1 Exemplar bitte.
Bis die Tage
Lieben Gruß
Corinna
1 Exemplar bitte.
Bis die Tage
Lieben Gruß
Corinna
Liebe Büchereulen,
ich möchte euch eine Veranstaltungsreihe der Stadt Laatzen (bei Hannover) vorstellen, die an die Pogromnacht 1933, an die Zerstörung der Synagoge und an die ehemalige jüdische Gemeinde in Gleidingen erinnern möchte. Die "Reihe 70" soll ein Zeichen gegen das Vergessen setzen.
Als Beteiligte an Planung und Organisation dieser Reihe würde ich mich sehr freuen, wenn interessierte Eulen aus der Gegend um Hannover/Laatzen/Hildesheim zu der einen oder anderen Veranstaltung kämen.
Zu den ersten beiden Veranstaltungen:
Die Auftaktveranstaltung mit dem hannoverschen Synagogenchor findet am 29.4.08 in der Gleidinger St. Gertrudenkirche statt. Im ersten Teil des Abends werden jüdisch-liturgische Gesänge vorgestellt, der zweite Teil wird von der Klezmerband "Shalom Chawerim" gestaltet.
Karten können bei Herrn Jessberger, Tel. 05102-916539 oder bei Frau Kriete, Stadt Laatzen, Tel. 0511-8205-182, bestellt werden.
Am 14.5.08 werde ich, gemeinsam mit dem hannoverschen Schauspieler Wolfgang Scheiner, im Rahmen des Programms mit einer Lesung in der Albert-Einstein-Schule in Laatzen an den Tag der Bücherverbrennung erinnern.
Im Anschluss daran wird Gleidingens Ortsbürgermeister, Andreas Neumann, mit einem Beamer u. a. Bilder des jüdischen Friedhofes in Gleidungen zeigen.
Auch wenn es in erster Linie eine "Schullesung" ist, sind Gäste herzlich willkommen.
Weitere Einzelheiten und Informationen zu den nachfolgenden Veranstaltungen der Reihe 70 werde ich hier bekanntgeben.
Liebe Grüße,
Corinna
Sollte der Text des Flyers schlecht zu lesen sein, könnt ihr auch diesen Link zu meiner Internetseite anklicken. Dort ist der Flyer in besserer Qualität als PDF hinterlegt.
ZitatOriginal von Gheron
[...]Ich habe mir in Leipzig die Stände etlicher dieser Kleinverlage angesehen und bewundere den Enthusiasmus dieser Leute. Dort findet man auch so manches Juwel, das es Wert wäre, in einem der großen Verlage zu erscheinen.
Ist nur das Erscheinen in einem der großen Verlage wirklich wertvoll? Könnte es nicht sein, dass AutorInnen sich in einem dieser kleinen Verlage gut aufgehoben fühlen und aus verschiedenen Gründen völlig davon überzeugt und glücklich sind, gerade dort, in jenem kleinen Verlag veröffentlicht zu haben?
ZitatOriginal von Gheron
Übrigens haben etliche der Autoren, die in diesen Kleinverlagen begonnen haben, den Schritt zu den Publikumsverlagen geschafft.
Gheron
Es soll auch AutorInnen geben, die enthusiastisch mit "ihren" kleinen Verlagen zusammenarbeiten und gar nicht in einem der großen Publikumsverlage publizieren wollen.
ZitatOriginal von Gheron
Die Geschichte der Literatur ist auch eine Geschichte gescheiterter Experimente. Um manche kann es einem leid tun, um andere wiederum ist es nicht schade.
Was meinst du mir der "Geschichte der Literatur"? Und was verstehst du diesbezüglich unter gescheiterten Experimenten? Woran bemisst du ein Scheitern?
ZitatOriginal vonQuetzalcoatlus
Von Dan Brown beispielsweise braucht man nur ein Buch zu lesen. Mehr lohnt sich eigentlich nicht, den alle laufen nach Schema F ab.
Thomas Harris bringt nach Jahren wieder einen Roman auf den Markt, und was ist es? Tadaa! Ein neuer Hannibal-Thriller.
Können diese Herrschaften also nichts anderes oder haben sie Angst, dass das Lesepublikum nichts anderes akzeptieren würde?
Original von Gheron
Übrigens hat Quetzalcoatus recht. Ein Autorenname ist wie eine Marke und die Masse der Leser erwarten, dass der Autor dieser Marke auch weiterhin entspricht. Nur sehr wenige vermögen, unter einem Namen in verschiedenen Genres gleichermaßen erfolgreich zu schreiben. Deshalb wechseln Verlage und auch Autoren ungern ein erfolgreiches Pferd. Beide wollen schließlich auch leben.
