Das hier habe ich vor ein paar Jahren gelesen und kam gut damit klar., obwohl ich auch nur ein
'Normalsterblicher' bin
Viele Grüße
Kalypso
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Das hier habe ich vor ein paar Jahren gelesen und kam gut damit klar., obwohl ich auch nur ein
'Normalsterblicher' bin
Viele Grüße
Kalypso
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Ich habe »Von Ratlosen und Löwenherzen« bereits letzten Samstag gelesen, musste aber mein Unverständnis über dieses 'Werk' erst ein wenig verrauchen lassen.
Dass dieses Buch (zumindest mir) nichts Neues vermitteln konnte, dafür kann die Autorin nichts, aber dass sie aus einem Sachbuch eine Farce macht, dafür kann sie schon etwas. Rebecca Gablé weiß selbst, dass es sich um kein seriöses Geschichtsbuch handelt und somit bleibt für mich die Frage, was dieses Buch eigentlich will oder soll.
Auf mich wirkte »Von Ratlosen und Löwenherzen« wie seichteste Unterhaltung, voll gepackt mit den Vorlieben und Vorurteilen der Autorin. Sachlich ist an diesem Buch nichts und lustig ist es auch nicht, denn die betonte Lockerheit ist vor allem eines: Nervtötend.
Falls man kein entsprechendes Lexikon zu Hause hat, kann man sich bei Interesse die Reihenfolge der englischen Könige mit ein paar Klicks im Internet zusammen suchen und mit ein paar weiteren Klicks erhält man auch weitaus mehr und vor allem nützlichere Informationen zu den jeweiligen Persönlichkeiten, mit dem kleinen Unterschied, dass das dann für 'umsonst' ist.
Wie auch immer, das Geld für »Von Ratlosen und Löwenherzen« kann man sich getrost sparen und stattdessen lieber zu der »Der ferne Spiegel« von Barbara Tuchmann greifen. Dieses Buch umfasst zwar nur einen kleinen Zeitabschnitt, aber ist dafür sehr ausführlich.
So sehr ich die historischen Romane von Rebecca Gablé auch mag, mit »Von Ratlosen und Löwenherzen« hat sie sich m.M. jedenfalls keinen Gefallen getan.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von €nigma
Habt Ihr dieses Buch inzwischen gelesen?
Ich habe das Buch in meinen Tudor-Wochen gelesen und es hat mir gut gefallen. Meine ausführlichere Meinung kommt, aber ich muss mich erst noch von den Eindrücken von Charlies Roman frei machen.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ich hatte kurz überlegt, Tilman Röhrig oder Titus Müller als Vergleich zu nennen.
Von Titus Müller hatte ich erst ein Buch in der Hand und das habe ich ziemlich schnell abgebrochen, da es überhaupt nicht mein Fall war. Tilman Röhrigs Schreibe hingegen gefällt mir sehr, besonders beim »Riemenschneider«.
Zu vergleichen mit Katrin Burseg sind m.E. beide Autoren nicht, zumal eh jeder Autor eine eigene Erzählweise hat.
»Das Königsmal« gleicht einer Aneinanderreihung historischer Ereignisse, die zwar wichtig für die Geschichte um Wiebke Kruse sind, die aber auf eine Weise in den Roman eingebracht sind, dass er daran zu ersticken droht. Schade, etwas mehr Schwung und die eigentlich interessante Geschichte hätte mich begeistern können.
Viele Grüße
Kalypso
Charlie, es freut mich zwar, dass meine so sehr geliebten Alvarez-Romane dir gefallen,
dennoch schreibst du -auf deine Weise- ebenfalls wundervolle Bücher.
»Die zwölfte Nacht« ist für mich der beste Beweis, dass du, wie ich auch schon in der »Vineta-Runde« geschrieben hatte, den Griff in die Trickkiste nicht nötig hast. Mach einfach weiter so.
Das einzige Problem, das ich jetzt mit weiteren Büchern von dir haben werde, ist, genau wie bei Viola Alvarez, dass ich eine nicht näher zu bestimmende Angst vor einem Reinfall habe.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Pelican
Ich habe mich ja bisher nicht getraut, zu schreiben, daß dies für mich der beste historische Roman ist, den ich bisher gelesen habe. Zumindest muß ich wirklich einen Momtent überlegen, um andere in die gleiche Reihe zu stellen.
