Beiträge von Cookie

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    Original von Batcat
    Also gut, ich habe nun meine zweite Meinung.
    Das Buch interessiert mich nach wie vor, aber vielleicht leihe ich es mir mal aus. Aufgrund der Kritik ist es mir das Wagnis, das Geld für ein gebundenes Buch auszugeben, doch zu groß. ;-)


    Gestern in der Buchhandlung:
    Eigentlich wollte ich das neue Buch von Christoph Hein kaufen.
    Aber dann fiel mir "Die Antiqaurin" auf - es wurde von einer Buchhändlerin gelobt, und ich war nah dran, es zu kaufen, da ich Bücher liebe, in denen es um Bücher geht - nachdem ich die beiden Stellungnahmen hier zu dem Roman gelesen habe, bin ich froh, dass ich es nicht gekauft habe. Vielleicht dann später mal als TB.
    Nach einem Gespräch mit einem Buchhändler bin ich letztlich mit einem völlig anderen Buch wieder gegangen.
    Steve Martin, "Sehr erfreut, meine Bekanntschaft zu machen". Das ist das Schöne an einer Buchhandlung, in der es noch BuchhändlerInnen gibt, die beraten können. Ein Buch gekauft zu haben, das man selbst nie ausgesucht hätte und sich dann überraschen zu lassen.

    Zitat

    Original von flashfrog


    Muss das nicht mittelmäßigeR Heimweg heißen? :lache


    Hallo flashfrog,


    1000 Dank. Das Lustige ist, dass es nicht mittelmäßiger heißen muss, sondern Heimweh. Den Titel hatte ich in blindem Vertrauen kopiert - soll man nicht machen!!! :bonk :wow


    Beste Grüße
    Corinna

    22.05.2007 - 20.30h
    WILHELM GENAZINO - MITTELMÄßIGES HEIMWEH
    www.lehmanns.de
    Lehmanns (ehemals Weiland), Georgstraße


    Auf dem Fernsehschirm in der Kneipe flimmert ein Fußballspiel, auf dem Fußboden liegt ein Ohr. Dieter Rotmund weiß sofort, das kann nur seines sein. Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der neben seinem Ohr noch weitere Verluste erleiden muss.
    Eintritt: 6 €
    ermäßigt* 4,50 €
    Kartenreservierung unter 05 11 / 35 77 13-0

    Hallo,


    habe die Lesung ein wenig verfolgt.
    Der Autor hatte ja ein dankbares Publikum. Fortwährend hat es ihn begeistert mit einem Lächeln auf den Lippen angeschaut und schon bei vielen - wohl witzigen? - Textpassagen gelacht, wo es in meinen Augen gar nichts zu lachen gab. Das fand ich merkwürdig und führe das doch mehr oder weniger auf die Beliebtheit Kerkelings zurück.
    -Oder auf meine Humorlosigkeit :lache :grin :wow
    Es war durchaus interessant, eine Lesung im Fernsehen verfolgen zu können, sollte es öfter geben, auch für die Interessierten, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu Live-Lesungen gehen können oder wollen.


    Beste Grüße
    Corinna

    Zitat

    Original von Elbereth
    Cookie, schön dass es Dir gefallen hat!
    Es ist wirklich nicht das, was man erwartet (wobei es natürlich auch immer
    darauf ankommt was genau man erwartet :grin)
    winke Grüße von Elbereth :wave


    Hallo Elbereth,


    wenn ich das so genau wüsste, was ich erwartet habe. Auf jeden Fall doch die vielen philosophischen Gedanken. Da kommt man nicht zu kurz, oder? Es gibt ganz wunderbare Passagen, finde ich. Z. B. wenn Hoeg die Beziehung Stines zu Kaspar beleuchtet und Stine sagen lässt: "Man erreicht einander nie." - Die beschriebene Einsamkeit, die eben auch in der Zweisamkeit präsent ist.


    Oder wie der Autor seinen eigenen Fast-Tod schildert, den Zustand zwischen Leben und Tod. Auch wie er die Beziehung zu seinem Vater darstellt und dessen Liebe zu der Ärztin Vivian, eine Liebe zwischen Alternden.


    Ich habe gestern mit einer ehemaligen Buchhändlerkollegin darüber diskutiert, was an Büchern wichtiger ist: Die Geschichte an sich oder die literarische Umsetzung. Das habe ich mich bei diesem Buch auch des Öfteren gefragt. Ich meine, hier ist es die literarische Umsetzung, eigentlich doch der Entwicklungsprozess des Kaspar Krone, der im Vodergrund steht. Nicht so sehr der kriminelle Hintergrund, der mir manchmal etwas verworren vorkam.
    Bin gespannt, ob du das ähnlich siehst.