In verschiedenen Threads (und nicht nur in diesem Forum) habe ich gelesen, dass LeserInnen sich sehr wohl mehr Abwechslung von "ihren" AutorInnen wünschen und enttäuscht sind, wenn der neue Roman wieder nach dem alten Schema "gestrickt" ist.
ZitatOriginal vonTanja Tomlin
Ich gebe dir/euch absolut Recht, natürlich wird in einer Buchhandlung das am meisten bevorratet, verkauft, etc. was am besten läuft, also am meisten gekauft wird.
Die Thementische in den Buchhandlungen zeigen es: Viele (Action-)Thriller sowie viele historische Romane ähneln sich allein schon vom Cover so stark, dass allein der Anblick dieser Titel ein Gähnen verursachen müsste.
Natürlich: die Nachfrage regelt das Angebot. Mir scheint aber, dass sich allmählich etwas verändert in puncto Nachfrage. Wenn schon BuchhändlerInnen aus "ihrer" Buchhandlung in andere Buchhandlungen gehen, in der Hoffnung, das etwas andere Buch zu finden ...
LG
Corinna
ZitatOriginal von sonja
Original von Corinna
Hannover, na klar!
Sonja, pack die Schoki ein, ich kümmer mich um die Chips!
Hannover, na gut!
Oh je, da muss ich ja wieder von vorn beginnen. Also sonja ist die mit den ...
und schwupp, weg zum Eulentreffenthread 2007 und nachles
LG
Corinna
Ketil Bjornstad mit seinem Album "Nyitt Liv" ist auch schön zu hören. Bei amazon habe ich es nicht gefunden. Hier aber kannst du in die Stücke reinhören KLICK.
@ licht
Die Goldbergvariationen ziehen sich übrigens wie ein roter Faden durch den Roman "Das stille Mädchen" von Peter Hoeg. Fand ich sehr interessant.
LG
Corinna
ZitatOriginal von Licht hier fehlt natürlich unbedingt das "Köln Concert" von Keith Jarrett ...
... das finde ich auch wirklich wunderbar. Etwas ruhiger und als Hintergundmusik vielleicht noch besser zu hören ist "The Melody At Night, With You"
Super, Geli!
Ich freue mich darauf, ein paar mehr Worte mit dir zu sprechen, als es auf der Leipziger Buchmesse möglich war.
Ich werde wohl auch zur Lesung gehen.
Geli, halt durch!
LG
Corinna
„Das Kaminzimmer" bei Raum Design
Große Barlinge 63, 30173 Hannover
Dienstag, 15. April 2008
19:00 Einlaß / 19:30 Beginn
„Ein Schwarm Tauben, der aussieht wie eine Handvoll Steine"
Thomas Bothor stellt neue Geschichten vor.
In vielen Geschichten von Thomas Bothor ist jemand auf der Suche. Sie stellen sich die Frage, wer sie sind und wie sie so geworden sind. Mitten im Alltag und den gewohnten Beziehungen wird auf einmal etwas ungewiß, stellt sich die Frage nach dem individuellen Glück, merkt man, wie allein man doch eigentlich ist. Das ist der Moment für die Suche, für einen Aufbruch zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen, über sich selber, über die anderen, über das Leben.
Diese menschlichen Fragen und Alltagsbegebenheiten schildert uns Thomas Bothor in starken und eindringlichen Bildern, so daß wir uns in mancher Konstellation wiedererkennen mögen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Weitere Informationen bei:
Marcus Baltzer, Tel: 0511-2790766
Chicagoer Zustände – in Hannover undenkbar !
Bodo Dringenberg liest aus dem Roman Upton Sinclair „Der Dschungel“
Termin: Donnerstag, den 17.01.2008, 19.00 Uhr
Ort: Schlachthof Hannover, Röpkestr. 12, 30173 Hannover
(Zufahrt über Seligmannallee, der Ausschilderung folgen)
Ansprechpartner: Stephan Böhm, Tel.: 0170/2955161
Der auf dem Gelände des Schlachthof Hannover ansässige
KULTUR-SCHLACHT-HOF HANNOVER SAU-STARK e.V.,
der sich als gemeinnütziger Verein für die Förderung von Kulturereignissen in den Bereichen Musik, Kunst und Literatur engagiert, veranstaltet am Donnerstag, den 17.01.2008 in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Hannover eine Lesung aus dem Roman von Upton Sinclair „Der Dschungel“.
