Beiträge von Aurian

    In diesem Buch gibt es einige schöne Gedanken, die mir sehr gut gefallen haben. Besonders passend finde ich:


    „Es ist verrückt, mit wie viel Gepäck wir alle unterwegs sind. Mit Gepäck meine ich nicht deine Yogamatte … Ich meine unser Lebensgepäck. Denk mal an uns vier gestern im Auto. In Wahrheit waren wir nicht nur zu viert. Es waren viel mehr dabei. Wir treffen nicht nur den einzelnen Menschen, sondern auch immer seine Geschichte…“


    Und genau darum geht es in diesem Buch. Um die Geschichten aus der Vergangenheit, welche belasten und die wie eine offene Wunde immer wieder wehtun. Im Verlauf der Reise erfährt man wie unterschiedlich diese Wunden entstanden sind und es ist schön mitzuerleben, wie sie nach und nach heilen.


    In mal leichtem und beschwingtem, dann wieder melancholisch schwermütigem Ton erzählt die Autorin die Geschichte von Max und seiner großen Liebe Rosalie, Tamara und ihren Träumen und Ängsten und noch von einigen Personen mehr, wie z.B. dem jungen Holländer Jakob, der sich den beiden auf ihrer Reise anschließt.


    Besonders gut haben mir die Abschnitte mit Max und Rosalie gefallen. Hier gelingt es der Autorin eine ganz besondere Atmosphäre heraufzubeschwören und es zeigt sich ihr Gespür für Gefühle und ihr Talent diese zu formulieren.


    Auf den 300 Seiten werden noch einige Themen mehr angesprochen, wie z.B. auch die aktuelle Flüchtlingsthematik, oder wie alte Menschen in Pflegeeinrichtungen behandelt werden, drei verschiedene Arten einen geliebten Menschen zu verlieren, die Ängste einer Mutter, Liebe trotz großen Altersunterschiedes, Diebstahl - und einiges mehr.
    Diese Themen sind jedes für sich interessant und wurden gekonnt in die Handlung eingebunden, hätten aber mehr Raum verdient, damit man sich als Leser eingehender damit auseinandersetzen kann. Hier wäre weniger mehr gewesen.


    Und so wie im Leben auch, gibt es in diesem netten Unterhaltungsroman lebhaftere und ruhigere Abschnitte und gerade in letzteren zeigt sich erneut das Können der Autorin, wenn sie z.B. einen heißen Sommertag beschreibt und man das Gefühl hat die Trägheit solcher Tage zu spüren.


    Fazit: Eine unterhaltsame und nachdenklich stimmende Reise nach Frankreich, die dazu auffordert sich vom Ballast der Vergangenheit zu befreien und das Leben im Hier und Jetzt zu leben.


    7 von 10 Eulenpunkten

    Ruth Olshan, geboren 1970 in Moskau, emigrierte als Kleinkind mit ihren Eltern über Israel nach Deutschland Nach dem Studium der Theater- und Filmwissenschaft in Berlin schlossen sich zahlreiche Stipendien an, unter anderem in England, Kuba und Italien. Sie ist preisgekrönte Autorin und Filmemacherin.


    Inhalt
    Wie fühlt sich Leben an - mit einer tickenden Zeitbombe im Kopf?
    Um Diese Frage dreht sich ziemlich viel im Leben der 16jährigen Tammie. Ein Aneurysma hat sich in ihrem Gehirn breitgemacht und bestimmt ihren Alltag und den ihrer Familie, denn schließlich kann das Aneurysma jeden Moment platzen. Oder eben auch nicht.
    Auf der Suche nach dem einen perfekten Grabspruch, verbringt Tammie sehr viel Zeit auf dem Friedhof und lernt dort eines Tages Fynn kennen. Doch hat diese Liebe eine Zukunft?


    Meine Eindrücke
    Das Buch hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Ich habe es zwar nicht atemlos verschlungen, dafür aber in Ruhe genossen.


    Mit viel Humor beschreibt die Autorin Tammies Leben, ihre Gedanken und wie sich die Liebe zwischen Tammie und Fynn nach und nach entwickelt. Mit den beiden sind ihr zwei liebenswerte Protagonisten gelungen. Vor allem Fynn hat mir gefallen. Er ist so einfühlsam und verständnisvoll und ihn verbindet eine wunderbare Freundschaft mit seinem Hund Okay. Durch ihn kommt Tammie zu dem Schluss, dass es so viele schöne Dinge im Leben gibt, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Sie fängt an sich nicht länger nur mit sich und ihren Ängsten zu beschäftigen, sondern mit anderen gemeinsam durchs Leben zu gehen.


    Auch das Leben von Tammies Familie wird von der Angst vor dem Aneurysma und dem Verlust der Tochter bzw. Schwester bestimmt. Aufregungen sollen vermieden werden, Normalität soll trotzdem gelebt werden, was aber nicht immer einfach ist. Mit diesem Thema geht die Autorin sehr umsichtig um. Es wird spürbar, dass die Angst allgegenwärtig ist, doch in einem Maß, dass ich für das Alter der Zielgruppe passend fand.


    Um diese Geschichte herum hat sich die Autorin noch ein paar schöne, manchmal witzige, manchmal nachdenklich stimmende Nebenhandlungen ausgedacht.


    Insgesamt ist es eine schöne, ruhige Geschichte, die manchmal humorvoll, dann aber auch wieder nachdenklich ist. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und finde, dass es ein gelungener Jugendroman ist, mit der Botschaft sich nicht von Ängsten bestimmen zu lassen, sondern ja zum Leben zu sagen.


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    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiss, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Das hat es sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie.


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    In diesem Buch geht es in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen um zwei junge Frauen. In der Gegenwart begegnen wir Izzy, deren Mutter vor vielen Jahren ihren Vater erschoss. Seit dem lebte Izzy in verschiedenen Pflegefamilien, ohne zu wissen, was damals geschah.