    Beste Grüße
    Corinna

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    Original von Wolke
    Dazu möchte ich erklären, dass 0 Beiträge nur 0 Beiträge bei "Buchrelevanten Themen" bedeutet. Trotzdem kann jemand der in der Liste mit 0 Beiträgen steht schon hunderte Beiträge geschrieben haben.
    Bei einer Löschaktion, schaue ich mir vorher alle Profile der in Frage kommenden Mitglieder an und lege mir dann eine entsprechende Liste an. In diesem Fall habe ich mir weit über 1.000 Mitgliederprofile angeschaut, fast 800 gelistet und angeschrieben. Das Resultat kennt ihr. Es wird also niemand leichtfertig gelöscht, da muß niemand Angst haben :wave


    Liebe Wolke,
    da hast du dir wirklich sehr viel Arbeit gemacht - und ich verstehe jetzt endlich, wie die Beiträge gezählt werden. Auch dafür danke!
    Beste Grüße
    Corinna

    Zitat

    Und noch etwas an den Rest: Ihr weicht oft verdammt von Thema ab! (und dazu will ich jetzt nicht 1000 Kommentare haben, sondern es nur einmal gesagt haben!)


    Das schreit geradezu nach Kommentaren! Dass ein Thema innerhalb eines Treads so oft in das nächste und übernächste und überübernächste und ... Themengebiet greift, hat mich, die ich noch nicht so lange dabei bin, auch schon einige Male verwundert. Aber das ist so manches Mal überaus interessant, wohin eine begonnene Diskussion führt - wäre somit auch schon wieder ein neues Themenfeld, worüber sich ein neuer Tread durchaus zu eröffnen lohnte, oder?


    Beste Grüße
    Corinna

    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ich zitiere mal aus einem Posting von Userin Cookie aus dem Anfängerforum:


    Also, nicht aufgeben und weiterarbeiten. :-)
    Gruss,
    Doc


    Das hier eingestellte Zitat entstammt meinem Beitrag zu einem Gedicht in einem Anfängerautoren-Thread und wäre zu unvollständig zu deinem Text, darum möchte ich das ergänzen.
    Ich habe deinen Text allerdings - und diesen Thread - nicht zu Ende gelesen.


    Es hapert schon von Anfang an.
    1. die Orthografie. Da musst du unbedingt dran arbeiten - vielleicht hast du jemanden, der deine Texte redigieren kann, bevor du sie der Öffentlichkeit vorstellst. Einen Text mit derart vielen Fehlern zu präsentieren - da mag man einfach nicht weiterlesen.
    2. die Grammatik. Da gilt das gleiche wie unter Punkt 1.
    3. was willst du erzählen? Gleich zu Beginn merkt man dem Text an, dass er nichts weiter als den banalen Alltag skizziert. Den kennen wir alle. Das langweilt den / die Leser/in. Gleich in den ersten Sätzen etwas zu schreiben, was den Leser fesselt, wäre wünschenswert. Was ist anders oder außergewöhnlich am Alltäglichen? Das müsstest du herausarbeiten, damit man überhaupt weiterlesen mag.
    4. Das Tempus. Du wechselst die Tempi, ohne dabei zu beachten, dass du z. B. Plusquamperfekt benutzen musst, wenn du etwas in der vollendeten Vergangenheit erzählen willst und vorher als Erzählform das Imperfekt benutzt hast. Das haut einfach nicht hin. Auch hier ist sauberes Arbeiten angsagt.


    Beste Grüße


    Corinna

    Zitat

    Original von Elbereth
    Ein spannendes, lesenswertes Buch, ich würde mich freuen, wenn ein
    paar Eulen es läsen und sich äußerten :grin


    puuhhh Grüße von Elbereth :wave


    Liebe Elbereth,


    vielen Dank für deine Buchbesprechung. Wahrlich kein einfaches Buch. Vielleicht können wir ja noch ein wenig darüber diskutieren. Ich habe es mal so zusammengefasst:


    Die Handlung:
    Die Geschichte spielt in Kopenhagen, zum einen ist sie ein Thriller mit fantastischen, mitunter gar märchenhaften Elementen, zum anderen geht es um die Sehnsucht eines Suchenden.


