Danke für Eure interessanten Stellungnahmen, Herr Palomar, Niamh und artemisia, und für das Gedicht ein spezielles Dankeschön. Ich musste es zwar grad ein paar Mal hintereinander durchlesen, es erschliesst sich einem nicht auf den ersten Blick
Das könnte schon ganz gut möglich sein, dass von den Literaturwissenschaftlern oft auch nach etwas gesucht wird, was gar nicht ist....das tröstet mich grad etwas, denn ich muss gestehen, ich konnte, auch wenn mir in Klappentext oder sonstwo suggeriert wurde, dass es sich um einen Schlüsselroman handeln würde, kaum mal jemanden "erkennen"....solche detektivischen Fähigkeiten scheinen mir nicht gegeben zu sein, oder aber, ich ging einfach total falsch an die "Sache" ran....
Früher habe ich vermutlich jede Menge solcher "Schlüsselromane" gelesen.... es können glatt und sauber Hundert und mehr gewesen sein, ohne zu wissen, dass sich hinter den Namen irgendwelche Bekanntheiten verbergen könnten, wahrscheinlich hat mir darum soooo oft einfach etwas gefehlt, ich mir oft dachte: wie langweilig ist denn das wieder.... Hätte ich vielleicht gewusst, über wen ich da was lese, wärs mir vielleicht etwas weniger langweilig vorgekommen...
Ich habe halt schon meine Probleme damit, dass ich bei solchen Romanen nicht wirklich einordnen kann, was "Wahrheit" ist und was Dichtung....daher bin ich auch nicht wirklich scharf auf Roman-Biografien. Ein gutes, oder besser gesagt ein schlechtes Beispiel ist für mich die Roman-Biografie über das Leben von Toulouse Lautrec....füüüürchterlich, da treffen sich jede Menge berühmter Leute, hockten zusammen in den Pariser Kneipen. Menschen, die sich in dieser Weise nie getroffen haben können: während der eine 30 Jahre alt war, lag der andere in Wirklichkeit noch in den Windeln....
Was ich aber nicht denke, dass alle diese "Schlüsselromane" irgendwelche üble Machenschaften von bekannten oder auch weniger bekannten Personen zum Inhalt haben.....oft verstecken sich ja die Autoren auch selber hinter ihrem Protagonisten: Hesse ist da sicher ein gutes Beispiel, seine Hauptwerke sind praktisch alle autobiografisch. BUDDENBROOKS von Thomas Mann wäre die Geschichte seiner Familie/seiner Vorfahren, hört man sagen....