Beiträge von Din

    Wenn es spukt ...


    ... dann ist Ross zur Stelle. Denn er glaubt an Geister, er möchte an Geister glauben, weil er hofft, seine verstorbene Frau Aimee (bzw. ihren Geist) eines Tages wiederzusehen. Eine andere Möglichkeit bietet sich ihm nicht, denn er kann nicht sterben. Nach etlichen Selbstmordversuchen hat er es aufgegeben und hofft, auch als 'Sterblicher' eine Verbindung zum Jenseits zu bekommen. Was ihn bei dieser Suche allerdings alles erwartet, ist weit mehr als geisterhaft ...


    Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Picoult gelesen, weil mich die Themen ihrer Bücher nie so wirklich interessiert haben. Dieses Buch hier klang allerdings vielversprechend, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ich finde es sehr interessant, wie die Autorin die verschiedensten Themen verbindet.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und alles andere als blass. Jeder Charakter hat eine eigene Geschichte und die Autorin verknüpft die Gegenwart mit der Vergangenheit, nicht zuletzt deshalb sind die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehbar, weil man die Hintergründe kennt oder erahnen kann. Anfangs ist man etwas überfordert, weil so viele Namen auftauchen, die man nicht zuordnen kann, aber das gibt sich nach einer Weile.


    Spannend ist das Buch zwar, aber nicht im eigentlichen Sinne. Es gibt einen kleinen Kriminalfall, die Auflösung ist allerdings recht schnell klar - da wird auch nichts verheimlicht. Es geht eher um das 'Warum' als um das 'Wer' und 'Wie'. Es ist sehr interessant zu lesen und deshalb kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Es sind auch einige überraschende Wendungen vorhanden, die für mich persönlich alles andere als vorhersehbar waren.


    Fazit: Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen! Schreibstil und Ausarbeitung der Charaktere sind echt klasse, und auch der Plot ist sehr interessant. Da der Fantasyanteil nicht allzu groß ist, können auch Leute das Buch lesen, die mit Geistern und sonstigen übernatürlichen Wesen sonst nichts anfangen können. ;)

    Was hätte die Autorin nicht alles aus dieser Idee machen können! Ich habe mich nach dem Klappentext und nach einer Leseprobe sehr auf das Buch gefreut, weil ich gehofft habe, dass die Autorin sich mit ihren Ideen aus dem Einheitsfantasybrei abhebt. Und das ist ihr tatsächlich gelungen - in dem Buch tauchen viele neue Ideen und Ansätze auf. Das Problem ist nur, dass die Autorin daraus nichts gemacht hat.


    Sie beschreibt zum Beispiel das Make-Up der Protagonisten bis zum geht nicht mehr, jedes noch so unwichtige Detail wird erwähnt. Und was macht sie, sobald es mit den phantastischen Elementen losgeht? Sie erklärt nichts, gar nichts. Wir sollen das hinnehmen, was sie sich ausgedacht hat, ohne es zu verstehen. Ja, im Fantasybereich kann man eine eigene Logik erschaffen, aber als Autor sollte man sie so deutlich machen, dass auch die Leser alles verstehen oder es zumindest nicht hinterfragen müssen. Ich habe mich durch das Buch gequält, weil ich gehofft habe, dass noch einige Erklärungen folgen werden, aber ich wurde enttäuscht. Obwohl ich viiiel Fantasy lese, habe ich nicht verstanden, was für ein System oder was für eine Welt die Autorin hier erschaffen wollte. Schade eigentlich.


    Nun ja, die Charaktere sind blass und undurchschaubar geblieben und überwiegend unsympathisch, nur die Protagonistin ist einem anfangs sympathisch. Aber auch das ändert sich, denn im Laufe des Buches wird sie zu einer willenlosen Puppe.


    Fazit: Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen. Keine Spannung, keine Charaktere, mit denen man mitfiebern kann und keine Fantasywelt, die einen mitreißt - im Gegenteil, man versteht gar nicht, was die Autorin sich da ausgedacht hat. Schade, denn die Autorin hatte einige neue Ideen, aus denen man etwas hätte machen können ...

    Der Einstieg war vielversprechend und spannend. Wir erleben mit Derek, wie er sich im Haus seiner Nachbarn versteckt, als diese das Haus verlassen - und wie sie erschossen werden, als sie kurz danach zurückkehren. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, Dereks Empfindungen nach diesem Erlebnis darzustellen, aber auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Was mich ein wenig gestört hat, ist, dass jeder Charakter irgendein Geheimnis hat. Das wirkt fast so, als hätte sich der Autor krampfhaft überlegt, was die oder die Figur verbrochen haben könnte.


    Im Laufe des Buches kommt Langeweile auf. Die Frage, wer die Nachbarn ermordet hat, bleibt zwar offen, aber es passiert einfach nichts weiter. Der Protagonist und Vater von Derek geht seiner Arbeit als Gärtner nach, und diese Tätigkeiten werden einige mal beschrieben. Meiner Meinung nach ist das überflüssig, weil es die Langeweile nur noch verstärkt und man sich dauerhaft fragt, wo die Spannung bleibt.


    Wie es sich bei einem Thriller gehört, versucht der Autor, einen auf falsche Fährten zu führen und man rätselt gern mit, wer die Nachbarn ermordet hat. Das Problem bei der Sache ist nur, dass recht schnell klar ist, dass der Plot eine andere Richtung nimmt und man deshalb ziemlich schnell weiß, wer nicht der Mörder ist. Einige Entwicklungen sind relativ vorhersehbar, andere bringen jedoch auch wieder ein wenig Spannung hinein.


