Beiträge von Lea Korte

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    Original von Büchersally
    Yazid ist eine interessante Figur. Ich könnte ihn zwar ständig aus dem Geschehen entfernen (ähnlich wie die Gallier ihren Troubadix), aber dann bin ich auch immer gespannt, welche Schandtat er jetzt wieder macht. Irgendwie scheint er nicht wirklich in die Familie zu passen.


    Das kommt darauf an, welchen Teil der Familie man betrachtet. Die Mutter kennen wir ja nicht, aber der Großvater Ali al-Attar, der später noch auftaucht, ist schon einer der ganz großen Maurenkämpfer gewesen (auch im realen Leben). Und dann darf man nicht vergessen, dass Yazid den Tod der eigenen Mutter nicht richtig verkraften zu haben scheint, seine Eifersucht auf seine Geschwister ... da spielen noch viele Faktoren eine Rolle, die eigentlich nicht mal unbedingt etwas mit dem Glauben zu tun haben.


    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von Sternenputzer
    Danke für die ausführliche Antwort, Lea :-).
    Bei den Ehen von Abdarrahman/Leonor und Raschid/Deborah meinte ich nicht direkt verboten, sondern ich könnte mir vorstellen, dass sie von manchen (oder vielen?) Personen nicht so gerne gesehen wurden, wie eine rein muslimische Ehe, weil eben die Abneigung gegen einen der Ehepartner vorhanden war.

    Im ersten Teil wird ja erwähnt, dass die maurischen Damen zuerst mit Leonor nichts zu tun haben wollten, nachdem diese Abdarrahman geheiratet hatte. War dies denn nur so, weil sie eine ehemalige Sklavin war oder spielte ihre Religion da auch eine Rolle? Oder, erfuhr eine Christin, die einen Muslimen geheiratet hatte die gleiche Anerkennung, die eine Muslima an ihrer Stelle erhalten hätte?


    Leonor hat ja den muslimischen Glauben angenommen (für Yazid bleibt sie eine Christin, ihre Kinder sind für ihn halbe Christen). Wenn das erwähnt wird, war es ja wohl nicht selbstverständlich, hat sie es also aus Liebe getan oder warum :gruebel?


    Nein, Christen wurden in der Regel nicht "schlecht" angesehen - Yazid und andere Fanaten sind da eher die Ausnahme. Die Ablehnung der anderen kam eher von dem Aufstieg der Sklavin in die höchsten Adelskreise.
    Und dass Yazid sie (halbe) Christen schimpft, ist einfach Zeichen seiner völligen Verbohrtheit.
    Du meinst mit der letzten Frage, warum Leonor zum Islam übergetreten ist? Nicht, weil sie musste, auch nicht "wegen der Leute", weil die Musime da keinen Druck auf niemanden ausgeübt haben. Einfach aus Überzeugung - und die Liebe wird da schon das Ihre dazu beigetragen haben.


    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von Sternenputzer
    Irgendwie beschleicht mich sowieso das Gefühl,dass eine Ehe für "viele" Frauen eher eine Strafe war und nichts mit Glück zu tun hatte. Wie schon im Buch erwähnt, bis jetzt sind lediglich Leonor und Deborah glücklich verheiratet. Was ja dann wieder eher verwunderlich ist, weil diese Ehen ja wegen der unterschiedlichen Religionen Muslim/Christin, Muslim/Jüdin unter einem schlechten Stern stehen, oder?


    Nein, da muss ich dich berichtigen: Ehen zwischen ChristINNEN und Muslimen gab es schon und die waren und sind nicht verboten. Verboten sind nur Ehen zwischen MuslimINNEN und Christen. Der Grund ist einfach: Bei den Muslimen ist es so, dass das Kind automatisch Muslime ist, wenn der Vater auch einer ist.
    Bei den Juden ist es im Prinzip umgekehrt, also, die Religion des Kindes wird von der Mutter vererbt, deswegen wäre eine JüdINNEN-Muslime-Ehe "eigentlich" nicht erlaubt (nach den jüdischen Gesetzen nicht, nach den muslimischen schon), aber trotzdem gab es damals solche Ehen, nicht so häufig wie die mit ChristinINNEN aber doch. All dies habe ich von einem sehr klugen Mann: Prof. Dr. Aguadé, Arabistikprofessor an der Uni Cadiz, der mir zusammen mit seiner Frau Laila nicht nur bei dieser Frage sondern auch bei vielen anderen beim Schreiben als "unversiegbare Wissenquelle" gedient hat. :-)


