Beiträge von Cookie

    @ Babyjane
    Ich habe versucht, mich auf eine sachliche Diskussion mit dir einzulassen.


    In deinem letzten Posting gehst du erneut auf die "negativen Eindrücke" ein, die ich deiner Meinung nach zerpflücke. Der Sinn einer LR-Begleitung durch die Autorin/den Autor ist doch wohl, Fragen zu beantworten und, wenn nötig, etwaige Klärungen vorzunehmen. Dazu gehört auch das Richtigstellen falsch wiedergegebener Zitate und falsch dargestellter Sachverhalte.


    Darum - leider - noch einmal:




    Zitat

    "Sie zerpflückt jeden meinen negativen Hinweis und stellt ihn als unwahrheitsgemäß dar"


    Hier muss ich dir ganz entschieden entgegentreten. Das ist eine erneute Unterstellung, die ich nicht hinnehme. Leider ist das Gegenteil der Fall:


    1. Wenn ich sage, dass es in meinem Text keine roten Tomaten und kein grünes Tannengrün oder grüne Tannenzweige gibt, dann darfst du das glauben.
    Wenn du das dann bestreitest und die Behauptung erneut aufstellst, dann musst du auch in der Lage sein, sie zu beweisen. Indem du mich indirekt der Lüge bezichtigst, degradierst du dich hier selbst.


    2. Ich könnte sehr wohl über hauchdünn geschnittene Carpaccio schreiben. Aber ich sehe keinen Sinn darin, über "hauchdünn geschnittenes Carpaccio" in einer Leserunde zu diskutieren.


    Zudem denke ich, muss ich mich in einer Leserunde nicht für ein (in deinen Augen!) überflüssiges Adjektiv rechtfertigen. Das würde lächerliche Ausmaße annehmen.


    Dieses Literaturforum ist ein öffentliches. Für Autoren bedeutet die Teilnahme unter anderem auch ein Stück Öffentlichkeitsarbeit. Es ist darum keine Kleinigkeit, wenn du weiterhin fest behauptest, dass es in meinem Text "rote Tomaten" oder "grüne Tannenzweige" gibt. Das geht einfach nicht!


    Im Übrigen weise ich auch deinen Vorwurf zurück, die Beiträge einiger Beteiligten der Leserunde zu überlesen.


    Meines Erachtens geht es außerdem in einer Leserunde nicht darum, ob man mit seiner Meinung allein steht. Es geht um eine konstruktive Auseinandersetzung mit einem Text und nicht um Rechthaberei.


    Ich finde, dass das mit allen anderen Beteiligten in der Leserunde stattgefunden hat.


    Zitat

    Original von Babyjane
    @ Geli Mir wurde weh getan mehrfach und genau darum, kann ich über die vermeintliche Gewalt nur milde lächlen... aber lassen wir das..


    Das tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass dir mehrfach Gewalt angetan wurde, unabhängig von der ganzen unleidlichen Diskussion.


    Beste Grüße


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane
    Das beschreibt für mich keine brutale gewaltätige Vergewaltigung. Mag sein, daß Luisa das in diesem Moment anders empfindet, aber beschrieben wird es nicht als brutaler Akt, sondern als sehr heftiger und wilder Sex.



    Hm ... :gruebel (Zitat Wikipedia):
    "Von Vergewaltigung[...]spricht man, wenn eine Person eine andere gegen ihren Willen[...]zum Vollzug des Beischlafs (vaginale, orale oder anale Penetration) nötigt[...]die mit dem Eindringen in den Körper[...]verbunden sind."[...]


    Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung. Eine Frau wird nicht nur ein bisschen vergewaltigt. Ebenso, wie eine Frau nicht nur ein bisschen schwanger sein kann.

    Zitat

    Original von Babyjane
    [...]Wirkliche Mißhandlungen und Gewalt sind für mich klar etwas ganz anderes.


    Es gibt keine gerechte oder ungerechte Gewalt und keine, die schlechter oder besser ist. Gewalt ist nie okay!


    :wave Corinna

    @ Geli


    Hab vielen Dank für deine Rezension! Auch wenn dir das Buch nicht gelegen hat, freue ich mich, dass du dir die Zeit
    für eine ausführliche Begründung genommen hast. Im Grunde hätte ich hinter jeden Satz ein Häkchen setzen können, was die Intention meines Textes anbelangt.



