Beiträge von Estha

    Ich war heute sehr zurückhalten, das muss man feiern. :winktNur drei neue Bücher durften bei mir einziehen.

    (Ich fürchte so lange ich den Virus habe, werde ich mir jeden Tag was Gutes tun):love:

    Ich freue mich auf dieses hier: Ist schon ein älteres Buch, das ich als Print hatte, nun gibt es auch als EBook, und das musste ich haben. ;)

    ASIN/ISBN: 3749901058



    »Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich Lex Gracie vor ihrer Flucht aus dem Elternhaus diesen Satz vorgesprochen, angekettet an ihr Bett, vor Dreck starrend, bis auf die Knochen abgemagert. Mit ihrer Kindheit im Horrorhaus, wie die Presse das Elternhaus der sieben Geschwister bald nach Lex‘ Flucht taufen sollte, muss sich die mittlerweile erwachsene Anwältin konfrontieren, als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und ihr das Elternhaus vermacht. Alles, was sie jahrelang verdrängt hat, bricht sich nun Bahn: der Hunger, die Angst – und ihre Identität als Girl A, das Mädchen, das entkam.

    Annabas Ich kann mir vorstellen, dass dieser Roman als Hörbuch Version sogar noch besser wirkt. Denn da hat man drei Personen, die berichten, alle mit unterschiedlichem Charakter und Eigenschaften. Außerdem, der Witz kommt bei einem Hörbuch besser rüber. Berichte bitte, wenn es mal so weit sein sollte. :knuddel1

    Über die Autorin:

    Virginie Despentes, Jahrgang 1969, zunächst bekannt als Autorin der »Skandalbücher« »Baise-moi – Fick mich« und »King Kong Theorie«, hat sich spätestens mit ihren Vernon-Subutex-Romanen in den Olymp der zeitgenössischen französischen Schriftstellerei geschrieben. Sie ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs. Ihr Roman Apocalypse Baby wurde mit dem Prix Renaudot ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:

    Rebecca, Schauspielerin, über fünfzig und immer noch recht gut im Geschäft. Oscar, dreiundvierzig, Schriftsteller, der mit seinem zweiten Roman hadert, und Zoé, noch keine dreißig, Radikalfeministin und Social-Media-Aktivistin. Diese drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen nach einem verunglückten Instagram-Post Oscars aufeinander. Wie? Digital. Und so entsteht ein fulminanter Briefroman des 21. Jahrhunderts, in dem alle wichtigen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit verhandelt werden. Rebecca, Oscar, Zoé, alle drei sind vom Leben gezeichnet, voller Wut und Hass auf andere – und auf sich selbst. Aber sie müssen erkennen, dass diese Wut sie nicht weiterbringt, sondern nur einsamer macht, dass Verständnis, Toleranz und sogar Freundschaft erlernbar und hin und wieder sogar überlebenswichtig sind.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Ich möchte hiermit einen absolut lesenswerten Roman in Email-Form vorstellen, der an keinen der aktuellen und gesellschaftlich umstrittenen Themen vorbei schweigt, was ich sehr begrüße. Aber eins nach dem anderen: Zunächst der Titel. Da ich ordinäre Sprache gar nicht gut leiden kann, hat mir der Titel des Romans nicht gefallen, doch nach dem Lesen des Buchs kann ich verstehen, wie es dazu kam. Der Roman ist übrigens auch in einer Sprache verfasst, die ich nicht unbedingt salonfähig bezeichnen werden, doch die passt ausgezeichnet zu den Charakteren, deren Lebensstil und der Handlung.


    Die Geschichte beginnt damit, dass ein erfolgreicher Schriftsteller die bekannte Schauspielerin anschreibt. Sein Kommentar ist provokant, er bezeichnet die Schauspielerin als verlebte Schlampe. Und erreicht somit sein Ziel. Rebecca antwortet ihm. Ihre Antwort lässt sich sehen: schimpfend und keifend verwünscht sie den Autor. So kommen die ins Gespräch. Und Oscar offenbart ihr, dass die schon von der Kindheit her bekannt sind und er sie verehrt, da Rabecca mit seiner Schwester befreundet war. Das, was als eine spannende Auseinandersetzung mit giftigen und schimpfenden Kommentaren beginnt, entwickelt sich zu einem tiefgründigen, philosophischen Gespräch, zweier lebenserfahrenen Menschen, das sich um die Themen dreht, die in der modernen Gesellschaft, wohl an keinem spurlos vorbeigehen. Es geht um Alkohol, Drogenabhängigkeit, Karriere, Feminismus, soziale Medien, und auch die Fragen, die die Politik und die Gesellschaft bewegen.


