Beiträge von Kalypso

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    Original von beowulf
    Worauf ich hinaus will, ist dass ich ziwischen dem Unternehmensberater der an seine Provision denkt wenn er die Entlassung von 6.ooo Mitarbeitern einleitet und Taifun Pascha nur einen Unterschied in der Zeit und deren Umstände sehe...


    Du stellst also einen Unternehmensberater auf die gleiche Stufe wie einen Massenmörder? Demzufolge besteht für dich kein Unterschied zwischen, sagen wir mal, obwohl der Vergleich ebenfalls hinkt, den Attentätern vom 11.09. und einem Berater? Reizend.
    Skrupellosigkeit hat viele Gesichter und ganz sicher besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Mord und der Erstellung eines Kündigungsschreibens.
    Und sooo sehr haben sich die Zeiten nun auch wieder nicht geändert, getötet wird immer noch reichlich, es gibt also bestimmt treffendere Vergleiche.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Ja, aber erst nach Prange. Von dem ich gerade durch eine aus der Narkose aufwachende Katze abgehalten werde.


    :wow Hoffentlich nichts Schlimmes beim Vierbeiner?


    Ansonsten sollte »Riemenschneider« dir eigentlich gefallen, dennoch bin ich natürlich auf deine Meinung gespannt.


    Viele Grüße und gute Besserung für die Miez!
    Kalypso

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    Original von €nigma
    Kauft Ihr Euch diese ganzen neuen Bücher als Hardcover


    Ja.
    Ich mag keine gebrauchten oder geliehenen Bücher und sowieso lese ich einen guten Roman auch gern mehrmals, sodass sich die Anschaffung eines HCs lohnt.
    Klar sind auch manchmal Nieten dabei, aber man gönnt sich ja sonst nichts. :grin


    Pelican : Wirst du »Riemenschneider« in diesem Leben noch lesen? :grin



    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von beowulf
    Nun meine Damen nähern wir uns dem titelbild und seiner klaren Aussage. Mal sehen, was die, die über den Pfaffenkönig intensiv diskutiert haben hierzu sagen.


    In »Der letzte Harem« gab es -zumindest für mich- keine aufdringliche oder unpassende Szene.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Vivian
    Ich weiss auch nicht was besser ist. Entweder im Harem leben oder fast mittelos in Freiheit. Hört sich beides nicht berauschend an. Da bekomme ich sogar eine Gänsehaut. :yikes


    Das wirklich Schlimme daran ist, dass die Frauen nie die Wahl hatten oder gar nach ihrer Meinung gefragt wurden.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von milla
    Hab ich auch so verstanden :knuddel1


    Ah, dann ist okay.
    Ich wollte nur sicher stellen, dass niemand auf die Idee kommt, ich würde Sklaverei oder das aufgezwungene Leben der Frauen im Harem gutheißen, denn das ist ganz bestimmt nicht der Fall.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Milla, es war, wie ich schrieb, mein eigener zeitweiliger Gedanke, der mich verstört hat.



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    Original von milla
    Wie auch immer man es dreht, es ist das kranke System der Sklaverei (in welcher Erscheinungsform auch immer), dass diese Probleme und das Leid überhaupt erst hervorruft.


    Richtig!


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Herr Palomar
    Sehr interessant! :wow
    Ab auf die Wunschliste und danke für die Rezension, Kalypso! :anbet


    Gern geschehen :-)
    Und ja, es ist höchst interessant.


    @ Darcy: Ob es dir nun letztlich gefällt, steht aber auf einem anderen Blatt.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von SiCollier
    Diese ganze Welt und Kultur (wobei ich mich derzeit mit diesem Wort schwer tue) wird mir immer suspekter und unverständlicher. Ich habe schon über manche sehr fremde Kultur gelesen, aber noch nie war der „innere Abstand“ so groß wie jetzt. (Was allerdings, um Mißverständnisse zu vermeiden, dem Buch keinen Abbruch tut. Wenn ich am Ende weiß, diese „Kultur oder Epoche“ ist nichts für mich, habe ich ja auch was gelernt! :-) )