    @ Babyjane


    Auch dir danke ich für deine Mühe, dich mit dem Text auseinandergesetzt und deine persönliche Haltung zum
    Buch zum Ausdruck gebracht zu haben!


    Allerdings gibt es in meinem Text weder rote Tomaten noch grüne Tannenzweige.


    In der aktuellen Leserunde gibt es nun einen Kommentar von mir, in dem ich näher darauf eingehe.




    Zitat

    Original von Sabine DJeder war hier Täter und Opfer zugleich.[...]
    Es macht deutlich, was passieren kann wenn man nicht miteinander redet sondern sich verschließt.


    @ Sabine D
    :write
    Auch dir für deinen Kommentar ein herzliches Dankeschön!




    Zitat

    Original von Herrn Palomar
    Diese besondere Nähe zur Literatur wurde gut vermittelt und es wird gezeigt,
    wie Literatur den Lebensweg und Entscheidungen bis zu einem gewissen Grad mit beeinflussen kann.


    Zitat

    Original von Beowulf
    Ich kann jedem nur raten sich dieses Buch anzutun- die Arbeit
    die man sich als Leser damit machen muß, ist meiner Ansicht ein Gewinn[...].


    @ Herrn Palomar und Beowulf


    Dass mein Roman euch gefällt, freut mich sehr.
    Herzlichen Dank für eure Rezensionen!


    Liebe Grüße
    :wave Corinna

    @ Babyjane

    Zunächst: Ich finde es wirklich gut, dass du dich so intensiv an dieser Leserunde beteiligst und mit dem Text auseinandersetzt. Dafür danke ich dir.

    Allerdings sehe ich es als Urheberin meines Textes als meine Aufgabe, ein paar falsche Angaben, hier zu korrigieren (wie auch schon zuvor), damit in der Außenwirkung keine falsche Eindrücke entstehen. Dafür bitte ich um Verständnis.

    Zur Rezension:


    Zitat

    Original von Babyjane
    "Dann zum Stil, den fand ich am Beginn des Buches ganz reizvoll, war aber irgendwann dann doch von den Adjektivanhäufungen und unnötigen Adjektiven ziemlich genervt. (hauchdünn geschnittenes Carpaccio, Carpaccio ist immer hauchdünn/ oder rote Tomaten / grüne Tannenzweige / etc.) Schade, weniger Adjektive und ich hätte die Art zu schreiben durchaus als ansprechend empfunden. Die Art zu schreiben ist sehr sachlich[...]"


    "[...]rote Tomaten / grüne Tannenzweige / etc.)[...]"

    "Rote Tomaten" und "grüne Tannenzweige" kommen in meinem Text nicht vor!
    Dadurch wird beim Leser der Eindruck erweckt, mein Text sei voll von "kleinen Zwergen" und "alten Greisen".

    Wenn du von "Adjektivanhäufungen" schreibst, widersprichst du dir übrigens im selben Absatz mit: "Die Art zu schreiben ist sehr sachlich[...]". Das ist nur möglich, wenn relativ wenig Adjektive im Text vorkommen.

    Meines Erachtens strotzt mein Text nicht vor Adjektiven. Gänzlich verzichtet habe ich nicht auf sie. Ich glaube, dass es da einfach eine unterschiedliche Wahrnehmung gibt.


    Zur Vergewaltigungsszene:


    Zitat

    Original von Babyjane
    [...]Luisa steigert sich da in vermeintliche Mißhandlungen hinein, dabei war sie zu jedem Zeitpunkt in der Lage zu sagen: "DAS TUT WEH! LASS DAS!" und sobald sie etwas in dieser Richtung artikulierte reagierte Paul darauf mit sofortigem Einstellen der Tätigkeiten.



    Hier stellst du den Sachverhalt falsch dar, indem du behauptest, dass Paul auf Luisas "Lass das!"
    seine "Tätigkeiten" sofort einstellt.

    Korrekt ist:
    Luisa sagt: "Lass das[...]!", bevor Paul gewaltsam in sie eindringt.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von beowulf
    Das hatte ich schon mal ausgeführt: Der objektive Tatbestand der Vergewaltigung ist sicherlich gegeben, aber so wie du das beschreiben hast ist die Frage: Wollte Paul Luisa vergewaltigen?[...]


