Beiträge von Buchkomet

    Herausgeber: hansanord; 1. Edition (11. März 2025)

    Taschenbuch: ‎432 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3947145918

    ISBN-13: ‎ 978-3947145911

    ASIN/ISBN: 3947145918


    Kurzbeschreibung


    „Nimm ab oder ich ziehe aus!“ lautet Hennings Ultimatum, als er Mara im Kloster St. Raphael zur Fastenkur absetzt.

    Eigentlich träumte die kurvige Schönheit von einer wundervollen Hochzeit. Sie hatte keinen blassen Schimmer davon, optisch nicht mehr in das Leben des frischexaminierten Anwalts zu passen. Doch Flüssignahrung, Sport und Darmreinigungen sind für Mara zu viel und so tritt sie die Flucht aus dem Schweigekloster an. Mit angeknackstem Selbstbewusstsein macht sie sich auf die Suche nach der Liebe, ihrer Karriere und sich selbst. Braucht sie wirklich einen Mann, um Ihr Glück zu finden?


    Autorin


    Melanie Hauptmanns ist Expertin für Körpervielfalt und mit ihrem Unternehmen Fräulein Kurvig – Deutschlands schönste Kurven, marktführend im Bereich Bodypositivity und Diversitätskommunikation. „Frauen können so viel mehr, als sich in das enge Muster der Schönheitsindustrie drängen zu lassen“, weiß die Inhaberin einer Plus Size Modelagentur. Die Autorin schreibt Geschichten, die oft auf wahren Erlebnissen und Begebenheiten beruhen. Sie begeistert und motiviert seit mehr als einem Jahrzehnt Menschen, die beste Version ihrer selbst zu werden. „Das Schönste an dir… bist du!“ sagt sie nicht nur, sondern vermittelt dies als Coach bei ihren Workshops, als TV Expertin, als Plus Size Model auf dem Catwalk, sowie bei Liveevents als Keynotespeakerin.


    Rezension


    Mein fettes Glück von Melanie Hauptmanns ist kein klassischer Wohlfühlroman – auch wenn man sich beim Lesen streckenweise bestens unterhalten fühlt. Es ist ein Buch über Selbstachtung, körperliche Autonomie und die Kraft, sich von den Erwartungen anderer zu lösen.


    Die Geschichte beginnt mit einem Schlag ins Gesicht: Maras Freund setzt sie in einem Kloster ab – zur Fastenkur. Sein Deal: „Nimm ab oder ich bin weg.“ Was wie ein schlechter Witz klingt, ist der Startschuss für Maras Bruch mit einem Leben, das sie lange zu klein gemacht hat. Sie bricht aus. Aus dem Kloster. Aus der Beziehung. Aus den Erwartungen.


    Was folgt, ist keine heilige Transformation zur neuen, besseren Version von sich selbst. Sondern ein realistischer, oft sehr komischer Weg zurück zu Selbstrespekt, Freundschaft, Job, Lust – und vielleicht auch Liebe, aber diesmal zu anderen Bedingungen.


    Hauptmanns erzählt mit Witz, aber nie seicht. Das Buch ist klar positioniert: gegen Fatshaming, gegen toxische Beziehungen, gegen die Annahme, dass Frauen sich optimieren müssen, um liebenswert zu sein. Statt Moralkeule gibt’s messerscharfe Dialoge, überspitzte (aber treffende) Szenen und viele starke Frauenfiguren, die sich nicht gegenseitig ausspielen, sondern stützen.


    Manche Szenen sind drüber, ja. Aber der Ton stimmt. Die Botschaft sowieso.


    Fazit: Mein fettes Glück ist ein Roman für alle, die genug haben von Diätplots, von Makeover-Narrativen, von „Wenn du dich nur genug anstrengst“-Erzählungen. Und für alle, die wissen: Selbstwert misst sich nicht in Kilos – sondern in der Entscheidung, sich selbst ernst zu nehmen.


    9/10 - Für alle, die auf der Suche nach Witz und ganz viel Frauenpower sind, ist „Mein fettes Glück“ die perfekte Wahl.

    Herausgeber: Ashera Verlag; Erste Auflage (2. April 2025)

    Taschenbuch: ‎200 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3910587216

    ISBN-13: ‎ 978-3910587212


    Kurzbeschreibung

    Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, alles hinter sich zu lassen und in einem Paradies neu anzufangen? Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt so manches Hindernis – und oft werden aus harmlosen Plänen unerwartete Probleme. Ob tollwütige Thai-Masseurinnen, kampfblockflötende Nachbarinnen oder eine vaginale Vergangenheit, die mich einfach nicht loslassen will – es ist ein spannender, lehrreicher und definitiv zum Brüllen komischer Trip, der mich von Mannheim in meine neue Heimat Mallorca führt.


    Autor

    Es war einmal ein Junge, der fürchtete die Nacht. Sobald sich die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch über sein Zimmer legte, erwachten in der Finsternis Wesen. Sie wisperten Geschichten von Orten, die niemals Licht erhellte und die er in diese Welt bringen sollte.


    Der Knabe aber fürchtete sich, und je mehr er versuchte, die Wesen zu ignorieren, desto stärker schwoll ihr Flüstern zu einem Gesang an, der sich mit seinen Träumen verwob, die ihn zu diesen finsteren Welten führten.


    Der Junge wurde älter, und als er erwachsen war, erschien die Dunkelheit der Nacht leer und die Träume farblos. Jetzt ein Mann wurde er seines Verlustes gewahr. Er begann, aufzuschreiben, was ihm die Stimmen in seiner Kindheit eingeflüstert hatten, und damit kehrten die Träume zurück.


