Beiträge von Leseratte4

    Hallo Delphin,
    mich würde interessieren, wie Dir die Mentalität der Chinesen und Japaner gefallen hat. Nebenbei wird ja auch von einer Geisha erzählt, die der Soldat kannte. Ich versuche bei solchen Büchern immer, die Mentalität herauszufühlen und muss sagen, daß ich mich davon angezogen fühle.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Hallo drehbuch,


    ich möchte eigentlich gar nicht so lange auf diesem Thema herumreiten aber ein Motiv wäre für mich z.B., daß die Frau eines ägyptischen Staatspräsidenten nicht einfach sagen kann, daß sie Umm Kulthum nicht an erste Stelle setzt. Umm Kulthum ist in Ägypten und der ganzen arabischen Welt Kult. Vor und nach ihr hat es keine zweite Sängerin gegeben, die diesen Status erreicht hat.
    Aber Du hast schon recht. Eigentlich habe ich nur die Aussage einer Biographin. Aber irgendwie fand ich das Buch ein wenig seriöser weil es einfach nicht so emotional geschrieben war.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Hallo,


    ich habe das Buch vor ca. 15 Jahren gelesen und im Nachhinein stören mich zwei Sachen.
    Zum einen wird immer von Mohmedanern gesprochen. Dies mag aber auch ein Übersetzungsfehler sein. Kein Moslem würde dieses Wort in den Mund nehmen.
    Zum anderen habe ich vor einiger Zeit eine Biographie über Umm Kulthum gelesen, da ich ihre Lieder selber sehr gerne höre und dort schrieb die dt. Verfasserin, es würde gar nicht stimmen, daß Jehan Saddat SO ein Fan von ihr war. Im Gegenteil, Jehan Saddat wäre einmal sogar ziemlich eifersüchtig geworden weil Um Kulthum in einer Rede Anwar el Saddat als Vaterfigur beschrieb. Jehan hätte in Wahrheit die libanesiche Sängerin Feruz bevorzugt.
    Man mag diesen Aspekt vielleicht nicht so ernst oder wichtig nehmen aber ich frage mich schon, wenn eine Autobiographie in solchen Punkten nicht stimmt...


    Viele Grüße
    Leseratte

    Hallo voltaire,
    im großen und ganzen muss ich Dir zustimmen. Außer, daß ich das Ende sogar etwas enttäuschend fand.

    Aber vielleicht reagiere ich auch nur etwas empfindlich weil mich das Verhalten der Assistentin stört.

    Wie siehst Du das, voltaire?


    Gruß
    Leseratte

    Hallo,
    ich habe das Buch gerade gelesen und muss sagen, daß es mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen hat. Ich glaube, es gibt in der japanischen Kultur noch viel zu entdecken. Alleine die Rahmenbedingungen der ersten Erzählung:

    - Eine für mich ungewöhnliche Art des Erzählens. Parallel dazu die schöne Art, wichtige Momente zu beschreiben. Man zählt die Gefühlswelt nicht mit den normalen Begriffen auf sondern verfällt lieber in Naturbeschreibungen.


    Viele Grüße
    Leseratte

    [quote]Original von Batcat
    Kurzbeschreibung


    Beim Lesen habe ich zeitweise den Eindruck gewonnen, die Familie hätte denn doch zuviel Kontakt mit dem "Heute" bekommen, z.B. durch den Kontakt mit ihren Nachbarn. Da ich aber leider die Serie nicht gesehen habe, kann ich das nicht wirklich beurteilen.


    Hallo Batcat,
    ich sage das jetzt, ohne das Buch zu kennen, d.h. ich weiß nicht, wieviel Kontakt sie in Wirklichkeit hatten: Aus so einem Film kann man doch viel rausschneiden, oder? :grin
    Um ein möglichst genaues Bild zu bekommen, sollte man das Buch auf jeden Fall lesen. Steht schon auf meiner Wunschliste.


    Gruß
    Leseratte

    Ich möchte ein Buch empfehlen, das den Leser für einige Stunden in eine wunderbare Welt entführen wird, die des Meeres und einiger seiner Bewohner. Und wer könnte so ein Buch besser schreiben als jemand, der eine besondere Verbindung zu diesem Element besitzt?


    Lynne Cox, Jg. 1957, ist vielfach ausgezeichnete Langstreckenschwimmerin. Sie durchschwamm u.a. den Ärmelkanal sowie die Magellanstraße und umrundete das Kap der Guten Hoffnung.