    Den Schluss fand ich etwas unrealistisch, ich möchte aber nicht näher darauf eingehen, weil ich denen, die das Buch noch lesen möchten, nicht die (wenn auch nur mittelmäßig vorhandene ;)) Spannung verderben möchte.


    Fazit: Insgesamt ein gutes Buch mit gut ausgearbeiteten Charakteren und mittelmäßiger Spannung. Der Plot ist gut durchdacht, vielleicht sogar zu gut, denn einige Entwicklungen sind vorhersehbar.


    Ich vergebe hier 6 von 10 Punkten.

    ... dann muss er schnellst möglich aufgehalten werden. Und wer ist besser dazu geeignet, den Mörder zu entlarven, als Harry Hole? Das zumindest denkt sich Gunnar Hagen, und so schickt er Kaja Solness nach Hongkong, um Hole zu suchen und zurück nach Oslo zu bringen.


    (Im Spoiler wird der Inhalt etwas ausführlicher beschrieben, ich verrate aber nicht die Lösung und mache auch keine Andeutungen, wie das Buch enden könnte. Es werden nur einige - meiner Meinung nach - unwichtigen Informationen preisgegeben.)



    In Norwegen angekommen, ergeben sich in Bezug auf den Fall allerdings einige Schwierigkeiten. Das Kriminalamt ist für die Ermittlungen zuständig und der Vorgesetzte - Mikael Bellman - verlangt von Gunnar Hagen, sich aus dem Fall herauszuhalten. Deshalb müssen Harry, Kaja und Björn mehr oder weniger im Geheimen ermitteln - was die Sache natürlich nicht leichter macht. Doch die Zeit drängt, denn der Leopard führt seine Jagd fort ...



    Obwohl ich bisher kein einziges Buch von Jo Nesbö gelesen habe, fiel es mir sehr leicht, in dieses Buch einzutauchen. Auch ohne Vorkenntnisse kann man der Handlung gut folgen, obwohl einige Fälle, die Harry bisher gelöst hat, erwähnt werden und auch der "Schneemann" eine kleine Rolle in diesem Buch spielt. Das Wissen, das einem fehlt, kann man sich aber sehr gut zusammenreimen und die Informationen verderben einem auch nicht die Lust die Vorgänger zu lesen, da ich nicht das Gefühl hatte, dass relevante Details verraten werden.


    Die Charaktere fand ich sehr interessant, da jeder seine guten, aber auch seine schlechten Seiten zeigt. Was mich ein wenig gestört hat, waren Harrys Probleme, da hat es der Autor meiner Meinung nach etwas übertrieben. Manchmal ist weniger eben mehr. ;) Außerdem schafft es Harry jedes Mal, sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Das erhöht zwar die Spannung, wirkt aber nach und nach unglaubwürdiger.


    Der Prolog ist sehr spannend und auch die Beschreibung, wie Harry in Hongkong lebt und wie Kaja ihn zurück nach Norwegen holen möchte, ist interessant, doch irgendwie sinkt die Spannungskurve dann gewaltig und steigt erst wieder nach etwa der Hälfte des Buches. Das fand ich etwas schade, aber der Text lässt sich sehr flüssig lesen und deshalb kommt man trotzdem schnell voran. Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass Jo Nesbö es schafft, einen immer wieder auf die falsche Fährte zu führen. Man rätselt gespannt mit, wer der Mörder sein könnte, und immer wieder stellt man überrascht fest, dass man sich geirrt hat.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich werde die anderen Bücher über Harry Hole auf jeden Fall noch lesen, da mich seine Vergangenheit interessiert und ich den Charakter an sich einfach interessant finde.


    Das Buch bekommt von mir 6,5 von 10 Punkten.

    Ich bin mit keinen hohen Erwartungen an das Buch herangegangen - überraschenderweise hat es mir aber sehr gut gefallen.


    Der Schreibstil ist nicht besonders anspruchsvoll, aber man sollte auf jeden Fall bedenken, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Man kommt mit dem Lesen recht flott voran und aufgrund der niedrigen Seitenzahl ist das Buch ziemlich schnell zu Ende gelesen.


    Die Handlung ist nicht kompliziert; einige Stellen erinnern an die Bis(s)-Reihe, allerdings ist die Serie von Lisa J. Smith vor der Bis(s)-Reihe veröffentlicht worden. Auf den Inhalt möchte ich jetzt nicht genauer eingehen, das Wichtigste wurde in dem Thread hier schon erwähnt. ;-)


    Positiv finde ich, dass die Geschichte einmal aus Elenas und dann wieder aus Stefanos Sicht erzählt wird. Außerdem befinden sich in dem Buch einige Tagebucheinträge von Elena und es wird aus Stefanos Vergangenheit berichtet.
    Wie der Titel "Tagebuch eines Vampirs" zustande kommt, ist mir allerdings nicht klar geworden. Elena ist ein Mensch und soo viele Tagebucheinträge sind in dem Buch nun auch wieder nicht zu finden. (Den zweiten Teil habe ich ebenfalls gelesen, aber auch da kam nichts im Zusammenhang mit einem Tagebuch und einem Vampir vor.) Vielleicht spielt der Titel in den nächsten Bänden eine Rolle? :gruebel


    So, jetzt noch kurz etwas zu den Charakteren ... Elena ging mir anfangs extrem auf den Keks! So zickig, verwöhnt, egoistisch und selbstverliebt kann doch niemand sein!
    Ein Satz ist mir hängen geblieben und der spiegelt meiner Meinung nach auch ihren Charakter wieder. Der Satz kommt im zweiten Band vor, aber er ist für Elena echt passend:
    "Tatsache war, dass sie ihn (Matt) selbst zwar nicht brauchte, aber sein Auto umso mehr."
    Die meisten Menschen scheinen ihr egal zu sein, aber wenn sie Hilfe braucht, dann sind es auf einmal die besten Freunde.
    Das hört sich nervig an, ich weiß, aber im Laufe des Buch legt sich das einigermaßen und man regt sich nicht mehr so doll über sie auf. Zum Ende hin kann man sie vielleicht sogar ein bisschen verstehen. Sie entwickelt sich weiter und scheint langsam zu verstehen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Sie macht sich um ihre Freunde sorgen und sieht selbst ein, dass sie manchmal egoistisch ist und andere Menschen schlecht behandelt.