    Heute ist die Dunkelheit für ihn wieder voller Geheimnisse, führen düstere Winkel in fremde Welten, doch jetzt fürchtet er sich nicht mehr, denn er weiß, tief hinter der Finsternis verbirgt sich immer das Licht.


    Der Schriftsteller Stefan S. Kassner hängte im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel und lebt seitdem als hauptberuflicher Autor mit seinem Hund Goliath auf der Sonneninsel Mallorca.


    Im Oktober 2020 wurde er in die Agentur Ashera aufgenommen und veröffentlich seit 2021 Romane, Novellen und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres, unter anderem Thriller, Krimi, Cosy Crime, Familiengeheimnis, Familiensaga, (Gay-)Romance, (düstere) Phantastik, Horror, Steampunk und Humor.


    Dies prägte auch den Slogan des Schriftstellers: ‚Das Leben wird auch nicht nur in einem Genre geschrieben.‘


    Rezension


    Let’s Talk about Moving to Mallorca von Stefan S. Kassner ist kein Auswanderer-Guide und schon gar kein Ratgeber. Es ist ein Buch über das echte Leben hinter der Urlaubspostkarte – chaotisch, schräg, ehrlich, und oft so komisch, dass man laut auflachen muss.


    Kassner, Ex-Arzt mit Sinn für Pointen, verlässt Mannheim, nimmt seinen Hund Goliath mit und landet auf Mallorca – irgendwo zwischen Tapas, Thai-Massage und totaler Überforderung. Was folgt, ist kein geradliniger Bericht, sondern ein Sammelsurium aus absurden Begegnungen, Alltagspannen und Mini-Desastern: Nachbarinnen mit Blockflöten als Waffe, ein Ameisenkrieg mit strategischer Kriegsführung, Mietwagen mit Überraschungspotenzial und Chatverläufe, die direkt aus der Grindrhölle stammen könnten.


    Das Buch lebt von diesen Momenten. Kein Spannungsbogen, keine große Entwicklung – braucht es auch nicht. Kassner beobachtet messerscharf, aber liebevoll. Und wenn er über seine skurrilsten Erlebnisse schreibt, klingt es nie bemüht – eher so, als säße man mit ihm in einer Bar, ein Glas Wein dazwischen, und er erzählt einfach los. Ohne Pose, ohne „Seht her, wie mutig ich bin“. Nur mit Humor, Selbstironie und viel Gespür für Timing.


    Natürlich gibt’s auch ernste Untertöne. Auswandern ist oft weniger Befreiung als ständiger Balanceakt. Kassner macht daraus kein Drama, sondern eine ehrliche Erzählung mit Schlaglöchern. Und das Beste: Er nimmt sich selbst nie zu ernst. Wenn seine Nachbarin nach reichlich Kritik ein „Ich mein ja nur …“ hinterherschiebt, versteht man ziemlich schnell, warum dieses Buch funktioniert. Weil es genau da hinzielt, wo Leben passiert: zwischen peinlich, absurd und wunderbar normal.


    Fazit: Wer keine Lust mehr auf perfekte Lebensentwürfe hat, sondern auf echte Geschichten mit schrägem Humor steht – lesen. Es ist zu kurz, aber dafür ziemlich auf den Punkt. Ich mein ja nur. ;)


    9/10 - Kaufen, lesen, lachen – und sich daran erinnern, dass ein „Ich mein ja nur…“ am Ende fast alles relativiert. Fast.


    ASIN/ISBN: 3910587216

    Herausgeber: Eigenverlag (27. Dezember 2024)

    Taschenbuch: ‎368 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3759785417

    ISBN-13: ‎ 978-3759785411


    Kurzbeschreibung


    Eine düstere Heldenreise. Eine Geschichte über Freundschaft und Verlust. Ein fantastisches Abenteuer.


    Der vierzehnjährige Theodor ahnt noch nicht, welch Abenteuer beginnt, als sein bester Freund Malte mitten in der Nacht bei ihm auftaucht und ihn bittet, ihn zu begleiten. Sie folgen einem mysteriösen Ruf in eine fremde, fantastische Welt, die von etwas Urbösem heimgesucht wird. Ihre Reise durch das melancholische Land birgt nicht nur wundersame Geschehnisse und rätselhafte Begegnungen, sondern zwingt die Freunde auch dazu, sich ihren eigenen Ängsten und unausgesprochenen Konflikten zu stellen. Die Rolle, die sie in dieser Geschichte zu spielen haben, wird ihre Freundschaft für immer verändern.

    Als das Böse sein wahres Wesen offenbart, wird Theodor mit einem Albtraum konfrontiert, der ihn schon sein ganzes Leben lang verfolgt.


    Autor


    Björn Remiszewski, Jahrgang 1983, trieb sich nach seinem Abitur einige rastlose Jahre an Film- und Fernsehsets rum, bevor er sich für die geordneten Strukturen eines Studiums entschied. Nach seinem Abschluss in Literatur- und Medienwissenschaft war er zuerst als Redakteur tätig, aktuell arbeitet er als Kreativer Leiter.


    Rezension


    Der Mahr und die Mär von Björn Remiszewski ist kein klassischer Fantasy-Roman – und genau das macht ihn interessant. Kein episches Weltenbasteln, keine Heldenreise im Blockbuster-Tempo. Stattdessen: leise Töne, psychologische Tiefe und ein märchenhafter Unterton, der lange nachwirkt.


