Beiträge von Sunshine

    Langatmige Verdächtigungen


    Die alleinerziehende Mutter Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie nach Flinstead, eine idyllisch gelegene kleine Stadt am Meer. Dann erfährt sie, dass die längst aus der Haft entlassene Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen fünfjährigen Jungen ermordet hat, unter anderen Namen in ihrer kleinen Stadt wohnen soll.

    Um Anschluss zu finden erzählt sie unbedacht in ihrem Buchclub von dem Gerücht, nicht ahnend welche verheerenden Folgen sie damit entfesselt.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Joanna geschildert. Leider verliert sich die Protagonistin oft in ihren Gedanken und Verdächtigungen, so dass die Geschichte nach einer Weile recht langatmig und schleppend wird.

    Mich hat ein bisschen gewundert, dass sie so gut wie keine Schwierigkeiten hatte Anschluss zu finden, obwohl sie alleinerziehend und ihr Sohn dunkelhäutig war. Zwar wird am Anfang erzählt, dass Alfie gemobbt wird, aber das verliert sich dann irgendwie im Nirgendwo, das ist kaum nachvollziehbar.

    Zwischendrin wird sie wegen ihrer Verdächtigungen virtuell bedroht und ein seltsames Klassenfoto verängstigt sie, aber irgendwie fand ich das überhaupt nicht spannend.

    Ich musste mich wirklich zwingen weiterzulesen, da es mittendrin sehr langweilig wurde, aber im letzten Drittel nahm die Handlung an Fahrt auf und ich wurde mit einem spannenden Showdown und einem überraschenden Ende belohnt.


    Fazit: In der Mitte recht langatmig, aber durchhalten lohnt sich, das Ende war sehr spannend und überraschend.

    Die weiße Maus


    In dem Roman geht es um die so gut wie unbekannte Freiheitskämpferin Nancy Wake, bekannt auch unter dem Pseudonym die „Weiße Maus“.

    Nancy, die eigentlich aus Neuseeland stammt, lebte mit ihrem wohlhabenden Mann Henri Fiocca in Marseille. Er ist die Liebe ihres Lebens. Als die Nazis 1940 Frankreich besetzen, schließt sich Nancy der Rèsistance an und wird von Henri unterstützt. Die Deutschen vermuten einen Mann hinter der weißen Maus, so kann sie ihren Häschern immer wieder entwischen. Doch dann wird Henri verhaftet und Nancy flieht nach England. Dort lässt sie sich zur Geheimagentin ausbilden. Anschließend kehrt sie nach Frankreich zurück und kämpft zusammen mit den Partisanen gegen die Deutschen. Sie gibt zudem die Hoffnung nicht auf, das ihr geliebter Mann noch lebt.


    Meine Meinung:

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Ulrike Kampfer hat eine angenehme Stimme und ich war sofort in der Geschichte drin und habe mit Nancy mitgefiebert und -gebangt.


    Der Name „Die weiße Maus“ war mit zwar schon irgendwie geläufig, aber ich hatte mich vorher nie über sie informiert.


    Was für eine taffe Frau! Ich finde bewundernswert, wieviel Mut und Durchhaltevermögen Nancy hatte. Sie musste gegen viele Widerstände kämpfen. Nicht nur die Nazis machten ihr das Leben schwer, sie hat sich auch immer wieder den Respekt ihrer Mitstreiter erkämpfen müssen.

    Sie hat Unglaubliches geleistet und ich finde schade, dass sie zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit wenig Anerkennung erfahren hat.


    Fazit: Der Schreibstil ist unterhaltsam, ergreifend und spannend. Imogen Kealey hat ein sehr interessantes Buch über eine bemerkenswerte Spionin geschrieben. Absolute Leseempfehlung!

    Oberflächlich und belanglos

    „Jeder einzelne Mensch trug ein Universum in sich, das ebenso groß war wie das äußere Universum“…“Das geschriebene Wort diente als Brücke zwischen den beiden Welten“.


    Die Bibliothek in der die Bibliothekarin Nina arbeitet wird geschlossen. Nina steht vor dem Nichts und weiß nicht, was sie nun tun soll. Da kommt ihr die Idee eine Buchhandlung auf Rädern zu eröffnen.

    Der passende Bus steht in Schottland. Kurzerhand fährt sie dorthin und eröffnet nach gutem Zureden der dortigen Bürger ihren Bücherbus.



    Meine Meinung:


    Die Liebe von Nina zu den Büchern kommt in dem Roman sehr gut zum Ausdruck, dennoch hätte ich mir insgesamt mehr Tiefe gewünscht. Die Figuren bleiben alle sehr oberflächlich.


    Die Liebesgeschichte reißt mich überhaupt nicht mit. Mir fehlt diese Spannung zwischen den Personen. Auch hatte ich nicht das Gefühl, das Nina überhaupt Interesse an dem Mann hat. Und dann – tata – sind die beiden ein Paar. Und total daneben fand ich die Begegnung mit der Ex.