    Mir ging es ebenso: Selten hat mich ein Buch so auf Abstand gehalten, mir Unwohlsein beschert und mich dennoch gebannt.
    Obschon ich mit der Dame herzlich wenig am Hut habe, erschien bei den Beschreibungen des Harems vor meinem geistigen Auge des öfteren eine die Hände über den Kopf schlagende Alice Schwarzer. Was mich aber letztlich wirklich verstört hat, war mein zeitweiliger Gedanke (nachdem der Harem aufgelöst wird und die Frauen in die »Freiheit« entlassen werden), dass es den Damen im Harem doch im Grunde gut ging. Will sagen, dass sie versorgt und sorglos waren, sofern sie nicht gerade einer Favoritin in die Quere kamen. Auch wenn es mir nicht gefällt, die Frauen wurden für dieses Leben erzogen, kannten nichts anderes und waren vermutlich in der realen Welt völlig lebensuntauglich. Für manche dieser exotischen Geschöpfe muss die Begegnung mit der Welt doch ein regelrechter Schock gewesen sein. Doch, Freiheit ist etwas Feines, aber man muss auch darauf vorbereitet sein, diese Frauen waren es nicht und das wiederum birgt für mich eine Grausamkeit, die auch dadurch nicht zu mildern ist, dass es erst besonders schlimm werden muss, bevor sich etwas ändert oder gar besser werden kann. Hier waren einmal mehr gedankenlose oder einfach nur gleichgültige Menschen am Werk und das macht mich immer ein wenig ärgerlich.


    Was Freiheit bergen kann, wird hier später sehr anschaulich an Fatima und Elisas weiterem Leben geschildert; und ich habe immer noch daran zu knabbern, weil es für mich die alten »Was wäre gewesen, wenn; oder: Warum wurde ausgerechnet dieser Weg gewählt« -Fragen wieder aufwirft, womit ich dann beim Kismet wäre, wovon ich aber lieber erst gar nicht anfange, weil das bei mir ein Fass ohne Boden ist.


    Was ich mit dem ganzen Schmonz eigentlich sagen wollte: In diesem Buch stecken so viele grundsätzliche Fragen und das macht die Sache so ungemutlich und gut.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Kurzbeschreibung:
    Wochenlang schon war Tilman Riemenschneider nach ihr auf der Suche gewesen: seiner Eva. Es war ein bedeutender Auftrag für die Stadt: die Skulpturen des ersten Menschenpaars vor dem Eingang der Marienkapelle. Doch nun geht der Bildschnitzer zu weit: eine Bäuerin, die ihm Modell steht - nackt! Im Würzburg des Jahres 1492 ein Skandal. Dabei ahnt noch niemand, welch viel gewaltigeres Beben die Stadt in den nächsten Jahren erwartet. Dass Reformation und Bauernkriege die bestehende Ordnung in ihren Grundfesten erschüttern werden. Auch Meister Riemenschneider, der einmal als einer der größten Künstler der deutschen Renaissance in die Geschichte eingehen wird, ist dem Sturm der Ereignisse schutzlos ausgeliefert. Er muss um sein Leben kämpfen, das so aussichtsreich begann - und in dem seine Eva eine schicksalhafte Rolle spielt.



    Meine Meinung:
    Würzburg, 1492: Der begnadete Bildhauer und -schnitzer Tilman Riemenschneider erhält von der Stadt den bedeutenden Auftrag, Skulpturen des ersten Menschenpaars für die Marienkapelle zu fertigen. Ein Modell für Adam ist durch den Meister schnell aufgetrieben, aber die Suche nach einem Vorbild für Eva gestaltet sich schwieriger, denn es muss eine junge, ansehnliche Frau gefunden werden, die sich dem Bildschnitzer unbekleidet präsentiert, eine Dirne darf es jedoch keinesfalls sein.
    Schließlich findet Til doch die passende Frau, er entdeckt sie an einem Bach, sie wirft ihm einen Blick zu und dieser Blick ist der Anfang, der Anfang einer lebenslangen Verbindung. Nicht, dass er sie je heiratet, nein, das geht nicht, denn er ist ein »Herr« und sie nur eine Magd, dennoch braucht er ihre Nähe.
    Während sich über die Jahre in Riemenschneiders Werkstatt die Aufträge häufen, Til stetig an Ansehen gewinnt, er sogar zeitweise als Bürgermeister fungiert, arbeitet Magdalena in seinem Haushalt, hilft bei der Erziehung der Kinder aus seinen Ehen und ist immer für ihn da, bleibt seine Eva.
    Unterdessen brodelt es überall im Land, Luthers Predigten wiegeln zusätzlich auf, die Bauern erheben sich und letztlich gerät auch Riemenschneider durch Verrat in die Hände der Rächer, deren Folter kaum jemand überlebt.