Pelican, hinter meinen, dir bekannten, bisherigen Lieblingen braucht sich »Die zwölfte Nacht« sicherlich nicht zu verstecken, auch, weil es mir streckenweise gleichfalls den Atem genommen hat. Dabei handelt es sich um die Stellen im Buch, die ich, mangels treffender Worte, nicht in meiner Rezension berücksichtigen konnte.
Viel Spaß beim erneuten Lesen!
Kalypso
Hallo Pelican :knuddel1,
dieser Roman ist unglaublich. Spätestens zur Weihnachtszeit werde ich ihn ganz bestimmt wieder lesen.
Die Meinungen der anderen Leser habe ich mir bisher noch nicht angesehen, werde das aber nachholen, sobald ich ein wenig Abstand gewonnen habe.
Viele Grüße
Kalypso
'Lieblingsbücher' erhalten von mir diese Auszeichnung, weil sie -jedes auf seine eigene Art- faszinieren und ich sie im Laufe der Jahre immer wieder aufs Neue genießen kann. Sehr selten jedoch fesselte mich bisher ein Roman so sehr, dass ich ihn innerhalb kurzer Zeit ein zweites Mal gelesen habe. Charlotte Lynes »Die zwölfte Nacht« ist solch ein Roman.
Es mag daran liegen, dass die Geschichte einen historischen Abschnitt behandelt, dessen Ereignisse und Personen mir vertraut sind und der dennoch nie an Reiz verliert, zumal sich hier einige völlig neue Blickwinkel ergeben. Ganz sicher liegt es aber an der Geschichte selbst, die durch die liebevolle Gestaltung der Figuren den Eindruck hinterlässt, dass sie so hätte sein können und somit unvergesslich wird.
Der Roman spielt in England im 16. Jahrhundert; es ist die Zeit des berühmt-berüchtigten und allmächtigen Herrschers Henry VIII.
Anhand der teils fiktiven Lebensgeschichten der Protagonisten Catherine Parr (sechste und letzte Ehefrau Henrys) und der Seymour-Geschwister entführt Charlotte Lyne den Leser in die stürmische Zeit der Reformation.
»In der Tat ist es schwer, einen Mann zu ertragen, der die Macht besitzt, zu tun, was er will. Aber ist es nicht ebenso schwer, dieser Mann zu sein?«
(Thomas Cranmer über Henry VIII., Seite 283)
Die wesentlichen Fakten über die nachstehenden Persönlichkeiten kann man bei Bedarf im Lexikon oder Internet nachschlagen, in Charlotte Lynes Roman knüpfen diese interessanten Menschen aus einem Stück gemeinsam verbrachter, glücklicher Kindertage Bande fürs Leben:
Catherine Parr, schon als kleines Mädchen blitzgescheit und voller Wissensdrang, hat zwei Wünsche: Eines Tages will sie ein Buch schreiben und sie will Tom Seymour heiraten. Zwar kommt zunächst alles anders, aber auch während ihrer drei, in den Kindheitsträumen nicht eingeplanten Ehen, zwei davon trostlos und die dritte lebensgefährlich, wird das Leben der tapferen Cathie durch diese Wünsche bestimmt.
Jane Seymour will nicht lesen und nicht lernen; sie nimmt die Dinge, wie sie sind und widmet sich lieber ihren Handarbeiten. In all ihrer Schlichtheit hat sie jedoch bemerkenswerte Eigenschaften. Zudem will es das Schicksal, dass die sanfte Janie des Königs dringlichsten Wunsch erfüllt.
Edward Seymour ist ein Stockfisch und ein Bücherwurm. Er hat Angst vor den Menschen und vor seinem eigenen Schatten. Wohl fühlt er sich, wenn er Erasmus liest oder mit gelehrten Männern, wie Thomas Cranmer, beim Gespräch sitzt. Und es tut ihm gut, wenn er mit seinem Bruder Tom lachen kann.
Ausgerechnet der besonnene Edward ist besessen von einer Frau, die nichts als Unglück bringt.
Thomas Seymour verkörpert die pure Lebenslust. Ausgestattet mit kirschrotem Haar, verfügt er über all die Energie, die seinen Geschwistern scheinbar fehlt. Er ist ein Ausbund an Kraft, zu laut und ein Großmaul; den König kann er nicht leiden, 'Junker Tudor' nennt er ihn. Tom ist ein Teufelskerl, dem jederzeit der Gang aufs Schafott droht; die Frauen lieben ihn und er lässt nichts aus, dennoch bindet er sich nur einmal in seinem Leben. Thomas Seymour ist zerbrechlich.