    Auch die Nebengeschichte mit den beiden Kindern, wird zack einfach mal so abgehandelt. Da kommt bei mir kein Gefühl auf.

    Richtig humorvoll ist der Roman auch nicht. Irgendwie plätschert die Geschichte so vor sich hin. Lediglich die Landschaftsbeschreibungen fand ich sehr gut.


    Fazit: Das Buch konnte mich emotional nicht wirklich erreichen. 3 von 5 Sternen.

    1794 – düster und grausam *****


    Eine junge Frau wird in ihrer Hochzeitsnacht grausam verstümmelt und getötet. Der Ehemann Eric Zwei Rosen kann sich an nichts erinnern, ist sich aber gewiss, dass er seine Braut getötet hat. Er wird in ein Irrenhaus in Stockholm eingewiesen.

    Die Mutter der Braut hat allerdings Zweifel daran, dass der Bräutigam seine frischgebackene Frau umgebracht haben soll und wendet sich an Jean Mickel Cardell. Seine Nachforschungen bringen Ungeheuerliches zu Tage.


    Ich war sehr überrascht, dass es einen Nachfolgeband von 1793 gibt, in welchen auch noch Cardell und Winge ermitteln sollen. Cecil Winge starb ja im ersten Teil.

    Nichtsdestotrotz hat mich natürlich interessiert, wie die Geschichte weiter gehen kann, mit einem Winge, den es nicht mehr gibt.

    Die Lösung war an sich ganz einfach, Cecil Winge hat einen Bruder – Emil Winge. Dieser taucht eines Tages bei Cardell auf und übernimmt fortan den Part seines Bruders. Doch Emil ist ein Trinker und Cardell hat seine liebe Not mit ihm.


    Am Anfang des Hörbuchs wird aber erst einmal die Geschichte von Eric Zwei Rosen aus dessen Perspektive erzählt.


    Auch Anna Stina kommt in diesem Buch wieder vor, das hat mich sehr gefreut. Allerdings erfährt auch sie eine Menge Leid.


    Die Handlung war ja schon im ersten Teil sehr düster, aber im zweiten Teil ist alles noch viel schlimmer und grausamer. Ich hatte laufend ein ungutes Gefühl und habe wirklich sehr mitgelitten.

    Ich war vorletztes Jahr in Stockholm, und kann mir ehrlich gesagt, die Stadt nicht so finster und so gewalttätig vorstellen.


    Die beiden Hörbuchsprecher Philipp Schepmann und Louis Friedemann Thiele lesen das Hörbuch sehr gut, sie können die düstere Stimmung gut transportieren und ich war gefesselt von der Handlung.

    Erst hatte ich befürchtet, dass ein all zu offenes Ende kommen könnte, das hat sich nicht ganz bewahrheitet. Das meiste ist aufgelöst und falls es keinen Nachfolgeband geben wird, bin ich mit dem Ende doch zufrieden.

    Trotzdem würde ich einen Nachfolgeband sehr gerne lesen!


    Fazit: Sehr düstere Fortsetzung von 1793. Megaspannend und extrem grausam, daher nichts für zartbesaitete Leser/Hörer.


    ASIN/ISBN: 349206194X

    Spannender Krimi um Menschenhändler in Irland ****


    Im vierten Band der Reihe reisen Victoria und Jeremy nach Irland. Es ist ihre lang ersehnte Hochzeitsreise.

    Victoria begibt sich alsbald in die wunderbare Natur der Insel, da diese viele tolle Motive zum Malen bietet. Als jedoch das Wetter plötzlich umschlägt, verirrt sie sich hoffnungslos und versinkt beinahe im Moor. Ióseph, ein junger Einheimischer, kann sie gerade noch retten.

    Tags darauf wird eine junge Frau ermordet im Moor gefunden und Ióseph soll der Täter sein. Doch Victoria kann nicht glauben, dass dieser einfühlsame Mann der Mörder ist und sie begibt sich mit ihrem Butler auf eine gefährliche Spurensuche, die sie nach Dublin zu den Armenhäusern führt und zu geheimen Bordellen.


    Meine Meinung:

    Das verborgene Cottage ist der vierte Teil der Serie um Victoria Bredon, aber selbst, wenn man die vorangegangenen Teile nicht kennt, kann man das Buch gut selbstständig lesen. Was man von den vorherigen Teilen wissen muss, wird in diesem Band wieder gut erklärt.

    Diesmal verschlägt es Victoria und Jeremy nach Irland. Irland ist eine wunderschöne grüne Insel und die Autorin hat diese anschaulich beschrieben. Da ich selbst schon Irland bereist habe (Galway, Dublin), konnte ich mir die Orte sehr gut vorstellen.


    Jeremy war leider die meiste Zeit abwesend, aber das hat der Geschichte nicht geschadet. Victoria ist wie immer eine taffe, selbstständige Frau, die sich sehr für die aktuelle Mode interessiert.

    Und der Butler ist der Hit, ein Multitalent und sehr einfallsreich.


