Überraschung! Ich komme auch! Freitag bis Sonntag, per Bahn, Zimmer ist bereits gebucht. Jetzt habe ich nicht alles nachgelesen und hoffe, dass alles wie immer ist und es Freitag zum Spanier geht und ich dort auch unterkomme? Ich sitz auch unterm Tisch, wenn nötig.
Beiträge von Rita
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Ich bin durch eine liebe Eule auf das Buch aufmerksam geworden und habe es regelrecht verschlungen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich mich nach langer Zeit aufraffe, dem geliebten und arg vernachlässigten Eulennest einen Besuch abzustatten.
Der Vergleich mit "Glücksbüro" und "Rosie Project" ist keineswegs abwegig, aber das Buch ist noch viel mehr. Hier spricht eine schrullige junge Frau eine ganz eigene Sprache. Zuerst tippte ich auf Autismus, dann war aber ziemlich schnell klar, dass Eleonor schreckliches erlebt hat und diese große Seelenlast meisterhaft und unglaublich tapfer schultert. Nachvollziehbar, empathisch, liebenswert.
An diesem Buch passt einfach alles: Stil, Sprache, Inhalt, Logik.
Große Leseempfehlung. Ich gebe 9 von 10 Eulenpunkten.
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Puh, das war mein traditionelles Weihnachtsbuch, auf das ich mich gefreut habe. Zu früh gefreut. Denn ich habe leider nur die Hälfte verstanden, glaube ich.
Das liegt vielleicht daran, dass ich mich weder in französischer Literatur noch in französischer Politik in allen Einzelheiten auskenne.
Vielleicht sollte ich deshalb lieber den Mund halten, weil ich mich sonst blamiere. Aber ich muss dennoch hier meine Verwunderung äußern, dass das Buch so hochgejubelt wurde.
Der Held - Harimau schrieb es bereits - ist einer der unsympathischsten, langweiligsten Gesellen, die ich je kennengelernt habe. Er kreist um sein hohles Selbst, in dem nur Platz ist für den dekadenten Schriftsteller Huymans - von dem ich - das gebe ich gerne zu - bisher nichts gehört oder gelesen hatte (und das sicher auch nicht nachholen werde).
Abstoßend finde ich auch das Verhältnis des Helden zu Frauen, sehr jungen Frauen - die er eigentlich nur als Wechsel-Gegenstand wahrnimmt, in den er sich ab und zu lustlos ergießt. Und auch da gebe ich Harimau recht: Völlig unnötig, diese Szenen!
Und was hätte spannend werden können, die Idee, dass die Moslembruderschaft die Herrschaft über Frankreich übernimmt, wird leider eher am Rande gestreift. Da hatte ich mir wirklich mehr versprochen. Selbst die Hinwendung von Francois zum Islamismus wird nicht überzeugend dargestellt, der Islam in seinen Grundzügen wird übersprungen und zum Schluss auf einen Teilaspekt heruntergebrochen: Die Unterwerfung der Frauen, die auch noch als die ultima ratio dargestellt wird.
Da fehlt mir jedes Verständnis.
Leicht lesbar? Für hochgeistige Feuilletonisten vielleicht.
"Man kann diesen Roman kaum aus der Hand legen" schreibt die FAZ auf dem Klappentext. Da bin ich anderer Meinung: Man sollte ihn lieber gar nicht erst in die Hand nehmen.
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Letztes fb- Posting 5. November.
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... weil Weihnachten vor der Tür steht, habe ich in meine Schatzkiste gegriffen und einen Kurzkrimi im Adventskalender meines Blogs versteckt. Schaut doch mal rein. Eine kleine Rarität, die man nicht bei Amazon oder im Buchhandel bekommt.
=> KLICK
(Die Verlosungen sind jetzt leider schon rum, aber eine Überraschung wird es noch geben...)
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Lieber Sapperlot!
Toll! Da haben wir gerade beide dasselbe entdeckt: Die neu entdeckte Liebe der Verlage zu den Klassikern. Ich schwelge seit rund einem Jahr in den Neuübersetzungen, habe mir eine eigene Klassikerliste angelegt, die ich nun konsequent abarbeite. Und immer dürstet es mich nach mehr. Insofern herzlichen Dank für deine Rezension. Henry James hätte ich sonst womöglich übersehen.