    Als Izzy mit ihrer Pflegemutter in einer stillgelegten psychiatrischen Einrichtung nach interessanten Dingen für ein Museum sucht, stößt sie auf das Tagebuch von Clara, einer Insassin von Willard State. Neugierig geworden beschließt Izzy Claras Geschichte in Erfahrung zu bringen.


    Was wir über Clara erfahren ist erschrecken und beklemmend. Sie wächst in der Zeit um 1930 als Tochter einer reichen Familie auf. Sie genießt ihr Leben und erschleicht sich die ein oder andere Freiheit. Doch als sie gegen ihre Eltern aufbegehrt und einen armen Mann heiraten will, lassen diese sie kurzerhand in die Psychiatrie einweisen. Claras Kampf und Leidensweg beginnt und ich war entsetzt und habe mit ihr gelitten und auch mit den anderen Schicksalsgenossinnen, die Clara in Willard State begegnen. Es ist erstaunlich wie einfach es damals war einen Menschen für immer wegsperren zu lassen.


    Auch Izzys Leben ist nicht immer einfach. Sie kommt auf eine neue Schule und wird hier vom ersten Tag an gemobbt. Halt gibt ihr ihre neue Pflegefamilie. Doch die Angst diese zu enttäuschen sorgt dafür, dass Izzy ihre Ängste und Sorgen für sich behält und versucht alles alleine durchzustehen. Zudem glaubt Izzy dass ihre Mutter geisteskrank ist und hat Angst, dass das auch in ihr steckt. Das macht für sie die Besuche in der alten Psychiatrie nicht gerade einfach.
    Während Izzy mit ihrer Angst kämpft, dass auch sie psychisch krank ist, erlebt Clara die Schrecken einer Einweisung am eigenen Leib, obwohl sie gesund ist.


    Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und liest sich flott. Allerdings fand ich vor allem Claras Teil manchmal so beklemmend, dass mir das Weiterlesen nicht immer leicht gefallen ist. Zum Glück hat die Autorin die Schrecken nicht bis ins letzte Detail geschildert und manches nur vage angedeutet.


    Auch bei Izzy gab es einen Moment, bei dem mir der Atem gestockt hat und ich musste unbedingt weiterlesen. Ich hätte das Buch nicht weglegen können ohne zu wissen, wie sich diese Situation
    auflöst.


    Das Ende ließ mich zur Ruhe kommen und auch wenn es sehr harmonisch war, ist das Buch kein Wohlfühlroman, sondern die spannende Geschichte zweier junger Frauen, die in unterschiedlichen Zeiten mit ihren Problemen kämpfen und sich nicht unterkriegen lassen.


    Im Anhang gibt es Anmerkungen der Autorin zu den historischen Gegebenheiten und den Büchern auf die sie sich stützt. Außerdem beantwortet sie auf einigen Seiten Fragen zum Buch und ihrer Inspiration dazu.


    Fazit: Die spannende und teilweise beklemmende Geschichte zweier junger Frauen, die mit Willard State in Berührung kommen.

    An dieses Buch bin ich eindeutig mit den falschen Erwartungen herangegangen. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich mich auf eine romantische Teenieromanze eingestellt. Ich war nicht auf das vorbereitet, was ich da zu lesen bekam. Mir war nicht bewusst, dass es sich hier um einen Erotikroman handelt.
    Da ich normalerweise dieses Genre meide, kann ich auch keine Vergleiche mit anderen Büchern dieser Sparte ziehen.


    Und so bin ich ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und hatte mir vorgenommen, mich darauf einzulassen und es als neue Leseerfahrung zu sehen.


    Anfangs fand ich das Geschehen noch ganz spritzig und unterhaltsam. Eine junge Frau, küsst einen geheimnisvollen Fremden, der natürlich sagenhaft aussieht. Es wird mehr als einmal von ihr erwähnt, dass er wie ein Engel aussieht.
    Sie hat keine Ahnung, dass es sich um den Thronfolger von England handelt, erfährt dies aber schnell durch die Presse.


    Es kommt zu einem erneuten Treffen und die beiden spüren, dass sie sich stark zueinander hingezogen fühlen, dass Clara regelrecht Wachs in Alexanders Händen ist. Und so beginnt die Geschichte einer exzessiven leidenschaftlichen Affäre.


    Jedes Treffen der beiden wird von Sex beherrscht oder von sexuellen Fantasien. Zu Beginn war für mich noch alles neu und interessant, doch irgendwann hat mich dieses Dauergepoppe nur noch gelangweilt. Die Ausdrucksweise war immer die gleiche und es wurde immer obsessiver. Alexander macht Clara zu seiner Sexsklavin, sie ist ihm hörig und gehört nur ihm. Zwischendurch habe ich mir überlegt, ob so tatsächlich ein künftiges Königspaar aussehen kann, dass sich ohne Unterlass lüstern anschaut und die Finger nicht voneinander lassen kann.


    Damit es nicht allzu langweilig wird haben die beiden natürlich tragische Geheimnisse, die sie sich nach und nach anvertrauen und die sie angreifbar machen.
    Die Rahmenhandlung liest sich ganz nett und hat das Potential für einen unterhaltsamen und spannenden Roman. Leider kommt sie viel zu kurz.


    Dass die königliche Familie nicht von dieser Beziehung begeistert ist, dürfte klar sein. Dafür ist Claras Mutter es umso mehr. In dieser aufregenden Zeit steht Clara ihre gute Freundin Belle bei, die mir sehr gut gefallen hat. Die beiden wohnen zusammen und können sich aufeinander verlassen.
    Alexanders Umfeld ist hingegen wie ein ständiges Kriegsgebiet. Trotzdem ist ihm klar, was von ihm erwartet wird. Eine gemeinsame Zukunft mit Clara scheint unmöglich zu sein.


