Beiträge von Kalypso

    Zitat

    Original von Darcy
    Ich hätte gerne noch erfahren, was aus Giulia geworden ist.


    Da sie den Jungen bei Sanchia abgesetzt hat, gehe ich davon aus, dass sie die Krankheit nicht mehr lange überlebt hat.



    Zitat

    Original von Darcy
    Ob ich eine Fortsetzung lesen würde, weiß ich nicht. Ich bin kein Fan von sowas. So gerne ich viel Zeit mit den Personen verbringe, ich schließe nach einem Buch meist damit ab. Das ganze dann immer weiter zu verfolgen, liegt mir nicht so.


    Nicht?
    Was ist mit Dunnett? :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von taciturus
    Vor kurzem habe ich beim zappen in eine Sendung reingeschaltet, in der genau eine solche Behandlung gezeigt wurde. Darüber lesen geht schon sehr gut, optisch ist es noch einmal eine besondere Hürde.


    @ taciturus + Darcy:
    Habt Ihr denn nicht den "Gladiator" gesehen? Seine Wunde wurde doch auch mit Maden behandelt.
    Eklig isses zwar, aber wenn es hilft :grin


    Noch viel ekliger fand ich allerdings die Szene mit den Blutegeln :yikes, aber ich glaube die kommt erst im Kapitel mit den Borgia.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Darcy
    Die Geschichte um Sanchia trägt sich alleine, da braucht es eigentlich nicht auch noch Savonarola und den Borgia-Papst.


    Für mich waren diese Szenen auch eher überflüssig, da ich neben Röhrig auch noch "Die Kinder des Papstes" gelesen habe und mir somit nichts Neues vermittelt wurde, aber das gilt ja nicht für jeden Leser.
    Dennoch hat der geschilderte Inzest der Borgias auch eine tiefere Bedeutung für die Geschichte um Sanchia.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von taciturus
    Ganz zufrieden bin ich mit der Schilderung von den Zuständen in Florenz unter Savanorla nicht. Die Bedrückung der Stadt und die Unterdrückung der Bevölkerung kommt nicht wirklich gut rüber. Die Ansätze sind zwar erkennbar, aber das "Terrorregime" Savanorolas wird dadurch nicht vermittelt. (Buchtipp: "Wir sind das Salz von Florenz" von Tilman Röhrig)


    Da ich Röhrigs "Salz von Florenz" ebenfalls vor Jahren gelesen habe, ist mir Savonarola noch sehr gut in Erinnerung und insofern bin ich Charlotte Thomas dankbar dafür, dass sie das Thema nur angeschnitten hat :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Pelican
    Ich könnte mir noch vorstellen, daß es in etwa 4 Seiten gibt, die Dir nicht so ganz zugesagt haben... :grin Weißt Du, welche ich meine?


    Hallo Pelican,


    ich vermute zumindest zu wissen, welche Seiten du meinst (den Sexkram?) :grin


    Ich fand es aber nicht erwähnenswert, da bei einer so dicken Schwarte die paar Szenen zu vernachlässigen sind, zumal die Beschreibungen nicht übertrieben wurden und somit nicht wirklich gestört haben.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Meine Meinung:
    Venedig, 1475: Während des Karnevals versucht eine junge, hochschwangere Frau verzweifelt und letztlich vergeblich ihren Mördern zu entkommen. Bevor sie stirbt, bringt sie in den Gassen der Serenissima und vor den Augen des um Hilfe herbei geeilten Glasmachers Piero ihr Kind zur Welt, und so beginnt das Leben von Sanchia.
    Das Mädchen wächst auf bei den Zieheltern Piero und Bianca und entwickelt sich zum Ebenbild der leiblichen Mutter, mit hellen, fast weißblonden Haaren, ein Farbton für den so manche modebewusste Venezianerin töten würde. Die Feinde ihrer Mutter werden auf Sanchias Existenz aufmerksam, sie kann ihren Häschern nur knapp entkommen und wird zu ihrer eigenen Sicherheit in ein Kloster gebracht, aber dort lauern neue Gefahren. Zunächst jedoch wird durch Anregung der lebensklugen Äbtissin Albiera Sanchias Interesse an der Heilkunst geweckt. Spätestens hier mag man sich denken "Nicht schon wieder ein historischer Roman mit einer bildhübschen und zudem heilkundigen Protagonistin, die sich gegen die ach so böse Männerwelt behaupten muss." Keine Sorge, dieser Roman ist erfreulicherweise anders, denn Sanchia entwickelt sich zwar zu einer sehr guten, mit schneller Auffassungsgabe gesegneten Hebamme und Heilerin, aber sie bewegt sich immer nur im für Frauen begrenzten Rahmen der damaligen Zeit. Sanchias Schönheit ist für sie eine nutzlose, aber manches Mal gefährliche Nebensächlichkeit. Wissbegierig wie sie ist, steckt sie ihre Nase am liebsten in Bücher. So wird in diesem Roman auch einiges in Frage gestellt, was ich überhaupt nicht erwartet hatte und deshalb umso erfreuter zur Kenntnis genommen habe.
    Auch die Tatsache, dass Sanchia sich ausgerechnet in den Sohn jener Patrizierfamilie verliebt, die schon ihrer Mutter und später auch ihr nachstellte, gibt dem ohnehin schon spannenden Roman zusätzlichen Reiz, ohne dabei in eine platte Liebesgeschichte abzudriften.
    Das Rätsel über Sanchias Herkunft wird erst ganz am Ende gelöst und für meinen Geschmack hat die Autorin dabei ein wenig zu dick aufgetragen, was die bis dahin wirklich gut gestrickte Geschichte aber nicht abwerten soll.


