Beiträge von Ines

    Rieke macht meiner Meinung nach etwas ziemlich Natürliches: Sie denkt zuerst an sich selbst. Ihre Instinkte sind hervorragend. Sie reagiert nie aus purer Lust, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Es ist, als wäre die Zivilisation an ihr spurlos vorüber gegangen.


    Aber ist ein Mensch, der nicht aus purem Vergnügen schlimme Dinge tut, wirklich so abgrundtief verwerflich?

    So geht mir das auch immer.


    Derzeit schreibe ich gerade am dritten Teil. Den zweiten hatte ich vor einem Jahr zuletzt in der Hand. Manchmal muss ich richtig nachdenken, worüber ihr gerade redet. Man vergisst ziemlich rasch. Sogar, wenn man die Bücher selbst geschrieben hat.

    Ich befürchte, ich bin kein so guter Mensch wie ihr.
    Ich würde eine Beförderung gern annehmen, wenn ich der Meinung bin, ich könnte diesen Job sehr gut erledigen. Vielleicht sogar besser als mein Vorgänger. Womöglich würde ich ihn bedauern, aber ich würde gewiss nicht verzichten.


    In der Liebe ist es ebenso. Wenn ich jemanden von Herzen liebe, dann bin ich auch sicher, ihn glücklich machen zu können. Glücklicher, als es der derzeitige Partner kann. Würde ich verzichten, wäre ich unglücklich. Warum soll mir das eigene Glück weniger wert sein als das der anderen?



    Ist es nicht die Aufgabe eines jeden Menschen, für sein eigenes Glück zu sorgen? Ich kann ja nicht erwarten, dass es andere für mich tun. Wer also, wenn nicht ich?

    Ich meine die historisch relevanten Themen. In der Zeit der frz. Revolution fand ja ein Umbruch statt. Die alten Ordnungen begannen zu wackeln; das Bürgertum strebte auf, Hierarchien veränderten sich.


    Wie wirkten sich diese Umwälzungen auf den Alltag der Bürger aus? Ist es das, was ihr wissen mögt? Oder sind euch aktuelle Probleme in historischer Kulisse lieber?

    Hmm, Bouquineur,



    was soll ich jetzt machen? Es gibt keine Antwort auf die Frage nach Andreas´Problem. Ich weiß nicht, warum er seine Frau nicht begehrt. Homosexuell denke ich ihn mir nicht. Vielleicht hat er einfach Wichtigeres vor, vielleicht erscheint ihm der Beischlaf mit Rieke auch einfach nicht erstrebenswert. Womöglich liebt er sie nicht nur nicht, sondern verabscheut sie geradezu. Vielleicht riecht sie auch nur komisch.


    Was soll ich tun, damit du nicht enttäuscht bist?


    fragt Ines

    Liebe Bouquineur,



    jeder Leser hat ein anderes Bild von den Figuren. Ich denke, dein Bild von Andreas ist nicht unbedingt deckungsgleich mit meinem Bild von ihm.


    Willst du wirklich alles über einen anderen Menschen wissen? Auch im wirklichen Leben?
    Ich habe lange darüber nachgedacht und mit anderen darüber gesprochen. Eine Freundin sagte mir neulich: Ich möchte gar nicht alles über meinen Mann wissen. Er ist für mich das Sinnbild an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Wenn ich in seine Abgründe schauen müsste, wäre womöglich das Sinnbild in Gefahr. Das wäre schlimm.

    Naja, ich gebe gern zu, dass ich meine Erfolge nicht ohne die Traurigkeit anderer haben konnte. Als Kind war ich eine gute Schwimmerin. Ich wollte unbedingt gewinnen bei Wettkämpfen, und es war mir piepegal, ob die anderen darüber traurig sind.


    Wie ist es, wenn ich einen Mann/eine Frau liebe, die gebunden ist? Verzichte ich dann großmütig oder ist mir das Unglück des anderen gleichgültig? Wie ist es bei einer Beförderung? Verzichte ich auf einen Lottogewinn, weil der Nachbar das Geld nötiger braucht?


    Ich glaube, es ist ein Irrtum anzunehmen, dass eigene Erfolge u.ä. sich ohne das Unglück anderer herstellen lassen.


    Die Frage ist nur, wie weit würde ich gehen?

    Darf ich meine Frage noch einmal wiederholen?


    Wie weit darf man für das eigene Glück gehen?



    Ich bin gerade vollkommen fasziniert von der Dschungelsendung. WAs manche Leute dort mit sich machen lassen, wie sehr sie ihre Würde verleugnen, nur um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erringen, ist erstaunlich. Deshalb noch einmal die Frage:


    In Deutschland fressen Promis Würmer und irgendwelche Hoden für ihr Glück. Wie weit dürfen Romanfiguren dabei gehen?

    Liebe Milla,


    ich bin gespannt auf dein Beispiel.



    Sternenkinder:


    Als Kind (und jetzt auch noch) hatte ich die ganze Nase voller Sommersprossen. Im Kindergarten ärgerten mich die anderen Kinder: "Äh, die hat Teufelsschisse auf der Nase!"
    Meine Oma, zu der ich heulend rannte, erklärte mir dann, wie Sommersprossen entstehen. Das ist nämlich so: Wenn ein Kind geboren wird und zur gleichen Zeit ein Stern vom Himmel fällt, dann gerät Sternenstaub auf die Nase des Neugeborenen und es entstehen Sommersprossen. Das Kind wird zum Sternenkind, also zum Glückskind. So ist das, jawohl!