    „Niemand von uns ist gewillt, in sich selbst hineinzuhorchen, denn das was er hörte, wäre infernalisch.“ Aber genau das ist Kaspar Krones besondere Fähigkeit: Er hört übernatürlich, kann die Klangwelt des Einzelnen, eines Viertels, einer ganzen Stadt wahrnehmen.
    „Was hört man, wenn man in die Stadt lauscht?“
    Nur wenige Menschen wußten genug, um diese Frage zu stellen, [...] Die Frage kam aus dem tiefsten Innern. [...] „Angst“, sagte Kasper. „Dieselbe Angst wie bei jedem einzelnen Menschen. Aber malgenommen mit anderthalb Millionen.“
    Kein Wunder also, dass Kasper eine Sehnsucht plagt:
    „Den größten Teil meines Lebens“, sagte er, „war ich auf der Suche. Nach der Stille.“
    Das sagt Kaspar Krone, ehemaliger Clown – verfolgt und gejagt von der Steuerbehörde – der sein Geld nun als Musiktherapeut verdient.


    KlaraMaria, das stille Mädchen, wird ihm anvertraut und wieder entzogen.
    „Kann sein, daß wir im Grunde überhaupt nichts ausrichten können. Aber wenn man es aushalten soll, in seine eigene Machtlosigkeit zu schauen, dann muß man eines getan haben: sein Äußerstes.“
    Kaspar Krone nimmt mehr auf sich, als ein Mensch überhaupt durchstehen kann. Mit einem Bauchschuss, einer Schädelfraktur und weiteren Blessuren kämpft er weiter, gibt nie auf, um sein Versprechen zu halten: Dem Mädchen zu helfen.
    Die Menschen, die ihm bei der Suche nach dem Mädchen behilflich sind, sind schwer zu durchschauen – auf welcher Seite stehen sie? Scheinbar ebenso verfolgt wie er, entlarven sie sich als zum Teil als untereinander Verbündete. Wieder spielen Frauen, wie in „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ die starken Rollen.
    Ein abgekartetes Spiel, in dem Kaspar sich verirrt und den Weg zum Ziel beinah nicht erreicht. Erst spät erkennt die Zusammenhänge.
    Der Weg zum Ziel führt auch über die Musik, die geliebte „Chaconne“ von Bach. Er spielt das Stück auf seiner Geige, konfrontiert sich in aussichtslosen Situationen mit seiner Vergangenheit, mit dem Tod der Mutter und begegnet sich selbst.
    So wundert es nicht, dass er letztlich aus den Irrungen und Wirrungen des Labyrinths den richtigen Weg zum Ziel findet. Der Weg ist eben das Ziel.


    Meine Meinung:
    Wenn man das Buch nach den ersten 40 Seiten nicht aus der Hand gelegt hat, weil die Handlungsstränge partout nicht zusammenfinden wollen, dann wird man belohnt.
    Wer einen spannenden Thriller herkömmlicher Art lesen möchte, der wird womöglich enttäuscht. Vielmehr ist das Hauptthema des Buches das Suchen und Finden, die Leidenschaft zur Musik Bachs nimmt einen großen Teil ein, auch das Religiöse spielt eine wichtige Rolle. Die philosophischen Einsprengsel machen das Buch zu einem Glanzstück der Gegenwartsliteratur. Ein lesenswertes Buch, für Hoeg-Fans allemal.
    Ein Satz aus Hoegs Buch passt gut auf die Situation, die sich beim Lesen dieses Buches einstellen mag:
    „Die ganze Zeit ahnt man das Wasser, die Quelle. Sehen tut man sie nie. Es ist eine Art spiritueller Striptease. Es soll den Suchenden verrückt machen [...]“.


    Beste Grüße
    Corinna

    churchill :
    Natürlich habe ich gesehen, dass du konstruktive Kritik zum Gedicht geleistet hast. Ist in meinem Beitrag unter den Genannten unter "zum Beispiel" untergegangen. Sorry.


    Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Corinna.
    Diese Anmerkung bezüglich der vielen schlechten Bücher, die es auf dem Markt gibt, wohingegen ganz viele supertolle Autoren keine Chance bekommen, mausert sich langsam zu einer dieser "Wahrheiten", die nur deshalb als solche anerkannt werden, weil sie zu oft wiederholt worden sind. [...]Das nur am Rande.


