Die Inquisition ist eine heikle Sache da sie - meistens von den Dominikanern durchgeführt (Im Volksmund "domini cani" = Die Hunde des Herrn verballhornt) lokal sehr unterschiedlich war. Wir glauben immer, in Spanien sei sie besonders hart gewesen, das stimmt nur bedingt, vor allem wenn man die späteren Hexenprozesse der Frühen Neuzeit (gehören ja dahin und nicht, wie fälschlicherweise oft geschildert, ins Mittelalter!) betrachtet. So wenige Hexen wie in Spanien und Portugal wurden nirgendwo in ganz Europa verbrannt. Grund war die starke Zentralmacht, die damals bereits existierte, und die keinerlei Interesse daran hatte, wertvolles Menschenmaterial sinnlos zu opfern ... (waren ja auch in den aufkommenden Zucht- und Arbeitshäusern bestens zu verwerten!).
Aber das ist eine ganze andere Geschichte. Vielleicht mögt ihr mit mir ja mal "Die Hüterin der Quelle" lesen, dann könnten wir gemeinsam sehr vielen verbreiteten Irrtümern auf die Spur kommen ....
Also, Inquisition war, abgesehen vom Verfahren selber, das IMMER auf das Geständnis hinauslief, nicht in allen Ländern gleich Inquisition. Im Leon, das ich beschreibe, war sie allerdings schon sehr penetrant, weil eben wegen der Nähe zu Frankreich tatsächlich einige Ketzer (Reine, Katharer) den Weg über die Pyrenäen gesucht und gefunden hatten.
Es gibt ein wunderbares Buch von Emmanuel LeRoy Ladurie: Montaillou - Ein Dorf vor dem Inquistor" (hab ich in einer uralten Propyläen-Ausgabe), wo ganz genau beschrieben wird, welche Fragen 1294 - 1324 (also fast "meine" Zeit) gestellt wurden - und welche Antworten kamen.
Kann ich dir sehr empfehlen, wenn du "Echtheit" schnuppern möchtest ...