    Charlotte Thomas legt mit diesem 1.028 Seiten starken Roman ein Debüt vor, das einen wahren Lesesog auslöst. Der Verlag bezeichnet das Buch als einen prächtigen historischen Bilderbogen voller Abenteuer, Intrigen und Leidenschaft - ausgebreitet vor der einzigartigen Kulisse Venedigs und besser kann man es gar nicht zusammenfassen. Zudem besticht die Autorin durch faszinierende Eloquenz in Kombination mit dem Wissen aus offensichtlich akribischer Recherche, denn auf eindrucksvolle Art sind alle notwendigen Information über das Leben der damaligen Zeit geschickt in das Geschehen eingeflochten, wobei selbst die profansten Tätigkeiten interessant wirken; von den detaillierten Beschreibungen über z.B. das Stechen des grauen Stars, den oft aussichtslosen Kampf gegen die Pest, die Glas-/ Spiegelherstellung etc. einmal ganz abgesehen. Des Weiteren gibt es eine Reihe interessanter Nebenfiguren, die alle eine eigene Geschichte haben. Es ist ein rasanter, spannender und nicht zuletzt sehr informativer Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte.


    Viele Grüße
    Kaypso

    Zitat

    Original von Darcy
    Trotz allem hat mir das Buch gefallen, eben wegen Sophia, die einfach anders ist. Man bekommt keine flauschige "alles wird gut"-Geschichte, sondern drastische unschöne Dinge.
    Mit Sicherheit wird mir die Figur der Sophia im Gedächtnis bleiben. Empfehlen würde ich es nur bedingt, da sich gewiss nicht jeder dafür begeistern kann und, wie ich schon sagte, der Schreibstil etwas trocken ist.


    Ich freue mich jedenfalls auf das Buch :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

    Kurzbeschreibung
    England, 1184. Fulke FitzWarin wird als Schildknappe an den Hof von König Henry gesandt. Doch eine Schachpartie, die Prinz John gegen Fulke verliert, wird zum Auslöser einer lebenslangen Rivalität: Der junge Knappe muss den Königshof verlassen. In Theobald Walter findet Fulke zum Glück einen gerechteren Herrn. Doch er gerät in seelische Bedrängnis, als er erfährt, dass die zauberhafte Maud le Vavasour Theobald heiraten wird. Als dieser stirbt, erhält Fulkes Liebe eine zweite Chance, nur - was kann er der schönen Maud bieten, nachdem der inzwischen zum König gekrönte John ihn für vogelfrei erklärt hat?


    Die großartige Verschmelzung einer opulenten Rittersaga mit der Legende von Robin Hood!