    Im Mittelpunkt stehen zwei Jugendliche: Theodor und Malte. Als Malte seinen Freund mitten in der Nacht mitnimmt in eine fremde Welt, beginnt eine Reise, die weniger von Action als von innerem Wandel lebt. Die fremde Welt wirkt nicht überladen, sondern bewusst zurückgenommen – melancholisch, brüchig, manchmal bedrohlich. Das Böse hier ist nicht greifbar, sondern etwas, das sich langsam offenbart – in Albträumen, Ängsten, Erinnerungen.


    Remiszewski nutzt das Fantastische als Spiegel. Die Reise ist eine Auseinandersetzung mit verdrängten Gefühlen, eine Prüfung von Freundschaft und Vertrauen. Besonders stark ist die Sprache: ruhig, präzise, atmosphärisch dicht. Kein Fantasy-Klischee, sondern eigene Töne.


    Schwachpunkt: Der Einstieg ist sehr langsam. Das erste Drittel nimmt sich viel Raum für Stimmung und innere Prozesse – was literarisch funktioniert, aber Leser:innen mit weniger Geduld verlieren könnte. Wer dranbleibt, wird mit Tiefe belohnt.


    Was das Buch trägt, ist sein Vertrauen in die Kraft von Andeutungen. Die Struktur erinnert an Märchen, ohne sie zu kopieren: Prüfungen, der Wald, das Unheimliche. Vieles bleibt offen, aber genau das macht es spannend. Kein „großes“ Fantasy-Abenteuer – eher eine stille Auseinandersetzung mit Angst, Verlust und Veränderung.


    Fazit: Für Leser:innen, die auf Atmosphäre statt Spektakel setzen, auf Sprache statt Tempo. Und für alle, die sich vom Märchenhaften nicht blenden lassen, sondern darin etwas Zeitloses sehen.


    8/10 - „Der Mahr und die Mär“ ist ein starkes Debüt mit eigener Stimme. Sprachlich eindrucksvoll, inhaltlich mutig, wenn auch im ersten Drittel zu zögerlich.


    ASIN/ISBN: 3759785417

    Herausgeber: Querverlag; 1. Edition (5. März 2025)

    Taschenbuch: ‎304 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3896563521

    ISBN-13: ‎ 978-3896563521


    Kurzbeschreibung

    Clemens ist erfolgreicher Schlagzeuger und reist in den 2010er Jahren auf die Nordseeinsel Ameland, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Der junge Leo übernimmt im Köln der 1930er Jahre die Kunsthandlung seines Vaters und will in turbulenten Zeiten seine Liebe leben. Simone ist Fischer im Neapel des Jahres 1826 und träumt davon, sein Leben dem Theater zu widmen. Ihre Suche nach Liebe und Vollendung wird durch ein geheimnisvolles Gemälde berührt, das alle Zeiten überdauert, ihre Leben miteinander verbindet und sie ihre eigenen Wege gehen lässt. Mit behutsamer Sensibilität und unverwechselbarer Stimme erzählt Johannes Albendorf in raffiniert ineinander verwobenen Geschichten von den Reisen, die wir im Inneren beginnen. Ein Buch voll sinnlichem Zauber und Lebensdrang, über die Kraft der Kunst und über die Liebe, die nur einen Moment dauern kann.


    Autor


    Johannes Albendorf stammt aus Niedersachsen und studierte Schauspiel und Gesang in Hamburg. Seine erste literarische Publikation erschien im Jahr 2013. Von ihm wurden Romane, Erzählungen und ein Theaterstück veröffentlicht. Berliner Sehnsucht, sein erster Roman im Querverlag, erschien 2021.


    Rezension


    Was wir füreinander waren von Johannes Albendorf ist kein Roman, der laut um Aufmerksamkeit bittet. Er wirkt leise – und genau deshalb bleibt er. Drei Zeitebenen, drei Leben, verbunden durch ein Gemälde und durch eine zentrale Frage: Wie tief reicht Liebe, wenn das Leben dazwischenkommt?


    Clemens flieht vor seinem Burnout auf die Insel Ameland. Er ist Musiker, äußerlich erfolgreich, innerlich leer. Dort trifft er Juk, und was als flüchtige Begegnung beginnt, wird zur vorsichtigen Annäherung. Keine klischeehafte Romanze, sondern eine glaubwürdige Geschichte über Trauma, Erschöpfung und die Kraft von Nähe.


    Im Köln der 1930er Jahre verlieben sich Leo und Friedrich. Ihre Liebe steht unter dem Schatten des Nationalsozialismus, der Homosexualität kriminalisiert. Albendorf erzählt ihre Geschichte ohne Pathos, aber mit großer Wucht. Die Bedrohung ist spürbar, die Liebe dennoch stark – auch wenn sie nicht siegen darf.


    Der dritte Strang führt nach Neapel, 1826. Simone, ein junger Fischer, träumt vom Theater und liebt einen Mann, der unerreichbar bleibt. Diese Episode ist kürzer, aber atmosphärisch dicht. Sie bringt das Gemälde ins Spiel, das sich durch alle Geschichten zieht – als Symbol für das, was bleibt, wenn Worte und Zeit versagen.


    Albendorf schreibt ruhig, klar und respektvoll. Er romantisiert nicht. Er benennt das Dunkle, ohne darin stecken zu bleiben. Seine Figuren sind nicht perfekt, aber sie tragen ihre Geschichte mit Würde.


