Zitat
Original von BronteSister
Ich will hier nichts verraten, aber merk es Dir. Ich verspreche, Du wirst den Satz am Ende in einem anderen Licht sehen, aber wird weiterhin absolut richtig sein und Sinn ergeben.
Da ich es schon zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, die Autorin hat recht.
Ich war auch immer mal hin- und her gerissen zwischen der Idee, dass Joy noch lebt oder doch nicht.
Meine sonstige Meinung zu den Kapiteln 4-7:
Ich finde die Unterhaltung zwischen Lockwood und Samson sehr packend. Lockwood ist vollkommen überfordert damit, dass Joys Bruder plötzlich wieder auftaucht und Sam immer noch total gefangen in seinem früheren Hass. Man merkt hier deutlich, dass Lockwood irgendein sehr starkes Motiv dafür hat, weiter zu schweigen und fragt sich, was das sein könnte.
Denn umgekehrt vermittelt er für mich durchaus den Eindruck dass er Mitleid mit Samson hat.
Sehr gut gefällt mir auch die Szene zwischen Joy und Lockwood im Gefängnis. Man erschrickt regelrecht, mit welcher Vehemenz sie ihren Tod einfordert und Samson, von dem man denkt dass sie ihn liebt, zurück läßt. Auch hier stellt sich wieder die Frage nach dem Motiv für dieses Handeln.
Und dann der Brief.
"Liebster Heathcliff..."
Man fragt sich, ob sie damit Samson meint. Der Brief scheint eine Entschuldigung zu sein. Aber an wen genau?
Kapitel 7 bringt dann wieder Fahrt in die Urgeschichte.
Cat taucht erneut auf und die Sympathie, die ich von Anfang an für sie hatte, bestätigt sich weiter. Sie ist total emanzipiert und vor allem lässt sie sich von Samson nicht die Butter vom Brot nehmen. Man kann total verstehen dass er fasziniert von ihr ist.
Interessant ist Kapitel 7 aber auch in Bezug auf die Vergangenheit. Hier taucht endlich eine der zentralen Figuren auf. Vorher ist Henry Linton nur ein Name. Ein Mann, für dessen Tod Joy verantwortlich ist / gemacht wird.
In Kap. 7 lernt der Leser Henry Linton endlich kennen.
Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich war zwiegespalten, als ich auf Henry traf. Er erschien mir so glatt, so konfliktscheu. Irgendwie total gefangen zwischen lauter Ängsten und Ansprüchen. Er erinnerte mich ein wenig an den Priester.
Als er in den Klippen auf Joy trifft, scheint das regelrecht vorherbestimmt zu sein und sie verstehen sich auch auf Anhieb gut, was überrascht, da sie so verschieden zu sein scheinen.
Soweit meine Gedanken zu Kapitel 4-7.
Viele Grüße
Tintenteufel