Ich finde es wunderbar, dass es jetzt diese schönen Übersetzungen in die heutige Sprache gibt. [SIZE=7]Würde ich mir übrigens auch für manche deutsche Klassiker wünschen [/SIZE]
Empfehlenswert sind auch folgende "Neu"-Erscheinungen:
An erster Stelle sei die Hanser-Reihe genannt, die sich für mich persönlich haptisch besser anfühlt als die kleinen Manesse-Bändchen:
Leo Tolstoi - Anna Karenina - Übersetzung Rosemarie Tietze
Gustave Flaubert - Madame Bovary - Übersetzung Elisabeth Edl
Herman Melville - Moby Dick - Übersetzung Matthias Jendis
Auch schön bei Diogenes:
Evelyn Waugh - Verfall und Untergang - Übersetzung Andrea Ott
Hm... wahrscheinlich passt mein Senf jetzt gar nicht hierher, aber ich musste das schnell loswerden.
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Oh und jetzt heul ich - weil ich den Rest nicht mitkriegen werde. Viel Spaß in euren geheimen Gruppen!
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Viel Spaß euch allen!!!! Nächstes Jahr komme ich bestimmt auch wieder.
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... oder das hier:
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Ich hätte auch Marlen Haushofers "Die Wand" vorgeschlagen. Oder eben dieses hier:
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Liebe Wolke,
HIER sind wir doch alle am richtigen Geburtstagstisch! Darum, auch wenn ich mich wiederhole:
Ich wünsch dir fürs neue Lebensjahr viele aufregend schöne Momente mit Leselust und Eulengeflatter!
Es ist einfach unglaublich toll, was du mit deinem Forum für Leser und Autoren tust! Danke.
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So alt schon. Dann bring ich dir zum nächsten Treffen eine Schnabeltasse mit. Bier geht ja in dem Alter nicht mehr, oder? Trotzdem alles Gute und beweg dich ab sofort bitte immer schön vorsichtig.
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Sorry, wenn ich da mal ernüchternd reingrätsche.
Ich habe mal für einen Diakonieladen ausgeholfen. Meine Güte, natürlich bedankt man sich, wenn man Umzugskisten-weise alte Buchclub-Ausgaben oder Fachbücher mit Markierungen angeliefert bekommt. Aber meint ihr wirklich, die Diakonie hat Katakomben voller freier Regale? Ich habe diese Bücher, die niemand wegwerfen wollte, dann halt jeden Tag selber mit blutendem Herzen weggeschmissen. Ist einfach so. Auch die Diakonie will die Bücher ja verkaufen, selbst wenn es nur für 50 Cent das Stück ist. Und was meint ihr, was Leute von heute gerne zum Lesen kaufen? Aktuelle Bestseller. Fertig.
Tut mir, leid, wenn ich euch da Illusionen raube.
Altenheime ersticken genauso an alten Büchern, die niemand entsorgen mag...
Ich habe bei meinem Umzug vor zwei Jahren nicht mal mein vollständiges, 20-bändiges Kindlers-Literaturlexikon in Leineneinband mit Goldschnitt losgebracht, nicht mal der Deutschlehrer von gegenüber oder der Antiquar wollten das. (Zum Glück kam eine halbe Stunde vor der Altpapiersammlung ein Büchernarr an unserem Haus vorbei und hat sich die auf der Straße stehenden Kartons geschnappt. Aber das war ein reiner Glücksfall.)
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Ich würde gern für etwas mehr Verständnis für dieses großartige Buch werben. Der Schreibstil von John Updike hat mich hingerissen, schier umgehauen. So bildhaft ohne kitschig zu sein, so voller treffender Beschreibungen, dass ich atemlos in seiner trostlosen Geschichte versank. Lange ist mir das nicht mehr passiert, dass ich in einen Text, nicht unbedingt den Inhalt, so versunken bin, dass ich die Außenwelt kaum mehr wahrnahm. Danke dafür.