    Von dem sprachlichen her ändert sich der Ton im Laufe des Romans. Das, was schon beinahe ordinär begann, entwickelt sich zu einer tiefgründigen, intelligenten und gut durchdachten Unterhaltung, die jedoch weiterhin witzige Momente liefert und auch flapsig bleibt. Eine besondere Rolle in dem Roman spielt auch die MeToo Geschichte.

    Was mir sehr imponiert hat, die Autorin unterteilt die Dinge nicht auf Schwarz oder Weiß. Sie ist eine Meisterin der Zwischentöne und Nuancen, was ich sehr schätze. Sie zeigt die Menschen in all der psychologischen Komplexität. Nichts ist so einfach, wie es scheint.

    Virginie Despentes ist für mich eine Neuentdeckung. Ich fand, dass sie eine hervorragende Erzählerin ist, und die Missstände dieser Welt kritisch und dennoch gerecht betrachten kann. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

    ASIN/ISBN: 3462004999

    Vollständiger Titel: Oxygen: Welt ohne Sauerstoff


    Über den Autor:

    Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, zählt mit Thrillern wie »Das Erwachen« und »Das Bitcoin-Komplott« und Science-Fiction-Romanen wie »Das Schiff« und »Omni« zu den erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Literaturpreise. Andreas Brandhorst hat dreißig Jahre in Italien gelebt und ist inzwischen in seine alte Heimat in Norddeutschland zurückgekehrt.


    Kurzbeschreibung:

    Spannend, informativ – und absolut furchterregend. Der Thriller zur Klimakrise von Bestseller-Autor Andreas Brandhorst. Es hätte alles so schön werden können. Durch die Förderung regenerativer Energiequellen und den Einsatz neuer Technologien zeichnet sich eine Lösung der Klimakrise bereits am Horizont ab. Doch dann macht die Meeresbiologin Laura Lombardi eine beunruhigende Entdeckung: Das Plankton in den Weltmeeren, das für einen großen Teil der globalen Sauerstoffproduktion verantwortlich ist, verliert die Fähigkeit zur Fotosynthese. Was zuerst nach einem Messfehler aussieht, dann nach einer regionalen Anomalie, entwickelt sich zur größten Katastrophe in der Geschichte der Menschheit: Der Welt scheint die Luft auszugehen, und Suche nach einem Gegenmittel ist schwieriger als gedacht. Für Leser*innen von Andreas Eschbach und Wolf Harlander.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Andreas Brandhorst bedarf keine ausführliche Vorstellung. Die meisten Leser, besonders Science-Fiction und Wissenschaftsthriller kennen ihn sehr gut. Als ich las, dass er ein neues Buch herausgebracht hat, wusste ich sofort, das will ich lesen. Dabei geht es um einen Krimi -Wissenschaftsthriller. In der gewohnten Manier nimmt der Autor den Leser auf eine sachkundige Reise, diesmal in die Welt der Klimakatastrophe. Der Roman ist hervorragend recherchiert, in einer zum Teil fachlicher Sprache geschrieben, der jedoch man ohne weitere Kenntnisse problemlos folgen kann. Wissenschaftliche Details werden ausreichend erklärt.

    In diesem Roman geht es um eine Ozeanographin, die an einem Forschungsinstitut arbeitet und eine bemerkenswerte und sonderbare Entdeckung macht. Das Phytoplankton des Meeres zeigt gravierenden Veränderungen, es produziert keinen Sauerstoff mehr. Da die Erde jedoch davon abhängig ist, wird das Ausmaß der möglichen Katastrophe der Forscherin sofort klar. Das Phytoplankton liefert 70 bis 80 Prozent des Sauerstoffs der Erde, und somit droht nicht nur der Verlust der Flora und Fauna, sondern auch Erstickungstod der Menschen. Sie alarmiert alle Länder, verschickt Berichte. Viele Nationen glauben ihr nicht, und führen erst ihre eigenen Untersuchungen durch, doch als auch die Bäume und anderen Pflanzen der Erde von der Mangel betroffen sind, wird das Problem immer dringlicher. Detailliert und sehr komplex beschreibt der Autor das Vorgehen verschiedener Staaten in dieser akuten Krise. Es kommt in dem Roman zu vielen Wendungen, und man bleibt bis zum Ende gespannt, wie die ganze Story ausgeht.