    Fazit: Was wir füreinander waren ist ein Roman über Liebe in schwierigen Zeiten, über Identität, Verlust und darüber, wie Kunst manchmal das auffängt, was sonst verloren geht. Kein Buch, das man schnell durchblättert – sondern eins, das hängen bleibt.


    10/10 - Was wir füreinander waren ist ein Roman über Liebe, Verlust und Verbundenheit – und eines meiner ganz klaren Jahreshighlights.


    ASIN/ISBN: 3896563521

    Herausgeber: Eigenverlag (30. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎211 Seiten

    ASIN: B0D7BVGG7Z


    Kurzbeschreibung


    Mexiko, zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts: ein Land im Zeichen des Bürgerkriegs.

    Der alte Präsident Porfirio Diaz, der das Land sechsundzwanzig Jahre lang mit eiserner Faust regierte, wird zum Rücktritt gezwungen. Eine neue demokratische Regierung wird gebildet, doch sie kann sich nicht lange an der Macht halten. Der neue Präsident wird ermordet!


    Francisco Reyna erzählt in diesem spannenden historischen Roman, wie zwei Familien auf das dramatische Geschehen reagieren und jede noch so schwierige Herausforderung annehmen.


    Eine fesselnde Geschichte über die turbulenten Jahre der mexikanischen Revolution, mit überraschenden Wendungen und eindrucksvollen Beschreibungen der historischen Schauplätze und Ereignisse.


    Autor


    Francisco Reyna wurde 1966 in der Nähe des Viertels San Ángel im Süden von Mexiko-Stadt geboren. Seine Mutter stammte aus dem Norden Mexikos und zog nach Mexiko-Stadt, um der Armut in den Bergbaustädten von Zacatecas zu entkommen. Sie fand Arbeit als Dienstmädchen bei einer wohlhabenden Familie mit Verbindungen zur mexikanischen Regierung. Seinen Vater, Felix Reyna, lernte Francisco nie kennen, da er ihn noch vor seiner Geburt verließ.


    Er wuchs in einer wohlhabenden Familie auf und besuchte Privatschulen in Mexiko-Stadt. Während dieser Zeit brachte er seiner Mutter, die Analphabetin war, Lesen und Schreiben bei.


    In der Oberschule engagierte sich Francisco in linken Studentenbewegungen, was zu Überwachung und Einschüchterung durch die Geheimpolizei führte. Er wurde von Beamten der Policia Judicial entführt und 12 Stunden lang fast zu Tode geprügelt, konnte aber schwer verletzt entkommen.


    Nach dem Krebstod seiner Mutter brach Francisco sein Studium der Kunstgeschichte ab. Er folgte seiner Frau nach Deutschland und zog 1989 nach Berlin. In Deutschland absolvierte er schließlich eine Ausbildung zum IT-Mediendesigner.


    Francisco nahm 2004 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Er arbeitete über 25 Jahre in der digitalen Industrie in Deutschland und wurde schließlich IT-Projektmanager.


    Er hat nie seine Leidenschaft für das Schreiben und die mexikanische Kultur und Geschichte verloren und interessiert sich sehr für die Weltgeschichte, insbesondere für die Verbindungen zwischen europäischer und lateinamerikanischer Geschichte. Sein erstes Buch, REVOLUCIÓN, bietet einen tiefen Einblick in die mexikanische Gesellschaft und die Fortsetzung, LIBERTAD, wird voraussichtlich Anfang 2025 erscheinen.


    Rezension


    Zwei Familien. Eine Revolution. Und ein Land im Umbruch.


    In Revolución nimmt Francisco Reyna uns mit ins Mexiko des frühen 20. Jahrhunderts – mitten hinein in politische Wirren, Gewalt und gesellschaftliche Spaltungen. Doch statt bloßer Geschichtslektion liefert er ein vielschichtiges Drama, das Historie lebendig und persönlich macht.


    Im Zentrum stehen zwei Familien, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: reich vs. arm, konservativ vs. progressiv, angepasst vs. aufbegehrend. Reyna nutzt diese Gegensätze klug, um verschiedene Perspektiven auf die Revolution zu zeigen – ohne Klischees, mit authentischen Figuren und nachvollziehbaren Konflikten.


    Besonders stark: Wie das große politische Chaos bis ins Private durchschlägt. Freundschaften zerbrechen, Liebende werden zu Feinden, Familien reißen auseinander. Und Reyna spart nicht an der dunklen Seite: Machtmissbrauch, Gewalt, Verzweiflung – schonungslos, aber nie billig inszeniert.


    Allerdings: Nicht alles sitzt. Manchmal bleibt Reyna beim Umgang mit brutalen Themen zu vage, die moralische Einordnung fehlt. Auch die ausführliche Figurenzeichnung – an sich eine Stärke – zieht sich stellenweise zu sehr und nimmt Tempo raus, weniger wäre manchmal mehr gewesen.


    Trotzdem bleibt ein starker Eindruck: atmosphärisch dicht, sprachlich präzise, historisch fundiert. Die Schauplätze leben, die Dialoge wirken, und das Drama fühlt sich echt an. Zwischen Roman und Serie angesiedelt – irgendwo zwischen Downton Abbey und Bürgerkrieg – gelingt Reyna ein literarisches Panorama voller Spannung und Tiefe.


    Fazit: Revolución ist nicht perfekt, aber intensiv. Wer sich für Geschichte, Macht und die Abgründe der menschlichen Natur interessiert, sollte diesem Roman eine Chance geben.


