Beiträge von Kalypso

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    Original von beowulf
    Warum nicht, ein nettes harmloses Buch, mit happy end und eindimensionalen Figuren- sogenannte leichte Sommerlektüre?


    Weil solche Bücher im Grunde Zeitverschwendung sind?
    Man liest sie,... und vergisst sie sogleich wieder. Es bleibt nichts nach.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Viola Alvarez
    Das spricht für den aufmerksamen Leser, das schon in Frage zu stellen.
    Ich überlege mehr so aus dem Gedanken heruas, haben wir immer und alle die Sehnsucht nach dem Happy-end, auch wenn es unwahrscheinlich ist?


    Ich nicht. Mit ein Grund, warum ich deine Bücher so liebe.




    Für mich funktionieren Bücher ohne Realität nicht.
    Es gibt im Leben nicht immer klare Antworten, Lösungen oder glückliche Ausgänge.
    Warum sollte es dann in Romanen anders sein?


    Viele Grüße
    Kalypso

    Da ich das Buch erneut gelesen habe und zudem auf meiner Homepage gerade eine Leseecke einrichte, wobei (natürlich! ;-)) die Bücher von Viola Alvarez an erster Stelle stehen, habe ich meinen Eindruck in etwas andere Worte gefasst, denn ich komme langsam dahinter, was mich an den Büchern teilweise so umhaut:


    Diesmal hat die Autorin sich die Nibelungen vorgenommen und wie schon bei »Das Herz des Königs« erzählt sie eine altbekannte Geschichte vollkommen neu.
    Bryndt, der Sohn von Brynhild und ihrem heimlichen Geliebten Hagen von Tronje, kennt als Einziger die Wahrheit über die verbotene Liebe seiner Eltern, die ein ganzes Volk in den Untergang reißt. Er erzählt uns die ganze Geschichte, lässt uns versinken in seinen Beschreibungen über alles verzehrende Liebe, die zugleich namenloses Leid bedeutet, und versucht hinter all den Erinnerungen eine Wahrheit für sein Leben zu finden.
    Auch in diesem Roman sind die Figuren nicht nur schwarz oder weiß, ganz im Gegenteil lebt und leidet man durch den eingangs erwähnten intensiven und unvergleichlichen Schreibstil der Autorin mit jeder einzelnen von ihnen.
    Obwohl die altbekannten Protagonisten in diesem Roman ganz ungewohnt daher kommen, ändert das alles nichts am Verlauf dieser Tragödie. Es nutzt gar nichts, dass der höchst interessante Hagen, nicht nur als Berater des bequemen Gunther, der eigentliche Held dieser Geschichte, und der schöne, strahlende Siegfried -oberflächlich betrachtet- nur ein Blender ist: Man kennt die Geschichte und muss hilflos zusehen, wie das Schicksal unaufhaltsam seinen Lauf nimmt, die Figuren ahnungslos in ihr Unglück rennen.
    Wieder ist es ein Roman, der lange nachhallt, nicht zuletzt durch Bryndts Erkenntnis, mit der er uns am Ende in unser eigenes Leben entlässt. Völlig betäubt noch von so viel Leid blicken wir auf ein einziges, simples, uns allen bekanntes Wort, das vielleicht -im richtigen Moment ausgesprochen- das ganze Drama hätte verhindern können; und erneut bleibt auch eine gewisse Traurigkeit über die Unfahigkeit der Menschen zurück.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Grisel
    Der 3. Teil der Waringham-Saga, "Das Spiel der Könige" wird im September 2007 erscheinen.


    Darauf freue ich mich sehr.
    Der Titel hingegen ist mir vollkommen egal.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Ich habe das Buch gerade beendet und bevor ich es vergesse, möchte ich nur kurz mitteilen, dass es mir ausgezeichnet gefallen hat. Im Gegensatz zu Momo empfand ich die Figuren wunderbar und sehr nachvollziehbar beschrieben. Chadwick hat ein großes Talent für leise, wirkungsvolle Töne.
    Grisel, dieser Roman wird dir gefallen! :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

    Pelican, die Frage, ob Elisabeth uns nahe gebracht werden sollte oder nicht, stellte sich für mich überhaupt nicht. Für mich ging es im Buch in diesem Punkt nur darum, dass Heinrich diese Frau liebt und welche Auswirkungen das auf sein Leben hatte. Warum er sie liebt, also was genau er an ihr findet, ist für mich nicht ausschlaggebend, da die Liebe sowieso oft nicht zu erklären ist.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von churchill
    Und zu guter Letzt frage ich mich leise, ob die Rezeption dieser Szene etwas vom Geschlecht des Lesers beeinflusst werden könnte. Anders gesagt: Lesen Frauen die Szene anders als Männer?


    Nun, das ließe sich auch im nächsten Leben mit vertauschten Rollen nicht vollständig beantworten ;-)


    Ich kann dir nur sagen, was mich an solchen Szenen generell stört: Sie sind mir zu aufdringlich und viel zu ausführlich, lassen mir keinen Raum und berühren mich dadurch nicht, erwecken leider im Gegenteil nur das dringende Bedürfnis die Augen genervt gen Himmel zu drehen.
    Ich weiß zwar, was der Autor jeweils damit sagen will, aber gerade die Aufdringlichkeit erweckt in mir immer den Eindruck, dass nur noch eine Fußnote fehlt, die dem begriffsstutzigen Leser nochmals erklärt "Achtung, das war jetzt eine wichtige Szene, weil..."
    Es ist bei mir nun mal so, dass manch kurzer, aber eindringlicher Satz mir noch jahrelang in Erinnerung bleibt, weil er irgendwas in mir ausgelöst hat und mich auf Dauer beschäftigt. Ausführliche Szenen hingegen machen alles zunichte, fordern mich in keiner Weise und verpuffen schon beim Lesen.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Grisel
    Beides. Obwohl mich Kalypsos Einwurf nun skeptisch macht. Aber, sie hat so eine Präsenz und ist einfach wunderbar anzuschauen.


    Muss dich nicht skeptisch machen. Vivien Leigh ist Scarlett. :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Aber ich denke für die Zeit in der der Film gedreht wurde, trotzdem eine Leistung.


    Auf jeden Fall!



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    Original von Pelican
    Heute würde man wahrscheinlich einen Vierteiler daraus machen.


    Oder eine Endlosschleife :-(


    Viele Grüße
    Kalypso