    Die Geschichte ist zum Teil vorhersehbar, und es gibt sehr viele Parallelen zu den aktuellen Ereignissen.

    Letztendlich wird der Roman durch den Autor in einer Art und Weise beendet, die ich in der Literatur nicht so häufig finde.


    Die Charaktere in dieser Geschichte konnten leider nicht sehr viel Tiefe zeigen, da es sehr viele waren. Wie auch Handlungsorte. Der Roman bedarf eines aufmerksamen Lesers, um der Story folgen zu können. Verschwörungstheorien, Wissenschaftler, die die Welt retten, politische Intrigen - alles ist dabei. Mir persönlich war der Roman ein wenig zu zerstreut. Außerdem gab es sehr viele Wiederholungen. Eine Straffung hätte der Geschichte gutgetan. Dennoch es ist Andreas Brandhorst, der Roman ist gelungen, und von mir gibt es 8 von 10 Punkten und eine Empfehlung.

    ASIN/ISBN: 3596707439

    Da bin ich gespannt, wie Dir das Buch gefällt.

    Dracoma, mir hat "Lapvona" von der Autorin sehr gut gefallen. Für mich steht fest, ich muss andere Bücher von ihr lesen. Eine ausgefallene Erzählerin. Zu "Lapvona" habe ich schon meine Meinung in der Rezension geschrieben, falls es dich interessiert. Und das Buch, das du verlinkt hast, da gehen die Meinungen auch auseinander. Mir würde es vermutlich gut gefallen.

    ASIN/ISBN: 3446275843

    Hier das Bücheranschaffen als Extremsport. Nur so geht es mir besser. :freude

    Danke für den Thread Batcat . Jetzt merke ich mir auch mein Zimmer, und verlaufe mich nicht mehr.

    Nebenflügel rechts - „Villa Bibliophila“ Zimmer 66 :)

    Allen Kranken, Traurigen und Angeschlagenen eine feste virtuelle Umarmung und gute Besserung :knuddel1


    Uns geht es hier allen nicht gut, vermutlich an dem Tag der Aktion erkältet. Jetzt liegen alle flach. Bei Eltern ist es ganz schlimm, die beiden stehen fast nicht mehr auf. :krankHoffe, dass ich einigermaßen auf den Beinen bleibe. Ich habe nur hohes Fieber, Husten und Schüttelfrost.

    Über den Autor:

    Stefan Beuse, geboren 1967, arbeitete als Texter, Fotograf und Journalist. Für sein literarisches Werk wurde er u.a. mit dem Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und dreimal mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet. Seine Romane "Kometen" und "Meeres Stille" wurden fürs Kino verfilmt. Im Hanser Kinder- und Jugendbuch erschienen Die Ziege auf dem Mond (2018) und Der Pinguin sucht das Glück (2019), die er zusammen mit Sophie Greve entwickelte. 2023 folgt sein Jugendbuch Die Einsamkeit der Astronauten. Stefan Beuse lebt in Hamburg.


    Kurzbeschreibung:

    Und wenn nicht du falsch in der Welt bist – sondern der ganze Rest? Jonah lebt in der Siedlung. Hier kümmert sich die CoffeeCompany um das Glück der Bewohner und regelt den Alltag bis ins kleinste Detail. Alle sind zufrieden, nur Jonah fühlt sich fremd. Als die rebellische Lia neu in seine Klasse kommt, verliebt er sich Hals über Kopf in sie. Die beiden beginnen, Fragen zu stellen: Was will die CoffeeCompany wirklich? Gemeinsam stoßen sie auf ein manipulatives System aus Gefühlskontrolle und Überwachung. Doch noch bevor sie etwas unternehmen können, verschwindet Lia – und Jonah muss alles riskieren, um sie wiederzufinden. Ein fesselnder Roman, in dem die Grenzen der Wirklichkeit zunehmend verschwimmen.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Da ich leider den Autor noch überhaupt nicht kannte, habe ich mich auf mein Interesse an einer Dystopie verlassen und mein Gefühl hat mich nicht betrogen. Der Roman gefiel mir gut. Die Altersangaben lauten ab 14 Jahren. Doch ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte auch für Kinder ab 12 Jahren gut lesbar ist. Man merkt dem Buch schon, dass der Roman sich an jungen Leser richtet. Die Sprache ist nicht ausgefallen und leicht zugänglich. Der Plot wird etwas einfacher gehalten, nicht so komplex und kompliziert. Dennoch fesselnd erzählt und eignet sich auch gut um mit Kindern zusammenzulesen. Doch unter 12 Jahren wäre es vermutlich noch zu schwierig, denn die Geschichte verlangt das Weiterdenken, nicht alles wird klar ausgelegt und deutlich ausgesprochen, was eventuell für noch jüngeren Leser etwas schwierig sein könnte.


    In diesem Roman geht es um eine Stadt namens CoffeeCompany, die Menschen dort gehen ihrem Alltag nach, besuchen Schule, arbeiten, scheinbar führen ein normales Leben, doch eine Besonderheit hat dieser Ort. Die Menschen dort sind glücklich, die tägliche Propaganda sorgt dafür, dass die Menschen mit Slogans, mit Motivationssprüchen, mit Führung, dazu angeleitet werden, glücklich und friedlich miteinander zu leben. Dies unterstützen auch die Getränke, wie beispielsweise überall zugänglicher Kaffee und die Tabletten, die jeder nach seinen individuellen Bedürfnissen einnehmen soll.


    Jonah fühlt sich allerdings nicht wohl in diesem Leben, auch in der Schule ist er deswegen ein Außenseiter. Er fühlt, dass in seinem Leben etwas nicht stimmt. Eines Tages kommt eine neue Schülerin in die Klasse, die geheimnisvolle Lia und es ist um Jonas geschehen. Zunächst entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, die später zu tieferen Gefühlen führt. Ob die dem Ort, in dem es bestimmt wird, wie man sich zu fühlen hat, entfliehen können, wird es in diesem Roman erzählt.


    Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich fand die unterhaltsam. Allerdings wäre es mir lieber, wenn dieser komplexer gewesen wäre, da die aber für die jungen Leser konzipiert war, hat der Autor alles richtig gemacht. Die Idee zu der dystopischen Handlung ist durchaus interessant. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung.

    ASIN/ISBN: 3446275924

    Über die Autorin:

    Kriegsgegnerin und Aktivistin: Janet Lewis wurde 1899 in Chicago geboren und lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Oak Park, Kalifornien. Sie studierte französische Literatur in Chicago und schloss 1920 mit dem Bachelor of Philosophy ab. Neben Lyrik schrieb sie vier Romane, darunter eine viel beachtete Trilogie um berühmte historische Justizfälle. Lewis war ihr Leben lang vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der indigenen und schwarzen Bevölkerung. Neben Lyrik schrieb sie vier Romane, darunter eine viel beachtete Trilogie um berühmte historische Justizfälle. Lewis war ihr Leben lang vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der indigenen und schwarzen Bevölkerung. In Deutsch wurden drei Romane von der Autorin übersetzt.


    Kurzbeschreibung:

    Mary Perrault, Anfang fünfzig, führt mit ihrem Mann und den vier Kindern ein beschauliches Leben im ländlichen Kalifornien. Aber dann bricht 1929 die New Yorker Börse zusammen: Der Kampf ums nackte Überleben bringt das Fundament der Gesellschaft ins Wanken und bedroht auch das innere Gleichgewicht der Familie Perrault. Immer wieder gerät Mary in Situationen, in denen sie entscheiden muss, ob sie zum eigenen Vorteil oder zum Wohle anderer handeln soll. In leuchtend klarer Sprache und mit unwiderstehlich sanftem Sog erzählt Janet Lewis am Beispiel des scheinbar unspektakulären Lebens einer Frau, wie der Mensch sich im Angesicht von Krisen sein moralisches Wertesystem und seine Würde erhalten kann.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Wenn mich nichts täuscht, ist dieser Roman von Janet Lewis 1945 zum ersten Mal erschienen. Die Handlung der Geschichte findet irgendwo in den 30er Jahren statt. Die Zeit der Depression in den USA. 1929 bricht die New Yorker Börse zusammen. Die Familie Perrault, um die es sich in dem Roman handelt, lebt abgelegen, in einem kleinen Ort in Kalifornien auf einer Farm. Das Leben auf dem Land ist nicht einfach. Die ganze Familie muss mitanpacken, um über die Runden zu kommen und um Essen auf dem Tisch zu haben.