    Außerdem gibt es da ja noch die anderen Charaktere, die von Elena ablenken. Zum Beispiel Elenas Ex-Freund Matt und ihre besten Freundinnen Meredith und Bonnie, die ihr zur Seite stehen und ihr helfen, wann immer es nötig ist. Auch Stefano und Damon sind sympathische und interessante Charaktere.
    Gegenspieler dürfen bei einer High-School-Geschichte natürlich auch nicht fehlen, die zählen aber eher zu den unsympathischen Personen.


    Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen - für zwischendurch genau das Richtige. Der Einstieg ist aufgrund der Protagonistin nicht ganz einfach, aber man gewöhnt sich daran und man wird mit einer schönen, wenn auch nicht besonders anspruchsvollen Geschichte belohnt.


    Hm ... von mir gibt es 8 von 10 Punkten.

    Zitat

    Original von Moramee
    [...] ich betrachte mich jetzt mal ganz frech als Experte und würde sagen das sich dieses Buch mit dem blöden Namen Vampirgeflüster für mich so anhört wie der 9. Band der Sookie Stackhouse Reihe im englischen Original übrigens "Dead and gone". [...]


    Hallo Moramee,


    vielen Dank für deine Antwort. :-)
    Wenn das wirklich der neunte Teil ist, freue ich mich zwar, den bald lesen zu können, aber ich frage mich, ob die diesen Band auch noch mit dem alten gezeichneten Cover rausbringen, so wie es bei dem unten angezeigten Buch zu sehen ist.
    Sonst passt das ja alles nicht zusammen. Die ersten drei sehen bisher schon anders aus als der Rest, und wenn sich das jetzt noch einmal ändert ... :gruebel


    Zitat

    Original von Moramee
    Das Cover ist übrigens das offizielle Poster der Serie True Blood die ja auch auf den Romanen von Charlaine Harris beruht, allderdings muss ich sagen das die Serie sehr von den Romanen abweicht, aber nicht zum Nachteil. Ich hab bisher nur zwei Staffeln gesehen aber die Serie ist wirklich super.


    Ich hoffe, dass die Serie bald auch in Deutschland ausgestrahlt wird, damit ich mir davon auch mal ein Bild machen kann. Die Ausschnitte/Trailer, die ich bisher gesehen habe, haben mir nämlich ganz gut gefallen.


    Liebe Grüße


    Din

    Ich brauche mal bitte eure Hilfe. :help


    Ich habe eben bei Amazon "Vampirgeflüster" von Charlaine Harris entdeckt, weiß jetzt aber nicht so genau, wie ich das einordnen soll.


    Die ersten drei Sookie-Stackhouse-Bände wurden ja vom Verlag Feder & Schwert herausgebracht, danach von dtv. Das sind die Bücher mit den gezeichneten Covern.


    Inzwischen gibt es die Reihe mit (meiner Meinung nach) besseren Covern, ebenfalls vom dtv-Verlag. Dazu gehört u.a. das unten angezeigte Buch.


    Nur der wievielte Teil ist "Vampirgeflüster"? Die Titel der alten und der neuen Ausgabe waren bisher identisch, deshalb wundert mich das jetzt. Werden die alten Cover mit den Zeichnungen überhaupt noch herausgebracht oder gibt es in Zukunft nur die neuen Cover?
    Oder werden die alten Cover erst nach den neuen Covern herausgebracht und ist "Vampirgeflüster" der neunte Teil der Reihe, der mit dem alten Cover erst später erscheint?


    Tut mir leid, ich bin verwirrt. :grin Ich hoffe, ihr versteht trotzdem was ich meine und könnt mir helfen.


    Edit: Bild vergessen ...

    oder lieber doch nicht, denn die Augen braucht man ja zum Lesen. Durchhaltevermögen brauchte ich bei diesem Buch allerdings schon. Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, da ich den Humor von Herrn Blunagalli sehr ansprechend fand und das ein oder andere Mal schmunzeln musste. Doch obwohl das Buch einige lustige Passagen enthält, kann es als Gesamtwerk nicht überzeugen.


    An dem Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, im Gegenteil. Der lockere Schreibstil passt zum Inhalt des Buches und der Text lässt sich dadurch sehr flüssig lesen.


    Dem Titel kann ich nur teilweise zustimmen. Wie schon erwähnt, enthält das Buch einige witzige Abschnitte. Herr Colagrossi erklärt beispielsweise, warum er Blungagalli genannt wird und beschreibt seine Erlebnisse mit der Deutschen Bahn, die viele von uns wahrscheinlich auch schon so oder zumindest ähnlich erlebt haben. ;) Außerdem erzählt er, wie er als Italiener mit der deutschen Sprache zu kämpfen hat.


    Im Großen und Ganzen ist das Buch inhaltlich allerdings langweilig. Herr Colagrossi muss nach Hamburg fahren, um sein Drehbuch "Amore und so'n Quatsch" vorzustellen. Trotz der vielen negativen Vorzeichen steigt er in den Zug - der mitten im Nirgendwo stehen bleiben muss, weil ein Baumstamm die Schienen blockiert. Was Herr Blunagalli auf dieser ungewöhnlich langen Zug"fahrt" erlebt, ist teilweise etwas übertrieben dargestellt und nicht besonders lustig.


