Hallo Bella 123,
ich denke auch, einfach losschreiben, ist nicht verkehrt. Es gibt keine Regel, wie du grundsätzlich vorzugehen hast. Ein genaues Gerüst für einen Roman kann auch sehr einschränken; ich merke es einem Roman sofort an, wenn er zu sehr konstruiert ist.
Die Lebendigkeit, die das Aus-dem-Bauch-herausschreiben mit sich bringt, hat, wie Hef schon sagt, allerdings den Nachteil, dass man sich sehr verheddern kann.
Tom hat ja in seinem Beitrag schon sehr gut alles auf den Punkt gebracht, was es zur Entscheidung beitragen kann. Meine Empfehlung: Ob du die personale - auktoriale oder eben die Ich-Form wählst, hängt entschieden auch von deinem persönlichen Geschmack ab. Welchen Erzählstil liebst du?
Da du die ersten Seiten schon geschrieben hast, solltest du sie dir einfach mal laut vorlesen - dann, meine ich, spürst du, ob der Text "fließt". Schau doch auch noch mal in deine Bücher und frag dich, welche dich sehr angesprochen haben - auch wenn die ersten Seiten nun schon fertig sind - wird sich daraus vielleicht noch mal eine andere Entscheidung ergeben.
Die Bücher, die im auktorialen Erzählstil geschrieben sind, vermitteln eine besondere Atmosphäre - denk mal z. B. an John Irving oder Leon de Winter. Als Leser/in hat man eine gwisse Distanz zu den Figuren, während die Ich-Form mehr Möglichkeit zur Identifikation des Lesenden mit dem Hauptprotagonisten bietet - auch dem Schreibenden natürlich, da geht es tief in die Gefühlswelt, ins Innere der Ich-Figur.
Wichtig finde ich auch die Überlegung, ob du im Präsens oder im Präteritum schreibst :pille. Auch hier entwickeln sich Möglichkeiten, sich selbst und den/die Leser/in auf Distanz zu halten (eher: Präteritum) oder mitten im Geschehen zu sein (meist: Präsens), das ist ein wenig pauschal gesagt und trifft sicher nicht immer zu.
Beste Grüße und viel Spaß beim Weiterschreiben
Corinna