In diesem Roman, der 1906 in den USA erschien und dort zu einem öffentlichen Skandal und sodann zur Verschärfung der Lebensmittelgesetze führte, wurde zum ersten Mal der Betrieb eines Schlachthofes in den Vereinigten Staaten der damaligen Zeit – der Schlachthof Chicago – ausführlich und ungeschönt, nüchtern und zugleich spannend beschrieben. Im Mittelpunkt steht das Schicksal der Familie Rudkus, die den unmenschlichen Arbeitsbedingungen der „rauen“ Wirtschaftswelt die Werte der Familie, Solidarität und Freundschaft entgegensetzt.
Die Veranstaltung knüpft thematisch an die letzte Ausstellung des Vereins „125 Jahre Schlachthof Hannover 1881 – 2006“ an. Während in den USA die im Roman geschilderten Zustände auf den Schlachthöfen zunächst noch fortdauerten, wurde in Hannover der zu diesem Zeitpunkt bereits seit 25 Jahren bestehende Schlachthof ab 1905 von der Stadt selbst verwaltet, um die Hygienestandarts zu gewährleisten und öffentlich zu kontrollieren.
Für die Lesung konnte der hannoversche Autor Bodo Dringenberg gewonnen werden, u. a. bekannt durch seinen Kriminalroman „Mord auf dem Wilhelmstein“, durch Rundfunkbeiträge und Lesungen. Der Autor, Jahrgang 1947, lebt seit 1972 in der Landeshauptstadt.
Gelesen wird in authentischem Ambiente: Im „Bauch“ des Schlachthofs Hannover.
Die Zuwegung zum Veranstaltungsort auf dem Gelände wird ausgeschildert sein.
Der Eintritt ist frei.
Vielen Dank im Nachhinein, magali, für die schöne Rezension. Hört sich sehr interessant an.
Und dir, Delphin, für den Hinweis auf die soeben erschienene Taschenbuchausgabe!
Ich suchte nach einem Buch für mich für eine bestimmte Zeit im Januar. Genau das könnte es sein. Bin gespannt.
Beste Grüße
Corinna
Jutta
Mühlich:
Vielen Dank für deine Rezension, die viel spannender zu lesen ist als mein Roman!
SiCollier
:
Ein dickes Dankeschön für deine korrekte Aufklärung in puncto Bestellbarkeit meines Romans. Mittlerweile habe ich leider von einer Buchhandlung gehört, die keine Direktbestellungen entgegennimmt.
magali
:
Vielen Dank für deine Anmerkungen zu meinem Roman, die ich sehr interessant finde und auf die ich kurz eingehen möchte.
Das Spannende für mich ist gerade die Diskrepanz zwischen meiner Intention und der Interpretation der Leserin/des Lesers. Dabei ergeben sich auch für mich zuweilen neue Sichtweisen.
Man darf sich über die Protagonisten in einem Buch auch mal ärgern, auch über weite Strecken im Text. Das war durchaus meine Intention. Charaktere, die sich vornehmlich durch Sympathie, Stärke, Schönheit und all die wunderbaren Eigenschaften auszeichnen, mit denen man sich als Leser/in vielleicht gern identifizieren möchte, langweilen mich.
Luisa ist nicht für jede/n in erster Linie eine Sympathieträgerin. Eine gute Freundin äußerte sich ähnlich wie du. Sie kam mit Luisa nicht zurecht und sie tat ihr nicht leid. Wie im richtigen Leben: Es gibt Menschen, die einem nicht liegen. Vielleicht unterstreicht das die Lebendigkeit der Figuren meines Romans, die du ihnen bescheinigst.
Luisas Sehnsucht nach Aufmerksamkeit ist ein Resultat ihrer Sozialisation. Da kommt Paul … der auch Aufmerksamkeit braucht, sicher auch „tonnenweise“. In diesem Punkt sind sie sich sicher ähnlich.
Ob Luisa Emotionen, wie Else Lasker-Schüler sie in ihrer Lyrik zum Ausdruck bringt, hat, mag vielleicht nur von marginaler Bedeutung sein. Mir war wichtig, dass die Gedichte Luisa zum Nachdenken anstoßen, ihr Leben zu überdenken und ihre Beziehung zu Paul in Frage zu stellen.
Die Geschichte mit dem Antiquar sehe ich nicht als 2. Strang der Geschichte, sondern als Teil der Handlung. Das Buch „Theben“ von Else Lasker-Schüler, das Luisa von ihrer Mutter erbte, führt Luisa mit dem Antiquar zusammen. Von ihm erfährt sie mehr über Else Lasker-Schüler und einige ihrer Zeitgenossen.
