Beiträge von Rita

    Milla, hab ganz herzlichen Dank für deine wunderbare Rezension.


    Ja, es stimmt, ich werde mit dem Traum-Trio pausieren. Zum einen ist mir das Tempo zu schnell. Jedes Jahr ein Buch herauswerfen - das könnte auf Dauer der Qualität schaden - oder dem Familienleben, und das will ich nicht.


    Dann liegt es am Genre an sich, dem "Regional"-Krimi. Die Verkaufszahlen sind super, meine Leser begeistert - allerdings erreiche ich nur das Publikum in Baden-Baden. Hier ist der Markt gesättigt, eine Steigerung der Verkaufszahlen ist kaum möglich. Mein Verlag ist der Meinung, dass sich ein Baden-Baden-Krimi eben nur lokal verkaufen lässt. Ich sehe das anders, und Eure Rezensionen geben mir Recht. Deshalb möchte ich aus der Regionalschiene raus. Deshalb bin ich euch auch sehr dankbar, dass ihr das "Grandhotel" hier im Eulenforum besprecht, denn schon dieses Buch wäre es wert, einen größeren Leserkreis zu finden.


    Vielleicht gelingt es mir mit einem Roman, der nicht in die Kategorie Regionalkrimi gestopft werden kann? Mir spukte schon seit längerem eine romantische Geschichte durch den Kopf, in dem zwar auch ein Todesfall eine Rolle spielt, in dem es aber auch viel Gefühl und ein dunkles Familiengeheimnis geben wird. Schauplatz ist - da bin ich hartnäckig - natürlich wieder das schöne Baden-Baden. An diesem Roman arbeite ich zurzeit mit großer Begeisterung und sehr entspannt, und ich hoffe, ich kann, wenn es soweit ist, einen größeren Verlag dafür gewinnen.


    Natürlich schlage ich die Tür hinter meinem Traum-Trio nicht zu, dazu sind mir die Figuren viel zu sehr ans Herz gewachsen, und mein Konzept erscheint mir weiterhin sehr schlüssig und verlockend. Ursprünglich war die Reihe ja auf sieben Folgen angelegt (auch happy endings können manchmal nur von vorübergehender Dauer sein). Wer weiß - wenn meine Leser protestieren oder ich Entwicklungsmöglichkeiten sehe, dann werden Lea Weidenbach, Maximilian Gottlieb und Frau Campenhausen vielleicht weitermachen. Der Schauplatz für den nächsten Band steht ja schon fest: das Spielcasino.


    Also mal sehen, was das Leben mit mir noch vorhat.

    Tom, sorry, da muss ich aber ganz heftig widersprechen. Wie er es mit wenigen dürren Worten schafft, kraftvolle Bilder im Kopf entstehen zu lassen, Mann! Das ist ganz, ganz große Kunst.

    Das freut mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat. Dankeschön, Herr Palomar, für die nette und vor allem so schnelle Rezension. Der Direktor des Hotels bekommt das "erste" Buch offiziell erst am Freitag überreicht.

    Hallo Pia,


    danke für deine nette Reaktion.


    Das hört sich so an, als würde es eine sehr gelungene Veranstaltung.


    Wir (Krimi-)Autoren haben uns grundsätzlich auf einen Tarif von 250 Euro verständigt. Jetzt, beim dritten Buch, setze ich das auch durch, ohne rot zu werden. Immerhin liefere ich eine gute Arbeit ab, die mich einen Tag Vorbereitung kostet, und die Leute bekommen eine gute Show. Als Anfängerin habe ich 150 Euro genommen, immer plus Spesen und Steuer, und niemand hat mit der Wimper gezuckt. Kommt aber drauf an, wo du liest. In der Galerie der Freundin (?) oder in privaten Lesezirkeln würde ich weniger nehmen als in einer großen Buchhandelskette, die an deinen Büchern immerhin mehr verdient als du. Wenn die Galeristin eine Freundin ist, dann schätzt doch mal, wieviele Zuhörer wohl kommen werden, mal drei oder fünf Euro Eintritt - das könnte fürs erste dein Lohn sein.


