Catalin Dorian Florescu ist zur Zeit Stipendiat und so genannter Stadtschreiber von Baden-Baden, ein humorvoller und sehr sympathischer Geschichtenerzähler. Normalerweise nicht mein Genre, habe ich mich von diesem bezaubernden Buch nach Rumänien entführen lassen.
Kurzbeschreibung:
Als Halbwüchsiger ist Teodor durch die rumänischen Dörfer gereist und hat sich von den abergläubischen Bauern Geschichten erzählen lassen. Nun kehrt er als erfolgreicher Mann aus dem Westen in seine Heimat zurück, um herauszufinden, ob er dort glücklicher geworden wäre. Und auch, um seine Jugendliebe wiederzufinden. Am Ende aller Straßen trifft er auf den blinden Masseur und dessen philosophische Freunde. Teodor ist fasziniert von dem Ort, wo Patienten ebenso wie Bäuerinnen und sogar der Bürgermeister Werke der Weltliteratur auf Band sprechen. Doch nicht alle sind so gastfreundlich wie die schöne Elena, bei der er sich eingemietet hat. Schon bald gerät er in ein Netz aus Hinterlist, Korruption und Gewalt. Florescu lässt eine Welt entstehen, die ebenso unbarmherzig wie poetisch, ebenso schön wie verzweifelt ist.
Catalin hat mir erzählt, dass es diesen Masseur, der in seiner Jugend erblindete und der besessen war von der Welt der Bücher, tatsächlich gegeben hat. Er hat ihn in seiner Bibliothek der 30 000 Bände besucht und musste ihm versprechen, ihn nicht als Opfer zu zeichnen. Das ist ihm vortrefflich gelungen!