    Spannung bekam die Handlung nicht nur durch die falsche Mordanschuldigung Iósephs, sondern auch durch das Schicksal der beiden Schwestern Gwynn und Siobhan, die in einem irischen Armenhaus untergebracht waren und in der Hoffnung auf eine Anstellung in einem Dubliner Haushalt nach Dublin gereist sind, um dort jedoch in einem Bordell zu landen.


    Besonders interessant fand ich das Nachwort, in welchen die Autorin noch einmal detailliert auf die Geschichte Irlands eingeht. Dort wird die Hungersnot und die Politik Englands beschrieben, ebenso die Armenhäuser. Auch gab es wirklich einen Menschenhändlerring, der Kinder zur Prostitution zwang.

    Zirkus der Faszination und des Grauens


    Hoshiko wurde mit 5 Jahren, wie viele andere Kinder auch, ihren Eltern entrissen und zum Zirkus gebracht. Dort setzt sie jeden Abend auf dem Hochseil ihr Leben aufs Spiel.

    Hoshiko ist ein Dreg und somit nichts wert. Das meinen jedenfalls die Pures, die vor langer Zeit die Dregs ausgegrenzt haben. Den Pure Kindern wird von klein auf beigebracht, dass Dregs minderwertig und keine Menschen sind. Sie sind Abschaum.

    Das denkt auch Ben. Seine Mutter ist in der Politik für die Dreg-Kontrolle zuständig und sie hasst die Dregs. Sie will alle vernichten. Doch Ben ist anders, er sieht und spürt, dass die Dregs genauso Menschen mit Gefühlen sind. Erst recht, als er Hoshiko im Zirkus sieht. Ben ist fasziniert von ihrer Schönheit und Anmut.

    Ben beginnt das System zu hinterfragen und möchte Hoshiko retten, doch damit macht er sich mächtige Feinde und beide müssen um ihr Leben fürchten.


    Meine Meinung:

    Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich das Buch sehr an die Tribute von Panem (meine Lieblingstrilogie) erinnert.

    Auf jeden Fall ist es genauso spannend, obwohl es eine ganz andere Handlung ist.

    Die Geschichte wird abwechselnd aus Hoshikos und Bens Sicht geschildert, so kann man beiden in ihre Gedankenwelt folgen.


    Mir gefiel die Atmosphäre im Zirkus sehr, obwohl der Tod allgegenwärtig war. Vor allem die Aufführungen fand ich äußerst faszinierend und ich hoffte immer, dass diese gut für die Artisten ausgehen.


    Hoshiko ist ein taffes Mädchen, dass sich mehr Sorgen um ihre Freunde macht, als um sich selbst. Sie ist mir sehr sympathisch, ebenso ihre Freunde.

    Ben finde ich ein wenig blauäugig. Aber wenn man ständig der Propaganda der Pures ausgesetzt ist, und selbst kaum Bezug zu den Dregs hat, kann ich mir schon vorstellen, dass Ben sich der Situation in welcher die Dregs leben nicht bewusst war.

    Rassismus ist hier allgegenwärtig. Ich hoffe, das Thema öffnet auch so manchen Leser die Augen.


    Die Liebesgeschichte der beiden ist nicht sonderlich glaubhaft, da sie kaum Zeit miteinander verbracht haben und sich dementsprechend kaum etwas entwickeln konnte. Die Geschichte hätte sicher auch ohne dem funktioniert. Ich hätte das eher im Folgeband erwartet, Ich hoffe, dass die beiden da mehr Zeit haben um sich erst einmal richtig kennen zu lernen.

    Angesichts der teilweise grauenhaften Beschreibung mancher Szenerien, finde ich das Buch ab 12 Jahren nicht geeignet. Ich würde die Grenze bei 16 Jahren ansetzen.


    Fazit: Faszinierende, grausame und sehr spannende Dystopie. Ich freue mich schon jetzt auf Band 2!

    Extrem spannend und fesselnd!


    Im 10. Thriller der Reihe um Robert Hunter kann der Serienkiller Lucien Folter aus dem Gefängnis fliehen. Hunter und Lucien verbindet einiges. Erstens waren die beiden einmal befreundet und Hunter ist dafür verantwortlich, dass Lucien gefasst wurde und ins Gefängnis kam.

    Erst einmal auf freien Fuß kann Lucien seiner alten Leidenschaft frönen: er mordet und dokumentiert seine Morde akribisch. Kein Mord soll dem anderen gleichen und so können Hunter und sein Team nur raten, welche Mord Lucien als Nächstes plant.

    Und natürlich will Lucien auch Hunter bestrafen…



    Meine Meinung:

    Ich habe bereits fünf der Thriller von Chris Carter als Hörbuch gehört. Uve Teschner liest hervorragend und seine Stimme vermag den Thriller eine außerordentliche Brisanz zu geben.

    Lucien gibt Robert und seinem Team Hinweise zu seinem nächsten Mord in Form von einem Gedicht. Das Team hat nur wenig Zeit zum Entschlüsseln der Botschaft und zerbricht sich den Kopf. Das Ganze ist megaspannend.