Diese vier und weitere, nicht minder faszinierend lebensecht dargestellte, historische Persönlichkeiten begleitet der Leser durch die aufregende Zeit des allgegenwärtigen Henry des Achten und nimmt teil an zahlreichen Emotionen und den sich überschlagenden Ereignissen. Obschon die Mühen der Reformer einer Sisyphusarbeit gleichen und die zahlreichen Hinrichtungen belegen, dass der Zorn des Herrschers den Tod bedeutet, handelt es sich keineswegs um eine düstere Geschichte, ganz im Gegenteil.
Einerseits würde ich »Die zwölfte Nacht« am liebsten nur Lesern empfehlen, die sich bereits mit der Zeit befasst haben, da hier einiges über Henry VIII. lediglich kurz angeschnitten wird und das Bild, bei Unvertrautheit mit den Fakten, möglicherweise unvollständig bleibt. Andererseits stehen hier nicht der König, sondern Catherine Parr sowie die Reformation im Vordergrund und ich zweifle nicht daran, dass Neulinge auf dem Gebiet durch diese beachtliche Geschichte mit dem Tudor-Virus infiziert werden.
So oder so ist »Die zwölfte Nacht« nicht zuletzt durch die zauberhaft klare Sprache und den Verzicht auf Pathetik ein Genuss für Freunde anspruchsvoller historischer Romane.
Nachdem ich nun in den letzten Wochen, zunächst gleich nach Erscheinen »Die zwölfte Nacht«, danach »Bildnis einer jungen Frau« (Vanora Bennett über Hans Holbein sowie Thomas More und seine Schar), anschließend zum wiederholten Male »Heinrich VIII.« (Margaret George) und »Die Königin« (Susan Kay über Elizabeth I.) gelesen habe, nur um danach erneut zu »Die zwölfte Nacht« zu greifen, verlasse ich einstweilen das England der Tudors.
Vielen Dank, Charlotte Lyne, für diesen wunderschönen und nachklingenden Roman!
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Siorac
Siorac, mir ist davon nichts bekannt.
Aber es wäre mir auch herzlich egal, da die Bücher wirklich Spaß gemacht haben.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Grisel
Wobei es hilft, wenn man ein gestörtes Verhältnis zu den späteren Capets hat und sich somit vollkommen objektiv an ihrem Niedergang weiden kann.
Grisel, die französischen Könige liegen mir auch nicht so, dennoch (oder vielleicht deshalb :grin) hat mir das Lesen viel Spaß gemacht.
Und Robert muss man nicht wirklich mögen, dennoch ist er in der Reihe eine äußerst gelungene Figur.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Pelican
Hm, ich dachte eigentlich, daß die Reihe komplett neu aufgelegt wird. Vielleicht kommen die anderen Teile noch!
Pelican:
Wie folgt sind die alten Titel in den neuen Büchern enthalten:
Teil 1: Der Fluch aus den Flammen = Der Fluch aus den Flammen + Der Mord an der Königin
Teil 2: Das Gift der Krone = Das Schicksal der Schwachen + Die Macht des Gesetzes
Teil 3: Lilie und Löwe = Die Wölfin von Frankreich + Lilie und Löwe
Was mit dem von Grisel aufgeführten 7. Teil ist, weiß ich nicht. Für mich ist die Serie abgeschlossen, da mit dem enthaltenen Epilog eigentlich alles gesagt ist.
Viele Grüße
Kalypso
Kurzbeschreibung
Die von ihrem Gemahl König Edward II. von England gedemütigte Isabella hofft verzweifelt auf eine Wende ihres Schicksals. Ohnmächtig muss sie mit ansehen, wie ihr Gatte seinen Kammerherrn und Günstling umwirbt und sie, die Königin, verschmäht. Endlich gelingt es ihr, nach Frankreich zu entkommen und sich mit ihrem Geliebten Roger Mortimer zu verbinden. Mit seiner Hilfe kehrt sie nach England zurück, um dort die Macht an sich zu binden und grausame Rache an ihren Feinden zu üben.