    Es gibt so viele Hinweise, wie sich die Handlung im Folgeband weiterentwickelt, dass es für Fans von Erotikromanen in royaler Umgebung sicher nicht langweilig wird.


    5 von 10 Punkten

    Von der Liebe bitter enttäuscht, kehr Charlotte aus Amerika zurück. Es zieht sie zurück nach Frankreich auf die Ile de Ré, wo sie ihre Kindheit bei ihrem Onkel Jo verbrachte. Doch vorher besucht sie noch ihre Großeltern in Deutschland und im Elsass. Immer wieder gibt es Andeutungen auf ein Geheimnis in der Vergangenheit, dass mit ihren Eltern zu tun hat. Doch niemand sagt Charlie was damals passiert ist. Ob sie dieses Rätsel jemals lösen kann und wird es ihr gelingen auf Ré zur Ruhe zu kommen?


    Meine Eindrücke
    Als erstes erleben wir Charlottes letzte Tage in Amerika. Es fällt ihr nicht schwer sich von Jackson zu trennen, aber der Abschied von seiner Tochter ist nicht einfach. Trotzdem bleibt ihr keine andere Wahl. Die Beschreibung der letzten gemeinsamen Zeit von Julie und Charlotte hat mich sofort für das Buch eingenommen.


    In Deutschland angekommen besucht sie zuerst ihre Großeltern, bei denen sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat, denn ihre Mutter Marianne hatte kein besonderes Interesse an ihr.
    Danach geht die Reise weiter ins Elsass, zu den Eltern ihres verstorbenen Vaters. Früher waren die beiden Familien eng befreundet, doch das ist lange vorbei. Was in der Vergangenheit zu diesem Zerwürfnis geführt hat, will Charlotte niemand erzählen.


    Sie kommt erst zur Ruhe als sie wieder bei ihrem Onkel Jo auf der Insel Ré ist. Die gemütliche Atmosphäre in seinem Hotel und die liebevolle Beziehung der beiden zueinander werden deutlich spürbar und ich konnte gut verstehen, warum es Charlie an diesen Ort der Geborgenheit zurückzieht.
    Doch lauern hier auch die Erinnerungen an ihre lieblose Mutter, die vor ihrem Tod lieber Zeit mit Malen verbrachte anstatt sich um ihre Tochter zu kümmern.


    Leider hat der Klappentext vieles der Handlung vorweggenommen. Das ist schade, denn so gab es nur wenige Überraschungen während der Lektüre.
    Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Der ruhige Schreibstil der Autorin und die Wohlfühlatmosphäre auf Ré haben dafür gesorgt, dass ich mich beim Lesen herrlich entspannt habe. Am liebsten würde ich auch gerne ein paar Tage in Jo's Hotel auf Ré verbringen. Das Buch hat mir Lust auf eine Reise an die französische Küste gemacht.


    Charlie als Protagonistin war auch ganz nach meinem Geschmack. Sie hat das Herz am richtigen Fleck und ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und zu erkennen wo ihre Zukunft liegt.


    Fazit: Ein ruhiges Wohlfühlbuch um eine junge verletzte Frau und ein Familiengeheimnis.


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    Inhalt
    Kelley Quinn lebt auf Nantucket und betreibt dort mit seiner Frau eine schicke Pension. Weihnachten steht vor der Tür und er möchte gemeinsam mit seiner Familie ein schönes Fest verbringen. Der Weihnachtsmann ist bestellt und reist extra wie jedes Jahr an. Doch er beschert Kelly eine unerwartete Überraschung. Kelley erwischt seine Frau Mitzi und Santa beim Knutschen und die besinnliche Stimmung ist dahin, als Mitzi ihn kurzerhand verlässt.
    Was soll das nur für ein Weihnachtsfest werden?


    Meine Eindrücke
    In dieser Geschichte geht es um Kelly, seine vier Kinder und die beiden Frauen, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben. Abwechselnd erzählen sie was sie vom 23. bis 25. Dezember erleben, welche Probleme sie haben und was ihnen sonst noch durch den Kopf geht, über die eigene Vergangenheit und die Familie.


    Kelly steht vor einer Katastrophe. Seine Frau hat ihn verlassen und die Pension läuft nicht mehr so gut wie früher. Seine Kinder haben ihre ganz eigenen Probleme, sei es mit ihren Partnern, oder damit wie sie sich ihre eigene Zukunft vorstellen. Und langsam entwickelt sich die Handlung Richtung Heilig Abend, der eigentlich immer ein großes Fest für die Familie, ihre Freunde und Gäste war.


    Insgesamt sind es fünf Personen aus deren Blickwinkel wir die Zeit bis zum Weihnachtsfest erleben dürfen.
    Durch die vielen Erzähler wird die Handlung zwar abwechslungsreich, aber ich konnte aufgrund der häufigen Wechsel keine Verbindung zu den Personen aufbauen.
    Und das erklärt für mich das Hauptproblem des Buches. Es konnte mich einfach nicht fesseln und ich habe mich zwar ganz nett unterhalten gefühlt, aber es fiel mir leicht das Buch wegzulegen.


    Die Familie und die Liebe stehen im Mittelpunkt und jeder Handlungsstrang für sich bietet genug Dramatik und Unterhaltung, die ausreichend für einen fesselnden Roman hätten sein können. Doch dafür wären mehr Raum und damit mehr Seiten notwendig gewesen.


    Fazit: Drei Tage im Leben einer Familie, die für unbeschwerte Lesemomente sorgen.