    Die Hauptdarstellerin Mary Perrault lebt mit ihrem Mann und vier Kinder in einem Haus auf dem Land. Sie ist eine gute Hausfrau, deren Hauptsorge Essen auf dem Tisch, sauberes Haus und zufriedene Menschen sind, engagiert sich auch im Vereinshaus und ist für die Dorfbewohner eine angenehme Ansprechpartnerin. Ihr Leben ist überschaubar und verläuft in mehr oder weniger ruhigen Bannen.


    Das, was so friedlich anfängt, ist nach ein paar Seiten nicht mehr so. Ein Unglück geschieht: Die jahrelange Freundin von Mary kommt in einem tragischen Unglück mit ihren zwei kleinen Enkelkindern bei einem Autounfall um. Hier beginnt die eigentliche Geschichte. Allerdings wer Drama, Tempo und sehr emotionale Unterhaltung erwartet, wäre bei diesem Roman schlecht bedient.


    Die Autorin erzählt von dem Leben auf dem Land, sehr ruhig, beschaulich. Die nimmt sich Zeit für all die Kleinigkeiten, die das Leben ausmachen, in Besonderen die Dinge, die das Leben einer Hausfrau ausmachen. Viel Zeit wird dem Haushalt, Geschirrwaschen, Kochen, Garten geschenkt, natürlich ist auch die Arbeit auf der Farm von Bedeutung. Doch auch die Natur kommt nicht zu kurz, das Wetter, Garten und die Umgebung tragen zu der ruhigen Atmosphäre bei.


    Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil, in dem sie beschreibend und bildhaft agiert. Sehr langsam, überschaubar, ohne großes Tempo wird die Geschichte der Familie und des Manns ihrer Freundin erzählt. Jegliche Aufregung angesichts des Dramas, oder unerwarteten tragischen Wendungen auch im Verlauf der Geschichte, bleibt dem Leser erspart.


    Ich kann mir einige Leser vorstellen, die diese ruhige, in einer sehr schönen Sprache erzählten Geschichte, mögen würden.

    Mir war es zu langatmig. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich es gar nicht mochte. Ich fand nur die Beschreibung von den Dingen, die in meinen Augen überflüssig sind, zu langsam, zu ausführlich, ohne Mehrwert für mich persönlich.

    Dennoch würde ich an Liebhaber der ruhigen Geschichte den Roman sehr gern empfehlen. Der ist ohne Zweifel sehr gut geschrieben.

    ASIN/ISBN: ‎3423283181

    Vollständiger Titel: Dem Himmel auf der Spur: Ein Journalist auf der Suche nach Indizien für ein Leben nach dem Tod


    Über den Autor:

    Lee Patrick Strobel ist ein US-amerikanischer Journalist, Buchautor und evangelikaler Pastor. Er gilt als einer der bekanntesten zeitgenössischen christlichen Apologeten und von seinen über vierzig Werken wurden bis 2021 weltweit insgesamt 14 Millionen Exemplare vertrieben. Mit seinem 1998 erschienenen Buch The Case for Christ: A Journalist's Personal Investigation of the Evidence for Jesus (deutsch: Der Fall Jesus: ein Journalist auf der Suche nach der Wahrheit) wurde er zum preisgekrönten Bestsellerautor.