    Merke: Die Leute gehen davon aus, "was nix kostet ist auch nix wert".

    Hallo Pia,


    ich rate dir ab, 30- 40 Minuten am Stück zu lesen. Ich lese nie länger als 15 Minuten, dann unterbreche ich, stelle entweder eine andere Person des Buches vor oder - was super gut ankommt - berichte aus meinem Schreiballtag. Dann wieder 10-15 Minuten lesen etc. Drei Blöcke reichen.


    Was vorlesen? Ich lese meistens meine Lieblingsstellen vor, allerdings nur aus dem ersten Drittel des Buches, und stelle zwischen den einzelnen Passagen kurze Zusammenhänge her. Die Leute sollen neugierig darauf gemacht weden, wie die Geschichte weitergeht. 1. Ziel: Sie sollen dein Buch kaufen. 2. Ziel: Sie sollen einen Superabend haben.


    Am besten, du übst vorher zuhause lautes Vorlesen mit der Stoppuhr. Wenn du die ausgewählten Textpassagen selbst hörst, merkst du auch, was man vorlesen kann und was besser nicht. Manchmal streiche ich deshalb ganze Passagen weg, die sich einfach nicht zum Vortragen eignen, sondern eher im Stillen genossen werden sollten. Dann überlege ich mir, was ich den Leuten an welcher Stelle frei erzählen möchte und schreibe mir Stichpunkte auf buchgroße Karteikarten. Diese lege ich mir dann an die Stellen, an denen ich sie brauchen werde. (Manchmal schreibe ich auch drauf: "Einen Schluck Wasser trinken!")


    Der Einstieg ist wichtig. Vielleicht kannst du einen Bezug zu der Galerie herstellen. Am besten, du bringst die Zuhörer gleich zu Beginn zum Lachen. Bei meiner allerersten Lesung habe ich den Leuten gesagt, dass ich hypernervös bin und habe ihnen berichtet, welche schrecklichen Missgeschicke ich mir im Vorfeld ausgemalt habe. Sie waren begeistert, weil das sehr authentisch war. Leider haben sie dann aus Rücksichnahme nicht gewagt, über meine Späße zu lachen, da wird man dann leicht nervös.


    Ich nehme einen Wecker mit, den ich vor mir aufbaue, damit ich unauffällig sehen kann, wann meine Zeit um ist. Wenn die Leute anfangen, ihre Beine übereinander und untereinander zu schlagen, ist es spätestens Zeit, Schluss zu machen: Kopf heben und: "Vielen Dank fürs Zuhören, Sie waren ein tolles Publikum. Das hat richtig Spaß gemacht mit Ihnen."

    Bücher verkaufen: In der Regel ist die örtliche Buchhandlung bereit, einen Büchertisch zu organisieren. Ich würde die Bücher nicht selbst verkaufen. Das ist unfein. Wenn es gar nicht anders geht, dann bitte eine Freundin, diesen Part für dich zu übernehmen. Du wirst hoffentlich genug zu tun haben, die gekauften Bücher zu signieren. Überleg dir auch dafür etwas Originelles.


    Versuche, laut zu reden. Lass dir ein Mikrophon bereitstellen.


    Und überlege dir vielleicht im Vorfeld, ob du auch im Stehen (Stehpult) lesen kannst. Bei Frauen kommt die Stimme dann besser rüber, und man wird von jedem gesehen, auch in der letzten Reihe.


    Also, das ist eine sehr spannende persönliche Erfahrung. Lampenfieber ist nicht nötig, du wirst ja nur über dich reden, mit dem Thema kannst du dich also aus, und mit dem Text bist du auch vertraut. Wer gekommen ist, will dir auch gern zuhören. Lesungen sind ein toller Spaß und eigentlich unsere Belohnung für all die einsamen Monate des Schreibens.