    Die eingestreuten Drehbuchausschnitte empfand ich als sehr störend und unpassend. Ich kenne die Werke von Herrn Colagrossi nicht weiter und konnte mit diesen Ausschnitten deshalb wenig anfangen. Der Humor dieser Drehbücher entspricht auch nicht unbedingt meinem Humor. Ich denke, dass diese Auszüge - genauso wie die Rezepte am Ende - einfach nur Lückenfüller für das nicht gerade umfangreiche Buch sind.


    Fazit: Trotz einiger lustiger Passagen musste ich mich trotz der niedrigen Seitenzahl mehr oder weniger zum Weiterlesen zwingen. Dieses Buch ist wohl besonders für die Menschen empfehlenswert, die Herrn Colagrossi bereits kennen und seine Werke gut finden.

    Wie fühlt man sich, wenn man erfährt, dass das eigene Kind körperlich und geistig behindert ist?
    Einige - nicht betroffene - Menschen sind der Meinung, dass es nicht schlimm ist. Dass man diese Kinder genauso lieben kann wie normale Kinder. Und dass diese Kinder einem genauso viel Liebe zurückgeben. Bis auf einige Schwierigkeiten macht es keinen Unterschied, ob das Kind normal oder behindert ist. Doch ist das wirklich so?


    Jean-Louis Fournier ist Vater von zwei geistig und körperlich behinderten Kindern und erzählt in diesem Buch offen und ehrlich, wie es wirklich ist, wie man sich fühlt und welche Probleme auftauchen. Alle Eltern wollen das Beste für ihre eigenen Kinder - doch was ist, wenn man den Kinder nicht das Beste geben kann? Wenn die Zukunftsaussichten von Anfang an trostlos aussehen? Wenn es keine Aussicht auf (geistige) Entwicklung gibt? Fournier beschreibt diesen Zustand der Machtlosigkeit mit folgenden Worten sehr treffend: "Wir brauchten uns nicht den Kopf zu zerbrechen, was einmal aus euch werden würde, denn daran gab es schon bald keinen Zweifel: nichts."


    Gern wäre er ein ganz normaler Vater, der seinen Kindern vorliest und mit ihnen Fußball spielt. Doch was soll man tun, wenn die Kinder fast nichts von dem behalten, was man ihnen erzählt? Oder noch schlimmer: Was ist, wenn man ihnen gar nichts erzählen kann, weil sie taub sind? Wie soll man ihnen Aufmerksamkeit schenken, wenn man sich unfähig fühlt, diese Kinder so zu behandeln, wie sie es verdient hätten? Fournier schreibt in dem Buch, dass man für diese beiden Kinder eine Engeldgeduld braucht, er aber kein Engel ist und mit der Situation nicht so umgehen kann, wie er es gerne möchte, da er überfordert und verzweifelt ist. Er bezeichnet seine eigenen Kinder als Weltuntergänge und vergleicht sie nach dem Aussehen her mit E.T. Das ist verdammt hart, zeigt aber, dass Fournier seine Verzweiflung mit Sarkasmus zu überspielen versucht. Im Laufe des Buches schreibt er auch: "Ich will mich gar nicht über dich lustig machen, sondern im Grunde nur über mich selbst und mir beweisen, dass ich über mein Unglück lachen kann."
    Obwohl Fournier es abzustreiten versucht, merkt man doch, dass er sich auch selbst bemitleidet. Er schafft es einfach nicht, diese schwierige Situation zu meistern, und doch fällt auf, dass er seine Kinder liebt. Besonders schön finde ich folgenden Satz: "Nicht sein wie die andern, heißt nicht zwangsläufig schlechter sein als die andern, es heißt, anders sein als die anderen." Das zeigt immerhin, dass er seine Kinder langsam so akzeptiert hat, wie sie sind. Fournier beschreibt kleine Alltagssituationen, um den Lesern zu zeigen, dass man mit einem behinderten Kind nicht normal umgehen kann. Obwohl er seine Gedanken und Gefühle humorvoll verpackt, fällt doch auf, dass er überfordert ist und sich hilfslos fühlt. Das merkt man zum Beispiel in der Situation, in der sein Sohn Thomas ihn im Auto immer wieder fragt, wohin sie fahren. Erst antwortet Fournier noch wahrheitsgemäß, doch irgendwann gibt er es auf. Er malt sich aus, wie es wäre, das alles zu beenden, sich nicht mehr mit den Problemen auseinandersetzen zu müssen. Auf Thomas Frage, wohin sie fahren, fallen ihm nämlich folgende Möglichkeiten ein:


    "Wir fahren auf die Autobahn, wir spielen Geisterfahrer.
    Wir fahren nach Alaska. Wir streicheln die Bären. Und lassen uns fressen.
    Wir fahren Pilze suchen. Wir sammeln Schleierlinge und machen daraus ein leckeres Omelett.
    Wir fahren ins Schwimmbad, wir springen vom höchsten Turm in ein Becken ohne Wasser.
    Wir fahren ans Meer. Zum Mont-Saint-Michel. Wir gehen im Treibsand spazieren. Und versinken.
    Wir fahren in die Hölle."


    Beim Lesen hat man allerdings das Gefühl, dass Fournier sich bereits in seiner persönlichen Hölle auf Erden befindet.


    Ich finde es sehr positiv, dass er ehrlich und offen ist und nichts verharmlost oder beschönigt. Klar ist es hart, seine eigenen Kinder als Weltuntergang zu bezeichnen, aber zumindest in dem Moment hat er es so empfunden und steht auch dazu. Das Buch macht traurig und nachdenklich und lässt leider einige Fragen offen. Es wird beispielsweise nicht weiter auf das dritte, nicht behinderte Kind von Fournier eingegangen. Allerdings wird angedeutet, dass die Tochter früh verstorben ist.