    Kurzbeschreibung:

    Gibt es Beweise für ein Leben nach dem Tod? Es gibt viele Meinungen darüber, was passiert, wenn wir sterben. Doch gibt es auch überzeugende Hinweise darauf, dass wir in Ewigkeit weiterleben? Und wenn ja, wie wird dieses Leben dann aussehen? "New York Times"-Bestsellerautor und preisgekrönter Journalist Strobel nimmt Sie mit auf einen spannenden Streifzug: Warum streben Menschen schon seit jeher nach Unsterblichkeit? Ist an Nahtoderlebnissen etwas dran? Gibt es Indizien für die Existenz des Himmels?


    Meine Gedanken zu dem Buch:

    Die Thematik interessierte mich schon immer, sodass ich gern hin und wieder was dazu lese. Nicht nur die Frage, was nach dem Tod geschieht, finde ich spannend, auch die Frage nach der Seele und Bewusstsein finde ich faszinierend. Bei diesen Diskussionspunkten wird vermutlich keine Einigung je erlangt, doch die Betrachtungsweise verschiedener Menschen, die sich mit den Fragen befassen, ist spannend. Leider kann uns niemand die Auskunft über das Leben nach dem Tod geben, doch viele Vermutungen, Meinungen und auch Erfahrungsberichte von den Menschen, die klinisch tot waren, geben einen Überblick.


    Die Einführung von Lee Strobel beschäftigt sich zunächst mit den belegbaren Gehirnprozessen und der Frage nach der Seele und Bewusstsein. Was ist die Seele? Wo kann die sich befinden? Es werden einige Gehirnforscher vorgestellt, mit den entsprechenden Thesen und Antworten zu der Frage des Zusammenwirkens von Bewusstsein und Denkprozessen. Anschließend stellt der Autor eine Reihe von Beispielen und Erzählungen von Menschen vor, die Nahtoderfahrungen erlebt haben und darüber berichtet haben.

    Wissenschaftlich gesehen, ist das Thema der Nahtoderfahrungen schon gründlich untersucht worden, es sind Tausende Menschen im Rahmen der Forschung befragt worden. Die Erfahrungen sind nicht bei allen Menschen gleich, doch es gibt ausreichend Parallelen, wo man über eine Konstante sprechen kann. Interessant fand ich, dass diese Erfahrungen sich trotz der kulturellen Unterschiede ähneln.

    Ausführlich bearbeitet der Autor die Themen: Himmel und Hölle. Was stellen die Menschen darunter vor, was in der Religion verankert, welche Gedanken dazu haben die Wissenschaftler, die sich mit dem Thema beschäftigen.

    Anschließen gibt es noch die Ansicht der Bibel zu dem Thema Himmel und Hölle. Allerdings weniger ausführlich. Die Schwerpunkte dieses Buchs liegen bei den Interviews mit den Forscher und mit den Menschen mit Nahtoderfahrungen. An die Interessierten würde ich das Buch gern weiterempfehlen, denn mir hat es gut gefallen. Es gibt 8 von 10 Punkten.

    ASIN/ISBN: 3957349559

    Über die Autorin:

    Ottessa Moshfegh wurde in Boston geboren und ist kroatisch-persischer Abstammung. Für ihre Romane wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem PEN/Hemingway Award. Zuletzt erschien von ihr der Roman Der Tod in ihren Händen (2021). Ottessa Moshfegh lebt im Süden Kaliforniens. Lapvona ist ihr zweiter Roman bei Hanser Berlin.


    Kurzbeschreibung:

    Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassene Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht. In ihrem neuesten Meisterwerk entwirft Ottessa Moshfegh ein höllisches Panoptikum menschlicher Monstrosität und trifft in der grotesken Darstellung von Ungleichheit, Korruption und Tyrannei den Nerv unserer Zeit erschreckend genau.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Mit dieser Rezension würde ich sehr gern viele Leser erreichen. Denn der Roman von Ottessa Moshfegh ist ohne Wenn und Aber ein besonderes literarisches Werk, das mich positiv überrascht hat. Es fing alles an mit dem Cover. Mir ist das Bild aufgefallen, es wirkte so befremdlich, verstörend, dass ich die Kurzbeschreibung gelesen habe. Da wusste ich, dieses Werk möchte ich kennenlernen. Es war eine absolut richtige Entscheidung.


