Ich kann mich der Meinungen von meinen Vorrednern anschließen. Schon lange habe ich kein so spannendes Buch mehr von dieser Autorin gelesen. Nach "Lauf Jane lauf" war ich von den folgenden Romanen von Joy Fielding, die ich gelesen habe, immer etwas enttäuscht, da sie nie an jenen Roman rankamen. "Die Katze" aber schafft das.
"Die Katze" ist eine sehr gelungene Mischung aus Psyschothriller und Familiendrama. Es ist toll, wie Joy Fielding es schafft, Spannung aufzubauen v.a. bei den Gesprächen zwischen Jill und Charley und gleichzeitig auch die Familiengeschichte der Webbs miteinzuflechten.
Wie vielen hier war mir Charley anfangs auch eher unsympathisch. Aber nachdem sie dann Kontakt mit der Kindsmörderin Jill bekommt, ändert sich dies vollkommen. Charley ist mir richtig ans Herz gewachsen und ich habe richtig mit ihr mitgefiebert.
Aber auch die Nebencharaktere wie Charley's Familienmitglieder werden toll dargestellt und viele wachsen einen ebenfalls ans Herz.
Die Idee das englische Kinderlied "Jack and Jill" in das Buch einzubinden finde ich genial. Als Kind habe ich dieses Lied geliebt und fand es sehr erschreckend, dass die Bösen in dem Buch darauf anspielen.
Bei Jill wusste ich lange Zeit nicht was ich von ihr denken soll. Als verurteile Kindsmörderin werden ihre schreckliche Taten vorgeworfen, die man ihr auf der einen Seite wirklich zutraut. Auf der anderen Seite wird sie aber wieder als sehr jung beschrieben mit einem unschuldigen und schüchternen Auftreten und einer schlimmen Vergangenheit, sodass man auch ein wenig Mitleid bekommt und sich fragt, ob diese Frau diese Taten wirklich getan haben kann.
Jack kann man (da ich nicht zu viel verraten will) wirklich nur als "Teufel" beschreiben, wie Charley es treffend sagt.
Lange Zeit konnte ich mich nicht wirklich festlegen, wer Jack ist. Am Ende habe ich es aber auch geahnt und mein Verdacht wurde dann auch bestätigt.
Zu Jack:
Alex war mir aber auch von Anfang an ein wenig unsympathisch, da er sich anfangs Charley gegenüber nicht so toll verhalten hat und ihr gegenüber immer etwas abweisend war. Glenn dagegen fand ich alleine schon wegen der Sache mit dem Hund Bandit sympathisch. Ich hätte mir mehr Szenen mit ihm gewünscht, da er doch etwas zu kurz kam. Ich habe auch gehofft, dass Charley mit Glenn zusammenkommt und war enttäuscht, dass sie dann etwas mit Alex angefangen hat.
Dieses Buch kann ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen, da es spannend ist und den Leser auch emotional berrührt. Zudem ist es eines der besten Bücher von Joy Fielding.
10 von 10 Punkten!