    Meiner Meinung nach ist das Buch lesenswert, da der Autor es mit wenigen Worten schafft, seinen Zustand so zu beschreiben, dass man seine Gedanken und Gefühle auch dann nachvollziehen kann, wenn man selbst keine (behinderten) Kinder hat. Respekt für diese Ehrlichkeit!

    Der 15-jährige John Wayne Cleaver ist nicht wie die anderen Jungen in seinem Alter. Er interessiert sich für den Tod und hilft seiner Mutter bei der Arbeit im Bestattungsunternehmen. Außerdem ist er von Serienkillern fasziniert und ist sich sicher, dass er selbst zu einem werden könnte. Deshalb hat er sich Regeln aufgestellt, die verhindern sollen, dass er tatsächlich einen Mord begeht. Doch als es zu einer Mordserie in Clayton kommt, ist John entschlossen, den Serienkiller zu finden und ihn zu stoppen - doch dabei läuft er Gefahr, sein eigenes Monster frei zu lassen und seine Regeln zu brechen ...


    Der Mörder wird ziemlich früh entlarvt, dennoch ist das Buch fast durchgehend spannend. Die Frage, ob und wie der Mörder aufgehalten werden kann, bleibt nämlich bis zum Ende unbeantwortet. Was das Buch meiner Meinung nach besonders interessant macht ist John. Seine Gedanken und Handlungen sind sehr faszinierend und man merkt, dass er manchmal gegen sich selbst kämpfen muss. Obwohl er weiß, dass er selbst zum Serienkiller werden könnte, gibt er nicht auf und hält das Monster in sich zurück, indem er bestimmte Regeln befolgt. Und obwohl John teilweise ziemlich böse Gedanken hat und mit Sicherheit nicht der nette Nachbarsjunge von nebenan ist, ist er dennoch sympathisch. Dan Wells ist es wunderbar gelungen, seine Charaktere nicht schwarz oder weiß zu malen; er benutzt verschiedene Graustufen. Die meisten Figuren in diesem Buch haben sowohl positive als auch negative Charakterzüge bzw. Eigenschaften und das macht sie so interessant.


    Aufgrund des spannenden Inhalts und des interessanten Protagonisten fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, sodass man es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hat. Positiv hervorzuheben ist auch der flüssige und bildhafte Schreibstil. Wenn man dieses Buch liest, hat man das Gefühl, gleichzeitig einen Film zu sehen - die Szenen sind so bildhaft beschrieben, dass das Kopfkino dauerhaft läuft.


    Fazit: Ich empfehle "Ich bin kein Serienkiller" jedem, der gerne spannende Bücher mit interessanten Charakteren liest. Aber Achtung: Wer mit Fantasy- oder Horroelementen überhaupt nichts anfangen kann, sollte die Finger von dem Buch lassen, obwohl der Anteil in diesem Buch wirklich sehr gering ist.

    Ist es schlimm, wenn ich jemanden in der Schule abschreiben lasse, obwohl ich ihm einen Gefallen tun möchte? Warum kann der Regen etwas Gutes an sich haben, wenn ich draußen etwas unternehmen möchte - und zwar ohne nass zu werden? Und stellen sich Krokodile die selben Fragen?


    Man weiß es nicht. Der kleine Hector stellt sich diese und weitere Fragen aber durchaus, und in den meisten Fällen erhält er auch Antworten.


    Es ist sehr interessant, einen Einblick in Petit Hectors Leben und seine Gedanken zu bekommen. Dieses Buch macht deutlich, wie fantasievoll, neugierig und wissbegierig Kinder sind. Besonders gelungen finde ich Hectors Einträge in sein Notizbuch, in dem er seine neuen Erkenntnisse vermerkt. Manchmal sind sie lustig, manchmal machen sie aber auch nachdenklich. Vor allem die beiden folgenden Einträge haben mir sehr gut gefallen:


    "Man muss im Leben immer die gute Seite der Dinge sehen."


    "Sorgen sind gut dafür, dass man mit ihnen lernen kann, sich das ganze Leben lang richtig Sorgen zu machen."


    Doch obwohl der Autor einen angenehmen Schreibstil hat, die Charaktere sympathisch sind und der Inhalt interessant ist, kann man das Buch nicht in einem Rutsch lesen. Nicht etwa, weil es langweilig wäre, nein, aber ich bin der Meinung, dass man das Buch noch mehr genießen kann, wenn man sich dafür Zeit lässt, sodass man auch zwischen den Zeilen lesen kann und auch die winzigen Details wahrnimmt. Da die Kapitel recht kurz sind, ist es auch kein Problem, nach und nach ein oder zwei zu lesen.


    "Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens" empfehle ich vor allem jüngeren Lesern oder denen, die einen Einblick in die Gedanken der Kinder nehmen möchten - oder sich vielleicht sogar selbst außergewöhnliche Fragen über das Leben stellen.

    Mackenzie hält nicht viel von Gott - schon in seiner Kindheit fühlte er sich von Ihm verlassen. Und das änderte sich auch nicht, als er älter wurde, zumindest glaubte Mack, dass Gott ihm nicht mehr zur Seite stand. Erst durch seine Frau Nan schafft er es, Gott wieder in einem einigermaßen positivem Licht zu sehen, denn er ist Gott (auch "Papa" genannt) dankbar für seine Frau und seine Kinder.