    Schon das Cover ist eine schöne Einstimmung: Blaue Wellen mit einem schmalen Umschlag auf dem ein Wal zu sehen ist.
    Lynne Cox beschreibt einen Morgen in ihrer Jugend. Schon als 17-jährige muss sie täglich im Meer trainieren. Aber an diesem Tag scheint sie nicht alleine in der Bucht zu sein. Es dauert eine Weile bis sie begreift, dass sich ihr ein Grauwalkalb in spielerischer Absicht angeschlossen hat. Die Mutter ist nirgends zu sehen. Lynne Cox ist sich der Tatsache bewusst, dass sie dem Wal so schnell als möglich helfen muss, seine Mutter wiederzufinden.
    Aber sie ist nicht alleine. Rettungsschwimmer und Fischer bleiben über Funk in Kontakt.
    Die mehrstündige Suche auf offener See beginnt. Lynne Cox bleibt während dieser Zeit stets im Wasser, möglichst an der Seite „ihres“ Wales.
    Gerade dieser Abschnitt wird von der Autorin sehr eindrucksvoll beschrieben. Lynne Cox weiß, das sie in jenen Momenten etwas Besonderes erlebt und sie versteht es, diese Gefühle - Erstaunen, Liebe, Ehrfurcht aber auch Angst - in einer warmen Sprache zu vermitteln.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Kurz aus dem Klappentext entnommen:
    Kenzaburo Oe`s Roman "Die Brüder Nedokoro" 1968 erschienen und mit dem Tanizaki-Preis ausgezeichnet, wird in den USA als "das gewaltigste Werk von Japans erstem wahrhaft modernen Schrifsteller" angesehen.


    Zwei Brüder kehren gemeinsam mit der Ehefrau des älteren und den "Anhängern" des jüngeren 1963 in das Dorf ihrer Kindheit zurück um persönliche Probleme zu verarbeiten. Doch dort finden sie nicht die erhoffte Harmonie. Das Tal wird von einer Lebensmittelkette beherrscht, dessen Besitzer von allen nur "Der Kaiser" genannt, Koreaner ist. Auf Grund seiner Erfahrungen bei Demonstrationen 1960 gegen den wachsenden amerikanischen Einfluß in Tokyo, versucht der jüngere Bruder den Dorfbewohnern zu helfen. Helfen soll vor allen Dingen die Geschichte: Bereits der Bruder seines Ur-Großvaters führte 1860 eine Bauernrevolte an. Doch dier Ereignisse verlaufen dramatisch.


    Mich wunderte vor allem als wie untypisch "japanisch" ich das Buch im ersten Drittel empfand. Ich konnte mir gut vorstellen, daß solche Probleme in jedem kleineren oder abgeschiedenen Dorf in Deutschland passieren könnten. Kennt jemand von Euch das Buch "Unter den Dolomiten" von Telmann? Genau daran fühlte ich mich anfangs erinnert.
    Ich vermute, jedes Dorf auf der Welt, das mit der Moderne kämpft, hat ähnliche Probleme. Die Handlungsweise der Menschen hatte natürlich keineswegs etwas mit unserer zu tun. Nicht nur das "hier und jetzt" zählt, sondern auch die Vergangenheit und vor allen Dingen die Ahnen. Auf sie muss man Stolz sein können.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Hallo an alle Leserundler,
    ich freue mich, Euch diesen Anstoß gegeben zu haben. Da ich das Buch noch gut im Gedächtnis habe, werde ich mich gerne an Euren Diskussionen beteildigen.


    Viele Grüße
    Leseratte

    In diesem immerhin 630 Seiten starken Buch erzählt die Verfasserin die Geschichte ihrer Familie in China. Angefangen bei der Ur-Großmutter bis zu ihrer eigenen Auswaderung nach England im Jahr 1978. Dadurch umreißt sie die chinesische Geschichte von der Kaiserzeit über die Anfänge des Kommunismus bis zur vorsichtigen Öffnung gegenüber dem Westen in heutiger Zeit.




    Anfangs stand ich dem Buch eher skeptisch gegenüber. Es erinnerte mich ein wenig an "Nicht ohne meine Tochter". Ich war mir nicht sicher, ob die Familie wirklich all die geschilderten Dinge selbst erlebt hat oder sich die Autorin diese "günstigen Verhältnisse" für ihr Buch selbst zusammenstrickte. Die Urgroßmutter befreite sich aus ihrem Leben als Konkubine, die Eltern hohe Parteifunktionäre - später unter der Kulturrevolution in Ungnade gefallen. Dies alles passt einfach sehr gut (vielleicht zu gut?) zusammen um daraus eine gut leserliche und ich muss zugeben teils auch fesselnde Geschichte Chinas in 80 Jahren zu machen.
    Wie dem auch sei: Ich denke, daß Buch ist interessant für Menschen meiner Generation (Jg. 1975), die nur Schlagworte aus der jüngeren Geschichte Chinas aber nicht die tiefere Bedeutung kennen.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Kurz über den Autor aus dem Klappentext entnommen:


    "Yasushi Inoue, 1907 auf der japanischen Insel Hokkaido geboren, starb 1991 in Tokio. Er ist einer der bedeutendsten japanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit zahlreichen Preisen bedacht, war er zeitweilig auch Präsident des japanischen und Vizepräsident des intern. PEN-Verbandes."