Dieses Jahrzehnt bietet uns noch die Möglichkeit, Menschen zu begegnen, die den Nationalsozialismus selbst erlebt/erlitten haben. Da ist Geschichte ganz nah an uns dran. Solche Begegnungen habe ich selbst erlebt.
Vor ein paar Wochen erst erhielt ich eine E-Mail von einem 83-jährigen Amerikaner, der in meiner Verwandtschaft einen Konrektor vermutete, der ihm als Kind während der Nazizeit in irgendeiner Art und Weise sehr geholfen haben muss. Seine Geschichte will er für seine Enkel aufschreiben.
Ich antwortete ihm, dass ich ihm bezgl. seiner Recherche nicht weiterhelfen könne. Gerne aber würde ich Näheres erfahren, da ich zurzeit an einem Jugendbuch arbeitete, das in gewisser Weise thematisch eine Parallele aufweisen könnte.
Das sind so die Zufälle im Leben. Die Begegnungen mit anderen Menschen können horizonterweiternd, wegweisend oder sogar wegbereitend sein. Nichts anders ist Luisa mit der Figur des Antiquars geschehen.
Eine Parallelität von „Nachkriegsgeschlechterkampf“ und der Nazizeit anzulegen, war nicht meine Intention. Wer aber über die Wurzeln der Gewalt in einer Beziehung nachdenken will und/oder über die barbarischen Taten der Nazis – warum nicht?
ZitatZitat von magali
Ich wünsche dem Buch auf jeden Fall noch mehr LeserInnen. Viel mehr.
Liebe Grüße
Corinna
Danke, Batcat!
Wird bestimmt ein besonderer Abend.
„Das Kaminzimmer„, die neunte Lesung
bei Raum Design Große Barlinge 63, 30173 Hannover
Dienstag, 18. 12. 2007, 19:00 Einlaß / 19:30 Beginn
Lesung: Joachim Grünhagen: „Julia – ein Herbstblatt„
Musik: Miriam Linnemann: Gitarre
Ein Ahornblatt, ein großes tiefrotes Ahornblatt – im
Herbstwind verweht, zu Boden gefallen, verloren? Nein,
es findet die Aufmerksamkeit von zwei Menschen, und
eine Begegnung findet statt, eine Annäherung, eine
Ahnung, was zwei Menschen einander bedeuten können.
Der hannoversche Dichter Joachim Grünhagen erzählt mit
leisen und poetischen Worten eine Geschichte von
Wunsch und Wirklichkeit, wie sie zwischen fühlenden
Menschen erlebt werden kann: Eine herbstliche
Liebesgeschichte – vielleicht kann sie nur so sein:
melancholisch und traurig und wahrhaft. Die Lesung
wird einfühlsam begleitet von Miriam Linnemann, die
auf der Gitarre ihre romantische und melodische Musik
erklingen läßt.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Weitere Informationen bei: Marcus Baltzer,
Tel: 0511 - 2790766
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern und allen anderen Teilnehmern! Es hat Spaß gemacht die so unterschiedlichen Geschichten zu lesen. Dass "meine Nr 1" zur besten Geschichte gewählt worden ist, freut mich besonders.
LG
Corinna
3 Punkte: Zugvögel
2 Punkte: Der Gemeindebrief
1 Punkt : Tango Argentino
Auch von mir besten Dank für deinen Bericht, Herr Palomar!
Der Text ist gespeichert, ich habe schon mal hineingelesen und werde mich damit noch intensiv befassen. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Diskussion?
LG
Corinna
Endlich ein paar Minuten Zeit, um ein wenig auf einige Beiträge einzugehen:
ZitatOriginal von magali
[...]Es dauerte bis weit in die 70er, ehe das Thema Nazis, Juden etc. breit besprochen wurde. Ich bin in den 70ern zur Schule gegangen, ich habe sehr wenig davon gehört.[...]
Ja. 1979 wurde in Deutschland die vierteilige amerikanische Fernsehserie "Holocaust" ausgestrahlt und sorgte für Aufsehen. Die fiktive Geschichte der Familie Weiss schaffte das, was viele Dokumentarsendungen über die Nazizeit zuvor nicht bewirken konnten: Die breite öffentliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Gräueltaten an den Juden.
ZitatOriginal von magali
[...]Es geht hier längst um Identitäten, Vorstellungen von Nationalität. Auch über solche Befindlichkeiten werden Jugendliche nicht aufgeklärt.[...]