    Bis die "große Traurigkeit" kommt. Seine kleine Tochter Missy wird entführt und ermordert. Mack gibt Gott die Schuld dafür und wendet sich immer weiter von Ihm ab.


    Doch Gott will ihm zeigen, dass er nicht gegen Mack ist, sondern ihn immernoch liebt und auf seiner Seite steht. Deshalb lässt er ihm eine Botschaft zukommen und fordert Mack dazu auf, zu der Hütte zu kommen, in dem seine kleine Tochter ermordert wurde. Mackenzie hält das für einen schlechten Scherz, aber dennoch fährt er zu der Hütte. Vielleicht hat ihn die Hoffnung angetrieben, etwas über den Tod seiner Missy zu erfahren?


    Und tatsächlich: Gott wartet auf ihn. Doch Gott ist eine sie, eine dicke, schwarze Frau. Diesen Gedanken finde ich sehr interessant und positiv, da der Autor ein ganz anderes Bild von Gott zeigt, als man es sich selbst vorstellt.


    Obwohl ich den Anfang noch sehr spannend fand, weil ich wissen wollte, was mit Missy passiert ist und ob Gott Mack wirklich helfen würde, diesen Verlust zu verarbeiten, nahm mein Interesse an dem Buch nach und nach ab. Kaum ist Mack nämlich in der Hütte angekommen, wird nur noch über religiöse Themen geredet. Zwar habe ich von dem Buch nichts anderes erwartet, aber meiner Meinung nach ist die Umsetzung von dem Thema nicht ganz so gut gelungen. Die Fragen, die in dem Buch aufgeworfen werfen, sind zwar teilweise interessant, die Antworten darauf aber größtenteils an den Haaren herbeigezogen. Beim Thema "Glaube" gibt es keine falschen und richtigen Antworten, aber dennoch kann ich die Gedankengänge des Autors nicht immer nachvollziehen.


    Ich persönlich finde das Buch langweilig, da es meiner Meinung nach einige Längen aufweist, deshalb empfehle ich das Buch nur denjenigen, die ernsthaftes Interesse an religiösen Themen haben. Der Schreibstil ist nämlich sehr gelungen und auch der Protaginist ist sympathisch, nur der Inhalt ist eben nicht für jeden interessant.

    Alles fängt damit an, dass Calvin Harpers Vater Llyod einen Streit mit seiner Frau hat. In einem Wutanfall schubst er sie so, dass sie ausrutscht und mit dem Kopf gegen eine Schublade knallt. Somit hat Lloyd ungewollt ihren Tod verursacht und muss ins Gefängnis. An diesem Tag ändert sich alles für den kleinen Calvin: Er hat sowohl seine Mutter als auch seinen Vater verloren. Von da an lebt er bei seiner Tante, vergisst den Vorfall von damals aber nie.


    Später kümmert er sich um Obdachlose, die Hilfe brauchen, und bei einem Einsatz trifft er zufällig seinen Vater wieder, der angeschossen im Park liegt. Als Calvin dann auch noch herausfindet, dass sein Vater etwas ausliefern soll, ist seine Neugier geweckt und er versucht herauszufinden, was sein Vater zu verbergen hat.


    Wie die Mordwaffe, mit der Kain Abel ermordet hat, Superman und Calvin und Lloyd in Verbindung stehen, müsst ihr schon selbst lesen. ;-)


    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, es wird Spannung aufgebaut und auch die Theorien, die sich der Autor da ausdenkt, sind interessant. Sehr gelungen ist auch der Blick in die Vergangenheit, es wird beispielsweise die Kindheit von dem Protagonisten Calvin Harper beleuchtet und auch Sokrates, Kain und Abel und Jerry Siegel, der Erfinder von Superman, spielen im Buch eine große Rolle. Negativ aufgefallen ist mir, dass die Charaktere etwas blass gelieben sind und man nicht mit ihnen mitfieber kann. Außerdem bin ich der Meinung, dass das Buch teilweise sehr unrealistisch ist. Es tritt ein Zufall nach dem anderen ein und die Gedanken des Autoren sind nicht immer nachvollziehbar. Außerdem ist es ein wenig merkwürdig, wenn eine Person angeschossen wird und kurze Zeit später wieder mehr oder weniger munter durch die Gegend läuft. Und das passiert nicht nur einmal.


    Gespannt habe ich auf die Auflösung gewartet, weil ich unbedingt wissen wollte, wie diese scheinbar grundverschiedenen Themen zusammenhängen. Und leider, leider wurde ich extrem enttäuscht. Die Botschaft ist wichtig und wahr, passt aber nicht zu dem restlichen Buch. Außerdem wirkte das im Nachhinein alles zusammengewürfelt und unpassend.


    Schade, dass das Ende einen negativen Eindruck hinterlässt, das Buch ist nämlich überwiegend spannend und lässt sich flüssig lesen.

    Zitat

    Original von Dany
    Gerade hat mir amazon geschrieben, dass Blutnacht auf den Weg zu mir ist!!!:freude


    Juhu :hop, ich habe schon befürchtet, dass wir bis zum November warten müssen. Danke für den Hinweis :-]; bei Blutlied habe ich es total verpasst, dass es das Buch doch schon vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum zu kaufen gab.

    Wir sehen die Welt so, wie wir sie sehen wollen. Wir ignorieren die Wahrheit und verdrängen alles Negative. Doch dieses Buch öffnet uns die Augen. Jonas T. Bengtsson knallt uns die Wahrheit, die Realität, das Leben knallhart auf den Tisch.