Zum Inhalt eine Anmerkung: Das Buch erschien 1960, es spielt also in den 50er Jahren, und damals war die Gesellschaft eben so. Vor allem in Amerika. Die Männer hielten sich für den Nabel (oder etwas tiefer) der Welt, Frauen mussten gehorchen, sie hatten kaum eine Ausbildung, wurden geächtet, wenn sie unverheiratet schwanger wurden, Verhütung war längst nicht so ein Thema wie im heutigen Zeitalter von Aids. Wenn sie verheiratet waren, waren sie der Willkür ihrer Männer ausgeliefert. Sie durften nicht mal ohne deren Einverständnis arbeiten gehen oder ein eigenes Bankkonto besitzen. Entsprechend mächtig fühlten sich die Männer und führten sich auch so auf. Rabbit ist also keine Ausnahme, kein Hirngespinst.
Aus diesem Sumpf haben sich die Frauen übrigens erst viel später mit der Emanzipationswelle bzw. Frauenbewegung befreit und den Männern einigermaßen Manieren beigebracht.
Kurzer Sprung in die Historie: In Deutschland trat 1958 das Gleichberechtigungsgesetz in Kraft, ein Jahr später wurde der Gehorsamsparagraf für nichtig erklärt. Aber erst 1976 wurde die Gleichberechtigung bei finanziellen Angelegenheiten in der Ehe jenseits der Schlüsselgewalt eingeführt. Hat jetzt nicht direkt mit dem Inhalt des Buches zu tun, aber ich denke, man sollte das vielleicht berücksichtigen, wenn man dieses Buch liest.
Die Rollenspiele werden sonst nicht so nachvollziehbar.
Was natürlich nicht entschuldigt, dass Harry "Rabbit" Angstrom ein schrecklicher Unsympath ist! Ich glaube, in meinem fortgeschrittenen Alter habe ich das Buch sicher mit anderen Augen gelesen als eine Zwanzigjährige. Für mich war es eine Offenbarung und stilistisch eine ganz, ganz große Wonne.
Ich zitiere nur mal einen Satz (Die Ehefrau kommt nach der Entbindung nach Hause): "In den ersten Tagen nach ihrer Ankunft füllt die Anwesenheit des Babys die ganze Wohnung, wie ein kleines Gefäß mit Weihrauch eine Kapelle füllt."
Mir gefallen solche Bilder.
Dennoch: die weiteren vier Rabbit-Folgen schenke ich mir lieber; das halte ich (inhaltlich) dann doch nicht aus.
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Dieses unvergessliche Buch hat jetzt einen anderen, bescheuerten Titel: "Verfall und Untergang".
Davon abgesehen war dies bis jetzt das Lesehighlight des Jahres. Schwarzer britischer Humor, bissige Gesellschaftssatire, ein kleiner abstruser Tacken Richtung "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg.." - und so zeitlos. Ich habe immer wieder nachgesehen, WANN der Autor das Buch geschrieben hat. 1928. Wow! Hat sich offenbar wenig geändert in der englischen Upperclass Absolvent einer englischen Privatschule müsste man sein...
Absolute Leseempfehlung für alle, die schwarzen Humor lieben.
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Sabine, alles Gute zum Geburtstag! Weiterhin viel, viel Spaß beim Lesen.
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Ich wollte ja keine Krimis mehr lesen.
Zum Glück ist dieses Buch keiner.
Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Auch ich war fasziniert und erschüttert davon, was dieses Buch aufgedeckt hat.
Schirachs Sprache erinnert mich sehr an Mankells Floskeln, in diesem Fall hat es allerdings gepasst.
Dünnes Buch, großer Inhalt. Sollte man gelesen haben. !0 Punkte und ein Ehrenplatz in meinem ausgedünnten Bücherregal, in das nur noch Bücher mit Gehalt kommen.
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Ich finde es besser, so etwas zu schreiben, als dieses "danke, kommt auf meine Wunschliste". Was ja auch nett gemeint ist, aber nicht wirklich eine Aussage zum Buch macht.
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Zitat
Original von Rosenstolz
Hat jemand die Verfilmung gesehen?Ja, ich! Gestern. Wunder-, wunderbar! Ich kenne das Buch nicht und weiß daher nicht, wie nah am Buch die Verfilmung war, aber ich war verzaubert. Von den Darstellern vor allem (besonders von einem - selbst mein Mann war von ihm hingerissen).
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stimme zu