Das ist ein wichtiger Punkt, der in der Studie angesprochen wird. Es geht um die Identifikation. Aber wie sollen Jugendliche ein natürliches - nationales - Verhältnis (ich habe selbst keine Vorstellung davon, wie ein solches aussehen könnte) oder (Selbst-)Verständnis erlangen, wenn dieses durch Schuld - und Schamgefühle gestört ist?
Das Identitäts- und Selbstwertgefühl Jugendlicher entwickelt sich oft durch das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe. Die Gefahr - als "identifikationsloser" Jugendlicher - in Gruppen zu geraten, in denen autoritär wirkende Persönlichkeiten als "Rattenfänger" auftreten, die sich durch rassistische Aggressionen und Abgrenzung auszeichnen, ist groß. Denn gerade durch das "Wir-Gefühl", durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, wird die Identifikation gestärkt, die Grupp, der man angehört, besonders hoch bewertet und infolge dessen die "Anderen" als minderwertig oder gar feindlich erlebt/bewertet.
Dieses Empfinden ist natürlich nicht rational, sondern basiert auf emotionalen Gefühlen; die Bewertungen des "Andersartigen" erfolgen demzufolge nicht durch Tatsachen, sondern anhand von Vorurteilen.
Die Unfähigkeiten, Schwächen bzw Machtlosigkeit des Einzelnen innerhalb der Gruppe werden nicht wahrgenommen oder gar bewältigt, sondern auf die "Anderen" - die Fremden oder Feinde - projiziert.
Innerhalb des Gruppenverbandes geht die Empathie - den Fremden gegenüber - verloren und bildet den Nährboden für rassistische Aggressionen, die sich immer häufiger in gewalttätigen Auseinandersetzungen gegen die als minderwertig empfundenen „Anderen“ entladen.
ZitatAlles anzeigenZitat von Waldläufer
Original von Deutschebea
Denn ich bin der Meinung, dass extrem viel im Elternhaus (was für ein Klischee) beantwortet werden kann.
... und meistens nicht wird.
Das ist der Unterschied zwischen Sollens- und Ist-Zuständen.
Viel wird vermittelt, aber nicht alles.
Es legt das Elternhaus zwar die Grundlagen für ein Miteinander, dennoch ist es weder alleinige Instanz der Persönlichkeitsbildung noch sind Eltern allwissende (auch im moralischen Sinne) Universalheilige, die den Kindern eine volle Wertebasis (oderwasweißich), geschweige denn Geschichte, und alles Menschliche und Allzumenschliche näherbringen können.
Alles andere ist ein Bild der Elternschaft, dem kein Mensch (und solche sind Eltern - Gotseidank- nun einmal) gerecht werden kann.
Das führt jetzt aber vom Thema weg.
Das sehe ich auch so. Und: Auch die "allerbesten", gebildetesten Eltern haben keinen Einfluss mehr auf ihr Kind, wenn es sich einer Gruppe angeschlossen hat, in der es genau das bekommt, wonach es gesucht hat und in der es sich aufgenommen, verstanden und "aufgewertet" fühlt.
ZitatOriginal von oryx
@Waldläufer: Wer dann, wenn nicht das Elternhaus? Die Peergroups oder gar die Lehrer in der Schule, die Dozenten an der Uni, die Medien?
Oryx
Im Idealfall. Heute übernehmen das häufig Playstation und Co.
SiCollier
und Charlotte und alle Interessierten
Antworten auf die Fragen, "Wie sieht ein Jude aus?", "Wer ist Jude?", "Wie kann man als Jude in Deutschland leben?" bietet das Buch "Was ist koscher? Jüdischer Glaube - jüdisches Leben" von Paul Spiegel, dem ehemaligen Präsidenten des Zentraltrats der Juden in Deutschland.
Dieses Buch lässt sich sehr gut lesen und ich möchte es ausdrücklich empfehlen. Es behandelt viele Fragen, das jüdische Leben, Feste und Bräuche, aber auch Vergangenheitsbewältigung, Antisemitismus, Vorurteile usw. betreffend.
Zitat amazon:
"Anstoß für dieses Buch waren dem Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland all die Fragen, mit denen ihn vor allem Nichtjuden, aber auch Juden im Laufe der Jahre so konfrontiert haben. Spiegel hat kein religionswissenschaftliches Kompendium geschrieben. Er hat vielmehr ein möglichst breites Publikum im Auge, dem er die Verhaltensvorschriften der Thora ebenso verständlich wie kurzweilig erklären will. Und das ist ihm gelungen!"
LG
Corinna