    7/10 - Kein perfekter Roman, aber definitiv lesenswert.


    ASIN/ISBN: B0D7BVGG7Z

    Herausgeber: Eigenverlag (05. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎390 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3759758851

    ISBN-13: ‎ 978-3759758859


    Kurzbeschreibung


    Wie tief kannst du in deinen eigenen Abgrund blicken? Als über dem Berliner Alexanderplatz eine schwarze Sphäre erscheint, hat dieses Phänomen drastische Konsequenzen für den seelisch geplagten Callcenteragenten Robert. Bizarre Horrorvisionen und eine unerklärliche Anziehungskraft zu der mysteriösen Kugel führen ihn auf eine leidvolle Suche nach Antworten. In einer fremden, mit Asche bedeckten Welt erwacht der von Schmerzen gezeichnete Ezra mit bruchstückhaften Erinnerungen an seine Identität. Begleitet von einem biomechanischen Wesen versucht er verzweifelt, einen Weg nach Hause zu finden. Während Robert und Ezra in ihren eigenen Kämpfen gefangen sind, ahnen sie noch nicht, dass ihre Schicksale untrennbar miteinander verknüpft sind. Begib dich auf eine melancholische Reise zwischen psychologischem Science-Fiction-Drama, Dark Fantasy und Queer Romance.


    Autor

    Manuel Merk, 1984 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Ursprünglich aus dem süddeutschen Raum stammend, sammelte er vielfältige Berufserfahrungen - von Hausmeisterdiensten und Vertrieb über Büroverwaltung bis hin zum Operations-Management. Nach dem Studium der Wirtschaftskommunikation und einer Weiterbildung zum Drehbuchautor widmete er sich schließlich mit ganzer Leidenschaft dem Schreiben. In seinem Debütroman »Sphäre über Berlin« kombiniert er psychologisches Science-Fiction-Drama, Dark Fantasy und Queer Romance zu einer eindringlichen Geschichte über die Abgründe der menschlichen Seele. Abseits des Schreibens ist er passionierter Kinogänger, Videogamer und eine alles verschlingende Leseratte. Und wenn er nicht gerade in fiktive Welten abtaucht, führt er hitzige Diskussionen darüber, warum Pizza wirklich ein legitimes Frühstück ist.


    Rezension


    Ein schwarzer Himmelskörper über Berlin, psychischer Zerfall, eine dystopische Parallelwelt aus Asche, ein biomechanisches Wesen und eine queere Romanze – Sphäre über Berlin klingt wild, aber genau diese Mischung funktioniert überraschend gut. Merk vereint Sci-Fi, Dark Fantasy und Romance zu einem atmosphärischen, vielschichtigen Debütroman, der nicht nur Genregrenzen überwindet, sondern sie völlig neu ordnet.


    Im Mittelpunkt stehen zwei Männer: Robert, ein psychisch erschöpfter Callcenteragent, und Ezra, der in einer dystopischen Welt ohne Erinnerung erwacht. Beide Figuren sind auf der Suche – nach sich selbst, nach Sinn, nach Verbindung. Besonders hervorzuheben ist Merks sensibler und präziser Umgang mit Themen wie Depression, Isolation und psychischer Belastung. Die Darstellung wirkt authentisch, intensiv und zugleich nie plakativ.


    Die queere Liebesgeschichte entwickelt sich leise und glaubwürdig und fügt sich selbstverständlich in die düstere Gesamtstimmung des Romans ein. Der Horror ist subtil, die Gore-Elemente dosiert. Die Stärke des Buches liegt vor allem in seiner bedrückenden, melancholischen Atmosphäre, die sich wie feiner Staub über jede Szene legt.


    Mit einem konsequenten, ehrlichen Ende, das sich nicht in ein bequemes Happy End flüchtet, beweist Merk erzählerischen Mut. Sphäre über Berlin ist ein eindringliches, reifes Debüt, das berührt, fordert – und auch beschäftigt.


    Fazit: Atmosphärisch, mutig, tiefgründig – ein starker Genre-Mix mit emotionaler Wucht.


    10/10 – Manuel Merk gelingt ein Debütroman, der erstaunlich reif daherkommt und genreübergreifend überzeugt. Ein Buch, das sich sehen lassen kann. Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: 3759758851

    Herausgeber: Eigenverlag (08. März 2025)

    Taschenbuch: ‎288 Seiten

    ASIN: B0DZVDWK5R


    Kurzbeschreibung


    SuperstitionemServa – Befolge die Regeln, oder zahle den Preis.


    Science-Fiction, Cosmic Horror, Mystery, Thriller – und eine Utopie, die keine ist.


    Im Jahr 1984 ist Aberglaube kein bloßes Relikt der Vergangenheit. Er ist das Fundament der Gesellschaft. Jeder Mensch lebt nach uralten Regeln, gehorsam und blind. Denn wer sie bricht, verschwindet spurlos oder stirbt unter mysteriösen Umständen. Die Welt liefert stets eine logische Erklärung… doch was in den Schatten lauert, erzählt eine andere Geschichte.

    Mira Valeen hat Aberglauben stets als Irrglauben abgetan. Doch als sie eine Serie unerklärlicher Unfälle untersucht, beginnt ihre Welt zu bröckeln. Jede Spur widerspricht der Vernunft, jede Entdeckung zerrt an ihrer Überzeugung. Mit jedem neuen Puzzlestück wächst nicht nur die Angst. Sondern auch die quälende Frage: Hat sie sich all die Jahre geirrt? Oder ist die Wahrheit noch schlimmer, als sie es sich je hätte vorstellen können?

