Gerade ausgelesen...und restlos begeistert.
Klappentext
Würdest du Herrn Kafka, wenn wir ihn im Treppenhaus zufällig sehen, mal zum Mittagessen einladen?
Hat er denn Hunger? fragte sie.
Vermutlich, sagte ich, er arbeitet bei einer Versicherung und verdient wenig.
Und du meinst, er würde sich mit ein paar Pfannkuchen zufriedengeben?
Warum nicht? fragte ich.
Meine Meinung
Der Klappentext sagt nicht viel über den Inhalt des Buches.
Der Ich-Erzähler Weigand fliegt mit 17 Jahren vom Gymnasium. Seine Mutter bemüht sich sehr darum, dass er endlich eine Lehrstelle bekommt. Für Weigand selber ist das nicht so wichtig. Er weiss sowieso nicht, was er für eine Lehre machen soll. Was er aber weiss, ist, dass er schreiben möchte.
Eine Lehrstelle wird gefunden, gleichzeitig wird ihm auch ein Job bei der Zeitung als Reporter (am Abend und an den Wochenenden) angeboten. Weigand führt ein Doppelleben. Als Vorarbeiter und als Journalist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Entwicklung, die Weigand durchmacht und die Entscheidungen, die er fällen muss, sind sehr interessant und gut nachvollziehbar.
Der Titel des Buches ist speziell, aber in gewisser Weise hat Weigand diese drei Ziele am Ende (fast) erreicht.
Eine Frau: Es sind eher drei Frauen, die wichtig sind für einen Abschnitt seines Lebens. Gudrun. Linda. Ingrid. Auch wenn er am Ende ohne Frau dasteht, waren diese drei doch ein wichtiger Teil für seine Entwicklung.
Eine Wohnung: Gegen Ende des Buches findet er eine kleine Wohnung, in die er auch sogleich einzieht.
Ein Roman: Für mich ist klar, dass dieses Buch Weigands eigentlicher Roman ist.
S. 159: "Die vielen Details um mich herum beglückten mich. Das Verstricktsein in sie versetzt mich in den Zustand des selber romanhaften Lebens."
S.160: "Ich zweifelte nicht, dass ich mich in einem ungeschriebenen Roman bewegte."
Das Buch ist sehr einfach und leicht verständlich geschrieben. Genau diese Einfachheit passt perfekt. Ein ruhiger Roman, der trotzdem viel aussagt.