    1. "wohingegen ganz viele supertolle Autoren keine Chance bekommen, "
    - da kann ich nur sagen, dass ich das nie behauptet habe! Es gibt so viele gute Bücher, dass mein Leben nicht ausreichen wird, um sie alle zu lesen. Auch nur so am Rande.
    2. "Ich möchte Dich gerne fragen, was Dich zu der Anmerkung bezüglich des "gewissen Talents" veranlaßt hat."
    - habe ich in meinem Posting schon erklärt.


    Zitat

    Original von flashfrog
    Was für Schreiber glit, gilt natürlich auch für Kritiker: Nicht jeder, der auf einer Geige kratzt, ist Musiker. :-)


    ... und nicht jeder, der gut Spagetti kocht, ist ein Meisterkoch. :lache Aber viele Fünf-Sterne-Köche haben genauso mal angefangen!


    Zitat

    Original von flashfrog
    Ich plädiere deshalb für ein bisschen mehr Rücksicht gegenüber Anfängerautoren, die sich vielleicht zum ersten Mal mit ihren Texten an die Öffentlichkeit wagen.


    Dem schließe ich mich voll und ganz an.
    In diesem Sinne


    Corinna

    Zitat

    Beowulf
    Ich bleibe dabei, das das öffentliche Verbrennen von Büchern mit Sprüchen: "Ich übergebe den Flammen die Werke von.." heute einfach nicht mehr bei den Bürgern auf Resonanz stossen würden und Politiker sind Medienkünstler, ohne Effekt passiert da nichts und Flammenmythologie ist derzeit nicht "in" und das sich das ändert sehe ich nicht.


    beowulf : Okay, hier einmal ein trauriges Beispiel aus Deutschland.
    Dazu ein Zitat aus:
    http://www.hagalil.com


    Die neue Bücherverbrennung:
    Das Tagebuch der Anne Frank


    Von Heide Kramer, Hannover, Juli 2006


    Am 2. Juli 2006 berichtete die "Magdeburger Volksstimme" in einem Artikel, dass der Verein "Heimatbund Ostelbien" in Pretzien (Landkreis Schönebeck in Sachsen-Anhalt) am 24. Juni ein Sommersonnwendfest veranstaltet hat. Während dieser öffentlichen Tanzveranstaltung im Gemeindezentrum des Ortes verbrannten offensichtlich rechtsgerichtete junge Männer während einer Feuerzeremonie vor ca. 80 Besuchern eine USA-Fahne und ein Exemplar des Tagebuches von Anne Frank. Nach Zeugenaussagen wurde das Tagebuch zuvor als "Fußball" missbraucht. Das Ordnungsamt Schönebeck brach daraufhin die Feier ab. [...]


    Und deshalb:

    Zitat

    Voltaire
    Wir sind wieder soweit, bereit zur Bücherverbrennung!


    SiCollier :
    "Die Geschichte taugt für hehre Veranstaltungen, Asche-aufs-Haupt-streuen, Gedenktage."
    Den Kopf in den Sand stecken dürfen wir aber auch nicht. Das Publikum der gestrigen Veranstaltung in einer IGS bestand gemischt aus Haupt-, Realschülern und Gymnasiasten mit einem hohen Ausländeranteil.
    Ich bin sicher, dass einiges hängengeblieben ist! Nämlich, dass das, was passiert ist, nie wieder geschehen darf. Und da sind die Jgendlichen in dem Alter zwischen 14 und 16 Jahren doch äußerst geeignete Ansprech- und Diskussionspartner, meinst du nicht?


    Beste Grüße


    Corinna

    Zitat

    Original von beowulf
    Ich bleibe dabei, das das öffentliche Verbrennen von Büchern mit Sprüchen: "Ich übergebe den Flammen die Werke von.." heute einfach nicht mehr bei den Bürgern auf Resonanz stossen würden und Politiker sind Medienkünstler, ohne Effekt passiert da nichts und Flammenmythologie ist derzeit nicht "in" und das sich das ändert sehe ich nicht.


    So ganz glaube ich das nicht. Bitte erinnere dich an das Verbrennen der Deutschlandfahne im Irak im September letzten Jahres. Die Demonstranten waren recht begeistert von ihrer Aktion, wenn ich mich recht erinnere. Ist zwar ein weiteres Themenfeld, aber geht doch auch in Richtung Flammenmythologie, oder?

