich in der Sachsenklinik den Artzkittel überstreift, ist mir Bernhard Bettermann sehr sympathisch. Bei "So weit die Füße tragen" bevorzuge ich die Verfilmung mit Heinz Weiss deshalb, weil sie auf mich authentischer gewirkt hat. Alte Filme fangen Sprache und Verhalten der damaligen Zeit schon einfach deshalb besser ein, weil Macher und Dasteller näher dran sind. Außerdem war Heinz Weiss im Kino der 60er Jahre Phil Decker, "Freund und Kollege" von Jerry Cotton, dessen Abenteuer ich ja auch mal aufschreiben durfte. ;)

    Das mit dem Rauchen und dem "Genuss" alkoholischer Getränke war einfach so, da muss man sich nur mal Filme aus der Zeit - oder eben über die Zeit - ansehen. Ich will weder Rauchen noch Trinken propagieren (zumal ich beides nicht tue), aber es wegzulassen, wäre für mich eine grobe Verfälschung der historischen Begleitumstände. Wenn in meiner Kindheit meine Onkels zu Besuch kamen, um sich beim örtlichen Herrenausstatter (Müller-Wipperfürth) neu einzukleiden, rauchte die Bude, gelöscht wurde mit Bier uns Schnaps. Zum Glück Ausnahmefälle, da meine Eltern nicht rauchten und zu einem Glas Bier eher genötigt werden mussten. :bier:rauch:geist

    Für mich stellte sich John auch sehr naiv dar, ich glaube er hat mit den besten Absichten gehandelt, aber ist naiv ins Messer gelaufen.

    Genauso sehe ich das auch.


    Ich freue mich auch schon auf Band 3 und finde es wirklich toll so noch etwas über die deutsche Geschichte zu lernen. In der Schule haben wir gar nichts darbüber gelernt, als Schulkind der 80er bestand unser Geschichtsunterricht (wenn wir denn mal welchen hatten) lediglich aus dem Nationalsozialismus, danach gab es keine deutsche Geschichte mehr :alter.

    Das war bei uns in der Schule ähnlich. Ich schreibe auch deshalb so gern historisch verankerte Romane, weil ich mich da im Selbststudium mit Zeiten beschäftigen kann, die mich interessieren. Band 3 ist in Arbeit, und auch hier freue ich mich wieder über alles, was ich so ausbuddele. Schade, dass nicht alles Eingang in den Roman finden kann. :wave

    Ich denke eher, er versucht gleichzeitig die Welt und seine Posten zu retten.


    Und so abgedreht, wie sich Putin jetzt benimmt, bin ich mir auch nicht hundertprozentig sicher, dass ein politisch prominenter Deutscher in diesen Tagen in Moskau nichts zu befürchten hat. :(

    Auch mir ging schon der Gedanke durch den Kopf, dass jemand, der sich so nah an den Massenmörder und Kriegsverbrecher Putin heranwagt, sich nicht einfach von ihm abwenden kann, ohne das Schlimmste zu befürchten.

    Schröder hat allerdings von Putin wohl nix zu befürchten und versucht einfach den einen oder anderen gut bezahlten Posten in Russland zu retten.

    Bei Otto John hatte ich schon das Gefühl, dass es ihm nicht um den eigenen Vorteil ging, sondern das er wirklich dachte was bewegen zu können.

    Ich glaube kaum, dass es John um den eigenen Vorteil ging. Er war ein Idealist, wie schon im Widerstand gegen Hitler, und als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz war er leider eine Fehlbesetzung. Er war jemand, der davon träumte, die Menschen mit den Ideen, die er für gut hielt, zu begeistern. Einen Posten in der internationalen Jugendarbeit zum Beispiel wäre das Ideale für ihn gewesen. Fast möchte ich ihn - ohne seine eigene Verantwortung für sein Handeln zu leugnen, allerdings - als Opfer der Umstände ansehen, die ich auf sein Amt beim Verfassungsschutz gehievt haben. So unsympathisch mir Reinhard Gehlen ist, als Geheimdienstchef war er besser geeignet.

    Da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Es gab damals sicher auch Menschen, die nicht nur die Nase an der Tür des Nachbarn hatten. Sicher ist es ungewöhnlich für die Zeit aber sicher nicht unmöglich.

    Da stimme ich zu. Gerade im eher kleinstädtischen Bonn gab es sicher auch viel "olle Miefigkeit," aber durch das rasante Wachstum als Bundeshauptstadt (Beamte, Diplomaten, Journalisten) wohl auch jede Menge "frischen Wind".

    Damit kann ich gut leben, wundere mich aber dann, wie schon geschrieben, wie Eva in das Rollenbild passt.

    Freie Journalistin, unverheiratet, mit eigener Wohnung (nicht nur zur Untermiete), die Herrenbesuch (das gab es in Band 1) empfängt, im Jahr 1954 im provinziellen Bonn?

    Das ist eine Beschönigung.

    Wenn ich mich recht an Band 1 erinnere, hat Dr. Neuenhahn bei der Wohnung mitgeholfen. Den hat sie ja dann auch eine Weile empfangen.

    Dass Evas Vater in Sowjetgefangenschaft ist kann ich mir gut vorstellen. In den Gulags waren deutsche Soldaten sehr sehr lange. Stalin hat sie bewusst vergessen. Ich erinnere mich noch, als Kind waren wir bei Bekannten, denn wir hatten noch keinen Fernseher, und haben dort jeden Sonntag die Folgen von "Soweit die Füße tragen" geguckt. Immer noch eine schlimme Erinnerung für mich.

    Ein beeindruckender Mehrteiler mit Heinz Weiss. Sollte ich mal wieder schauen. :!:

    Jou, ich war glaube ich 1966 das erste Mal in Berlin. War spannend, allerdings der Ostbesuch immer etwas gruselig.Ich bin damals die S- und U-Bahn von Anfang bis Ende gefahren. Friedrichsstraße war zu, da war alles duster, war schon komisch. Und die Umtauscherei der West- in Ostmark? oder überhaupt die Übertritte, ich war noch öfter dort, da meine Schwestern nach Berlin gezogen waren. War aber toll damals. Im Westen.

    Das klingt sehr eindrucksvoll. Ich sehe schon, Philipp und Eva haben nicht ihr letztes Abenteuer im geteilten Berlin erlebt ...