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    Yazid ist bis jetzt der große Bösewicht in der Geschichte. Seltsam, dass er sich so ganz anders verhält wie seine Geschwister. Es kann nicht alleine daran liegen, dass er eine andere Mutter hatte, denn diese war ja auch Hayats Mutter. Sein Hass gegen andere Religionen sticht besonders hervor, und es kommt die Vermutung auf, dass das etwas mit dem Großvater mütterlicherseits zu tun hat. Die Beziehung zwischen den beiden kann man nur erahnen, aber immerhin begleitet ihn Ali Al-Attar, als er seinen Plan mit der Eroberung Zaharas vorbringt. Unerklärlich ist dagegen sein Hass gegen seine Geschwister, Hayat eingeschlossen. Dieser Hass wird besonders in der Szene deutlich, in der er Zahra den Ring zeigt. Automatisch bringt man nun natürlich ihn mit dem Verschwinden von Raschid in Verbindung, aber ich bin da jetzt erst einmal vorsichtig.


    All dies wird sich im Laufe des Romans erklären. Aber wenn du willst, kann ich am Ende des Romans noch mehr dazu sagen.


    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von Deichgräfin
    Yazid wird ja immer schlimmer, ob er nur schlechte Seiten hat, oder auch noch mal was angenehmes zu Tage kommt. :gruebel


    Vielleicht tue ich ihm ja Unrecht, aber ich vermute mal, das er etwas mit dem Verschwinden Raschid zu tun hat.


    Die Antwort auf die beiden Fragen ... kann ich dir natürlich nicht geben. ;-)


    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von sapperlot
    Meine kleinen Bedenken wegen der Namen und der Zuordnung sind verflogen, alles ist gefestigt und ich habe nicht einmal im Register nachschauen müssen wer wer ist.


    Das freut mich! :-)


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    Zahara ist also nicht nur ein Frauenname sondern auch der einer kastilischen Stadt. Und jetzt ist auch klar das dieser Name von Lea bewusst ausgewählt wurde, eine Zaharena stand als Namensgeberin Pate.


    Nein, das muss ich dich enttäuschen. Es war umgekehrt: Zuerst war der Name Zahras dann, dann habe ich die Schlacht um Zahara mit in den Roman genommen (ebenso historisch verbürgt wie alle Schlachten im Buch) udn da habe ich gedacht, verflixt, jetzt müsste ich eigentlich Zahras Namen ändern :gruebel ... aber zu dem Zeitpunkt war Zahra für mich schon so sehr Zahra, dass ich das nicht mehr gekonnt hätte ... [/quote]



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    Ich finde gut, dass die Schilderungen aus den Papieren des Bruders Antonia Agapida auf Seite 114 und 122 so übernommen und mit Quellenangaben versehen wurden. Diese Passagen vermitteln eine Art Augenzeugenbericht und wirken sehr authentisch, sie verstärken die Wirkung der vorher von Lea geschrieben Worte und Textpassagen.


    Das habe ich lange mit meiner Lektorin diskutiert. Das Ganze ist in einem Roman ja eher "unüblich", aber mir war es eben wichtig, dass dem Leser während des Lesens bewusst wird, wie nah der Roman an der wahren Historie ist.


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    Ob Hayat und Miguel flüchten können ist noch offen. :gruebel Hayat ist ja keine gute Reiterin und Miguel sehr geschwächt und die Flucht wurde ja sehr schnell bemerkt. (Ausserdem taucht Miguel in keinem Personenregiser auf, ein Hinweis das sie gefasst werden könnten?)


    Da will ich natürlich nichts verraten, aber bei den Christen sind ja nur die königl. Familie und die Berater im Register aufgeführt (damit man nicht die Übersicht verliert), da Miguel kein Berater war, wäre er also so oder so nicht im Register. ;-)


    Auch deine übrigen Kommentare haben mich natürlich gefreut! :-)
    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von Nachtgedanken
    Und später ist von einem Ort namens Zahara die Rede, ist das Zahara de la Sierra, oder? In dem anderen Zahara (de los Atunes) war ich mal eine Woche wandern.


    Hallo Nachtgedanken,


    Zahra de la Sierra, ja, und wenn ihr euch mal ansehen wollt, wie das dort aussah, ist hier ein Link. Damals gab es nur die Burg auf dem Felsen, die weißen Häuser weiter unten muss man sich wegdenken. ;-)


    http://es.wikipedia.org/wiki/A…_la_Sierra_Andalousie.JPG


    Liebe Grüße
    Lea

    Liebe bonomania,


    Baschir ist einer der Soldaten Abdarrahmans, der nur auf Seite 60 oben kurz erwähnt wird, dann auf Seite 61 und wenige Seiten weiter noch einmal, als er vor seinem Elternhaus eintrefft. Da er sonst keine Rolle spielt, sondern nur eine "Statistenrolle" von wenigen Zeilen hat, kommt er in dem Personenregister nicht vor.