    Der Erzähler oder ich möchte besser sagen, der Hrsg. dieses Buches wird gebeten, ein Gedicht für eine Jagdzeitschrift zu formulieren. Dies gelingt ihm so gut, daß sich der Protagonist eben jenes Gedichtes schriftlich bei ihm meldet. Dieser Jäger möchte dem Erzähler zu verstehen geben, warum er an jenem Tag an welchem der Autor ihn zufällig sah und sein Gedicht auf ihn münzte so einsam wirkte.
    Zu diesem Zwecke schickt er dem Erzähler drei Abschiesbriefe: einen von seiner Nichte, einen von ihrer Mutter, die gleichzeitig seine Geliebte war und einen von seiner Ehefrau...



    Mir gefiel dieses kleine Buch so außerordentlich gut, da man einen kleinen Einblick in das japanische Wesen bekommt. Yasushi Inoue versteht es, dieses Wesen ohne es verwestlichen zu müssen näherzubringen.


    Allen Freunden der asiatischen Literatur sei dieses Buch wärmstens empfohlen.


    Gruß
    Leseratte

    Zitat

    Original von MagnaMater
    Oryx, hast recht mit hardcoders - ich liebe sie. Auch kann auch guten gewissens sagen, ich habe meine gesamte hardcover-bibliothek gelesen (minus ca 40 neuen SUB büchern). Wenn ich sie zum wieder-lesen hernehme bekommt jedes seinen leseschutzeinband und wenn die lederhülle nicht passt, dann wird einer aus dickem zeitungspapier gebastelt.
    Erst in den letzten jahren habe ich begonnen, Taschenbücher zu kaufen und zu lesen, und ich würde ihr verscheiden auch nicht gross betrauern. Sie sind kaum heil über das erste lesen hinauszubekommen.



    Hallo MagnaMater,


    ich finde es immer wieder toll, Leute kennenzulernen, die so vorsichtig mit Büchern umgehen. Ich arbeite in einer Bibliothek und ab und zu kommen solche Bücherfreunde vorbei und wickeln ihre ausgeliehenen Bücher aus Zeitungspapier aus. :knuddel
    Aber dann gibt es natürlich auch solche Rowdies, die mir erklären, sie könnten doch nichts dafür, wenn die Bücher nass geworden sind. Sie konnten ja zu Hause noch nicht ahnen, daß es anfängt zu regnen. :cry
    Man könnte ja das Buch wenigstens unter die Jacke halten.


    Gruß
    Leseratte


    Hallo Janda,


    äähm..., gibt es da nicht noch andere Mittel und Wege, z.B. Buchstützen, auf denen man ein Buch ausbreiten kann - sind doch immer mal wieder in der Werbung. Ich würde eher sagen, die Kundin ist den Weg des geringsten Widerstandes gegangen.


    Gruß
    Leseratte

    Zitat

    Original von Lotta
    Nichts gegen ‚komische Paperbacks’ – Taschenbücher haben viel mehr Stil :-]. Und eine freundliche Sammlung heißgeliebter, zerlesener Lieblingsbücher ist mir persönlich viel lieber als eine Vorzeigebibliothek, deren Bestand teilweise vielleicht noch nicht mal aufgeschlagen wurde.


    Hallo Lotta,


    Deine Antwort fand ich richtig nett, ehrlich und offen. Deine Bibliothek würde ich gerne mal kennenlernen.


    Viele Grüße
    Leseratte

    Nun habe ich auch den Weg zu Euch gefunden. Einige kennen mich vielleicht aus dem Büchertreff. Kurz und bündig: Ich lese am Liebsten Belletristik. Wer genaueres wissen möchte: buchpfade.de
    Dort versuche ich gerade eine Bücherliste der letzten 15 Jahre aufzubauen.


    Also, auf das schönste Hobby im Leben: sich mit Gleichgesinnten über das Buchleben auszutauschen. :winkt


    Viele Grüße
    Leseratte