Für mich nach "Der Patient" einer seiner stärksten Romane. Bereits in "der Täter" nimmt Katzenbach unsere alternde Gesellschaft in den Focus. Nur diesmal webt er noch das hochaktuelle Thema Straftaten im Internet mit hinein. Mich fesselte die Geschichte von Anfang an, insbesondere weil ich den Professor sehr gut verstehen konnte, da meine Mutter selbst von Demenz betroffen ist. Die "Hallus"
- auch wenn es ein wenig weit geht, dass sie zur Aufklärung beitrugen - sind ein typisches Krankheitsbild. Ebenso die wachen Momente, die oft nur kurz anhalten und bei Kranken häufig Trauer auslösen sind typisch. Katzenbach hat mal wieder hervorragend recherchiert und ohne Splättermentalität, die sich in dem Genre imer häufiger zeigt, einen Pageturner geschrieben.
Allerdings kamen mir
dabei zu gut weg. Fast sympatisch anfangs, waren sie eine Brut von Psychopathen. Sehr interressant fand ich die Person Marc Wulfer, der von seinen Gefühlen spricht, dass man eigentlich Ekel empfinden müsste. Aber beim genaueren Hinhören feststellt das er ein krankhafter Mensch ist, für den ich fast Mitleid empfinden kann. Gefangen in einem Körper, sogar zu wissen, dass seine Taten falsch sind, aber sich nicht dagegen wehren zu können, ist sehr bedauernswert.
Simon Jäger hat wieder einmal als Hörbuchsprecher ganze Arbeit geleistet, indem er seine Stimme die Farben gab, die das Buch brauch um beim Hörer einzuschlagen.