    Gefangen zwischen Logik und Wahnsinn folgt Mira einer Spur, die sie dorthin führt, wo keine Wahrheit mehr sicher ist. Denn jenseits der Regeln lauert etwas. Und es wartet nur darauf, dass jemand den letzten Fehler begeht.


    SupServa: Ein düsterer Sci-Fi-Thriller mit Cosmic-Horror-Vibes… packend, aufregend, unvergesslich.


    Autor


    "Geschichten sind so alt wie die Menschheit selbst.

    Sie führten uns hierher.

    Nun liegt es an uns, eine gemeinsame Zukunft zu schreiben."


    Norvyn Stades, das Pseudonym eines österreichischen Schriftstellers der seine tiefe Begeisterung für Geschichten mit der Kunst des Schreibens verbindet, um Welten voller Fantasie und Abenteuer zu erschaffen.


    Bereits in jungen Jahren zeigte sich seine Begeisterung für Geschichten, sei es durch das Verschlingen von Büchern, das gebannte Lauschen von Hörspielen oder das Versinken in die Tiefen filmischer Welten. Später als junger Erwachsener verfiel er schließlich dem Science-Fiction-Genre, fasziniert von dessen unendlichen Möglichkeiten und tiefgründigen Erkundungen des Unbekannten. Diese Leidenschaft für das Erzählte pflanzte den Samen für eine Zukunft, in der er selbst zum Erzähler werden sollte.


    Sein Weg zum Schreiben war ein langsames Erwachen. Jahre vergingen, in denen die Idee, selbst zu schreiben, nur ein leiser Traum war. Doch schließlich gab er dem Drängen nach und begann, seine Visionen zu Papier zu bringen. Er schreibt für ein Publikum jeden Alters: für Kinder, um ihnen Freude am Lernen und an der Fantasie zu vermitteln, und für Erwachsene, um sie mit fesselnden Science-Fiction-Geschichten, mit einem zusätzlichen Hauch von Fantasy und Thriller, in andere Welten zu entführen. Seine Leidenschaft für Science Fiction, sowohl als Leser als auch als Autor, treibt ihn an, Geschichten zu erschaffen, die die Grenzen des Möglichen erweitern.

    Norvyn Stades verbindet in seinen Werken Unterhaltung mit Tiefgang, lädt zum Träumen ein und fordert doch zugleich zum Nachdenken auf. Dabei nutzt er moderne Werkzeuge, darunter auch KI-gestützte Hilfsmittel, um seine Ideen bestmöglich umzusetzen und seine Geschichten in genau der Qualität zu erschaffen, die er sich immer gewünscht hat. Die kreative Kontrolle bleibt dabei stets in seinen Händen. Von der ersten Idee bis zum letzten Satz. Jede Geschichte, die er schreibt, ist das Ergebnis von unzähligen Stunden voller Hingabe, Herzblut und Leidenschaft. Geprägt von Detailarbeit und Feinschliff.


    Sein Name steht für Abenteuer, Erkenntnis und die unendliche Kraft der Fantasie.


    Rezension


    Mit SupServa: Bewahre den Aberglauben gelingt Norvyn Stades ein fesselnder Genre-Mix, der Science-Fiction, Thriller und Cosmic Horror miteinander verwebt – und dabei eine düstere Welt erschafft, die noch lange nachhallt. Nach Pentalität liefert Stades erneut einen Roman, der Anspruch und Atmosphäre perfekt vereint.


    In einer Welt, in der Aberglaube mehr als nur ein kulturelles Relikt ist, steht Ermittlerin Mira Valeen im Zentrum einer verstörenden Realität: Wer die abergläubischen Regeln missachtet, stirbt – scheinbar grundlos. Doch was zunächst wie Zufall wirkt, offenbart bald ein System aus Angst, Kontrolle und dem Unsichtbaren. Stades gelingt es, eine subtile Spannung aufzubauen, die sich langsam, aber unerbittlich steigert.


    Hinter der Fassade einer funktionierenden Gesellschaft verbirgt sich ein System, das auf blinder Konformität basiert – ein kluger Kommentar auf Autoritarismus und religiösen Dogmatismus. Der Horror kommt nicht mit großen Effekten, sondern kriecht unter die Haut – durch Atmosphäre, Andeutungen und die permanente Frage, ob unser Vertrauen in Logik gerechtfertigt ist.


    Stades schreibt präzise, bildstark und verlangt seinem Publikum Aufmerksamkeit ab. Dafür belohnt er mit dichter Atmosphäre, originellen Ideen und einer Geschichte, die sich jeder einfachen Auflösung entzieht. Das Ende ist kein Showdown, sondern eine bittere Erkenntnis – und genau das macht es so wirkungsvoll.


    Fazit: SupServa ist ein intelligenter, beunruhigender Roman. Wer sich auf die düstere Mischung aus Aberglauben, Gesellschaftskritik und psychologischem Horror einlässt, bekommt hier keine einfache Lektüre – aber eine, die sich lohnt. Danach klopft man vielleicht wirklich wieder auf Holz. Nur zur Sicherheit.