    Hallo Joan,


    vielen Dank für deinen Tipp. Das Buch von Jürgen Serke kenne ich gut. Es diente mir u. a. auch zur Recherche zu meinem Roman. Davor habe ich es schon in meiner alten Buchhändlerzeit sehr geschätzt.
    Auch bei der Lesung gestern war dieses Buch u. a. die Grundlage für die biografischen Informationen, die wir weitergegeben haben.
    Dass diese Ausgabe nun mit CD erhältlich ist, ist eine wunderbare Ergänzung. Und auch ich finde es absolut empfhlenswert.


    Beste Grüße
    Corinna

    Zitat

    Original von Corinna
    Unsere Eule Corinna Luedtke hat heute in Hannover eine Lesung zu diesem Thema, Näheres dazu siehe hier!


    Liebe Corinna,


    da du auf meine Lesung hingewiesen hast an diesem besondern Tag, dem Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten, möchte ich ein wenig davon berichten.


    Gemeinsam mit dem Schauspieler Wolfgang Scheiner habe ich Textpassagen aus meinem Roman vorgetragen, die mit den jüdischen Dichtern Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam und Kurt Hiller zu tun haben und im Anschluss daran deren Gedichte und Biografien vorgestellt.
    Unser Publikum bestand aus fünf 9. KLassen der IGS Hannover-Linden. Beeindruckend war, dass sie alle, ungefähr 130 Schüler - 70 Minuten lang inkl. Musik - konzentriert zugehört haben. Und das bei einer wahrhaftig nicht leicht zu konsumierenden Lesung.
    Was wir "rüberbringen" wollten, ist durch mehrfachen Applaus mit Pfeifen und Füßetrampeln zurückgekommen. Das war überwältigend, nicht weil ich nun meine, dass dieser Applaus uns galt, sondern in erster Linie der Vorstellung der Schicksale dieser drei "verbrannten" / verfemten Schriftsteller, die Herr Scheiner und ich in Erinnerung gebracht haben.
    Die Jugendlichen dort waren vor Kurzem eine Woche lang in Bergen-Belsen. Sie pflegen eine Patenschaft zu dieser Gedenkstätte und waren dadurch und auch durch den Unterricht engagierter Lehrer über den Nationalsozialismus informiert.
    Auch die Leher sind gefragt, die IGS Linden geht da mit gutem Beispiel voran.


    Beste Grüße
    Corinna


    Bin nicht sicher, ob der Beitrag hier richtig gepostet ist - dann bitte verschieben.

    Voltaire : vielen Dank für deinen Beitrag. Ich halte es für wichtig, immer wieder zu erinnern und Zeichen zu setzen gegen den Rechtsextremismus.
    Ausländerfeindliche Parolen, der Zuspruch zur NPD (in den letzten Wochen verstärkt in den Schlagzeilen Sachsen-Anhalt) und neue Strategien der Neonazis, mit denen sie ihre Gegner zum Schweigen bringen wollen, sollten uns sehr wohl aufhorchen lassen und immer wieder zum Überprüfen unseres eigenen Verhaltens in Richtung couragiertem Verhalten gegen rechts und Fremdenfeindlichkeit animieren.
    Batcat : Mit deiner Heimat ist Nirgendwo dann wohl Bayern?
    Was die Meinungsfreiheit anbelangt: Die haben wir, sicher. Selbst, wenn wir sie nicht öffentlich herausposaunen, der Staat weiß Bescheid, wie die Nachrichten der letzten Tage bewiesen haben: unsere privaten Festplatten werden schon seit 2005 ausspioniert: Wenn das kein Grund zur Unruhe ist!
    Gruß an Orwell!
    Corinna

    magali :
    „barsch und arrogant (mein spezielles Markenzeichen von Jugend auf)“
    - Okay, völlig in Ordnung, wenn man das weiß.
    „Es ist ein ziemliches Risiko, völlig Unbekannten etwas vorzulegen.
    Wer sich in Gefahr begibt ..“
    - Ich sehe es einfach etwas anders: Um Kritik hat die Verfasserin eindeutig gebeten, aber was ich meinte, ist, dass diese konstruktiv sein sollte, wie die Beiträge von Waldläufer und Joan, zum Beispiel. Warum sollte dieses Forum eine Gefahr bergen?
    „Mein Fehler war, daß ich nicht recht beachtet hatte, daß das Gedicht in die Anfängerecke verschoben worden war. Als mein Beitrag geschrieben war, war es zu spät.“
    - Das sagt natürlich alles, schön, dass du es explizit erklärst.


