Beiträge von Ines

    Liebe Eliza,


    der dritte Teil spielt im Frankfurt zur Zeit der frz. Revolution. Es geht dieses Mal um das persönliche Glück. Was darf, was muss man tun, um glücklich zu sein oder ist man der Gefangene des Standes, der Konventionen usw. Da wir ja nun schon über 100 Jahre nach dem 2. Teil sind, kommen die Figuren aus Teil 2 nicht darin vor, aber es handelt sich natürlich um die Geisenheimers. Hauptfiguren sind eine junge und eine alte Frau und zwei junge Männer. Aber ehrlich gesagt bin ich erst auf Seite 27 mit der Handlung.


    Liebe Lesebiene,


    würde ich jetzt noch einmal ein Baby bekommen (was der Herr und ich verhüten mögen), so würde dieses Kind Rosa heißen. Mein zweitliebster Mädchenname ist tatsächlich Lila (die Tochter einer Bekannten heißt so). Jedoch hätte ich furchtbar Angst, dass meine beiden Töchter in der Abkürzung dann "pink" gerufen werden würden; deshalb ist und bleibt Lila ein Romanname.

    Oh, Herr Palomar,


    ich danke dir für die Mühe, die du dir gemacht hast. Ich muss über einige Punkte noch genauer nachdenken.


    Für mich ist die Indiskretion manchmal ein Problem. Auch Papiermenschen haben eine Intimssphäre, die es meiner Meinung nach zu respektieren gilt. Ich muss nicht jeden Körpervorgang, jeden heimlichen Gedanken mitteilen. Und ich darf manches nicht schreiben, um meine Person nicht zu verraten oder zu beschädigen. So erging es mir mit Andreas. Er hat ein Problem mit seiner Ehefrau. Das Problem liegt bei ihm. Ist die Aufdeckung wichtig für die Romanhandlung oder reicht das Problem an sich aus? Müssen die Leser unbedingt erfahren, ob er schwul oder asexuell oder einfach nur nicht angezogen ist von seiner Frau? Ich habe mich für die Diskretion entschieden.


    Aber: Haben Romanfiguren tatsächlich eine Intimssphäre, die Autor und Leser zu berücksichtigen haben? Oder entstehen gute Romane hauptsächlich dadurch, dass der Autor diese Grenze überschreitet?

    Ich sehe, die Person Rieke beschäftigt euch am meisten. Mir ist sie die liebste. Sie ist die einzige, die um ihr Glück wirklich kämpft. Lila will nur verbergen, Judith ist recht passiv, Marga handelt zu spät. Nur Rieke, nur sie allein, nimmt sich, was sie will. Sie ist ehrlichen Herzens egoistisch. Muss man ihr nicht dafür Respekt zollen?
    Wie weit darf man für sein persönliches Glück gehen?

    Eine Volljährigkeit gab es. Mit 21 Jahren war ein junger Mann voll geschäftsfähig. Während des 30jährigen Krieges waren jedoch viele Gesetze vorübergehend außer Kraft, Kriegsgesetze kamen hinzu. Zum Beispiel war es von 1648 mehrere Jahrzehnte lang möglich, in Deutschland zwei Frauen zu haben, sogar mit ihnen verheiratet zu sein. Das lag man horrenden Männermangel durch den Krieg.


    In Einzelfällen also konnte ein junger Mann eine Werkstatt führen.



    Nein, es war keine Frau, die in Leipzig die erste Zeitung herausgebracht hat. Aber es war eine Frau daran beteiligt.


    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich sagen, dass meine Romane eigentlich keine historischen Romane sind. Ja, ich glaube sogar, dass es historische Roman gar nicht gibt. Ich schreibe aus dem 21. Jahrhundert für Leser/innen des 21. Jahrhundert und behandle im Roman im Grunde die Probleme unserer Zeit. Die Historie dient nur als Kulisse.
    Ich mache das, weil die Quellen zum größten Teil von Männern geschaffen wurden. Über den Alltag der Frauen, über ihr Denken und Handeln weiß man nicht viel. Würden die Leser/innen sich denn tatsächlich für die Probleme damals interessieren, wenn dabei keinerlei Zusammenhang zu ihrem eigenen Alltag besteht? Was meint Ihr?


    Die Männer bleiben in diesem Romanteil tatsächlich etwas blass; das ist Absicht. Mein Arbeitstitel hieß: Die Frauen der Geisenheimer. Der Verlag hat sich für einen anderen Titel entschieden.