    13/10 – Kluger und brillant geschriebener SciFi Roman. Für Fans von Black Mirror, Lovecraft und 1984. Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: B0DZVDWK5R

    Herausgeber: XOXO-Verlag; 1. Edition (27. März 2025)

    Taschenbuch: ‎494

    ISBN-10: ‎ 3967522199

    ISBN-13: ‎ 978-3967522198


    Kurzbeschreibung


    30 Jahre in die Zukunft transportiert findet sich Sophia langsam unter den »Irrlichtern« zurecht. Mit dem Rebellionsanführer und gleichermaßen besten Freund Mark versucht sie einen Weg zurück in die Vergangenheit zu finden. Doch die Suche nach der Zeitmaschine gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Bevölkerung anfängt in Marks Namen gegen die Regierung aufzubegehren und Sophia diese Welt und diesen Mark lieben lernt. Wird Sophia es zurück in ihre Zeit schaffen, um all das zu verhindern? Und was wird mit ihr und Mark? Das Gesetz der Zeit - Die Dilogie Teil 1 - Der Funke Teil 2 - Die Revolution


    Rezension


    Mit Das Gesetz der Zeit – Die Revolution beendet Genevieve A. Königsberg ihre Dilogie. Die Geschichte setzt direkt an die Ereignisse aus Der Funke an und begleitet Protagonistin Sophia in einer dystopischen Zukunft, die sie verhindern will – und zugleich lieben lernt. Dabei steht sie nicht nur zwischen Vergangenheit und Zukunft, sondern auch zwischen Loyalität und neuen Gefühlen für Rebellionsführer Mark.


    Im Gegensatz zum ersten Band wirken die Charaktere hier spürbar lebendiger. Sophia ist als Figur nachvollziehbarer und emotional zugänglicher geworden, ihr innerer Konflikt glaubhaft inszeniert. Auch Mark gewinnt an Profil: vom sensiblen Jungen zur glaubwürdigen Führungspersönlichkeit mit Ecken und Kanten. Selbst Nebenfiguren sind nuancierter dargestellt – eine klare Entwicklung im Vergleich zum Vorgänger.


    Die Handlung kommt schneller auf den Punkt, wirkt entschlackt und dadurch spannender. Längen, wie sie im ersten Band zu finden waren, wurden weitgehend vermieden. Der Schreibstil bleibt zugänglich, die Dialoge wirken natürlicher und authentischer. Besonders positiv fällt auf, dass die Romanze sich gut in die Geschichte einfügt, ohne sie zu dominieren.


    Das Finale beantwortet die offenen Fragen stimmig und bietet einen logischen, emotionalen Abschluss der Dilogie. Nicht jede Wendung ist vorhersehbar, doch alles fühlt sich folgerichtig an – ohne das Gefühl, dass etwas fehlt.


    Fazit: Die Revolution ist ein gelungener Abschluss, der vieles besser macht als sein Vorgänger. Zwar bleibt die Geschichte in manchen Punkten Genre-typisch, überzeugt aber durch gewachsene Figuren, eine klarere Struktur und ein rundes Ende.


    9/10 – Wer Zeitreise-Dystopien mit emotionalem Kern mag, wird hier auf seine Kosten kommen.


    ASIN/ISBN: 3967522199

    Herausgeber: dead soft verlag; 1. Edition (29. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎300 Seiten

    ASIN: B0DVG6441B


    Kurzbeschreibung


    Privatdetektiv Maxim Volkov schwimmen gerade die Felle davon.

    Sein Lover, Anwalt Lukas Evers, hat ihn eiskalt abserviert und Aufträge bleiben aus. Und ausgerechnet Lukas ist es, der auf einmal mit einer prominenten Mandantin in sein Büro spaziert. Die Inhaberin des queeren Berliner Fernsehsenders Pride TV erhält kryptische Hassnachrichten.

    Maxim und sein Assistent Timmy sollen herausfinden, wer sie sendet und was sie bedeuten.

    Für Timmy, der eigentlich Geschichte studiert, ist Maxim die heimliche, große Liebe. Doch der steht nicht auf Jungs. Zumindest behauptet er das.

    Ihre teils illegalen Ermittlungen führen die beiden in einen Sportklub, zu einem verfallenen Landgut und zu einer angesehenen Professorin, die Extremismus erforscht. Doch rasch geraten sie selbst ins Visier jener Leute, deren Spuren sie aufnehmen. Dabei stellt sich Maxim endlich seinen wahren Gefühlen für Timmy. Sie werden leichtsinnig und beschwören damit eine Katastrophe herauf.


    Rezension


    Ich bin ein großer Fan von Krimis mit Tiefgang und aktuellen gesellschaftlichen Themen – genau deshalb hat mich „Maxim – der Wolf: ShadowSphere“ von Orlando Stein wirklich begeistert. Der Roman verbindet einen spannenden Kriminalfall mit einer authentischen und wichtigen Auseinander­setzung rund um LGBTQ+-Themen und Hasskriminalität.


    Im Mittelpunkt steht der Privatdetektiv Maxim Volkov, der sich nicht nur mit seinem eigenen Liebeschaos, sondern auch mit gefährlichen Ermittlungen rund um Hassnachrichten gegen einen queeren Fernsehsender herumschlagen muss. Maxim ist herrlich mürrisch, aber gleichzeitig sympathisch und verletzlich. Besonders gut gefallen hat mir sein Zusammenspiel mit seinem Assistenten Timmy, dessen charmante, leicht naive Art einen wunderbaren Kontrast bildet und für humorvolle und romantische Momente sorgt.


    Die Story ist toll erzählt, mit authentischen Figuren, spannendem Erzähltempo und einem gelungenen Mix zwischen Krimi, Romantik und ernster Gesellschaftskritik. Der Schreibstil ist flüssig und überzeugend, die Liebesgeschichte entwickelt sich realistisch und ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Die Spiceszenen sind gut geschrieben und geben dem Buch die gewisse Note.