    @ Beowulf
    Für mich war die Frage nach dem Vorsatz nicht relevant. Meine Intention war es, der Beantwortung dieser Frage Spielraum für interpretatorische Schlussfolgerungen zu lassen.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane
    So ich bin durch!
    JUCHU!


    1. Ich sehe hier eine Vergewaltigung, aber keine die irgendein Richter als solche verurteilen würde, da gäbe es aus meiner Sicht maximal einen erhobenen Zeigefinger.


    @ Babyjane
    Es geht nicht darum, ob die beschriebene Vergewaltigung einen Strafbestand darstellt.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung
    Definition Vergewaltigung:
    Zitat:
    "Von Vergewaltigung (synonym: Stuprum, veraltet: Notzucht) spricht man, wenn eine Person eine andere gegen ihren Willen unter Anwendung von Gewalt, durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben oder unter Ausnutzung einer Lage, in welcher das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, zum Vollzug des Beischlafs (vaginale, orale oder anale Penetration) nötigt oder andere besonders erniedrigende sexuelle Handlungen vornimmt oder vom Opfer an sich vornehmen lässt, die mit dem Eindringen in den Körper (orale Penetration oder andere sexuelle Handlungen) verbunden sind (qualifizierte sexuelle Handlungen). Dabei kommt es nicht darauf an, ob in den Körper des Opfers oder den des Täters eingedrungen wird. Danach wird beispielsweise auch der gewaltsame erzwungene Mundverkehr, bei dem der Täter den Penis des Opfers in den Mund aufnimmt, als Vergewaltigung qualifiziert."


    Zitat

    Original von Babyjane
    2. Ich sehe hier keinerlei Grobheiten von Pauls Seite. (abgesehen von der vermeintlichen Vergewaltigung und auch die stufe ich als nicht wirklich beabsichtigt ein)


    7. Pauls Wunsch Analverkehr auszuüben wird als etwas Verwerfliches und Abartiges geschildert. Ich empfinde das einfach als einen sexuellen Wunsch, genauso wie ich auch seinen Wunsch empfand Wabe und Luisa zuzusehen und die Anregung Johanna dazu zu holen. Ich erkenne da keinerlei sexuelle Abnormität abgesehen davon, daß er laut meinem Eindruck keinen einzigen Höhepunkt in dem Buch erlebt. Es sind Wünsche, die Luisa ablehnen kann oder eben nicht. Sie lehnt es ab, aber sie zeigt es ihm nicht vehement genug und das ist eines ihrer Probleme.
    Die Gewalt, die im Klappentext genannt wird, kann ich in dem Buch schlichtweg an keiner Stelle wieder finden.


    Nirgends in meinem Buch äußert Paul den Wunsch, Analverkehr mit Luisa zu haben. Nirgends wird Analverkehr an sich in meinem Text als verwerflich und abartig geschildert.
    Ich bitte dich nochmals höflich, aus meinem Roman nicht falsch zu zitieren und Szenen bzw. Sachverhalte nicht falsch wiederzugeben.


    Einige Zitate aus der Vergewaltigungsszene:


    S. 222
    [...]»Zieh die Hose aus«, sagt er.
    Ich bin verunsichert. Das übliche Kribbeln seiner Worte will sich
    nicht einstellen. Nach kurzem Zögern macht Paul sich an meinem
    Reißverschluss zu schaffen. Mit einer einzigen Bewegung zerrt er
    die Hose von meinen Beinen. Wie um meine Nacktheit zu schützen,
    lege ich mich auf den Bauch, ein Gefühl des Unwohlseins
    erfasst mich.
    Pauls Hand wandert über meinen Rücken. »Ich fühle mich heute
    nicht so«, erkläre ich Paul, aber er beachtet meinen Einwand
    nicht.
    »Hast du es schon mal von hinten gemacht?«, fragt er in einem
    Ton, als wolle er beiläufig erfahren, wie das Wetter am nächsten
    Tag werde.
    »Wie bitte?«
    Mit Nachdruck sagt er: »Meine Güte, ob dich schon mal jemand
    in den Arsch gefickt hat?«
    »Du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn du so mit mir
    redest.«
    »Ah, ja. Ich vergesse immer wieder, dass du was Besseres bist.«
    Und während er diese Worte sagt, zieht er den Slip beiseite, steigt
    über mich und versucht sein Glied in mich hineinzuschieben.
    »Lass das, Paul, bitte!«
    [...]
    »Nichts ist unmöglich, wenn man es nur will. Du musst es auch wollen.
    [...]
    Kaum hat er die Worte ausgesprochen, ist er mit einem gewaltigen
    Ruck in mir und ich möchte schreien.
    [...]
    »Bist du verrückt? Ich will das nicht«, jammere ich
    und meine Stimme ist heiser. Er hört nicht auf mich. Seine Bewegungen
    werden sogar härter. »Das geht so nicht, Paul!«, versuche
    ich es erneut. Ich will mich aus seiner Umklammerung winden,
    um den Hergang zu unterbrechen, aber das funktioniert nicht.
    Schwer liegt er auf mir und als mich zu wehren beginne,
    hält er mich fest
    . »Hör auf! Du machst alles kaputt«,
    appelliere ich an
    seinen Verstand. Aber dann begreife ich, dass Paul mich nicht
    hören will. Scharf umfassen seine Hände meine Oberarme, seine
    Stöße werden wild und wilder. Um den Schmerz zu verlagern,
    beiße ich ins Kissen und vergrabe meine Hände unter ihm, kralle
    meine Finger in das Laken.
    [...]
    Mein Fleisch kapituliert,
    in meinem Innern bricht endgültig etwas zusammen: Meine
    Liebe zu Paul. Willenlos und schlaff liege ich unter ihm. Seine animalischen
    Stöße lassen nach. Er fragt: »Gefällt es dir nicht?«
    Ich kann nichts entgegnen. Meine Stimme würde eh nicht mehr
    als ein heiseres Krächzen hervorbringen und sie käme nicht wirklich
    von mir, aus diesem leblos schlaffen Körper."


    Zitat

    Original von BabyjaneDie Gewalt, die im Klappentext genannt wird, kann ich in dem Buch schlichtweg an keiner Stelle wieder finden.


    KEINE GEWALT?


    Es grüßt
    Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane
    [...]
    In euren Beiträgen habe ich etwas zum Stockholm-Syndrom gelesen und war ziemlich verwundert, soll sich das auf die Beziehung zwischen Luisas Vater und ihr beziehen oder auf ihre Opferrolle Paul gegenüber?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom
    http://de.wikipedia.org/wiki/Parental_Alienation_Syndrome


    @Babyjane
    Es geht um die Beziehung von Luisa und Paul.


    Bei Interesse zum Thema Bindungsparadoxien:
    http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki/index.php/Bindungstheorie
    Der Abschnitt "Bindungsparadoxa" enthält am Ende einen Link zu einer sehr übersichtlichen und informativen Internetseite, die u.a. auf das Stockholm-Syndrom eingeht.
    Zitat:
    "Bindungsparadoxa
    Sponsel stellt in einer Arbeit "paradoxes" Bindungsverhalten aus kriminologischen Zusammenhängen vor, das auf den ersten Blick nicht leicht mit der Bindungstheorie vereinbar scheint. Er erklärt Verhaltensphänomene wie etwa das sogenannte "Stockholmsyndrom" unter Berücksichtigung verschiedener bindungsbezogener Zusatzannahmen (2001 [[5]]."



    Mit dem zweiten Link (http://de.wikipedia.org/wiki/Parental_Alienation_Syndrome), den du in deinem Posting angegeben hast, wäre ich lieber ein wenig vorsichtig, da der Artikel noch nicht fertiggestellt ist:
    Zitat aus Wikipedia: "In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Der Schwerpunkt des Artikels liegt in der Beschreibung des Geschlechterkonfliktes, nicht in der des Kindesleids (s. Disku). Eine Bearbeitung, welche die Perspektive Kindes innerhalb des Geschehens betont und die langfristigen Auswirkungen beschreibt, ist erforderlich.
    Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst."


    Dein erster Link zu Wikipedia (Stockholm-Syndrom) beinhaltet übrigens einen lesenswerten Beitrag "Unbewußte Liebesbeziehung zum Folterer?" Kritik und Alternativen zu einer "Psychodynamik der traumatischen Reaktion", von Freihart Regner


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von beowulf
    So sehr ich darauf hoffe dir im Herbst im Hennies wieder persönlich begegnen zu können, dass von dir ein neues Buch zu erwarten ist erfreut besonders.


    Nachdem ich mich im letzten Jahr verstärkt für die Planung und Organisation kultureller Veranstaltungen engagiert habe, drängt es mich
    nun besonders, wieder zu schreiben (und zu malen).