Währenddessen scheint sich in Frankreich der Fluch des letzten Templers zu erfüllen: Wieder stirbt ein König von Frankreich aus der Nachkommenschaft Philipps des Schönen nach kurzer Herrschaft. Noch im Sterbezimmer beginnt der erbitterte Kampf um seine Nachfolge. Das ist die Stunde Roberts von Artois, dem es gelingt, seinen Schwager Philipp von Valois auf den Thron zu bringen. Wird dieser es schaffen, die Macht Frankreichs zu festigen und
sich gegen den Anspruch Englands auf den französischen Thron zur Wehr zu setzen?
Die beiden Länder stehen am Anfang eines Krieges, der hundert Jahre dauern soll. Und die große Pest lauert vor den Toren
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Kurzbeschreibung
Frankreich 1315: Tragödien, Ränke und Liebschaften bestimmen das Leben der königlichen Familie. Nach dem geheimnisumwitterten Tod Philipps des Schönen ist sein unfähiger Sohn Ludwig X., genannt der Zänker, König geworden. Skrupellos hat er seine untreue Gemahlin Margarete von Burgund in ihrem dunklen Verlies ermorden lassen, um die schöne Klementia von Ungarn zu heiraten. Doch auch ihn erwartet ein grausames Schicksal. Denn der Fluch des Templers wirkt fort...
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Kurzbeschreibung
Paris 1314: Umlodert von den Flammen des Scheiterhaufens, verflucht der letzte Großmeister der Templer Jacques de Molay die Schuldigen an seinem Tod den Papst, den König und dessen Großsiegelbewahrer. Nicht lange, und der Fluch beginnt, sich zu erfüllen. Innerhalb von Jahresfrist sind alle drei tot. Doch Frankreich droht ein noch weitaus schlimmeres Schicksal. Denn Königin Isabella II von England schmiedet gemeinsam mit dem Grafen Robert von Artois schon lange ihre Ränke gegen das Haus der Kapetinger ...
Bereits 1955 - 1959 erstmals erschienen, wurde der historische Romanzyklus vom Fischer Verlag unter den Titeln Der Fluch aus den Flammen, Das Gift der Krone und Lilie und Löwe neu aufgelegt.
Diese Reihe schildert den Untergang der Kapetinger, den damit verbundenen Beginn der Herrschaft des Hauses Valois und somit auch die Ereignisse, die mitentscheidend für den Ausbruch des »Hundertjährigen Krieges« zwischen England und Frankreich waren.
Maurice Druon bringt auf spannende und unterhaltsame Weise Fakten mit dichterischer Freiheit in Einklang, sodass dieser etwas andere Geschichtsunterricht ein wahres Lesevergnügen bietet:
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts herrscht Philipp IV., genannt der Schöne, als absoluter Monarch über Frankreich. Er hat drei Söhne, die seine Nachfolge sichern und seine Tochter Isabella ist mit König Eduard II. von England vermählt, dennoch sind die Tage dieser Dynastie gezählt...
Maurice Druon bedient sich bei der Erzählung seiner Geschichte einer Legende, die besagt, dass der -qualvoll in den Flammen des Scheiterhaufens verbrannte- letzte Großmeister der Tempelritter 'Jacques de Molay' die Verantwortlichen an der Vernichtung des Templerordens verfluchte, so auch das Haus der Kapetinger.
Über Flüche und deren Erfüllung kann man geteilter Meinung sein, zumal eine Ursache des Desasters wohl eher bei den untreuen Schwiegertöchtern Philipps und den Folgen dieses Skandals zu finden ist. Die Tatsache, dass aus Königskindern nicht zwangsläufig fähige Herrscher werden, lässt sich auch nicht leugnen und hier ebenfalls schön verfolgen. Die üblichen Hofintrigen und die ewige Gier nach Macht tragen dann nur noch ihr Übriges zu den Geschehnissen bei.
Druons Geschichte über den Verfall eines Königshauses wird hier auf über 1.600 Seiten geschildert und niemals langweilig. Eine tragende Rolle nimmt dabei 'Robert von Artois' ein, der durch eine Behauptung seiner Tante Mahaut sein Land verliert, Himmel und Hölle in Bewegung setzt, es wieder zu erlangen, und überall seine Finger im Spiel hat.
Da mir die englischen Könige ganz besonders am Herzen liegen, war für mich der letzte Teil der Reihe ein spezielles Vergnügen, denn hier rücken die von ihrem Gatten gedemütigte Isabella, ihre Beziehung zu Roger Mortimer sowie der junge Eduard III. in den Mittelpunkt. Dennoch sollte man die Bücher unbedingt in der Reihenfolge lesen, da sie aufeinander aufbauen und der Zusammenhang sonst verloren geht.