    Lucien ist wie ein Chamäleon, er kann sich regelrecht unsichtbar machen, Hunter würde ihn nicht erkennen, selbst wenn er direkt neben ihm stehen würde. Das macht Lucien für Hunter sehr gefährlich und vor allem für seine Beziehungen. Wen wird Lucien versuchen zu töten? Seinen Partner Garcia oder seine neue Liebe Tracy?

    Teilweise lässt der Autor den Leser an der Gedankenwelt von Lucien teilhaben. Obwohl Lucien ein echter Sadist ist, fasziniert er mich auf eine besondere Weise.

    Das einzige was mich etwas gestört hat ist, dass Garcia so unbedarft dargestellt wird und sich wundert, wie gefährlich Lucien sein kann. Die beiden haben schon die perfidesten Mörder gestellt…

    Während des Lesens erfuhr ich, dass es sozusagen einen Vorgängerband zu Lucien gibt – Die stille Bestie – den habe ich noch nicht gelesen, das werde ich allerdings schleunigst nachholen.

    Chris Carter versteht sein Handwerk. Obwohl er eigentlich immer das gleiche Thema verarbeitet, ist keins der Bücher ein Abklatsch der vorherigen. Er kann Spannung aufbauen wie kein zweiter.


    Fazit: Extrem spannender Thrill – nichts für Zartbesaitete. Für alle anderen absolut lesenswert!

    Leider etwas schwächer als der erste Band


    Im zweiten Teil der Charite geht es um den Kampf der Frauen für mehr Gleichberechtigung und um den ersten Weltkrieg.

    Speziell geht es um die jüdische Ärztin Rahel Hirsch, die als erste Frau an der Charite arbeiten und forschen durfte und um Barbara, eine junge Frau, die aus der Arbeiterklasse stammt, und sich sehr für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt.


    Meine Meinung:

    Ich habe mit Begeisterung den ersten Teil der Charite gelesen und habe mich auf den Nachfolgeband sehr gefreut.

    Wie am Beispiel von Dr. Rahel Hirsch gezeigt wird, hatten es Frauen sehr schwer von den männlichen Kollegen akzeptiert zu werden. Nicht nur, dass sie weniger verdiente als die Kollegen, teilweise bekam sie gar keinen Lohn. Nur durch ihre wohlhabende Familie konnte sie ihren Beruf ausüben.

    Zu meiner Überraschung handelt es sich bei Rahel Hirsch um eine reale Person, wie die Autorin am Ende des Buches mitteilt.

    Interessant war natürlich, dass die Hindenburg abgebrannt ist, aber für meinen Geschmack wurde zu viel über die Fliegerei erzählt, welche Flugzeuge gebaut wurden, etc., das hat meinen Lesefluss ziemlich behindert, da es mich etwas gelangweilt hat.

    Interessant fand ich Details zum ersten Weltkrieg, wie es dazu kam, welche Rolle die SPD dabei gespielt hat. Es wurden auch viele historische Personen in den Roman eingeflochten, wie z.B. Rosa Luxemburg, Dr. Paul Ehrlich, Der rote Baron, die Schauspielerin Asta Nielson und viele andere.

    Insgesamt fand ich, dass die Thematik rund um die Charite selbst zu wenig im Vordergrund stand.


    Fazit: Der erste Band hat mir wesentlich besser gefallen, in diesem Buch ging es mir zu wenig um die Charite selbst. Dennoch ein lesenswertes Buch!

    Auf der Berlinale wird anstatt des Eröffnungsfilm ein Snuff-Film gezeigt und als ob das noch nicht reicht, ist der Mord an der Tochter des Bürgermeisters Otto Keller zu sehen. Am Ende des Films droht eine Stimme: Sieh, was euch erwartet.

    Kommissar Tom Babylon und Psychologin Sita Johanns beginnen zu ermitteln, doch leider schweigen die Zeugen. Was suchen diese zu verbergen?

    Die Zahl 19, die während der Ermittlungen auftaucht, erinnert Sita an schreckliche Erlebnisse in ihrer Jugend.

    Und auch Tom wird an seine Vergangenheit erinnert, als er zufällig auf ein Mädchen trifft, die seiner toten Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht. Wer ist das Mädchen und was macht es auf der Berlinale? Doch bevor Tom das klären kann, ist das Mädchen auch schon wieder verschwunden.


    Meine Meinung:

    „Zimmer 19“ ist der Nachfolger von „Schlüssel 17“, den ich mit Begeisterung gelesen habe. Umso erfreuter war ich, als ich von dem zweiten Buch erfuhr. Der Schreibstil ist genauso spannend wie beim ersten Teil.

    Ich war überrascht, dass der Fall nicht nur mit Toms sondern auch mit Sitas Vergangenheit in Verbindung steht.

    Die Beschreibung von Sitas Vergangenheit hat mich fast mehr gefesselt, als der Fall selber.

    Tom ist mir sympathisch, aber die Art wie er immer noch an seiner toten Schwester hängt, fand ich manchmal schon ein wenig befremdlich.