    Und ja, Beowulf, das würde mich auch sehr freuen, wenn ich in diesem Jahr beim Eulentreffen wieder dabei sein kann.
    Aber vielleicht laufen wir uns während der Leipziger Buchmesse wieder über den Weg?!


    Lieben Gruß
    Corinna

    Zitat

    Original von beowulf
    Seltsam, aber wohl der Tatsache geschuldet, dass du niemand bist, der alle Jahre wieder ein Buch veröffnentlich- aber die obligatorische Frage, wann kommt dein nächstes Buch und was ist das für ein Projekt ist mir bisher zumindestens entgangen. Wenn du einen neuen Bilderzyklus angefangen hast- dürfen wir dann auch ein neues Buch erwarten?



    Es gibt verschiedene Projekte, die ich in diesem Jahr abschließen und andere, die ich neu starten möchte. Unter anderem:


    Im Herbst letzten Jahres habe ich ein schönes Projekt mit einer befreundeten Erzieherin und einer Gruppe von Kindergartenkindern in Laatzen gestartet.
    Mein Bilderbuchtext "Lilli und der Regenbogenzauber" wurde passagenweise vorgelesen und die Kinder durften Bilder dazu malen.
    Am Ende hat jedes Kind sein eigenes gebundenes Bilderbuch (inklusive Text) erhalten. Entstanden sind auf diese Weise wunderschöne Bilderbücher, jedes ein Unikat.
    Eine abschließende Ausstellung mit Rahmenprogramm soll es Anfang dieses Jahres in Kooperation mit der Buchhandlung Decius in Laatzen geben.


    Mein Kinder- und Jugendbuch werde ich in ein umfangreicheres Projekt einbinden. Das Projekt "Schreiben gegen das Vergessen" soll zum Sommer dieses Jahres mit SchülerInnen ab der 8. Jahrgangsstufe in Laatzen starten.


    Und endlich: Der neue Roman ist in Arbeit.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Malaika
    ich stell mir immer noch die Frage wie alt beide sein sollen?


    Und sind sie nicht gefangen voneinander?


    ist Paul wirklich "nur"Täter.ich find Luisa ist schon ziemlich verkorkst als sie Paul begegnet.


    @ Malaika
    Es wurde bereits ziemlich oft richtig vermutet, dass Luisa zwischen 19 und 20 Jahre alt sein muss.
    Pauls Alter liegt bei etwa 35.


    Die beiden anderen Fragen sind hier schon mehrfach interpretiert worden. Und ich denke, die Antworten sind in deinen Fragen schon enthalten? ;-)


    :wave Corinna



    Wenn dir die Antwort so nicht ausreicht, frag gern noch mal nach. :-)


    @ Melanie


    Bitte entschuldige - ich habe deine Frage übersehen. Die vielen Beiträge mit ihren vielfältigen Ansätzen und lebhaften Diskussionen überwältigen mich.


    Es gab einen Abend, an dem ich dachte, dass die Geschichte zu Ende geschrieben war. Endgültig. Das war ein sehr trauriger Moment. Ich habe ca 6 Jahre mit Luisa und Paul verbracht. Der Abschied ging mir damals sehr nahe - das war ein sehr einsamer Moment.


    Als ich das Buch dann zum ersten Mal in gedruckter Form in der Hand hielt, war es ein zweiter Abschied, der längst nicht so intensiv war. Ich habe die beiden in die Welt ziehen lassen. Sie befinden sich jetzt auf einer langen Reise. Ein Höhepunkt dieser Reise ist sicher diese Leserunde, in der Luisa und Paul ihren Lesern begegnen, die so unterschiedliche Interpretationen, kritische Analysen und verschiedene Lesarten für sie und über sie entfalten.
    Die beiden sind nun für sich selbst verantwortlich. Ich habe keinen Einfluss mehr auf ihr Handeln und Tun und kenne das Ziel ihrer Reise nicht.


    So lasse ich mich also überraschen. Wie ich es auch hier tue.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Dann hat dich die Thematik wahrscheinlich einige Jahre begleitet.
    Das finde ich nicht ungewöhnlich.
    1909 entwarf Thomas Mann seinen Felix Krull. 45 Jahre danach erschien „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ im Jahr 1954.


    Wie lange war bei dir die reine Schreibarbeit?