    7 von 10 Punkten


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    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Nach einem Sturz erwacht Amy im Krankenhaus – allerdings nicht in ihrem im Koma liegenden Körper, sondern als Geist. Zu ihrem Glück ist sie nicht allein in der ihr noch unbekannten und beängstigenden Geisterwelt: In Jared findet sie einen Beschützer, der auch ihre Hilfe braucht. Um endlich Frieden zu finden, soll Amy, Tochter eines Polizisten, ihm helfen, den Täter aufzuspüren, der ihn vor zwei Jahren ermordet hat. Amy lässt sich auf dieses Abenteuer ein und steckt schon bald in einem unerwarteten Dilemma: Sie beginnt Jared sehr zu mögen – mehr als in einer Situation wie der ihren vernünftig ist …


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    Zitat

    Original von Groupie
    Danke für die Rezi. Das Buch ist mir doch glatt entgangen, obwohl ich ein großer Veronica-Fan bin. Allerdings habe ich auch die Serie schon ungefähr 100 x gesehen. Das kommt direkt auf meine Sofort-kaufen-Liste! :wave


    Hast du gesehen, dass es schon Band 2 ist? Zu Band 1 habe ich hier im Forum auch schon eine Rezi entdeckt.
    Es gibt so viele Hinweise auf Veronicas Vergangenheit, dass du bestimmt deinen Spaß mit den Büchern haben wirst! :-)

    367 Seiten
    Script5 Verlag
    ET: 21.09.2015
    OT: Mr. Kiss and Tell


    Bereits aus dieser Reihe erschienen:
    Band 1: Zwei Vermisste sind zwei zu viel


    Die 29jährige Veronica Mars hat Jura studiert. Doch statt einen Posten in einer angesehenen Rechtsanwaltskanzlei anzunehmen, geht sie lieber als Privatdetektivin auf Verbrecherjagd. Gemeinsam mit ihrem Vater betreibt sie eine Detektei im Städtchen Neptun in Südkalifornien. Ihr starker Gerechtigkeitssinn sorgt dafür, dass sie nicht eher Ruhe gibt, bis die Wahrheit ans Licht kommt und die Täter überführt sind. Dadurch kommt es öfters zu Konfrontationen mit dem örtlichen Sheriff, der zugunsten seiner Aufklärungsquote gerne auch mal die Beweismittel fälscht.


    Als der Vertreter einer Versicherungsgesellschaft Veronica einen Auftrag erteilt, ahnt sie nicht, was da auf sie zukommt. Im Neptun Grand Hotel wurde eine junge Frau brutal vergewaltigt und fast zu Tode geprügelt. Diese beschuldigt einen Angestellten und verklagt das Hotel auf Schadensersatz. Veronica soll herausfinden, ob Miguel Ramirez tatsächlich der Täter ist. Doch dieser wurde inzwischen in sein Heimatland abgeschoben.
    Das Opfer Grace Manning kennt Veronica von früher, was dem Fall eine persönliche Note verleiht und sie noch mehr antreibt.


    Parallel zu Veronicas Fall ermittelt ihr Vater Keith gegen Sheriff Lamb, um zu beweisen, dass dieser nicht in allen Fällen für Gerechtigkeit sorgt. Das ist nicht ungefährlich, denn wenn man den Sheriff in die Enge treibt, schreckt er auch vor brutalem Vorgehen nicht zurück, wie Keith bereits in der Vergangenheit am eigenen Leib erfahren hat.


    Der erschreckende Fall und die angespannte Stimmung im Department des Sheriffs sorgen für Spannung. Außerdem erlebt man hautnah mit, wie Veronica durch mühsame Ermittlungsarbeit Beweise zusammenträgt und Spuren folgt.
    Aufgelockert wird die Geschichte durch ihre Beziehung zu Logan. Hier kommt die Romantik zum Zuge, auch wenn ihnen nur wenig gemeinsame Zeit vergönnt ist.


    Dieses Buch war meine erste Begegnung mit Veronica Mars und es fiel mir anfangs nicht leicht Interesse für das Buch aufzubringen. Immer wieder gab es Anspielungen auf vergangene Ereignisse, mit denen ich nichts anfangen konnte. Kurzentschlossen habe ich mir den Film angeschaut und dadurch einiges über die Vorgeschichte erfahren. Danach hat es mir viel mehr Spaß gemacht das Buch zu lesen.
    Es ist nicht so, dass man den Roman nicht ohne Vorkenntnisse lesen kann, nur hatte ich dauernd das Gefühl, dass mir etwas entgeht, was sich durch das Schauen des Filmes erledigt hat.


    Der Schreibstil von Rob Thomas hat mir gut gefallen. Er lässt sich angenehm lesen und man merkt ihm an, dass es dem Autor Spaß gemacht hat mit den Klischees des korrupten Polizisten und der toughen und unbestechlichen Privatdetektivin zu spielen. Dabei hat er einige überraschende Ideen, die für ein unterhaltsames Leseerlebnis sorgen und vor allem Fans der Serie dürften begeistert sein.


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    411 Seiten
    Piper Verlag
    ET: 31.08.2015
    OT: We are all made of stars


    Von der Autorin des Bestsellers „Einfach unvergesslich“


    Stella ist Krankenschwester und arbeitet jede Nacht in einem Hospiz, wo sie todkranke Menschen und deren Familien betreut. Wenn die Patienten es wünschen schreibt sie Briefe, die sie erst nach deren Tod an die Empfänger schickt. Einige dieser Briefe bekommen wir zu lesen und es ist rührend zu lesen, was die Menschen in ihren letzten Tagen bewegt, was sie jemandem noch unbedingt sagen wollen. Meistens sind es sehr liebevolle Briefe, die den Hinterbliebenen Mut machen sollen, oder es wird die Chance genutzt etwas mitzuteilen, was man schon lange sagen wollte.


    Die Briefe und ihre Empfänger sind jedoch nicht die Hauptsache, sondern es geht u.a. um Stella, die ihre ganz eigenen Probleme hat, denn sie arbeitet nicht ohne Grund nur nachts. Sie geht ihrem geliebten Mann aus dem Weg, der sich von ihr abgewendet hat. Trotz ihrer eigenen Sorgen kümmert sie sich liebevoll um ihre Patienten von denen wir auch einige näher kennenlernen.