    Ich hatte sowohl das Hörbuch als auch das Buch zur Verfügung, so dass ich zwischen den beiden Medien hin und her switchen konnte. Sascha Rotermund liest gut, mitunter aber fast zu euphorisch, das hat mich ein klein wenig gestört.

    Dennoch war das Ende sehr spannend und ich war ziemlich überrascht über die Auflösung. Marc Raabe versteht es die verschiedenen Handlungsstränge geschickt zusammen zu führen.


    Aufgrund des kleinen Cliffhangers am Ende des Buches, hoffe ich auf ein baldiges Erscheinen des dritten Teils.

    Ein absoluter Pageturner


    Harry Holes Frau Rakel wird erstochen in ihrer Wohnung gefunden. Natürlich ist Harry sofort der Hauptverdächtige, da sich seine Frau vor kurzem von ihm getrennt hatte. Außerdem darf Harry nicht offiziell ermitteln. Natürlich lässt der Mord an seiner Frau Harry nicht ruhen und er findet schon bald mehrere Verdächtige.

    Svein Finne, ein Vergewaltiger, den Harry vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat, hätte ein absolut ausreichendes Motiv Rakel zu ermorden, da Harry zudem seinen kriminellen Sohn erschossen hat.

    Auge um Auge – Zahn um Zahn?


    Meine Meinung:

    Ich bin ein großer Fan der Reihe um Harry Hole, vor allem die letzten Bücher der Reihe haben alle durchweg 5 Sterne von mir erhalten. trotzdem schafft es Jo Nesbø immer noch besser zu werden, dieser Kriminalroman war wieder ein hervorragender Pageturner. Ich habe abwechselnd das Buch gelesen und das Hörbuch gehört. Das Buch/Hörbuch ist durchgängig spannend, ich konnte es kaum aus den Händen legen. Und der Titel ist Programm, es geht viel um Messer.

    Zum einen ist da Harry Hole, der durch den Verlust von Rakel immer mehr dem Alkohol verfällt, sich aber doch zusammen reißen kann und herauszufinden versucht, wer seine geliebte Frau ermordet haben könnte. Obwohl er ein Säufer und ein Fremdgänger ist, kann man ihm irgendwie nicht böse sein, er zieht all meine Sympathie auf sich.

    Dann ist da noch Svein „Verlobter“ Finne, der abscheuliche Vergewaltiger, der selbst mit seinen 70 Jahren immer noch versucht, seinen Samen weiter zu verbreiten. Er schwängert seine Opfer, sagt sie seien nun verlobt und droht ihnen mit dem Tod, wenn sie sein Kind nicht austragen. Als Leser spürt man regelrecht die Gefahr, die von dem seltsamen Mann ausgeht, der angeblich riechen kann, wenn die Frau ihre fruchtbaren Tage hat und die Fähigkeit hat, plötzlich auf- und wieder abzutauchen.

    Und Dagny Jensen, das neueste Opfer von Svein Finne. Sie versucht sich gegen den Mann zu wehren, geht trotz seiner Drohungen zur Polizei und stellt fest, dass diese ihr keinen ausreichenden Schutz bieten kann. Ich konnte ihre Angst sehr gut nachvollziehen.

    Es gibt noch viele weitere interessante Protagonisten, die allesamt gut beschrieben sind, kein Charakter bleibt flach.

    Die Handlung ist sehr gut durchdacht, es gibt viele Verdächtige, ich wurde sehr oft auf die falsche Spur geführt und die Auflösung war für mich eine totale Überraschung.

    Der Krimi ist eins meiner Highlights dieses Jahres.


    Fazit: Ein überaus spannender Pageturner. Absolute Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: 3550081731

    Spannender Krimi mit leichten Schwächen


    Der Journalist Jan Römer möchte sich eine Auszeit nehmen und macht Urlaub im Thüringer Wald. Doch leider ist es bald mit der Ruhe vorbei, eine verletzte Joggerin erzählt Jan von verschiedenen unaufgeklärten Mordfällen, die es hier in der Vergangenheit gab. Kurz darauf ist die Frau verschwunden und Jan ist neugierig geworden, was es mit den Morden auf sich hat.

    Der vierte Fall um Jan Römer ist etwas schwächer als die Vorgängerteile, aber trotzdem sehr spannend und unterhaltsam.

    Das Cover passt sehr gut zum Thema und spricht mich auch sehr an.

    Durch die verschiedenen Zeitebenen bleibt die Handlung abwechslungsreich und lebendig. Ich fand vor allem die Abschnitte, in welchen man den Gedanken des Täters folgen konnte, besonders interessant. Die Gefühlsduselei zwischen den Freunden war mir allerdings ein bisschen zu schwülstig.

    Die Spannung wurde trotzdem immer mehr gesteigert und ich konnte bis zum Ende nicht mehr aufhören zu lesen.

    Fazit: Spannender Krimi, klare Leseempfehlung.


