Beiträge von Jörg

streifi schrieb:

Eva ist ganz schön pessimistisch als sie Philipp am Flughafen verabschiedet. Ich denke doch schon, dass er zurück zu ihr kommt, ihm ist schon klar, was er an ihr hat und dass er sie liebt. Ist wohl bei Eva noch nicht ganz angekommen. Wobei ich schon verstehen kann, dass sie unsicher ist. Sie ist ja schließlich kein einfacher Mensch und die Sache mit der Narbe macht ihr wohl mehr zu schaffen, als sie es sich eingesteht.

Ich hoffe doch sehr, dass wir die beiden noch einmal wieder treffen

Was Eva erlebt hat, als Curt Hansen sie entführt hatte, wird ihr wohl zu denken gegeben haben. Und auch, was zwischen Gerber und June gelaufen ist. Nach außen gibt Eva ja gern die Harte, aber wie ist das noch mit dem weichen Kern? - Ich denke schon, dass die beiden sich wieder treffen werden.

streifi schrieb:

Und dann noch der dramatische Showdown mit Warncke. Schade, ich mochte ihn. Da hat sich herausgestellt, dass Leute bei denen er meinte, dass sie ihm nicht helfen würden genau das tun (der Hafenamtmann) und andere, von denen er dachte das er ihnen vertrauen kann ihn verkaufen. Eine bittere Erkenntnis denke ich.

Aus Feinden/Gegnern werden Freunde/Helfer, aus Freunden werden Widersacher. Das Gesczhäft der Spionage. Oder einfach das Leben.

streifi schrieb:

Und Gitta kommt mit dem Schrecken davon. Ich wünsche ihr, dass sie aus ihrem Beruf aussteigen kann um für ihre Tochter da sein zu können.

Hoffen wir, dass die Erlebnisse mit ihren Entführern ihr eine Warnung sind!

Tante Li schrieb:

So ungeklärte Kriminalfälle bieten für die verschiedensten Zwecke ausreichend Stoff.

Wie man an meinem Roman sieht. Oder nehmen wir den megaberühmten Jack the Ripper. Nach dem würde heute kein Hahn mehr krähen, hätte man ihn damals überführt.

Nofret78 schrieb:

Übrigens bin ich sehr froh darüber, dass Sattler mit Lilly glücklich ist. Ich hoffe darauf, dass er noch mehr in der Geschichte vorkommt, die Figur gefällt mir nämlich sehr gut. Warnke auch.

Ja, das sind beides sehr handfeste Charaktere die sich gut "schreiben lassen". Warnke hat in dieser Story eine größere Rolle, weshalb Sattler etwas in den Hintergrund tritt.

Nofret78 schrieb:

Das June Eva nix vom Sex mit Philipp auf die Nase bindet spricht eigentlich für sie. Aber ich denke, es ist vielleicht eine Taktik. Denn meine Meinung bleibt weiterhin, dass sie Philipp zurückwill. Ich könnte mir vorstellen, dass sie darauf vertraut das er es Eva beichtet. Und dann wäre sie da zum trösten, wenn Eva ihm den Laufpass geben sollte. An pure Großmut glaube ich bei June nicht.

Können Frauen so berechnend sein???

Tante Li schrieb:

Bezog sich der nicht auch auf Verlobte?

Das wurde diskutiert:

"Die Frage, ob auch der Beischlaf zwischen Verlobten als Unzucht anzusehen ist, wurde verschiedentlich beantwortet und auf die Umstände des Einzelfalles, insbesondere auf das Alter und die örtlichen Umstände abgestellt (so z.B. Stottmann, aaO, S. 203). Hieran zeigt sich, dass das Sexualstrafrecht dieser Zeit ein, von Sitten und Moralvorstellungen geprägtes Recht ohne eine echte Rechtfertigung war. So sollte die Strafbarkeit u.a. davon abhängen, ob der Geschlechtsverkehr zwischen Verlobten nach den örtlichen Gegebenheiten anstößig war."

https://www.benjamin-lanz.de/2…afrecht-der-1950er-jahre/

Mein Vater hat meine Mutter auch zu sich ins Haus geholt, als sie erst verlobt waren ...