    Vergiss bitte nicht, Honorar zu verlangen. Die Galeristin kann dafür Eintritt verlangen.


    Viel Glück!

    Hallo,


    allmählich klären sich bei mir hinderliche Terminfragen und ich wollte mal ganz vorsichtig anklopfen. Würdet ihr noch ein Stück zusammenrücken und mich auch aufnehmen? Ich stelle mir das Treffen toll vor, und inzwischen bin ich auf einige von euch sehr neugierig.


    Ich komme aus Baden-Baden mit dem Auto, kann gern jemanden aus dem Badischen mitnehmen und brauche eine Übernachtung. Geli, ich schicke dir gleich eine PN.


    Ach ja: Ich freu mich!

    Seestern, du freust dich vollkommen zurecht! Glückwunsch! Ich habe mir die Geschichte gleich durchgelesen und fand sie prima. Dafür hättest du von mir auch drei Punkte bekommen, wenn ich mir die Zeit genommen hätte.

    Ich sortiere danach, wie mir das Buch/der Autor gefallen hat, dann aber auch zusammenhängend. Für Außenstehende bestimmt ein Durcheinander, ich allerdings finde jedes Buch blind. In meinen Mann habe ich mich übrigens verliebt, als er auf eine Lücke zeigte und bemerkte, dass dort die Säulen der Erde fehlten (die ich damals verliehen und nicht zurückbekomme hatte) und er mir das Buch beim zweiten Rendezvous schenkte. Meine persönlichen und privaten Lieblingsbücher stehen in meinem Zimmer in Augen- und Griffhöhe. Nach 20 Umzügen ist Karl May inzwischen ganz nach oben unter die Decke gewandert, die "Säulen der Erde" sind unverändert in der Mitte, doch ich weiß, dass von Ken Follet so schnell kein neues Buch dazukommen wird. Gleich drunter stehen Judith Lennox und Barbara Wood etc, schräg rechts darunter meine Begleiterinnen der Feminismus-Zeit, die von Umzug zu Umzug schrumpfen... Unten die leichten Bücher mit Humor usw. Die Bücher (Dürrenmatt, Grass, genauso wie der "Schwarm"), über die ich gern mit Gästen und Freunden reden möchte, stehen im Kaminzimmer, Bücher über das Schreiben im Arbeitszimmer unterm Dach. Neuerdings denke ich bei Neuzugängen allerdings scharf nach, ob sie es wert sein werden, ein anderes Buch im Regal zu ersetzen, denn ich will später den Erben nicht zur Last fallen mit dem ganzen Altpapier ;-)

    Geli, ich habe mich in positive Sommerlaune versetzt und es durchgelesen. Leider ändert sich meine Meinung nicht. Ich finde das auch schade, denn ich hatte mir viel erwartet. Ich habe ja in einem Wohlfühlbuch keine riesigen Konflikte vermutet, aber etwas mehr hätte ich die Heldin schon auf die Probe gestellt.



    Nun, vielleicht habe ich auch die Messlatte zu hoch gelegt. Ich stimme also versöhnlich zu: Wer leichte, lockere Ablenkung liebt, der wird sich in diesem Buch ganz bestimmt wohlfühlen. Und im Sylturlaub ist es sowieso ein Muss.