    Anstrengend und verwirrend


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Nile erzählt. Nile ist ein sehr schwieriger Charakter. Ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden. Ihre Gedankengänge sind oft nicht nachzuvollziehen und ich habe zwischendurch fast die Lust verloren weiter zu lesen. Allerdings war ich neugierig wie das Ganze aufgelöst wird. Ich tappte eigentlich dauernd im Dunkeln, immer wieder ändert sich der Handlungsstrang. Teilweise war es langatmig, dann wieder packend. Lediglich die kurzen Kapitel hielten mich dauerhaft bei der Stange.

    Das Ende hat mich dann auch etwas ratlos zurückgelassen, es blieben einfach zu viele Fragen noch offen.


    Fazit: Eine verwirrende Handlung mit einer sehr anstrengenden Protagonistin, die Thrillerspannung wurde nicht durchgängig gehalten.


    ASIN/ISBN: 3462052233

    Anfangs zäh, dann wird es spannend


    Eine Bombenexplosion erschüttert das Krankenhaus in der Nähe von Sara Lintons Elternhaus. Sara und Will sind gerade anwesend und eilen sofort in Richtung Unfallort.

    Auf dem Weg dorthin entdecken sie einen Autounfall und wollen den Verletzten helfen. Zu spät erkennen sie, dass es sich um die Attentäter handelt. Will muss hilflos mit ansehen, wie die Täter Sara entführen.

    Will fühlt sich schuldig und möchte Sara unbedingt wiederfinden. Wird es ihm gelingen?


    Meine Meinung:

    Teilweise wurden die Geschehnisse zeitgleich aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet (Faith & Amanda, Sarah, Will) Die Abschnitte aus der Sicht von Sara und Will fand ich meist gut und spannend (vor allem Sara in dem Camp der Gruppierung), die Ermittlungen von Faith und Amanda schleppend und langweilig, da musste ich mich ganz schön durchkämpfen.

    Ab der Mitte des Buches wird es dann interessant, die Umstände in dem Camp gleichen einer Sekte mit unschuldigen Kindern und jungen Frauen, dem gegenüber stehen Männer, die bis zu den Zähnen bewaffnet sind. Ein geheimnisvolles Glashaus gibt Rätsel auf. Wird dort die Vernichtungswaffe hergestellt, die unzählige Todesopfer fordern soll, wie der brutale und verblendete Anführer Dash prophezeit?

    Ab da wird es immer spannender, auch wenn manches etwas unglaubwürdig wirkt. Vor allem wie Will, der in die Gruppierung eingeschleust wird, gleich bei den Vordersten mitspielt und einen Handlungsspielraum hat, der doch sehr unwahrscheinlich ist.


    Die Themen Rassendiskriminierung, Selbstherrlichkeit und Rechtsextremismus werden gut dargestellt und die Autorin versteht es die krankhafte Ideologie und die Verblendung der Anhänger überzeugend zu Veranschaulichen.


    Fazit: Trotz des schwachen Starts des Thrillers lohnt es sich durchzuhalten, ab der Mitte des Buches wird es wirklich sehr spannend!

    Faszinierendes hochdramatisches Familiendrama


    Eine Familie – Vater, Mutter, Kind – sie lieben einander und doch ist diese Liebe unheilvoll. Jens, der Vater mutiert mit der Zeit zum krankhaften Sammler, die Mutter wird immer dicker und kraftloser und verlässt kaum mehr das Bett.

    In Jens wächst immer mehr die Angst, alles zu verlieren, so wie seinen Sohn, den Zwillingsbruder von Liv, der tödlich verunglückt ist. Als Liv sechs Jahre alt wird und zur Schule gehen müsste, meldet Jens der Polizei, seine Tochter sei ertrunken. So muss sein Kind nicht den Hof verlassen und wächst versteckt und einsam in einem Container heran. Und Jens tut alles, um dieses Geheimnis zu bewahren…


    Meine Meinung:

    Ich habe das Hörbuch gehört, es wird von drei verschiedenen Sprechern gelesen. Einmal aus erzählerischer Sicht, des weiteren aus der Sicht der Mutter und der Tochter.

    Das Buch ist kein wirklicher Thriller, sondern ein Familiendrama, aber es ist zu jeder Zeit eine subtile Spannung zu spüren.

    Am Anfang ist Jens noch ein recht normaler Mensch, aber mit der Zeit wird er immer seltsamer, diese allmähliche Wandlung wird sehr gut beschrieben.

    Liv die Tochter, wird in das Handeln des Vaters mit einbezogen, auch wenn sie manches seltsam findet, so liebt sie ihren Vater und hilft ihm bei vielen Sachen, die ich als Außenstehender abstoßend empfinde. Aber für Liv ist das die Normalität.

    So richtig spannend wird es, als ein Fremder diesen Frieden stört und das Ausmaß der Zustände auf dem Hof richtig sichtbar werden.


    Fazit: Ich bin immer noch fasziniert von diesem spannenden Familiendrama, das so ganz anders ist, als alles was ich bisher gelesen habe. Absolute Lese- bzw. Hörempfehlung!

