Ein paar Auszüge aus dem Buch:
...Judith lacht. Am Klang ihrer Stimme höre ich, dass sie sich wieder gefangen hat. Weich und samtig verabschiedet sie sich am Telefon.
Ich gehe mit einem leeren Kissenbezug in der Wohnung umher und sammle schmutzige Unterhosen, Unterhemden, Strümpfe, Handtücher, Geschirrtücher und Bettwäsche ein. Sandra hat mir vor langer Zeit erlaubt (sie hat mich sogar dazu aufgefordert! ), ihr meine schmutzige Wäsche zu bringen...
...Der Mann muss den Samen verlieren, andernfalls wird er traurig. Wir debattieren eine Weile über die Bedeutung des verlorenen Samens, dann sagt Judith plötzlich: merkst du, wie uns das Sprechen vereinsamt? Auch diese Bemerkung beeindruckte mich. So etwas hatte ich noch nie gehört. Die Leute, die ich kannte, behaupteten das genaue Gegenteil, dass man über alles reden müsse, weil Schweigen ungesund sei und....
...Meine Rührung wird stärker, es ist mir unangenehm. Ich verlasse den Friedensplatz und stelle mich in den Eingangsbereich eines Kaufhauses, wo eine Gruppe mongolischer Nomaden singt. Eine Art Wehmut packt mich. Es ist ein bisschen wie damals, als ich mich entschlossen hatte, Bettina zu verlassen. Gleich weise ich mich zurecht: Du kannst Bettina nicht mit einem Koffer voller älterlicher Kleidung vergleichen. Oder vielleicht doch?...
Meine Meinung:
Nettes Buch, aber auch nicht mehr.