Lese-rina schrieb:

Wahrscheinlich geht es dabei nicht um die Gegner, sondern um das Umfeld des Generals und vor allem um die Möglichkeit der unauffälligen Ermittlung Gerbers. Ansonsten würden sich doch alle (Amis wie Deutsche) fragen, wieso ein Mitglied der Sicherungsgruppe gerade jetzt Kontakt zum General aufnimmt. Da ist die private Verbindung ein guter Vorwand.

Ja! So hatte ich es mir gedacht.

Tante Li schrieb:

Diese Parallele passt hier ja auch gut zu dem Schicksal der Rosemarie Nitribitt. Wikipedia weiß, dass sie schon mit 11 Jahren von einem Nachbarsjungen vergewaltigt wurde, der kurz darauf von der Wehrmacht eingezogen worden ist. Was so ein traumatisches Erlebnis mit einem Kind anrichtet, kann ich mir gar nicht vorstellen aber es verwundert mich dann auch nicht, dass sie der gesellschaftlichen Doppelmoral gegenüber unempfindlich wurde. Sie hat das für sie mögliche aus ihrer Situation gemacht und hatte kurzfristig Erfolg.

So ist es. Besser hätte ich ihren Lebensentwurf nicht zusammenfassen können. Rosemarie Nitribitt hatte, im Gegensatz zu Lore, keine Familie, die sie aufgefangen hat.

Tante Li schrieb:

Allerdings frage ich mich, was der Schein bringen soll. Philipp und June sind bereits auf der Abschussliste der "Kommis" - da ist es doch egal, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen

Der gute Schein muss immer gewahrt sein, wenn Mann und Frau unter einem Dach Leben. Damals gab es ja noch den Straftbestand der Kuppelei, also der "Förderung des vorehelichen Geschlechtsverkehrs".

Tante Li schrieb:

Besonders gefreut habe ich mich über die Erwähnung der Hutträger, die vielleicht sogar auf meine Anregung hin eingebaut wurden Zumindest Erwin Sattler darf nun einen Hut tragen. Philipp muss weiter den ewigen Regen mit bloßem Haupt ertragen. Hat er in seiner Militärzeit allzu gezwungenermaßen eine Kopfbedeckung tragen müssen, dass er jetzt nichts mehr auf seinem Schädel erträgt?

Ja, doch, da gab es eine gewisse Anregung. Philipps Leben ist wohl nicht so wohlbehütet verlaufen.

Tante Li schrieb:

Meine erste Überlegung ging der Geschichte mit Philipps Schwester Lore nach. Was wäre ihm geschehen, wenn er mit seinem Bruder den Übeltäter gleich gefunden und ihn nach Männerart bestraft hätte? Als Gewalttäter wäre eher Philipp als Curt verurteilt worden und hätte seiner immigrierten Familie gravierende Nachteile eingebracht. Hätten sie damals ausgewiesen werden können?

Gute Frage, keine Ahnung. Weder meine Recherche noch meine Juristerei hat mich mit diesen Feinheiten des amerikanischen Justizwesens in Kontakt gebracht. Mehrwissende an die Front! Zum Glück aber (für Philipp Gerber und alle, die gern seine Abenteuer verfolgen) hat die Geschichte einen anderen Verlauf genommen.

Lese-rina schrieb:

Eine Frage hätte ich aber noch zu Philipp Gerber und seiner Familie: ist aus den Vorgängerbänden bekannt, warum sie in die USA emigriert sind?

Philipps Vater war in Deutschland Richter und fühlte sich mehr dem Recht verpflichtet als den Gesetzen der Nazis. Außerdem gibt es eine Andeutung, dass die Familie jüdisch bzw. teilweise jüdischer Abstammung sein könnte. Das wird aber nicht aufgeklärt, so dass ich es auch nicht genau weiß.