    Was Mobbing anrichten kann


    Ein Mädchen wird in einem Kino ermordet. Per Snapchat versendet der Täter Videos der sterbenden Jugendlichen an deren Freunde. Bald darauf verschwindet ein Junge, ist auch er in die Fänge des Mörders geraten?

    Das Team um Kommissar Huldar beginnt zu ermitteln unter der Leitung von Erla die, seit den Vorwürfen über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, nicht mehr gut auf Huldar zu sprechen ist. Er bekommt nur noch die Arbeit zugeteilt, die eher unbeliebt und ihm wenig sinnvoll erscheint.

    Auch Huldars Verhältnis zu der Kinderpsychologin Freya ist immer noch ziemlich gestört, dennoch schafft er es, sie in den Fall zu involvieren, zum Teil, weil sie ihm wirklich eine Hilfe ist, aber auch weil er hofft, sich ihr so wieder nähern zu können.


    Ich habe die Vorgängerbände der Reihe gelesen, aber man kann dieses Buch durchaus lesen ohne die vorherigen Bände zu kennen.

    R.I.P. habe ich als Hörbuch gehört, der Sprecher hat eine angenehme Stimme und der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und abwechslungsreich.


    Natürlich wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Huldar und Freya weitergeht. Ich mag beide Charaktere, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind.

    Dazu kommt das interessante und brisante Thema von Mobbing an Schulen. Anschaulich wird geschildert, wie sehr Schüler unter dem ständigen Mobbing leiden und was das mit ihnen macht bis hin zum Selbstmord. Das hat mich stark erschüttert und wütend gemacht. Ein klein wenig konnte ich die Qualen nachvollziehen, da ich früher auch gemobbt wurde, allerdings war da das Internet noch nicht vorhanden und dementsprechend hatte ich zumindest außerhalb der Schule meine Ruhe. Um wieviel schlimmer das inzwischen geworden ist, kann ich nur erahnen.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.


    Fazit: Mitreißender Thriller um das Thema Mobbing *****


    ASIN/ISBN: 3442756650

    Ein Highlight - spannend und humorvoll


    Im dritten Band der Reihe um den deutschen Kommissar Leander Lost in Portugal geht es diesmal um Morde, die auf einen Serienkiller hinweisen. Doch Leander Lost und seine portugiesischen Kollegen durchschauen beizeiten die Hintergründe der Taten und kommen so einem Drogenboss und dessen mörderischen Schergen auf die Spur.


    Meine Meinung:

    Den ersten Teil der Reihe fand ich außergewöhnlich gut, Teil 2 war leider nicht so mein Fall und ich habe lange überlegt, ob ich es den dritten Krimi wirklich lesen möchte.

    Glücklicherweise habe ich es getan, das Buch ist mein bisheriges Highlight in diesem Jahr. Megaspannend, sehr humorvoll und voller Gefühl. Ich konnte lachen, weinen und das Buch ab der Mitte nicht mehr aus den Händen legen, so mitreißend fand ich es.

    Der Fall stand im Vordergrund, es wurde diesmal viel ermittelt, das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Personen, die dem Leser schon ans Herz gewachsen sind, kamen in Lebensgefahr, was die Spannung bis ins Unermessliche erhöht hat, und immer wenn man dachte, jetzt ist alles gut, kam die nächste unerwartete Wendung um die Ecke.

    Natürlich kommen auch Leanders Eigenheiten nicht zu kurz, die immer für Erheiterung und skurrile Momente sorgen.

    Ich finde vor allem das harmonische Miteinander von Graciana, Carlos und Leander als eingeschworenes Team großartig.

    Für Abwechslung sorgten auch die beiden – überzogen dargestellten - Kollegen Manz und Mohrmann aus Deutschland, kurz M & M genannt, die Amtshilfe in Portugal leisteten.


    Fazit: Megaspannender Krimi mit viel Humor und einem sehr sympathischen Ermittlerteam.

    Das Schicksal der Zwangsarbeiterin


    In einer Kiesgrube in der Nähe von München werden menschliche Knochen von einer Spaziergängerin entdeckt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um zwei Personen, die vor ca. 70 Jahren erschossen worden sind. Bei der Leichenschau wird festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um einen deutschen Mann und eine Frau aus dem Baltikum handelt. In der Nähe des Fundorts befand sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Munitionsfabrik, in der verschleppte Zwangsarbeiter arbeiten mussten. War die Frau dort beschäftigt?

    Gina Angelucci, die gerade aus dem Erziehungsurlaub zurückgekehrt ist, und für die Altfälle zuständig ist, möchte herausfinden wer die Toten sind und was ihnen zugestoßen ist. Gegen den Widerstand des Oberstaatsanwaltes beginnt sie zu ermitteln.


    Ich habe bisher alle Bücher der Reihe um Kommissar Dühnfort und den ersten Band um seine Frau Gina Angelucci gelesen und bin ein großer Fan beider Reihen.

