Meine Eindrücke
Das Buch spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, die uns in Technik und Wissenschaft zwar voraus ist, aber nicht so sehr, dass es einem fremd vorkommt.
Von Anfang an hat mich die Geschichte gefesselt. Zuerst lernt man Katniss und ihr Umfeld näher kennen und erfährt einiges über ihre Vergangenheit, wodurch ihr Verhalten besser verständlich wird. Doch sobald es zur Auslosung der Tribute kommt zieht die Spannung immer mehr an. Es ist schon interessant wie hier bekannte Begriffe für schlimme Dinge benutzt werden, vielleicht um sie weniger grausig erscheinen zu lassen. So werden die ausgelosten Jugendlichen „Tribute“ genannt und das Losverfahren „Ernte“. Es gibt noch mehr Beispiele, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Auf den ersten Blick ist „Tödliche Spiele“ ein extrem spannender und oft auch grausiger Abenteuerroman für Jugendliche. Doch wenn man genauer hinschaut wird auch deutlich Gesellschaftskritik geübt, an den Veranstaltern der Spiele und den Zuschauern. Viele der angeprangerter Verhaltensweisen sind leider auch auf unsere Zeit übertragbar.
Die Grundidee ist zwar nicht neu, denn Spiele auf Leben und Tod gab es schon in anderen Büchern und Filmen, oder auch z.B. im alten Rom. Doch hier geht es um Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren, die unfreiwillig in einem Areal ausgesetzt werden und andere Jugendliche töten müssen, wenn sie überleben wollen. Doch das sind nicht ihre einzigsten Gegner.
Hinzu kommen viele überraschende Wendungen, die dazu geführt haben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte und Katniss atemlos bei ihrem Kampf ums Überleben begleitet habe.
Mich als Erwachsenen hat das Buch begeistert, auch wenn ich einiges brutal, grausam und menschenverachtend fand. Obwohl dies nie verherrlichend dargestellt wurde, kann ich doch nicht abschätzen, wie die Handlung auf einen jugendlichen Leser wirkt.
Die Handlung wird komplett von Katniss als Ich-Erzählerin geschildert. Das heißt man liest auch nur die Handlung an der sie beteiligt ist, oder von welcher ihr erzählt wird. Das fand ich etwas schade, denn ich hätte zwischendurch auch gerne erfahren, wie es z.B. ihrer Familie erging.
Fazit: Ein extrem spannendes und fesselndes Buch mit gesellschaftskritischen Tönen.
10 von 10 Punkte!