    Wie z.B. Hope, die an Mukoviszidose leidet und sich aus Angst vor Ansteckung Zuhause verschanzt und dabei nicht merkt, wie das Leben an ihr vorüberzieht, ohne dass sie es wirklich lebt. Sie ist nur zur Pflege im Hospiz, bis sie wieder so fit ist, dass sie Nachhause kann. Ihr Aufenthalt im Hospiz und die Menschen, die ihr dort begegnen, haben ihre ganz eigene Wirkung auf sie.


    Es gibt viele bewegende Momente, welche die Autorin mit einem guten Gespür für Emotionen und Situationen einfühlsam beschreibt. Mehr als einmal sind mir beim Lesen die Tränen gekommen. Aber das Buch ist nicht nur melancholisch und traurig sondern auch humorvoll und lebensbejahend.
    Rowan Coleman hat genau die richtige Balance gefunden, sodass die Handlung nicht zu rührselig oder kitschig wird.


    Eine kleine aber bezaubernde Nebenrolle spielt ein Kater, der viele Menschen auf seine ganz eigene Art und Weise glücklich macht, einfach nur durch seine Anwesenheit. Bis zum Ende überrascht mich das Tierchen immer wieder und Katzenfreunde werden ihre Freude an ihm haben.


    In der Innenseite des Buches hat die Autorin folgendes über die Geschichte geschrieben, was ich sehr zutreffend finde:
    „Es ist eine Geschichte über Hoffnung, darüber, niemals aufzugeben, nach den Sternen zu greifen und Menschen zu begegnen, die dein Leben verändern. Es geht um Briefe, die noch ganz altmodisch mit der Hand verfasst werden, und darum, wie kraftvoll und lebendig Gedanken, Gefühle und Erinnerungen werden, wenn sie aufgeschrieben werden. Als könnte man sie einfangen und für immer im Herzen bewahren.“


    Fazit: Ein wunderbar gefühlvoller und bewegender Roman, der mir sehr schöne Lesemomente beschert hat.


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    Edit: Autorinnenname im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    Inhalt
    Der Schauspieler Arthur Leander steht als König Lear auf der Bühne des Elgin Theaters in Toronto. Während der Vorstellung bricht er zusammen und stirbt an einem Herzinfarkt. Diese Szene ist der Anfang des Buches und der zeitliche Wendepunkt dieser Geschichte, denn es ist bereits ein tödlicher Grippevirus auf der ganzen Welt dabei sich rasend schnell auszubreiten.


    Die Handlung teilt sich nun auf in „davor“ und „danach“. Zum einen wird Arthurs Lebensgeschichte erzählt. Er kommt als junger Mann nach Toronto mit dem Ziel Schauspieler zu werden. Wir erleben seinen Aufstieg und Ausschnitte aus seinem Privatleben bis hin zu seinem Auftritt als König Lear.
    Zum anderen bekommen wir Eindrücke, was sich nach seinem Tod nach Ausbruch der Pandemie ereignet.


    Meine Eindrücke
    Wir leben unser Leben in dem Gefühl zu wissen, wie unsere Zukunft aussieht. Wir arbeiten, essen, leben und schlafen und denken, dass es immer so weitergeht, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Genau darum geht es in diesem Buch.
    Anhand Arthurs Leben wird gezeigt, wie trügerisch dieses Gefühl der Sicherheit ist und wie wenig planbar das Leben. Die Probleme der Vergangenheit sind belanglos angesichts der Probleme denen sich die Überlebenden gegenübersehen. Trotzdem hinterlässt er Spuren, die auch 20 Jahre später noch zu finden sind.
    Viele Menschen, die in Arthurs Leben eine Rolle gespielt haben, überleben und anhand ihrer Geschichte erleben wir zum einen Arthurs Leben und dann wieder was sich nach Ausbruch der Grippe ereignet hat, was aus ihnen wurde, wie unterschiedlich ihr Leben 20 Jahre später aussieht.


    Nach und nach erfahren wir, was nach Ausbruch der Grippe passiert ist und wie es den Überlebenden ergangen ist. Nur selten werden direkt Gewaltszenen beschrieben, doch die Autorin schafft es auch so, dass deutlich wird, was die Menschen erlebt haben und dass man nur überlebt hat, wenn man bereit war sich zu wehren und im Notfall auch zu töten.
    Die beklemmende Atmosphäre ist jederzeit spürbar und ein Gefühl von Sicherheit kommt nur selten auf.
    Alles was bisher selbstverständlich war wird nach und nach aufgebraucht, bis alle Ressourcen erschöpft sind. Essen und Wasser werden zum kostbaren Gut. Da es keinen Strom mehr gibt und das Benzin aufgebraucht ist, gibt es weder funktionierende technische Geräte, noch Medikamente und die anderen Selbstverständlichkeiten unserer Zivilisation wie z.B. Kreditkarten und Handys sind nutzlose Dinge.
    In dieser Zeit reist Kirsten mit der Künstlergruppe „Symphonie“ durch das Land um die vereinzelten Siedlungen mit Musik und Theater zu unterhalten. „Überleben allein ist unzureichend“ ist dabei ihr Leitspruch.


    Wir erfahren nur, wie es nach der Pandemie in einem kleinen Teil von Nordamerika aussieht. Vom Rest der Welt wissen wir genauso wenig wie Kirsten und die Symphonie. Es steht jedoch die Vermutung im Raum, dass die Georgische Grippe etwa 99% der Weltbevölkerung das Leben gekostet hat.