    @ Herrn Palomar


    In der Tat habe ich mich schon lange bevor ich mit dem Schreiben des Romans begann mit dem Thema "Gewalt gegen Frauen" beschäftigt.


    Es ist schwer zu sagen, wie lange die reine Schreibarbeit gedauert hat.
    Insgesamt hat es ungefähr 6 Jahre vom ersten Anschlag auf der Tastatur bis zur Veröffentlichung gebraucht. Es gab größere Pausen, in denen ich aufgrund privater Umstände nicht schreiben konnte und auch ganz normale Lektoratspausen.
    Dazu kam die Recherche, die allerdings zumeist parallel zum Schreiben erfolgte.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane
    [...]
    Luisas Verhalten bleibt für mich naiv und zeitweise sogar sehr dämlich. "Ich werde ihn die Liebe lehren!" :pille


    @ Babyjane
    Wenn du aus meinem Buch zitierst, bitte ich dich freundlich um korrekte Wiedergabe. Richtig heißt es:


    "Durch mich wird er Liebe kennenlernen. Er wird mich lieben, ich werde
    es schaffen, weiß ich mit einem Mal."


    Herzlichen Dank
    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane
    @ Corinna
    Das ist klar, aber welche Intention hast du bei dem Entwurft von Luisa gehabt. Sollte sie Mitleid wecken? Verständnis?


    Meine Intention war es, eine Frau zu zeichnen, die in einer pathologischen Bindung gefangen ist mit all ihren Auswirkungen auf das persönliche und soziale Umfeld.
    Wichtig war mir dabei auch, die Veränderung des Wertesystems und der Glaubensinhalte darzustellen.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Luisa ist geprägt von Verlusten, sie hat früh ihre Mutter verloren, vom Vater aus Trauergründen danach emotional anscheinend vernachlässigt. So ist sie ein wenig unselbstständig, weiß auch noch nicht so richtig, was sie aus ihrem Leben machen möchte.


    Cookie, mich würde interessieren, ob Luisa als Charakter von dir so entworfen wurde, dass sie besonders anfällig für die Opferrolle in Form Stockholmsyndrom ist?


    Oder kann das praktisch jedem passieren?


    @ Herrn Palomar


    Ja, Luisa wurde von mir so angelegt.


    Als Muster für die Bindung an Paul liegt nach meinen Recherchen das in der Psychologie als B-Bezugspersonen-Bindungstheorie bezeichnete komplizierte Bindungsphänomen zugrunde. Aus solch einer Bindung können sich die Betroffenen nur schwer selbst befreien.


    Die Täter-Opfer-Bindung kann, wie in Luisas Fall, schlagartig, von einem Moment auf den anderen erfolgen. Meist sind die Menschen, die sich in dieser Weise binden, unglücklich und leiden.


    Ein Beispiel des o. g. Bindungsphänomen ist das Stockholm-Syndrom. Mittlerweile gibt es im Internet sehr viele Seiten, die über dieses Beziehungsphänomen berichten. Als ich damals zu recherchieren begann, gab es kaum Materialien.
    Im Mai 2008 erschien das Buch "Mythos Stockholm-Syndrom", in dem die Psychologin Michaela Gufler der Frage nachgeht, ob es so etwas wie ein Stockholm-Syndrom überhaupt gibt.


    In einigen (und auch in deinen) Beiträgen in der Leserunde ist schon einiges
    über Luisas Entwicklung und ihre Verhaltensweisen erwähnt worden, was für das Bindungsphänomen grundlegend ist.


    Ja, jede Frau kann betroffen sein, unabhängig von sozialer Schicht, Bildungsstand, Einkommen, Nationalität, usw.


    Die Gewaltspirale entwickelt sich zumeist langsam. Oft beginnt sie mit Bloßstellungen, Beleidigungen, Erniedrigungen, Diskriminierungen - das ist psychische Gewalt. Später erfolgen dann tätliche Gewalthandlungen, die sich in kürzer werdenen Abständen und gesteigerter Aggressivität entladen.


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Babyjane

    Original von Babyjane
    [...]
    Konkrete Frage:
    War es beabsichtigt, Luisa so unsympathisch erscheinen zu lassen, bzw. im Buch keine wirklich sympathische Figur zu haben oder ist das ein Nebeneffekt, mit dem du so nicht gerechnet hattest?


    @Babyjane
    Vielen Dank für deine Ausführungen.