    Tilman Röhrig hat mit »Riemenschneider« ein ganz besonderes, sehr komplexes Buch geschrieben, das die Aufmerksamkeit des Lesers fordert.
    Zunächst ist es ein Roman über den großen Künstler, dessen Werke durch die detaillierten Beschreibungen des Autors vor den Augen des Lesers entstehen und lebendig werden. Es ist ein Roman über eine Liebe, die nur am Rande gelebt wird und dennoch stets präsent ist, und nicht zuletzt ist es ein Roman über die Reformation und die Bauernkriege.
    In beeindruckend sprachlicher Vielfalt springt Röhrig scheinbar willkürlich von einem Handlungsstrang zum nächsten, wobei neben Riemenschneider, der fiktiven Magdalena, einem nur als widerlich zu bezeichnenden Spielmann u.a. der anfangs durch Zweifel zerrissene Martin Luther, ein narzisstischer Götz von Berlichingen und Joß Fritz (der Bundschuhführer) bedeutende Rollen spielen, bis sich der Kreis kurz schließt und mehr als zwanzigtausend beutehungrige Bauern nach Würzburg kommen...


    »Riemenschneider« ist ein faszinierender, lebensechter Roman, der für mich viele Glanzlichter bereit hielt und den ich so schnell nicht vergessen werde.


    Viele Grüße
    Kalypso
    .

    Obschon ich der Zielgruppe schon eine kleine Weile entwachsen bin, hat mir dir das Buch sehr gut gefallen, da die Atmosphäre schlicht bezaubernd ist und die Figuren liebevoll dargestellt werden, wobei besonders Bellas Schusseligkeit drollig ist.
    Der Schwärmerei für Edward kann ich mich zwar nicht anschließen, kann aber durchaus nachvollziehen, welche Emotionen diese Geschichte bei der Jugend auslöst. Ein schöner Roman für junge und junggebliebene Menschen (der hoffentlich bei meiner Nichte ebenso gut ankommt :gruebel.)


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von SiCollier
    Na, wenn ich das so bedenke, und Eure Kommentare lese, mache ich mich mal auf ein gaaaanz schlimmes Drama gefaßt. :yikes (Wenn es dann keines wird, um so besser. :-) )


    SiCollier, lass es mich mal so sagen: Im Laufe der letzten Jahre habe ich Unmengen historischer Romane gelesen und Krieg, Schlachten und Gemetzel gehören nun mal zur Weltgeschichte und lassen mich beim Lesen meist kalt, selbst wenn das Blut eimerweise aus den Büchern fließt. Dennoch kommt bei meinen Rezensionen für solche Bücher immer eine Warnung, da ich weiß, dass viele Leser solche Dinge nicht gern lesen.
    Bei »Der letzte Harem« wird es (für mein Empfinden) recht grausam, aber wie gesagt, es ist nicht realitätsfern.


    Das »Bernsteinzimmer« ist der einzige Roman von Prange, den ich bisher nicht gelesen habe, werde es aber sicher nachholen.


    Ob viel Werbung immer und unbedingt für die Qualität eines Buches spricht, wage ich zu bezweifeln ;-)


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Primavera
    Bisher hatte ich die Bücher immer schon vorher gekauft, weil ich es nicht abwarten konnte und dann mitgenommen zum Signieren.
    Aber ich hab "Die Principessa" gelesen und dieser Roman hat mir nicht so wirklich gefallen und "Der letzte Harem" ist ja nicht gerade günstig, deshalb warte ich jetzt mal die Lesung ab. Der Klappentext klingt schon gut.


    Mit »Die Principessa« ist der neue Roman nicht zu vergleichen, dennoch kannst du ja in Ruhe abwarten, bis weitere Stimmen zum Buch kommen, und dich dann entscheiden. :-)


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von bonomania
    Dies war auch mein erster Prange, habe den Roman in 2 Tagen verschlungen!


    Dann kann ich dir besonders »Miss Emily Paxton« vom Autor empfehlen, denn das ist auch klasse.



    Schönen Urlaub!


    Viele Grüße
    Kalypso