    Die Geschichte wird in einem melancholischen und epischen Schreibstil erzählt, der auch ohne das Beschreiben von Gewaltszenen den Schrecken nach Ausbruch der Grippe deutlich spürbar macht.


    Besonders spannend war es für mich die Menschen aus Arthurs Leben zu entdecken, welche die Pandemie überlebt hatten. Nicht immer waren sie auf den ersten Blick erkennbar, was zum Spekulieren über ihre Identität eingeladen hat.


    Dieses Buch unterscheidet sich deutlich von den Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Zum einen beschäftigt es sich zu großen Teilen mit der Zeit vor der Pandemie, zum anderen verzichtet die Autorin fast ganz auf Action und direkte Konfrontationen.


    Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen.

    Die 34jährige Franziska arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Paula im Callcenter eines Kalenderverlages. Die beiden sind laut ihrer Aussage Universalfreundinnen und single.
    Als Paula 35 Jahre alt wird, ist sie deprimiert, denn nun sind ihre Chancen einen Mann abzubekommen genauso hoch, wie von einem lilafarbenen Pudel in der Antarktis zerfleischt zu werden (Orginalzitat aus dem Buch).
    Deshalb bekommt Paula ein Transformations-Seminar bei einem Dating Guru geschenkt und damit sich Paula nicht so einsam fühlt, meldet sich Franziska gleich mit an. Und so reisen die beiden Stadtpflanzen in die Berge nach Bad Örzen um dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen …


    Die Geschichte wird aus Franziskas Sicht erzählt. Franziska wirkt eher zurückhaltend, hat aber öfters mal einen „Periodenmann“, was heißt, dass er relativ schnell wieder aus ihrem Leben verschwindet. Paula hingegen tritt viel selbstbewusster auf, ist etwas fülliger und sehnt sich nach einer dauerhaften Beziehung. Doch auch sie verliebt sich immer in die falschen Männer.


    Witzig und spritzig frech erzählt die Autorin von den beiden Freundinnen, ihrem Leben und ihren Erlebnissen bei dem Seminar. Dabei bringt sie manches auf den Punkt wenn sie z.B. Franziskas Gedanken bezüglich der ach so verhassten Vorstellungsrunde bei Seminaren beschreibt. Aber nicht nur Franziska wird überrascht, wenn einiges sich anders entwickelt als erwartet.


    Obwohl Franziska ja eigentlich nur die Begleitperson ist, bewirken die Tage in den Bergen bei ihr fast mehr, als bei Paula. Da kommen verdrängte Probleme an die Oberfläche und man bekommt ein Gefühl dafür, warum sie sich nicht richtig auf eine Beziehung einlassen kann.


    Im Zentrum der Geschichte steht die Freundschaft der beiden Frauen, die allen Bewährungsproben standhält. Ganz nebenbei zeigt die Autorin aber auch auf, wie oberflächlich Menschen oft beurteilt werden und wie unterschiedlich die Erwartungen und die Ehrlichkeit bei solchen Seminaren sind. Es liegt jedoch nicht in der Absicht von Frau Blumkist das Geschäft mit der Einsamkeit zu verurteilen, denn der Seminarleiter Herr Jungblut ist ein ganz Netter, der es tatsächlich gut meint und den Menschen helfen möchte, auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft.


    Oft musste ich beim Lesen lachen, wenn eine Situationen wieder einmal treffend und manchmal auch etwas überspitzt dargestellt wurde.


    Alles in allem hat mir dieser unterhaltsame Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn gerne gelesen.


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    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …


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    Mit einem liebevollen Blick für das Wesentliche beschreibt der Autor die Personen, die dem Leser in diesem Buch begegnen. An vorderster Front ist da natürlich Cesare, der anfangs etwas grantig wirkt. Trotzdem hält er Kontakt zu seinem Nachbarn und Freund Marino, der schon seit Jahren seine Wohnung nicht mehr verlassen hat. Seine Kinder sieht er auch regelmäßig, auch wenn es ihnen der brummige Senior nicht immer einfach macht.


    Schonungslos, aber auch humorvoll wird das Leben im Alter dargestellt. Jeder lebt auf andere Art und Weise. Manchmal einsam, dann wieder familiär oder auch mit Angst vor der Zukunft.
    Beim Lesen entdeckte ich Aussagen, die viel Wahres enthalten und die ich mir am liebsten markiert hätte, um sie immer wieder lesen zu können. Das ist kein Buch zum schnellen Weglesen, sondern man sollte sich Zeit dafür nehmen.


    Cesare erzählt nach und nach sein Leben in Rückblicken, die ihn als Mensch nicht immer positiv darstellen. Wir lernen einen Menschen mit all seinen Stärken und Schwächen kennen und er schildert sich und seine Handlungen ehrlich und schonungslos. Er meint er wäre ein Egoist und ein Soziopath der menschliche Kontakte meidet.
    Das ist sicher ein Teil seiner Persönlichkeit, aber man lernt auch einen anderen Cesare kennen, der sich Gedanken um seine Kinder und Mitmenschen macht und der es liebt zu leben und das Leben zu genießen.


    Durch die Handlung rund um die junge Nachbarin Emma kommt Dramatik und Spannung in die Geschichte. Es wird ein erschreckender und leider auch realistischer Verlauf geschildert, der nach Ende des Buches noch nachhallt.


    Diesen humorvollen, aber auch nachdenklichen Blick auf ein Leben, verpasste Chancen und das Alter habe ich sehr gerne gelesen. Es ist erstaunlich, dass der Autor erst 40 Jahre alt ist, denn beim Lesen hat ich das Gefühl, dass hier ein Mensch seine Lebenserfahrung einfließen lässt.


