Beiträge von bertrande

    Ich kann es immer noch nicht richtig, aber das liegt bei mir weniger am Alter.


    Als Zwanzigjährige war ich noch schlimmer, absolut kein Interesse an technischen Dingen. Vor mir hat sogar der Toaster gezittert. :yikes


    Für mich kam das Interesse mit den Möglichkeiten des Internets. Mein Sohn hat mir immer aus der Ferne geholfen, war schon gespenstisch, wie die Maus ohne mein Zutun über den Bildschirm wanderte.. :wow

    Ich habe in einer verheißungsvoll großen Schachtel ein Geschenkeset gefunden, bestehend aus einem drehbaren Käsebrett mit Plastikglocke und feststehendem Senkmesser (irgendwie nach Keller müffelnd :hmm) und einer Flasche Wein, auf der irgendwas mit "Vatikan" draufsteht. Vielleicht ein Messwein?? :heiigenschein
    Als ich mich bedanken mußte, habe ich bis zuletzt gehofft, dass es sich um eine Verwechslung handelte und sie sagen würden: "Das war nicht für Dich, Du kriegst das wunderschön weiche flauschige Handtuch / das Perlentäschchen / die hellblaue Kuscheldecke ....."
    Der Messwein und das streng riechende Käsebrett mit Senkmesser waren für mich.. :unverstanden

    Dass mangelnde Bildung nicht der einzige Grund für Armut sein kann, ist schon klar. Es kann ja auch umgekehrt sein, wer keine Arbeit bekommt, weil er "leider" überqualifiziert ist, würde wahrscheinlich da nur trocken lachen.
    Es gibt genügend andere Gründe, um sehr schnell in der Falle zu sitzen, da reicht manchmal schon eine Scheidung und der Verlust des Arbeitsplatzes.
    Da muß die Hilfe anders aussehen.


    Trotzdem halte ich eine solide Bildung für das beste Mittel, um z.B. bei Familien, in denen Sozialhilfe schon Tradition hat, diese Tradition zu unterbrechen oder Kinder aus ausländischen Familien nicht ins Abseits zu stellen.
    Auf die Mithilfe der Eltern aus diesen Familien zu hoffen, bringt nichts.
    Da muß der Staat den Kindern raushelfen, lieber das Geld früher einsetzen, als später.

    Alex: Ich teile Deine Meinung, Abitur für alle muß nicht sein.
    Aber auch ein Hauptschüler braucht gute Noten, um eine Lehrstelle zu bekommen. Vor allem in großen Städten werden bei der Lehrstellenvergabe Realschüler bevorzugt.

    Nein, ich plädiere nicht dafür, dass jeder auf Staatskosten mit Nachhilfe zum Abitur durchgeschleift wird. Ich bin auch nicht dafür, dass dies mit Hilfe des elterlichen Geldbeutels geschieht.
    Allerdings wundere ich mich schon, weshalb zwar die mütterliche Hausaufgabenaufsicht und -nachhilfe theoretisch gar nicht erforderlich ist, aber trotzdem fest damit gerechnet wird.


    Ich plädiere dafür, dass auch etwas langsamere Denker, Spätzünder, Leseschwächler, Matheproblemler usw. eine größere Chance bekommen und nicht gleich durch das Raster fallen, es ist nicht immer Dummheit.

    Babyjane: Wenn es ohne Nachhilfe nicht möglich ist, ja. Man könnte dies in einer Hausaufgabenbetreuung z.B. als Förderunterricht gestalten.
    Andere Möglichkeit: Lehrplan so gestalten, dass auf "Nachhilfe" durch Mütter verzichtet werden kann.

    Charlotte: Wenn meine Kinder auf meine Hilfe bei den Mathe-Hausaufgaben angewiesen gewesen wären, hätte das für sie gar nicht gut ausgeschaut. :-( :help
    Wenn sich jemand Nachhilfe für seine Kinder leisten kann, ist das zwar gut, aber es ist nicht gut, dass ein anderer sich das nicht leisten kann, wenn es nötig wäre.
    Deshalb plädiere ich dafür: Kindergartenbesuch soll Pflicht werden, um bei Kindern aus fremdsprachigen Familien bessere Ausgangsbedingungen durch das Beherrschen der deutschen Sprache zu schaffen.
    Hausaufgaben in der Schule sollen entweder so gestaltet werden, dass sie durch die Kinder ohne mütterliche Unterstützung erledigt werden können (in meiner Kindheit war das so, auch Nachhilfe war so gut wie unbekannt) oder in einer Ganztagsschule Hausaufgabenbetreuung durch zusätzliche Lehrer oder Sozialpädagogen stattfindet.
    Ich tendiere zur Ganztagsschule/kindergarten, damit die Kinder nicht nur ordentliches Mittagessen bekommen, sondern auch gegenseitig voneinander lernen können.
    Dann wären die Startbedingungen tatsächlich gerechter.

    Hestia, Dein Sohn bekam sicher vorgelesen, seinen Wortschatz bezog er nicht ausschließlich durch den Fernseher, sondern auch durch Gespräche mit Erwachsenen in seiner nächsten Umgebung, was in vielen Familien nicht der Fall ist. Dadurch ist der Fernseher bei Deinem Sohn nur Ergänzung, nicht Ersatz.


    Und ich glaube nicht, dass Eltern aus bildungsferneren Schichten besonders sorgfältig darauf achten, was da geguckt wird.


    Das Problem ist nicht das Fernsehgerät, sondern seine konkurrenzlose Ersatzfunktion als Erzieher, Ruhigsteller und auch nicht die wenigen wertvollen Sendungen (z.B. die mit der Maus), sondern der Rest .

    Chancengleichheit gibt es nicht, wird es wohl auch nie geben. Aber eine Verbesserung wäre wohl möglich.
    Ich war früher nie ein Freund der Ganztagsschule, aber es ist wohl die beste Möglichkeit, um auch Kindern aus weniger wohlhabenden oder bildungsferneren FAmilien zu helfen.
    Wenn Mütter bei den Hausaufgaben als Betreuer fungieren, hat immer ein Kind aus sozial schwächeren Familien schlechte Karten. So kann das gar nicht funktionieren.
    Hier würde ich ansetzen. Da ist Geld für zusätzliche Lehrkräfte und Sozialpädagogen gut angelegt.


    Gutes Benehmen könnten die Fernsehsender sachte mitvermitteln, in den vergangenen Jahren haben sie etwas anderes vermittelt: "Blöd und dreist ist cool." (Slatko der Held bei Big brother - "wer ist Shakespeare?")