    Zur Zeichnung der Charaktere der Protagonisten:
    Charaktere, die sich vornehmlich durch Sympathie, Stärke, Schönheit und all die wunderbaren Eigenschaften auszeichnen, mit denen man sich als Leser/in vielleicht gern identifizieren möchte, langweilen mich.


    Letztlich empfindet jede/r Leser/in die Figuren anders, wie man es auch hier in der Leserunde sehr gut sehen kann. Jede/r entscheidet für sich selbst, ob einem eine Figur sympathisch ist oder nicht.



    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Luisa ist geprägt von Verlusten, sie hat früh ihre Mutter verloren, vom Vater aus Trauergründen danach emotional anscheinend vernachlässigt. So ist sie ein wenig unselbstständig, weiß auch noch nicht so richtig, was sie aus ihrem Leben machen möchte.


    Cookie, mich würde interessieren, ob Luisa als Charakter von dir so entworfen wurde, dass sie besonders anfällig für die Opferrolle in Form Stockholmsyndrom ist?


    Oder kann das praktisch jedem passieren?


    Zitat

    Original von Beowulf
    Das ist das was ich meine, dass das Ende des Buches meine Sicht gedreht hat und ich mich BJs Meinung anschliesse, dass Luisa anz normale Reaktionen völlig verschoben wahrnimmt.


    Eine interessante Frage, auch im Zusammenhang mit den neuen Postings des heutigen Vormittags. Ich würde gern heute Nachmittag näher darauf eingehen, da habe ich ein wenig mehr Zeit. Bis dann,


    :wave Corinna

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Gute Besserung, Corinna :knuddel1


    ich freu mich schon sehr auf Deine Antworten :-)


    Bevor ich euch ein paar Informationen zum Roman gebe, möchte ich erst mal sagen, dass mich eure Beiträge sehr überraschen. Zum einen bin ich positiv erstaunt, welche Details euch bislang aufgefallen sind und welche Rückschlüsse ihr gezogen habt. Allein, wie ihr in vielen eurer Beiträge die bloße Handlung interpretiert habt — das finde ich wirklich großartig. Dadurch ergaben sich auch für mich neue Aspekte. Gerne kann ich auf einige Beiträge näher eingehen, wenn ihr darauf Wert legt.


    Zum anderen gibt es auch Beiträge, die mich bekümmern und sogar alarmieren. Es geht mir um Äußerungen, die nichts mit dem Inhalt des Romans zu tun haben, sondern um die sehr negative Einstellung gegenüber Frauen, die in die Gewaltspirale einer Beziehung geraten.


    Als ich in den 90er Jahren in Hannover lebte, wohnten zwei Frauen in meiner Nachbarschaft, die von ihren Partnern misshandelt wurden. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen endeten häufig in Polizeieinsätzen. Kurze Zeit später kehrten diese Frauen immer wieder zu ihren Partnern zurück.


    Zwei Fragen gingen mir nicht aus dem Kopf:
    1. Wie ist es erklärbar, dass eine Frau, die zum Opfer geworden ist, immer wieder zu ihrem gewalttätigen Partner zurückkehrt?


    Und im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt:
    2. Welche Emotionen, welche Umstände müssen erfüllt sein, dass ein Mann erektil sein kann, während er seiner Partnerin Gewalt antut, sie vergewaltigt?


    Umfangreiche Recherchen begannen, ich fand Antworten und die Geschichte von Luisa und Paul entstand.


    In der Auseinandersetzung mit dem Gefälle von Dominanz und Schwäche ging es mir darum zu zeigen, wie eine Frau sich in der Verschlingung von Opfer- und Täterrolle verirren bzw. gefangen sein kann.


    Rückmeldungen von vielen LeserInnen und etliche Gespräche nach den Lesungen haben mir gezeigt, dass die Geschichte von Luisa und Paul nach wie vor aktuell ist und dass sie in ähnlicher Form überall und immer wieder stattfindet, auch in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit.


    Da im "'Die Nächte mit Paul oder der Tag ist anderswo' - Seiten 182 - Ende" –Thread auf die Bindungsparadoxie eingegangen wurde, werde ich dort weitere Hintergrundinformationen posten, damit hier am Anfang nicht zu viel dargelegt wird.


    Habt ihr vielleicht konkret Fragen, da es etwas schwierig für mich ist, allgemein zu antworten?


    :wave Corinna