    10 von 10 Punkten

    Franziska und Paula sind Universalfreundinnen. Männer tauchen bei ihnen nur übergangsweise auf – Periodenmänner eben. Bis Paulas 35. Geburtstag vor der Tür steht und sie merkt, dass ihr doch etwas fehlt: die Liebe. Also tut Franziska, was eine beste Freundin tun muss: Paula verkuppeln. Und damit das auch klappt, meldet sie Paula bei einem Dating-Seminar an. Drei skurrile Seminartage, sechs Mitstreiter, einige Verwechslungen und einmal Beste-Freundinnen-Funkstille später ist Paula tatsächlich verliebt – aber ganz anders als gedacht …


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    Von der Autorin ist u.a. bereits die Frank-Liebknecht-Reihe erschienen.


    Inhalt:
    Raymond Jarr, gutaussehender Playboy und Bodyguard eines Politikers, liegt ermordet in seinem Bett. Er wurde geköpft, doch merkwürdigerweise ist der Tatort so sauber als wäre nichts passiert.
    Das stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Wo ist der Mörder zu finden? Im Umfeld der unzähligen Frauen, die Raymond beglückte, oder hat die Tat einen politischen Hintergrund?


    Meine Eindrücke
    Im Fokus der Handlung steht Kriminalhauptkommissar Torge Hansen. Er ist koffeinsüchtig, wenig diplomatisch und seine Hormone spielen in der Nähe schöner Frauen verrückt. Das macht sich bemerkbar als er während der Ermittlungen auf Dorothee trifft. Sie war eines der letzten Dates von Raymond und hat sich erst vor kurzem von ihrem Lebensgefährten getrennt. Unfreiwillig verstrickt sie sich immer tiefer in den Fall.


    Es wird ein Ermittlungsteam gebildet und zu Torges Verdruss wird ausgerechnet AK zum Leiter bestimmt. In Torges Augen ist Kriminalhauptkommissar Arno Kessler mächtig scharf auf Prestige und er hechelt deshalb sabbernd jeder Gelegenheit hinterher, die ihn ein Stück weiterbringen kann. Da kommt ihm der Mord am Bodyguard eines Politikers gerade recht. In Gedanken setzt Torge die Abkürzung AK mit Arschkriecher gleich.
    Doch mit seinen Kollegen Rollo und Florian verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis und sie lästern gerne mal hinter AK's Rücken über ihn ab.


    Und genau das hat mir so gut an dem Buch gefallen. Es lebt von den Beziehungen der Personen untereinander und den Dialogen. Mit viel Humor schildert die Autorin, wie das Team die Ermittlungen aufnimmt und dabei auch mal in einer Sackgasse landet. Auch wenn es zu ein paar Reibereien kommt, ziehen doch alle an einem Strang und jeder bringt sich seinen Fähigkeiten entsprechend ein.


    Sicher gibt es spannendere Kriminalromane und vor allem die Auflösung des Falles war zwar originell, aber auch etwas abstrus und kurios. Aber gerade diese Überzeichnung war unterhaltsam und hat für etwas Spannung gesorgt.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe es mit in den Urlaub genommen und mich beim Lesen gut unterhalten und oft geschmunzelt. Was will man mehr?


    Interessant ist hierbei, dass es die meisten Schauplätze so oder so ähnlich tatsächlich in Frankfurt und Umgebung gibt. Wer näheres darüber erfahren möchte findet dazu Informationen in diesem Interview mit der Autorin: http://www.egmont-lyx.de/brigi…ne-saubere-angelegenheit/


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    351 Seiten
    Gmeiner Verlag
    ET: 5.8.2015


    Zitat aus dem Vorwort der Autorin:
    Das vorliegende Buch ist keine Biografie, kein Tatsachenbericht, aber es ist auch kein Roman.
    Die Geschichte von „Luise und ihrem Minister“ ist keineswegs frei erfunden. Die geschichtlichen und örtlichen Gegebenheiten waren genau so, wie ich sie beschrieben habe ….


    Inhalt
    Als die 34-jährige Journalistin Sabrina aufwacht, sitzt eine fremde Frau in ihrem Schlafzimmer, die behauptet ihre längst verstorbene Ur-Ur-Großmutter Luise zu sein. Handelt es sich um eine Einbrecherin, oder eine Geistesgestörte? Das sind Sabrinas erste Gedanken. Auch als Luise sie bittet ihr bei der Aufklärung eines 120 Jahre zurückliegenden Mordes zu helfen ist Sabrina immer noch skeptisch, bis Luise nach und nach aus ihrer Vergangenheit erzählt …


    Meine Eindrücke
    Sabrina ist 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie arbeitet als Journalistin und träumt davon bekannt zu werden und spannende Storys zu schreiben. Als Luise sie bittet ihr bei der Aufklärung des Mordes an ihrem geliebten Otto zu helfen, sieht Sabrina darin ihre Chance eine spektakuläre Geschichte zu veröffentlichen.
    120 Jahre, in denen sich dass Leben, die Sprache und die Stellung der Frauen in der Gesellschaft verändert haben, liegen zwischen den beiden Frauen. Als erstes werden die sprachlichen Unterschiede deutlich, als sich die beiden unterhalten. Sabrina flucht oft wie ein Bierbrauer, auch wenn es gar nicht sein müsste und Luise kann mit der modernen Ausdrucksweise nichts anfangen oder nimmt sie wörtlich, was sie irritiert oder auch schockiert. Leider fand ich das nicht immer lustig, denn es wirkte auf mich einfach zu gewollt und aufgesetzt.


    Mit Sabrina bin ich nicht warm geworden. Sie ist gegenüber Luise oft unsensibel und stellt sich kaum auf sie ein. Ihr Umgang mit ihren Kindern soll wohl die Probleme einer alleinerziehenden Mutter verdeutlichen und den Unterschied der Kindererziehung von damals und heute deutlich machen. Sicher trifft einiges den Nagel auf den Kopf, doch auch hier hat mir Sabrinas Verhalten nicht immer gefallen.
    Das Leben in der Gegenwart macht aber nur einen kleinen Teil der Handlung aus.