    Auch dieser Fall war wieder sehr interessant, der Schreibstil wie immer flüssig und angenehm zu lesen. Zwischendurch hatte die Handlung mal einen Hänger, aber das Ende war spannend und für mich sehr emotional.

    Die Handlung ist in zwei Zeitebenen unterteilt - die Gegenwart in der Gina herauszufinden versucht, was damals geschah und aus der Sicht der jungen Kairi, die 1944 als Zwangsarbeiterin in der Heeresmunitionsfabrik in Altbruck arbeiten musste. Besonders der historische Teil hat mir sehr gut gefallen.


    Fazit: Wieder ein sehr gelungener Kriminalroman mit einem sehr interessanten Thema.

    Weniger ist oft mehr **


    Kommissar Fabian Risk bekommt es diesmal mit einem unberechenbaren Mörder zu tun, denn dieser würfelt seine Opfer aus und da es keine Verbindung zwischen den Morden zu geben scheint, wird es sehr schwer den Täter zu fassen. Zudem droht seine Familie auseinander zu brechen, er findet zu seinen Kindern keinen rechten Zugang und er weiß auch nicht, wo seine Frau gerade steht.


    Ich habe gerade noch einmal nachgeschaut und ja, ich habe tatsächlich alle drei vorherigen Teile mit 5 Sterne benotet, weil ich sie richtig klasse fand. Diesmal kann ich das leider absolut nicht.

    Das Buch hat mindestens 6 Handlungsstränge und da ich das Buch zeittechnisch auch nicht durchgehend lesen konnte (mitunter habe ich mal zwei Tage aussetzen müssen), tat ich mir sehr schwer, der Handlung zu folgen.


    Die Kriminalinspektorin Irene Lilja ermittelt im Rahmen eines Mordes im rechten Milieu, dort wird sie mehrfach von den Rechten angegriffen, sie bringt sich laufend wieder in Gefahr, aber sie kommt immer wieder mit einem „blauen Auge“ davon, das war für mich nicht nachvollziehbar.


    Daneben geht es um einen Mörder mit Würfeln, Fabian verdächtigt seinen Vorgesetzten des Mordes, außerdem ist er einem Mörder auf der Spur, der pornosüchtig ist, ein Kinderschänder treibt sein Unwesen, Kim Sleizner sucht nach einer untergetauchten Kollegin, die er zur Strecke bringen will.

    Trotz des eingängigen Schreibstils, blieb die Spannung teilweise auf der Strecke, und die Handlung blieb verworren, weil viel zu viel passierte und ich manchmal gar nicht mehr wusste, wie was miteinander zusammen hängt.


    Der Autor hätte locker mehrere Bücher aus diesem Buch machen können und dafür nicht so viele offene Enden hinterlassen müssen, das wäre sicher besser gewesen und würde seine Leserschaft nicht so sehr vergrätzen.


    Ich weiß ja nicht wie es den anderen geht, aber bis zum nächsten Fortsetzungsroman, ich nehme jetzt mal an, der erscheint erst nächstes Jahr – merke ich mir die vielen losen Enden nicht und es wird dann schwer für mich in das nächste Buch rein zu finden.


    Fazit: Zu viele Handlungsstränge und am Schluss zu viele offene Enden.

    Atmosphärischer Kriminalroman im Stockholm des 18. Jahrhunderts


    In Stockholm im Jahre 1793 wird eine grausam entstellter Leichnam gefunden, dem die Arme, Beine und noch einiges mehr entfernt wurden.

    Der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge und der traumatisierte Kriegsveteran Jean Michael Cardell haben sich zusammen gefunden, um den widerwärtigen Mord gemeinsam aufzuklären.


    Ich habe das Hörbuch gehört, Philipp Scheppmann spricht mit einer angenehmen Stimme, der ich aufmerksam folgen konnte.

    Das Cover finde ich sehr ansprechend, die Jahreszahl ist schön groß gedruckt und man sieht darin einen Teil vom damaligen Stockholm und das Blut passt auch sehr gut zum Thema.


    Der Kriminalroman wurde als neu und andersartig angepriesen und ja, das ist er tatsächlich. Mich hat überrascht, dass die Geschichte um den Toten im Endeffekt aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, wobei die Handlung um Anna Spina nicht direkt etwas mit dem Toten zu tun hat, aber mich sehr gefesselt hat.

    Die Hauptprotagonisten waren mir allesamt sympathisch und ich konnte mich gut in deren Situation hinein versetzen. Die Örtlichkeiten und harten Lebensumstände zu dieser Zeit wurden anschaulich beschrieben.


    Die Auflösung war indes nicht sonderlich spektakulär und es wurde mir etwas zu viel hervorgehoben, dass die Menschen damals scheinbar nur am Trinken waren. Trotzdem hat mir das Buch durch die angenehme "Schreibweise" (wie gesagt, ich habe das Hörbuch gehört) sehr gut gefallen.


    Insgesamt hat mich der spannende Kriminalroman hervorragend unterhalten und ja, die Darstellungen sind für Zartbesaitete nicht wirklich geeignet, aber es passt für mich durchaus in die damalige Zeit.