    Tom :
    Deinen Beitrag sehe ich nicht als Widerspruch zu meinem. Vom Talent zum Büttenreden-, Geburtstagsfeier-Spontanlürik- und Grußkartenschreiben habe ich nicht gesprochen. Mein Beitrag bezog sich auf das Gedicht der Verfasserin. Und du wirst mir sicher Recht geben, was das Weiterarbeiten anbelangt. Talent ist ausbaubar, das ist sicher. Da möchte ich auf die Leipziger und Hildesheimer Unis hinweisen (Studiengänge kreatives Schreiben), die Bundesakademie Wolfenbüttel u. a. Klar braucht man Talent, aber auch Beharrlichkeit, den Glauben an sich selbst. ... und Mut, wenn man zum ersten Mal Texte bei den Eulen vorstellt. :grin


    Dass nicht jeder, der schreibt, auch wirklich dazu befähigt ist, ist unumstritten. Obwohl ich mich natürlich frage, wie die vielen lausigen Bücher auf den Buchmarkt kommen, die in jedem Kaufhaus aufgestapelt liegen. Aber das ist wieder ein anderes Thema ...
    Beste Grüße an die Gedichtpolizei und alle anderen ;-)
    Corinna

    Hallo Amalie,
    wir alle, insbesondere diejenigen der Büchereulen, die auch selbst schreiben und hier etwas barsche Beiträge eingestellt haben, sollten sich mal wieder in die Anfangszeit des eigenen Schreibens hineinversetzen. Die Bedeutung, die es, gerade für eine(n) Anfänger(in) hat, den Mut aufzubringen, einen Text der Öffentlichkeit vorzustellen, ist nicht unerheblich.
    Auch ich habe mal mit Gedichten angefangen und erinnere mich gerne an die Zeit zurück, in der ich in einem Bauwagen im verschneiten Wald Freunden meine Texte vorgetragen habe. Auch wir haben damals über die Gedichte gesprochen. Und zwar in konstruktiver Weise, die niemals herabwürdigend war. Das animierte mich. Was hier an Beiträgen in Richtung: "Bist du sicher, dass du nicht lieber in die Anfängerecke gehen möchtest?" (das gleich als erster Kommentar!), "Und alles wegen eines Texts, der nicht mal das Einloggen lohnt. [...] Dafür gibt es Tagebücher.", halte ich nicht für sonderlich konstruktiv.

    Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Klar, ist auch leicht einem jungen Menschen zu sagen: Erzähl´s dem Tagebuch.
    Mit Kritik hat das nüscht zu tun.
    Ehrlich gesagt hab ich schon hier bedeutend schlechtere Sachen gesehen, wo positivere Worte gefunden wurden.


    Dann hier mal etwas Positives:
    Das Gedicht hat schon eine Substanz, eine Aussage, das wird wohl niemand bestreiten. Und lässt sogar Fragen offen. Derjenige, der gegangen ist, warum ist er weggegangen? Kam es überhaupt zu einer Liebe? Waren die beiden sich einander zu ähnlich, dass sie sich nicht lieben konnten? Ist der Gegangene gar gestorben?
    Die Frage ist doch, ob ein gewisses Talent zu erkennen ist, und das meine ich schon. Am Anfang geht es doch nicht um Metrik und handwerkliches Können, sondern mehr um eine Aussage. Ein Gedicht muss sich nicht reimen, dennoch wäre es m. E. ratsam, wenn du versuchen würdest, weniger Schmerz in den Text zu bringen, was insbesondere für die 1. und letze Zeile gilt. Den Schmerz aus Zeilen herauszulesen, die weniger pathetisch geschrieben sind, halte ich für effektiver. Bei der letzten Zeile könntest du einfach den Satz umstellen, etwa in "um dich zu weinen" - schon klingt's natürlicher als "zu weinen um dich". Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
    Und ich finde, Amalie, du solltest weiterschreiben. Lesen, lesen ist zwar wichtig aber auch schreiben, schreiben und noch mal schreiben. Immer wieder überarbeiten und die Texte - solltest du noch den Mut haben - auch weiterhin vorstellen.
    Ich selbst habe in meinen Schubladen unzählige Gedichte, nie veröffentlicht, viele Geschichten, Märchen und einen Roman, den ich mir nicht mal mehr selbst zu lesen zumuten möchte.
    So haben viele AutorInnen einmal angefangen ...
    Fazit: nicht aufgeben und weiterarbeiten.
    Viele Grüße
    Corinna