    Meine Meinung
    England, 1184: Die FitzWarins träumen davon, ihre während des Krieges verlorenen und bisher nicht wiedererlangten Ländereien zurückzubekommen. Zu diesem Zweck gibt Lord FitzWarin seinen ältesten Sohn Fulke als Knappen in den Dienst des jungen Prinzen Johann. Der Lord hofft, dass König Heinrich seine Loyalität anerkennt und ihn bei der Fehde um Whittington unterstützt. Leider kommt alles anders als geplant, denn der unbeherrschte Prinz Johann verliert bei einem Schachspiel gegen Fulke, wirft ihm Falschspiel vor und zertrümmert das Schachbrett auf dessen Kopf. Fulke hatte nicht falsch, sondern nur besser gespielt, dennoch muss er nach diesem Streit den königlichen Haushalt verlassen, und er und seine Familie haben in dem Prinzen einen Feind fürs Leben. Johann schwört, Fulke zu vernichten, sobald er den Thron von England bestiegen hat...
    Elizabeth Chadwick hat erneut einen spannenden und sehr lebendigen Roman geschrieben, bei der -neben dem Kampf zweier ungleicher Männer- Ungerechtigkeit und Willkür des Königs gegenüber seinen Adligen im Vordergrund stehen, die letztlich zur erzwungenen Unterzeichnung der Magna Carta führen. Mag auch die durchweg negative Darstellung Johanns historisch nicht ganz korrekt sein, so ist es doch eine gute Geschichte.
    .

    Zitat

    Original von Grisel
    Klar, obwohl man zwangsweise immer einen Favoriten hat. Ich liebe sie beide nicht, mein Herz gehört einer Lymondnebenfigur. Aber gern habe ich sie beide, Nicco mehr.


    Wir reden dann irgendwann noch mal in 2015 oder so, denn durcheinander will ich die Reihen nicht lesen.

    Zitat

    Original von Grisel
    Genau die meine ich ja. Nicholas reagiert heftig, weil Diniz etwas erkannt hat, was er nicht eingestehen will. So lese ich das.


    Es ist wieder eine Stelle, die alles mögliche bedeuten kann.
    Ich halte es da mit le Grant und finde Nicco auf interessante Weise unberechenbar.
    Den Kopf zerbreche ich mir erst wieder beim nächsten Buch.



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich bin ein zutiefst unromantisches Wesen, aber die Szenen mit seiner "Einen", wer immer die Dame auch sein mag, gehören für mich zu meinen Lieblingsstellen in dieser Serie.


    Wer immer die Dame auch sein mag, ich lasse mich überraschen :grin



    Zitat

    Original von Grisel
    Übrigens, weil ich jetzt beim Blättern wieder drüber gestolpert bin, nett fand ich auch, wie Tobie den Kampf des genuesischen Entsatzschiffes verfolgt und dabei erinnert werden muß, daß das ja der Feind ist.


    Ja, das war gut :lache


    Alles in allem war »Spiel der Skorpione« bisher mein liebster Teil, aber ich freue mich natürlich, wenn das noch steigerungsfähig sein sollte.

    Und noch was:
    Bei einem Gespräch mit Diniz meint Nicco: »Meine größte Angst - meine größte Angst ist, zu erkennen, dass ich ihn (Simon) töten muss.« und das sagte mir in diesem Moment, dass Simon doch Niccos Vater sein muss und Nicco das auch sicher weiß, ansonsten hätte er wohl nicht solche Angst.

    Zitat

    Original von Grisel
    Interessant ist hier Zorzis Verhalten. Will er etwa, daß Diniz Nicco tötet? Und der scheint zu merken, daß er mehr erreicht hat, als er vielleicht wollte.


    Während ich in diesem Abschnitt noch nicht Zorzis Verhalten verstanden hatte, hat sich das ja am Ende geklärt. Ich finde den Ausgang für Zorzi nur gerecht.



    Zitat

    Original von Grisel
    Naja, solange es nur Katelina gegenüber ist. Und ausgerechnet dann, als ausgerechnet er Nicholas verteidigen will! Schöne Ironie.


    Ja, feine Ironie. Aber ich bleibe dabei, dass ich Niccos Verschwiegenheit sehr gut nachvollziehen kann.

    Zitat

    Original von Grisel
    Er ist anders als sie und kann sich nicht so einfach mit der simplen Kameradschaft allein begnügen, wie sie teilweise. Aber das heißt nicht, daß sie ihm ganz fremd ist. Er würde diese Menschen nicht so an sich ziehen, wenn ihm ihre Gesellschaft nicht etwas bedeuten würde. Selbst wenn er selber nicht weiß, was und warum. Denn sonst wäre er vielleicht doch allein geblieben, statt erst Tobie und dann Astorre aufzusuchen in Italien.


    Natürlich mag er sie alle und braucht sie auch. Das habe ich nie bezweifelt.