    Man sage nicht, dass der Inselzauber mir nicht herzlich willkommen war. Dank Gelis Rezi habe ich mir das Buch regelrecht erkämpft, weil es hieß, es sei vergriffen. Der dritte Buchladen hatte eine Filiale, und über die habe ich das letzte Exemplar ergattert. (Inzwischen ist es wieder lieferbar)
    Es stimmt: Der Umschlag ist sensationell; er weckt die Sinne und öffnet die Bereitschaft, sich auf das Buch einzulassen.
    Auch der Anfang verhieß ein nettes, leichtes Lesevergnügen.
    Aber nun stecke ich in der Häfte fest. Der Stil - nun ja, da würde ich Ida recht geben, ich hätte mir auch gewünscht, die Autorin hätte noch einmal drübergebürstet. Die Landschaftsbeschreibungen allerdings sind wundervoll. Man bekommt wirklich Lust auf die Insel.
    Aber die Geschichte plätschert und plätschert... Es fehlt der Konflikt, der mich bei der Stange hält. Lissy agiert nicht aus sich oder einer Notlage heraus, sondern sie lässt sich passiv mittreiben. Mit wem soll ich mitleiden oder mitfiebern? Ich kann nur abwarten, was ihr als nächstes angetragen wird. Ich muss gestehen, ich bin etwas enttäuscht und kurz vorm Aufgeben.

    Richtig, Caren, Baden-Baden.


    Wir wollen im Herbst nach Fehmarn, da kommt dein Buch wie gerufen. Bin gespannt, wie du die Klippe mit dem Fährnamen umschifft hast.


    "Mord im Grandhotel" erscheint Anfang September. Ich schwitze gerade über der Druckfahne, um möglichst alle Tippfehler und stilistischen Unebenheiten auszumerzen. Morgen ist Abgabe. Schrecklich, man hat immer das ungute Gefühl, doch noch richtig ärgerliche Sachen übersehen zu haben. Aber das kennst du jetzt ja auch :-]

    Hallo Caren,


    herzlichen Glückwunsch! Das hört sich grundsätzlich nach einem großartigen Sieg über das Leben, sprich über Unglück, Krankheit und Hoffnungslosigkeit an.
    Als ehemalige Oldenburgerin, die sich gerade mit dem Gedanken trägt, wenigstens zeitweise zurück in die Heimat zu ziehen, ist dein Buch natürlich ein Muss. Außerdem kann ich es nicht abwarten zu lesen, wie meine wohlwollende Rezensentin das Thema Krimi selbst anpackt. ;-)Kurzkrimis finde ich verdammt schwer.

    Also, ich bin gespannt! Viel Erfolg!


    Herzliche Grüße, Rita

    Ich habe ein paar Jahre im rauchfreien Amerika gelebt und war erschrocken, als ich danach wieder bundesdeutsche Gaststätten betrat. In den ersten Wochen bin ich an der Tür umgekehrt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, in dem Zigarettengestank etwas zu essen. Naja, irgendwann trieb mich die Bequemlichkeit dann doch hinein... Was ich sagen wollte: Wenn wir uns ein paar Wochen an die gute Luft gewöhnt haben, wird niemand mehr den Rauchschwaden hinterhertrauern.


    Mein "Lieblingsitaliener" ist selbst starker Raucher, und er hat diesen Tag herbeigesehnt. WIR sind ja freiwillig im Lokal und können jederzeit gehen. Aber er stand Tag und Nacht im Mief und konnte seine Gäste nicht mal bitten, Rücksicht zu nehmen, weil er Angst hatte, sie würde nicht wiederkommen.


    Als Raucher merkt man gar nicht, wie schrecklich man stinkt. Vielleicht sind sie deshalb oft ungewollt "rücksichtslos", weil sie das Problem nicht erkennen. Deshalb geht das mit der freiwilligen Rücksichtnahme nicht, vor allem nicht im Lokal, wo ja auch noch Alkohol dazukommt und enthemmt.


    Zur Umfrage: Ja, ich bin strikt für das Rauchverbot!


    Edit: Boah! In der Zwischenzeit hat Tom gepostet :yikes und ich klinge wie eine Gouvernante. Kann es etwa sein, dass du noch bekennender Raucher bist? ;-) Da fällt mir noch ein Aspekt ein: Als Autorin muss ich gestehen, dass ich ein großes berufliches Problem mit dem Rauchverbot habe, denn meine Helden haben in den nötigen Dialogpausen und Übergängen gern zur Zigarette gegriffen. Das dürfen sie jetzt nur noch im Wald und daheim. Ziemlich doof.