    Anfangs erfahren wir etwas über Nick, in dessen Leben sich alles um Gewalt, Kriminalität und Alkohol dreht. Er saß bereits im Gefängnis und wohnt jetzt in einem Wohnheim. Sein Leben verläuft trost- und hoffnungslos, der Alltagstrott ist nicht zu durchbrechen. Jeder Tag läuft ähnlich ab: Erst geht er ins Fitnesscenter, dann trinkt er Alkohol. Und fast jeden Tag denkt er an seine Ex-Freundin Ana, die ihn verlassen hat, nachdem sie ihm erzählt hat, dass sie schwanger ist. Nick erstickt diese Gedanken durch Alkohol.


    Ein kleiner Lichtblick in seinem Leben sind Sofie und Ivan, der Bruder seiner Ex. Sofie hat einen kleinen Sohn, den sie nicht sehen darf, und Nick versucht sie zu trösten - eben auf seine Weise. Auch den obdachlosen Ausländer Ivan, der die Erlebnisse während des Krieges nicht verkraftet hat, unterstützt er so gut es geht. Es scheint leicht aufwärts zu gehen, da geschieht etwas, was Nick wieder in ein tiefes, schwarzes Loch stürzen lässt ...


    Aber auch Nicks Bruder hat es nicht leicht. Alles, was für ihn zählt, sind die Drogen. Fast alles. Denn da ist noch sein kleiner Sohn Martin, um den er sich so gut es geht kümmert. Es gelingt ihm jedoch nicht immer so, wie er es sich wünscht, denn im Drogenrausch kann er sich ja kaum um sich selbst sorgen. Er hat ständig Angst, dass ihm sein Sohn weggenommen werden könnte. Nicht nur Nicks Leben scheint winzige, kaum sichtbare Lichtblicke zu haben, auch bei seinem Bruder schien es bergauf zu gehen. Als seine Frau mit Martin schwanger war, hörten die beiden damit auf, Drogen zu nehmen. Doch seine Frau hielt nicht langfristig durch und starb, als sie im Drogenrausch vor ein Auto lief. Das hat Nicks Bruder nicht verkraftet - er nahm wieder Heroin. Und von Zeit zu Zeit geht es immer wieder bergab, obwohl er selbst denkt, dass er dabei ist, sein Leben auf die Reihe zu kriegen.


    Dieses Buch zeigt deutlich, dass Menschen sowohl von der Gegenwart, aber auch von der Vergangenheit geprägt werden. Sie bestimmen nicht nur selbst über ihr Handeln, sondern werden von ihrer Umwelt, von ihrem sozialen Umfeld beeinflusst. Was wird aus einem Menschen, der schon seit seiner Kindheit nichts anderes als Gewalt, Einsamkeit, Drogen und Alkohol kennen gelernt hat? Die Antwort auf diese Frage wird durch "Submarino" beantwortet.


    Obwohl das Buch von der Stimmung her negativ ist, kann man es nicht aus der Hand legen. Manche Stellen sind so bildhaft beschrieben, dass man eigentlich erst einmal ein wenig Abstand von dem Buch bekommen möchte, aber man kann mit dem Lesen nicht mehr aufhören.


    Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, da die Sätze ziemlich abgehakt sind, passt aber zum Inhalt. Auf den ersten Seiten muss man sich noch durchbeißen, weil noch nicht ganz klar ist, um wen es überhaupt geht. Aber irgendwann lässt einen das Buch nicht mehr los. Spätestens im zweiten Kapitel wird es interessant, weil man erfährt, warum die Brüder so geworden sind, wie sie jetzt sind.


    Fazit: Wer keine Angst vor der rücksichtslosen Realtität, vor der hoffnungslosen, düsteren Seite des Lebens hat, der kann dieses Buch lesen. Menschen, die in ihrer Traumwelt leben und das Offensichtliche - die Wahrheit - verdrängen, obwohl sie uns von allen Seiten umgibt, sollten dieses Buch eher nicht lesen, da es brutal und schonungslos die Seite des Lebens zeigt, die viele von uns selbst noch nicht erlebt haben und hoffentlich auch nie selbst näher kennen lernen werden.

    "Man tut was man kann" ist auf jeden Fall ein Buch für zwischendurch - nicht unbedingt anspruchsvoll, aber dennoch lustig. Es lässt sich sehr schnell und flüssig lesen.


    Obwohl das Buch aus der Sicht von Paul erzählt wird, erfährt man auch etwas über Schamski, Günther und Bronko. Paul ist gerade dabei, sich in Kathrin zu verlieben, da macht sie mit ihm Schluss, denn sie hat sich für ihren Ex entschieden. Doch Paul hat genug Chaos um sich herum, sodass er sich von diesem Thema ganz gut ablenken kann, zumindest vorübergehend. Er muss seinem Kumpel Schamski helfen, dessen Frau ihn gerade verlassen hat, seinem Kumpel Günther, der Iggy sehr gern mag, aber zu schüchtern ist, um mit ihr zu reden, und Bronko, der in eine Frau verliebt ist, die verheiratet ist. Und auch bei der Arbeit läuft nicht alles nach Plan. Paul muss um seine Stelle fürchten und seine Sekretärin unterstützen, die mit ihrem Sohn zerstritten ist. Außerdem hat er einige Probleme mit seinem Pflegehund Fred, der stur und eigensinnig ist. Und als wäre das nicht genug, muss er bei ernsten Gesprächen mit seiner 'Tochter' beweisen, dass er ein gutes Vorbild ist. Als Vorbild sollte man immer ehrlich sein und Paul sagt fast immer das, was er denkt. Da gute Taten belohnt werden, bietet sich ihm die Chance, das Herz einer ganz besonderen Frau zu erobern - doch der Weg ist steinig und Paul hat einige Hürden zu überbrücken ...