    "Lapvona" ist eine surreale, verstörende und sonderbare Groteske. Wunderbar erzählt, wobei die Wörter wie wunderbar, genussvoll, voller Freude auf keinen Fall zu dem Roman passen. Die Kurzbeschreibung gibt schon sehr treffend den Inhalt des Romans.

    Eine intensive, extrem starke, ausdrucksvolle Geschichte voller Gewalt, Blut, Dreck und Perversionen.


    In dem Roman geht es um ein Dorf im Mittelalter Lapvona. Die Bevölkerung des Ortes ist extrem arm, es sind Menschen, die hart arbeiten und von dem Fürst des Dorfes ausgebeutet werden. Zu alledem kommt es zu einer Dürre in dem Roman, die große Hungersnot beherrscht den Ort. All die Grausamkeiten, die Menschen durch die schlimmsten Zeiten begleiten, werden dem Leser schonungslos und ohne Scham präsentiert. Ich habe eine Rezension gelesen, wo es gefragt worden ist, wieso die Autorin diesen Weg gewählt hat. Die Antwort darauf war simpel: Weil Sie es kann. Und dies muss ich bestätigen. Der Roman ist von gewaltiger bildlicher Kraft, Ottessa Moshfegh kann hervorragend mit der Sprache umgehen. Auf den ersten Blick in einfachen Wörter erzählt, entwickelt die Geschichte eine ungeheuerliche Kraft und ein Sog, dem der Leser sich nicht entziehen kann. Man starrt auf das Gelesene, mit der Hoffnung dies entweder sofort zu vergessen oder irgendwie zu verarbeiten. Die Autorin schreckt von keinen grauenvollen Momenten ab. Alles wird dem Leser offen präsentiert und man muss zusehen, was man mit der Information macht. Ich glaube gern, dass die Arbeit der Autorin schon mehrfach ausgezeichnet wurden, dieser Roman hätte einen literarischen Preis verdient.


    Der Roman erzählt von einsamen, kaputten Seelen. Da gibt es keinen Funken Hoffnung, Lichtblick oder Freude. Die Menschen, die in dieser Geschichte auftreten, sind psychisch und auch physisch zerstört oder sonderbar und ungewöhnlich. Und doch ist das Werk faszinierend in all der Grausamkeit und Schwärze des Lebens. Niederträchtig, sündig, schuldig und grausam sind die Figuren von Frau Moshfegh in dieser grotesken, schamlosen Welt. Der Leser ist gebannt in Erwartung dessen, was noch kommt. Bei all dem Elend, das dem Leser begegnet, ist die Geschichte doch sehr fesselnd, da die Autorin immer wieder unerwarteten Wendungen einbaut.


    Der Roman hat Elemente von magischem Realismus und sonst kann man das Genre eigentlich nicht wirklich bestimmen, es ist ein grausamer und gleichzeitig hervorragend erzählter Roman aus dem Mittelalter.


    New Yorker schrieb, dass die Ottessa Moshfegh eine interessanteste zeitgenössische Schriftstellerin der USA ist. Und ich finde, dass es vollkommen stimmt. Von mir bekommt der Roman eine volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung, falls man literarisch interessantes Werk kennenlernen möchte.

    ASIN/ISBN: 3446275843

    Genervt nicht, aber mir sitzt der gestrige Tag noch in den Knochen. Ich habe gestern früh Gas gerochen, und musste natürlich die Feuerwehr anrufen. Es sind nur weniger Minuten vergangen und schon waren vier Feuerwehrwagen, Krankenwagen, Polizei und Gasversorgung da. Obwohl alle sehr freundlich und schnell gearbeitet haben, wofür ich sehr dankbar bin, war es schwierig. Meine Eltern sind schon sehr alt. Wir hatten wohl ganz viele Schutzengel gehabt. :engelGasleck wurde gefunden und alles ist wieder verschlossen. Doch als das Adrenalin weg war, bin ich sehr nachdenklich geworden. Was alles passieren könnte.

    Da ich gestern einen schweren Tag hatte, musste ich mich heute belohnen. Genau - Ich MUSSTE es machen, damit es mir besser geht. Und jetzt tut es auch nach zehn neuen Büchern. :kopfdreher Das einzige was mir Kummer bereitet, ich möchte die alle sofort und alles gleichzeitig lesen. :engel Aber das kennt hier sicherlich jeder.