    Luise erzählt nach und nach ihre Geschichte. 1887 ist sie ihrem Otto zum ersten Mal begegnet und eine traurige und schöne Liebesgeschichte beginnt. Die Autorin schildert das damalige Leben der Menschen und in welchen gesellschaftlichen Zwängen sie gefangen waren. Luise war aus einfachem Hause und Otto von Wolffgramm stieg auf bis zum Kabinettsminister. Eine Heirat der beiden war damals undenkbar. Doch die Liebe fragt nicht danach, was gesellschaftlich möglich ist.
    In diesem Handlungsstrang habe ich mich wohlgefühlt. Die Figuren wirkten authentisch und die Beschreibungen ließen die Vergangenheit vor meinen Augen Form annehmen.


    Das Buch wird als Kriminalroman verkauft und ich stellte mich auf spannende Ermittlungen und Verwicklungen ein. Auf diese wartete ich jedoch lange vergeblich. Der Mord spielt erst ganz am Ende eine Rolle. Das Buch ist in meinen Augen kein Kriminalroman, sondern eine dramatische Liebesgeschichte, die in der Vergangenheit spielt.


    Erst erfährt man diese Geschichte ausführlich von Luise und dann darf man das Ganze nochmal aus Ottos Blickwinkel genießen. Sicher gibt es da ein paar Dinge, die neu sind, aber hauptsächlich liest man anfangs nochmal, was auch Luise schon erzählt hat. Das zieht die Handlung in die Länge, auch wenn Ottos Verhalten dadurch verständlicher wird.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass es Luise und Otto tatsächlich gab. Das machte die Geschichte für mich interessant, genauso wie die Gegenüberstellung der Vergangenheit mit der Gegenwart. Es wurde deutlich, wie frei wir heute leben.


    Am Ende erwähnt Granny, dass sie bereits einem neuen Fall auf der Spur ist. Es kann also durchaus sein, dass es eine Fortsetzung mit dem ungleichen Gespann gibt.


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    Das Buch beginnt mit einem zweiseitigen Prolog, der zeitlich nach dem finalen Showdown angesiedelt ist. Er beginnt mit dem Satz „Mein Name ist Freedom Child, und ich habe meine Tochter getötet.“ Nach diesem Satz und den folgenden zwei Seiten war mir klar, dass dieser Thriller keine leichte Lektüre ist, aber ich war nicht im mindestens auf das gefasst, was da auf mich zukam.


    Freedom ist wie ein Faustschlag ins Gesicht. Sie flucht, säuft und schlägt lieber gleich zu, ohne lange Vorrede. Doch hinter dieser harten Fassade verbirgt sich eine gequälte Seele. Sie ist so kaputt, dass ich mich beim Lesen immer wieder gefragt habe, ob sie jemals in ein „normales“ Leben mit Familie und Freunden zurückkehren kann.


    Doch wie wurde sie zu diesem Menschen? Hat sie tatsächlich ihren Mann getötet, wie es die Cops vom Zeugenschutzprogramm behaupten? Und warum hat sie keinen Kontakt zu ihren Kindern, die getrennt von ihr aufgewachsen sind? Nach und nach erfährt man ihre Vorgeschichte, in der Matthew, wegen dem sie im Zeugenschutzprogramm ist, eine große Rolle spielt. Als dieser vorzeitig aus der Haft entlassen wird hat er nur ein Ziel: Freedom zu finden.
    Ich hatte das Gefühl zu wissen, wie die Handlung verlaufen wird. Aber da habe ich mich geirrt, denn die Autorin hat jede Menge erschreckende und überraschende Wendungen auf Lager und vor dem Leser enthüllt sich nach und nach Freedoms traurige und ungeheuerliche Vergangenheit und es offenbart sich ein Geflecht von Verbindungen.


    Wie ein roter Faden zieht sich die Liebe zu ihren Kindern, die sie seit 20 Jahren nicht gesehen hat, durch das Buch. Für deren Sicherheit würde sie alles tun, und von dieser Liebe wurde und wird ihr Handeln bestimmt.


    Geschildert wird das Geschehen in verschiedenen Handlungssträngen, die sich auf einige Personen verteilen. Gekonnt wechselt die Autorin den Grundton, je nachdem wer gerade im Fokus steht.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass sie die schlimmsten Grausamkeiten schildert, ohne sich in grausig detaillierten Schilderungen zu verlieren.


    Blut und Alkohol fließen in Strömen und es geht um Gewalt, Scheinheiligkeit und Begehren. Es wird deutlich, dass das Böse ganz unterschiedliche Gesichter haben kann. Zum Glück gibt es ab und zu zwischendurch Lichtblicke und gute Menschen, die für ein paar entspannte Lesemomente sorgen und genau wie Freedom kommt man als Leser etwas zur Ruhe, bevor es wieder voller Anspannung und Action weitergeht.


    Ist das Geschehen immer glaubwürdig? =>Nein!
    Wird hier spannungsgeladene Unterhaltung voller Action geboten? => Ja!


    9 von 10 Punkte

    Kurzbeschreibung lt. Amazon:
    Einbrecher! Dieser Gedanke lähmt die 34-jährige Journalistin Sabrina, als sie aufwacht und eine Fremde in ihrem Schlafzimmer sitzen sieht. Als diese dann auch noch behauptet, ihre Ur-Ur-Großmutter zu sein, ist sie sicher, über Nacht den Verstand verloren zu haben. Dabei will ›Granny‹ doch nur Hilfe bei der Aufklärung des ungefähr 145 Jahre zurück liegenden Mordes an ihrem geliebten Kabinettsminister. Dazu müssen sich die beiden völlig unterschiedlichen Frauen zusammenraufen, und ›Granny‹ gefällt fast nichts an der modernen Zeit.


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