Beiträge von Ines

    Lieber Browulf, es gab wirklich keine Stunde Null, das sehe ich wie du. Kurz nach dem Krieg waren die Rufe nach einem Neuanfang besonders laut. Die meisten hatten eher eine Stunde Null im Gewissen. Jeder sah sich als Opfer. Von Aufarbeitung und Schuldgefühlen keine Spur.

    Ich freue mich so, dass du meine Figuren magst, liebe Hollyhollunder. Auch mir waren sie beim Schreiben so nah, dass ich meinen Vater Heinzchen genannt habe und meine Tochter Christa. Das passiert wirklich nicht bei jedem Buch. Manchmal habe ich mehr im Buch gelebt als in der Realität.

    Ihr Lieben,

    recherchieren in Coronazeiten war eine echte Herausforderung. Alle Bibliotheken und Archive waren geschlossen, so dass mir nur das Internet, ein paar Bücher und eben die Befragung von Zeitzeugen blieb. Mein Vater, 84 Jahre alt, hat mir sehr geholfen, und ich habe hier im Dorf einige Leute befragt. Für die Figur Heinz hatte ich zwei Vorbilder: meinen Vater und einen ebenfalls 84jährigen Mann, der ein Wolfskind war und dessen Erlebnisse auf der Flucht ich beschrieben habe.

    Beowulf, du hast nach der Authentizität gefragt. Ich hatte einige Bücher über Frankfurt in der Nachkriegszeit, die sehr faktenreich waren. Ansonsten habe ich überlegt, wie es hätte sein KÖNNEN. Wie gesagt, die Recherche war schwierig. Bisher gab es noch keine Kritik von Zeitzeugen.

    Ich freue mich so, dass ihr gut in den Roman hineingefunden habt.

    Noch mehr Rezepte? Vielleicht die kräftige Suppe mit den Ochsenaugen darin? Oder gebratenes Kuheuter?


    Ich bin sehr beeindruckt, wenn Ihr das wirklich nachkommen wollt. Schreibt Ihr mir dann, wie es schmeckt?


    Ansonsten kann ich Euch auch eine Internetseite empfehlen, die ganz einfach "mittelalterlich kochen" heißt.

    Wilde Ehen waren in der damaligen Zeit ein absolutes Unding. Gustelies wäre für eine Hure gehalten worden. Niemand hätte sie mehr in den Geschäften verdient, sie wäre eine Geächtete.


    Tja, wen hatte ich für Gustelies vorgeschlagen? Womöglich niemanden. Womöglich verliebt sie sich einfach immer nur für kurze Zeit und bleibt auf ewig Pater Naus Haushälterin. Aber wer weiß; es wird sich irgendwie ergeben.


    Ihr möchtet sie schon gern verheiratet sehen, oder?

    Ich danke Euch wie immer von ganzem Herzen, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, das Buch zu lesen. Eure Anmerkungen und Hinweise werde ich beachtet; zumindest klebt schon ein Zettel an meinem Computer.


    Gibt es noch bestimmte Themen, die Ihr Euch von historischen Romanen wünscht?


    fragt Ines und grüßt in die Runde

    Tja, bisher habe ich auch noch keine Lösung gefunden. Aber vielleicht mache ich es so, wie ich es mir für die Gegenwart wünsche: jeder darf das glauben, was er möchte, ohne von den anderen darin behindert zu werden. Gustelies bleibt katholisch, Arvaelo ein Muslim.


    Bleibt die Frage: Wie heiraten die beiden?


    Hat jemand eine Idee?


    fragt Ines

    Ihr Lieben,


    den Bären brauchte ich in der Geschichte, um die Bissspuren zu erklären. Womöglich ist mir das nicht besonders gut gelungen.


    Was wünscht Ihr Euch für den dritten Teil der "Verbrechen von Frankfurt"? Mehr Gewicht auf die Kriminalistik (obwohl zu dieser Zeit eine "richtige" Ermittlungsarbeit nicht unbedingt zu erwarten ist, da es weder DNA noch Fingerabdrücke und ähnliches gab.) Oder möchtet Ihr lieber mehr über die Figuren erfahren oder soll ich vielleicht versuchen, eine Mittellage der beiden Dinge anzustreben?


    fragt Ines

    Ich schrieb ja schon, dass das Buch zur damaligen Zeit schlicht der Hammer war. Es gab nur wenige neue Titel zu jeder Messe, und über diese sprach man dann auch. Dass "Dr. Faustus Höllenfahrt" damals einschlug wie heute Dan Brown ist daher nicht verwunderlich.


    Gustelies schert sich meiner Meinung nach nicht besonders um Reichtum. Kochen und Backen, das sind ihre Leidenschaften. Und was tut man nicht alles, um für Leidenschaften Anerkennung zu bekommen.


    Interessant finde ich Eure Bemerkungen zur Kriminalhandlung. Beim letzten Buch bekam ich zahlreiche Kritiken für die Gewalt und eben die Kriminalhandlung, dieses Mal fehlt sie einigen. Ich muss wohl beim dritten Band versuchen, das rechte Maß zu finden.