    Beo,


    ich finde den Namen Trajan einfach schön. Er musste jedoch ein wenig anders sein, damit klar wird, dass ER ein wenig anders ist. Ein Jakob oder Heinrich wäre da meiner Meinung nach nicht so gelungen.



    zu Rieke:
    Bitte, nennt meine arme Rieke nicht böse. Sie ist es nicht. Sie hat ein Ziel. Sie hat Angst. Sie wird von ihrem Mann vernachlässigt. Was soll sie tun? Der ausbleibende Erbe wird ihr angelastet, nicht ihrem Mann.


    Letztendlich ist keine der Frauen nur gut oder nur böse. Sie alle haben Abgründe. Sie alle haben auch Stärken.


    Frage an alle:
    Seid Ihr der Meinung, dass immer alle auftretenden Fragen in einem Roman eine Antwort bekommen müssen?

    Guten Morgen, Ihr Lieben,



    Ihr seid ja schon wahnsinnig fleißig gewesen. Danke schön. Die Idee mit dem Stammbaum werde ich mit meiner Lektorin besprechen. Ich selbst habe auch schon darüber nachgedacht, aber wie fülle ich die Zeit dazwischen? Zwischen dem ersten Band und dem zweiten liegen ja gut 100 Jahre. Da muss es eine Menge Personal gegeben haben, über das man in den Büchern nichts erfährt. Habt Ihr eine Idee?



    Liebe Milla,


    ich habe gerade so gelacht! Jetzt hast du mein allergrößtes Geheimnis aufgedeckt. Im Dezember 2007 sagte mein Agent mir nämlich, dass ich durchaus noch an der Dramatik meiner Romane arbeiten könnte. Als Vorschlag dazu hatte er: Desperate Housewives und Sex and the City.


    Ich kannte die Serien wirklich nicht, was daran liegt, dass ich Werbepausen hasse. Gerade noch liegt das Liebespaar nackig im Bett und schon gibt es Werbung gegen Blähungen. Auch einen Tatort schaffe ich im Allgemeinen gut und gern ohne Toilettenpause. Also gucke ich nur Staatsfernsehen. Jetzt sollte ich quasi dienstlich Desperate Housewives gucken. Ich habe mir die Staffeln gekauft - und war hingerissen. Und das nicht nur von der Dramaturgie. Aber ja, die Dramaturgie der Serie habe ich auch das Buch angewandt. Jetzt müsst Ihr mir sagen, ob es geklappt hat.

    Guten Morgen, Beowulf,


    am dritten Teil sitze ich gerade; er soll zur Buchmesse im Herbst kommen, zeitgleich mit dem Höllenknecht. In Leipzig bin ich auch wieder, dieses Mal mit der Kaufmannstochter. Ich hoffe, wir sehen uns dort.


    Gruß Ines

    Ihr Lieben,


    morgen, am 04.11.08 um 20.30 Uhr, lese ich in der Buchhandlung Lehmann in Hannover aus dem historischen Kriminalroman "Galgentochter". Mit dabei ist auch Junker Jörn von der Bömelburg und seine Musikanten. Es wird ein mittelalterliches Spektakel geben, bei dem selbst ein Herold nicht fehlt.


    Ich würde mich freuen, recht viele Eulen dort zu treffen.


    Bis morgen!


    Ines

    Fünf Jahre! Mensch! So lange schon?


    Fünf Jahre! Das sind so viele Anregungen, Gedanken, Tipps, Meinungen, Fragen, Antworten.
    Fünf Jahre! So viele Menschen, Gespräche, Leserunden.
    Fünf Jahre! So viel Leben, so viele Leben.


    Fünf Jahre! Mensch, Wolke. Das haste aber toll gemacht. Alles Liebe zum Geburtstag.


    Ines

    Ich muss zu meinem großen Bedauern leider absagen. Irgendwie hat es sich ergeben, dass sich am 9. August alle Aktivitäten knäulen.


    Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß und werde neidvoll an euch denken.


    Gruß Ines

    Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die mir so wundervolle Amazon-Rezensionen geschrieben haben. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was das für ein Glücksgefühl auslöst. An solchen Tagen kann ich ganz besonders gut schreiben. herzlichen Dank, ihr Lieben.


    Gruß Ines