    Herzliche Grüße
    Lea

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    Original von SiCollier
    Dann muß ich mich wohl mal als Banause outen: für mich als Nicht-Historische-Romane-Leser sind Thema wie Figuren neu. Mit Spanien verbinde ich eher Don Carlos (ich meine den vom Giuseppe, nicht den vom Friedrich ;-), obwohl vom dem die Geschichte stammt ) und die Alhambra ist mir erstmals wirklich bewußt in dem hier verlinkten Konzert begegnet. Aber man lernt ja nie aus ... :-)
    .


    Hallo SiCollier,


    keine Sorge: Auf meiner Lesereise in Dtl. im Mai habe ich festgestellt, dass auch da kaum jemand etwas über diese Zeit wusste, selbst diejenigen nicht, die schon mal in der Alhambra waren - es ist einfach kein Thema im dt. Geschichtsunterricht, wie umgekehrt auch Dtl. keines im spanischen Geschichtsunterricht ist. Da ist es ganz normal, dass man darüber nicht allzu viel weiß.


    Liebe Grüße
    Lea

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    Original von beowulf
    Sieht so aus, als wäre ich der einzige, der das Buch zunächst deshalb mit Skepsis betrachtet hat, weil Boabdil und Isabella ja im historischen roman wahrlich kein neues Thema ist und die Zeit zwar interessant ist, aber zum wievielten mal die Übergabe der Alhambra- muss ja vielleicht nicht sein.


    Aber eigentlich bin ich ja neugierig, welche Facetten die Autorin hier wie beleuchtet und Susan Hastings Buch über Isabella liegt doch schon wieder ein paar Jahre zurück.


    Der Einstieg ist dann ja auch sehr gelungen- ich bemerke immer noch, dass die bloße Erwähnung des Namens Torquemada bei mir eine Gänsehaut auslöst.


    Lieber Beowulf,


    wie schön, dass es dich trotzdem in das Buch gezogen hat. Und es geht ja auch weder vorrangig um Isabel noch um Boabdil - sondern um das Leben der "normalen" Menschen zu dieser Zeit, und allen voran Zahra - und wie diese Menschen diese letzten Jahre der Reconquista erleben. Aber das wirst du ja beim Lesen noch ohnehin sehen. ;-)


    Herzliche Grüße
    lea

    Hallo ihr Schnell-Leser,
    so viele Kommentare schon! Und bisher reißt mir noch niemand den Kopf ab! :-) Ich danke euch!
    Eigentlich muss ich bisher nur auf drei "Pünktchen" eingehen, wenn ich nichts überlesen habe.
    Zahra ist nämlich nicht zehn, sondern dreizehn, wenn der Roman anfängt (Seite 19, oben), und als Dreizehnjärige ist sie - im Mittelalter - in einem Alter, in dem viele Frauen schon verheiratet sind oder gar ihr erstes Kind haben. Auch heute gibt es ja Mädels mit 13, die schon sehr vernünftig und verantwortungsbewusst sind.
    Zu den Fußnoten ist zu sagen, dass Lektoren keine Fußnoten wollen und ich für die zwei, die drin sind, schon kämpfen musste ;-) Und das Glossar ist hinten sicher auch besser, denn wenn man das Wort beim zweiten Auftauchen im Text noch mal nachschlagen will, weiß man so wenigstens gleich, wo man es finden kann. Und ich habe mir schon Mühe gegeben, dass man alles eigentlich auch ohne Glossar verstehen kann.
    Auch an die fremdländischen Namen (vor allem die arabischen) haben sich bisher alle im Nu gewöhnt, weil die Personen ja nur nach und nach auftauchen.
    So, dann wünsche ich Euch viel Spaß beim Weiterlesen - und beim Fußball schauen! :bruell (das war der Hinweis auf den netten Tröten! ;-))
    Herzliche Grüße
    Lea

    Hallo!
    Auch für die neu Hinzugekommenen noch der Tipp: Auf meiner Webseite gibt es Links zu Landkarten - die es leider nicht im Buch gibt. Man braucht sie nicht zum Verständnis des Romans, aber viele hätten eben trotzdem gern eine. Ebenso auf meiner Webseite gibt es Links zur Alhambra - für alle, die sie noch nie gesehen haben oder sich so manches dort noch mal in Erinnerung rufen wollen. In einem der Links kann man auch "richtig" in der Alhambra herumlaufen. Viel Spaß beim Entdecken!
    Herzliche Grüße
    Lea


    www.leakorte.com