    Die meisten Themen in dem Buch werden eher oberflächlich behandelt. Das Problem wird zwar angesprochen, es wird darauf aber nicht weiter eingegangen. Manchmal wird auch einfach ganz schnell eine Lösung aus dem Ärmel geschüttelt. Positiv zu erwähnen ist der Humor, der einen desöfteren schmunzeln lässt. Die Charaktere sind zwar teilweise sympathisch, mitgefiebert habe ich mit ihnen aber trotzdem nicht. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass die Zufälle dann doch Überhand nahmen. Das offene Ende hat mich bei diesem Buch nicht gestört, da es sehr passend war. Richtig gut hat mir die Frage gefallen, zu welcher Person man gehen würde, wenn man nur noch eine Stunde zu leben hätte. Die Antwort ist nicht nur für Schamski, sondern wahrscheinlich für fast alle Menschen interessant.


    Insgesamt ein kurzweiliges, humorvolles, aber nicht wirklich besonderes Buch.

    Ich frage mich wirklich, ob der Autor das, was er da zu Papier gebracht hat, ernst meint oder ob das eine Art Satire sein soll. Und wenn er es ernst meint - was will er uns mitteilen?


    Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und erinnert sehr an ein Jugendbuch. Das ist zwar nicht weiter schlimm, aber es braucht ein wenig Zeit, bis man sich eingelesen hat. Was mich ziemlich gestört hat, sind die ständigen Wiederholungen. Ein Beispiel von vielen: Der Autor erwähnt gefühlte 100 Mal, dass Kalix schöne, lange, dunkle Haare hat. Spätestens nach dem zweiten Mal wissen wir es doch ...


    In dem Buch lernen wir ziemliche viele Charaktere kennen - oder besser gesagt, sie werden erwähnt. Denn von Kennelernen kann man nicht sprechen, dafür bleiben die meisten Charaktere viel zu blass und unausgereift. Fast alle Figuren wurden mir von Zeit zu Zeit unsympathischer. Sie werden emotionslos, antriebslos, egoistisch und oberflächlich dargestellt. Der Autor bedient sich einigen Klischees, so gibt es beispielsweise die drogensüchtige, suizidgefährdete Kalix, die nichts von alleine auf die Reihe bekommt oder die oberflächliche, hart arbeitende Modedesignerin Thrix, die sich nur für ihre Kleidung interessiert. Die Handlungen der Charaktere sind nicht immer nachvollziehbar und je weiter man liest, desto genervter ist man.


    Die Krönung ist aber die alberne Darstellung der Werwölfe. Die meisten verwandeln sich nicht komplett, sondern bleiben in einer Zwischenform. Das heißt, dass sie mehr oder weniger aufrecht gehen können, aber dennoch wolfsähnlich aussehen. Eigentlich kein Problem, der Störfaktor ist nur, dass diese Werwölfe in dieser Zwischenform sprechen können und Pizza essen. Es werden also eigentlich nur Menschen mit zu vielen Haaren dargestellt; mit Werwölfen, wie man sie sich vorstellt, hat das wenig zu tun.


    Desweiteren hat mich gestört, dass im Buch so viele Längen auftauchen. Die Handlung zieht sich teilweise wie Kaugummi. Es wird manchmal Spannung aufgebaut, aber in der Regel ist der Ausgang vorhersehbar, sodass die Spannungskurve schon nach kurzer Zeit wieder auf den Nullpunkt sinkt. Jetzt, im Nachhinein, frage ich mich, was in diesen ca. 750 Seiten passiert ist. Die Brüder Markus und Serapen haben sich um den Thron gestritten, klar, aber sonst? Nun, es ging um Mode, Drogen, Alkohol und Musik - alles Themen, die in diesem Buch nur oberflächlich behandelt wurden. Und ein weiteres wichtiges Thema ist das Fernsehen. Die Frage, wie man es am geschicktesten anstellt, seine Mitbewohner für das Kabelfernsehen zu begeistern, wird in diesem Buch beanwortet. Kalix quengelt wie ein Kleinkind (das sie geistig auch zu sein scheint) und bekommt am Ende das, was sie will. Toll. Das passt meiner Meinung nach nicht zu einem Fantasyroman. Oder anders gesagt - ist "Kalix" überhaupt ein Fantasyroman? Die Werwölfe werden fast wie Menschen dargestellt und es wird ein bisschen gezaubert und die Feuerkönigin kann sich teleportieren, aber sonst? Nichts Großartiges jedenfalls.


    Bisher wirkt mein Eindruck ja sehr negativ, aber das Buch hat auch seine positiven Seiten. Es gibt teilweise ziemlich lustige Szenen und Sprüche. Die Grundidee des Buches finde ich auch nicht schlecht, nur die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht ganz so gut gelungen. Ich war ein paar Mal kurz davor, das Buch abzubrechen, habe dann aber doch weitergelesen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die letzen 200 Seiten nur noch quergelesen habe.


    Ich nehme an, dass "Kalix" zu den Büchern gehört, die man entweder liebt oder hasst. Bei mir ist es eher letzteres, aber dafür können sich, wie man an den anderen Rezensionen sieht, ja einige begeisterte Leser finden. Also ist es wohl am sinnvollsten, wenn man sich das Buch kauft/leiht und sich seine eigene Meinung bildet. ;-)

    Ich habe eben entdeckt, dass "Blutlied" (zumindest bei Amazon) schon bestellt werden kann! :wow


    Also in meinem Kalender habe ich zu stehen, dass es am 1. Juli erscheint, nicht am 1. Juni. Haben die den Termin verschoben oder habe ich mich einfach nur verschrieben?


    Mensch, hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch schon längst bestellt. Bin doch so ungeduldig und will wissen, wie es weitergeht. :fetch


    Edit: Buchstabenverdreher korrigiert