Lese-rina schrieb:

Danke Gucci für das Verlinken dieses sehr sehenswerten Beitrags . Was mich zu meiner Frage bringt, die ich hoffentlich hier stellen darf! Lieber Jörg wirds von deiner Ehefrau Corinna auch wieder ein Buch abseits der Fischland-Krimis geben? Nichts gegen die Krimis, aber ich erinnere mich so gern an ihre ganz eigenen Bücher davor zurück. Oder gibts sogar nochmal Pläne für ein gemeinsames?

Corinna ist ja im Gegensatz zu mir noch in einem "Brotberuf" tätig und verwendet ihre Schreibzeit derzeit ganz auf ihre Krimis. FISCHLAND-VERBLENDUNG kommt im Mai, und der nächste Band ist in der Mache. Vielleicht kommt wieder etwas anderes von ihr, wenn sie in Rente ist, aber das wissen die Götter (also Corinna). Pläne für ein gemeinsames Buch gibt es nicht und wird es wohl auch nicht geben. Wir arbeiten in der Form eng zusammen, das jeder den anderen bei der Arbeit unterstützt und der erste Leser ist, der das jeweilige Manuskript mit zahlreichen Anmerkungen versieht. Ein Buch aber richtig mit jemandem zusammen schreiben ist eine große Herauforderung, auf die ich mich nicht gern einlassen mag. Es ist eher die doppelte als die halbe Arbeit, aber ganz gewiss gibt es dafür nur das halb Geld.

Corinna, die gerade einen Kuchen backt statt zu schreiben , freut sich über die Nachfrage und lässt schön grüßen.

Zwergin schrieb:

Diese Reise quer durch die halbe BRD zu dem U-Boot fand ich auch ziemlich seltsam. Der Sinn der ganzen Aktion erschließt sich mir nicht so ganz, nur dass Gerber so aus Frankfurt weg war und Eva gekidnappt werden konnte.

Das mit Aus-Frankfurt-weg-sein ist natürlich ein romantechnischer Grund. Aber Adenauer und die hohen Tiere in seiner Begleitung hatte ja auch noch eine Besprechung mit den Marineoffizieren hinter verschlossenen Türen. Und wir wissen nicht, was da so geplaudert wurde ...

streifi schrieb:

dabei ist der Söder ja Franke und kein Bayer ein nicht unwesentlicher Unterschied…..

Auch noch Etikettenschwindel ...

Zwergin schrieb:

Okay, Eva hat dann doch allen Grund Philipp nicht zu trauen. Aber ich gebe Regenfisch da recht, ein allzu perfekter Protagonist wäre ja auch langweilig.

So ist es. Oder wie ich meiner erfolgreich schreibenden Gattin immer wieder predige: "Konflikte, Konflikte, Konflikte!" Woraufhin sie zu antworten pflegt: "Ich will aber keine Konflikte!"

Regenfisch schrieb:

Ich war auch schon in Habachtstellung in Evas Teil. Das ging einfach zu glatt. Jetzt hat Philipp die Chance, sie zu retten und kann etwas gut machen.

Ja, das haben die Romanhelden solchen Normalos wie mir voraus.

Findus schrieb:

Bin ja gespannt, was die sich da zurecht spinnen oder um welche großen Geheimnisse es geht, da ja auch Strauß mit mischt. Kam danach nicht die Spiegelaffäre? Oder war das später?

Die Spiegelaffäre war 1962.

Findus schrieb:

Egal, es ist auf jeden Fall ein Vergnügen, Adenauers Kölner Mundart nachzusprechen, ich habs direkt noch im Ohr.

Die Adenauer-Szenen machen mir auch immer VIEL Spaß.

Findus schrieb:

Oh, ja und natürlich umgarnt June ihren momentanen, den Umständen geschuldeten Wiederverlobten und er lässt sich nur zu gern darauf ein. Einmal kann ja passieren aber dann gleich nochmal, naja, weil es so schön war.

Ob er das allerdings Eva verklickern kann?

Ja, das ist die Preisfrage.