Sehr empfehlenswert für alle Liebhaber historischer Romane mit durchweg 'echten' Darstellern.
Die Titel in Reihenfolge:
1: Der Fluch aus den Flammen
2: Das Gift der Krone
3: Lilie und Löwe
Kalypso
Lass dich vom amazon nicht irritieren.
Französisch wäre auch unsinnig, da die Bücher deutsche Titel haben.
Kalypso
Klickst du hier, dort steht unter mehr Info: Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens
http://www.randomhouse.de/book/editionsearchresult.jsp?pat=angelique&x=0&y=0&pub=1000
Viele Grüße
Kalypso
Im März geht die Geschichte weiter
Viele Grüße
Kalypso
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Hier noch meine 2 Cent:
Ein faszinierender und anspruchsvoller Roman über den Untergang des »Atlantis der Ostsee«, verknüpft mit dem Schicksal zweier ungleicher Brüder und deren Familien.
Vineta im 12. Jahrhundert: Eine Stadt voller Gegensätze, genau wie die dort lebenden Zwillingsbrüder Warti und Bole:
Vineta ist stolz, reich, schön, den Nachbarn ein Dorn im Auge und durch Naturgewalten bedroht.
Warti, ein Sonnenkind, könnte der klassische Held sein, denn als der ältere Bruder erbt er ein Vermögen. Obendrein sieht er blendend aus und ihm scheint alles zu gelingen, aber das Rad der Fortuna dreht sich letztlich auch für ihn.
Bole ist auf der ganzen Linie ein Unglücksrabe und verbittert im Laufe der Zeit. Um sich und seine Familie durchzubringen, wird er sogar als Spitzel für den dänischen Hof tätig und damit nur noch mehr zum Außenseiter.
Dann ist da noch Natalia, die als Kind auf grausame Weise ihre Familie verloren hat, von der Heimat verschleppt wurde, über diese Ereignisse ihre Sprache verloren hat und ihr weiteres Dasein als Küchenmagd irgendwo in der Fremde fristen muss. Natalia ist eine Frau, die sich selbst umarmt und die nicht weint; sie ist vollkommen leer.
Als Warti Natalia sieht, verliebt er sich auf den ersten Blick, und da er immer alles bekommt, was er will, heiratet er sie, liebt sie innigst und vergöttert sie, aber Natalia bleibt eine Hülle. Sehr lange muss der Leser auf Natalias "Erwachen" warten. Wer darauf nicht vorbereitet ist, wird -genau wie sie selbst- zunächst vermutlich vom Donner gerührt sein und es entweder verurteilen oder aber verstehen, denn die Autorin bleibt hierbei einfach nur konsequent.
Die Geschichten dieser drei so unterschiedlichen und weiteren, ebenfalls liebevoll ausgearbeiteten Figuren sind eng verknüpft mit dem Schicksal Vinetas.
Charlotte Lyne lässt den Leser durch ihre wortgewaltige, teils sehr deutliche Sprache an den Geschehnissen und den mannigfachen Emotionen der Darsteller teilhaben und beeindruckt zudem durch vielfältigen Tiefsinn, der über die kleinen Schwächen des Debütromans hinwegsehen lässt.
Für Freunde banaler Unterhaltung ist dieser Roman nicht geeignet. Die Autorin fordert den Leser, wenn man sich darauf nicht einlassen will oder kann, wird die Geschichte nicht funktionieren.
Im Juni 2008 erscheint ein weiterer Roman »Die zwölfte Nacht« der Autorin, den ich mit Spannung erwarte, zumal er in der Zeit des großen Heinrich VIII. spielt.
Viele Grüße
Kalypso
ZitatOriginal von Charlie
Einzig, weil einige von Euch sagen, es liesse sprachlich zu wuenschen uebrig, habe ich etwas Angst.
Ist es jemandem auch ganz anders gegangen?
Alles Liebe von Charlie
Ich wollte am Samstag nur mal kurz das Buch anlesen und habe dann an zwei Abenden 378 Seiten verschlungen. Von der Sprache würde ich mich nicht abschrecken lassen, denn sie ist zwar schlicht, aber sehr fesselnd.
Viele Grüße
Kalypso