    Fazit: Ein richtig gelungener LGBTQ+-Krimi, der mit Spannung und Humor bestens unterhält und Lust auf mehr macht. Orlando Stein zeigt eindrucksvoll, dass Unterhaltung und Relevanz kein Widerspruch sein müssen – bitte mehr davon!


    10/10 – Toller Krimi, mit sympathischen Figuren und einer ordentlichen Portion Spice.


    ASIN/ISBN: B0DVG6441B

    Herausgeber: Asa Junix (30. November 2024)

    Taschenbuch: ‎500

    ISBN-10: ‎ 3911632002

    ISBN-13: ‎ 978-3911632003


    Kurzbeschreibung


    „Wem kann man vertrauen, in einer Welt, in der Gedanken gelesen, verschlüsselt und manipuliert werden können?“ - Ability World: Ein Urban Fantasy Abenteuer mit magischen Kämpfen und packenden Emotionen.


    Träume sind unersetzbar. Sind sie fort, bleibt nichts als Leere.

    Die Horrorverletzung im letzten Winter beerdigte Jessics Traum vom Profisport. Seitdem ist sein Leben trist und einsam – bis zu diesem einen Tag, der alles verändert.

    Die Mitglieder der Ability World bieten Jessic eine zweite Chance. In ihrer hochmodernen Welt darf er übernatürliche Fähigkeiten erlernen und endlich wieder seinem Traum nachstreben.

    Doch die Ausbildung zum Ability Artist birgt Gefahren, von denen nur die wenigsten wissen. Jessic ist anders. Die strengen Regeln zur Anwendung der Fähigkeiten sind unvereinbar mit der Natur seiner magischen Energie.

    Als er endlich erfährt, dass er damit nicht allein ist, läuft ihm die Zeit ab. Ausgerechnet Lorena, das Mädchen, in das er sich gerade erst verliebt hat, schwebt in größter Gefahr – und um ihr Leben zu retten, muss er alles aufs Spiel setzen. Kann er es schaffen? Und welchen Preis muss er dafür bezahlen?


    Die große Romantasy-Saga beginnt! Folge dem Ruf der Ability World und lass dich verzaubern.


    Rezension


    Ich bin nun wahrlich kein Romantasy-Leser– und selbst Fantasy ist derzeit nicht so mein Genre. Trotzdem wollte ich „Ability World – Wunder“, das Debüt von Asa Junix, eine Chance geben. Überraschenderweise hat es mich wirklich gut unterhalten. Zuerst die schlechte Nachricht: Ich werde wohl auch in Zukunft kaum oder gar keine Romantasy-Bücher lesen. Die gute Nachricht: Das Buch ist trotzdem ziemlich gut geworden und hat mich erstaunlich gut unterhalten.


    Die Story startet stark mit Jessic, dessen Lebenstraum als Profisportler durch eine Verletzung zerplatzt. Er stößt auf die geheimnisvolle Ability World, wo er besondere Fähigkeiten erlernen kann. Schnell erkennt Jessic, dass seine Kräfte anders sind – gefährlicher. Die Handlung entwickelt sich rasant und spannend, was mir sehr gut gefallen hat. Asa Junix hat dabei einen klaren, flüssigen Schreibstil, ohne unnötige Längen.


    Es gibt Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ – vor allem die düstere Atmosphäre und die Herausforderung, gegen ein undurchsichtiges System zu kämpfen –, aber „Ability World“ bleibt eigenständig und kreativ.


    Jessic ist ein überzeugender Charakter mit nachvollziehbaren Schwächen und Stärken. Lorena ist ebenfalls gut gelungen, keine typische Klischeefigur. Mein größter Kritikpunkt liegt aber bei der Liebesgeschichte: Für mich war diese Komponente oft zu präsent. Ich verstehe, dass Romantasy das braucht – aber die Story hätte für mich ohne die starke romantische Note noch besser funktioniert.

    Fazit: Obwohl ich definitiv nicht zur Zielgruppe gehöre, hat mich Asa Junix mit „Ability World – Wunder“ positiv überrascht. Fans von Romantasy und Urban Fantasy werden dieses Debüt lieben und sicher verschlingen!


    Fazit: Nicht mein Genre, dennoch habe ich es zu keinem Zeitpunkt bereut, die Geschichte zu lesen, und Fans von Urban Fantasy mit einer ordentlichen Portion Romantik werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.


    9/10 – Gut geschrieben, auch wenn ich kein Fan des Genres bin (und werde).


    ASIN/ISBN: 3911632002

    Herausgeber: KBV (20. September 2023)

    Taschenbuch: ‎392

    ISBN-10: ‎ 3954416638


    Kurzbeschreibung


    Der erste Fall für den Eifeler Dorfschmied 1946 – Die Kriegsheimkehrer finden in der rauen Abgeschiedenheit der Eifelhügel traumatisierte Menschen und beschädigte Dörfer vor. Einer von ihnen ist Karl Bermes, der Schmied des Örtchens Disselbach in der Nähe von Bitburg. Er ist noch nicht lange aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, als sein bester Freund Werner bei der Detonation einer Mine am Rande des Dorfes getötet wird. Karl ist sehr schnell klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, sondern um einen gezielten Anschlag. Unweit der Unglücksstelle wurde mitten im Wald ein ehemaliges Lager des Arbeitsdienstes von der französischen Besatzung zum Flüchtlingslager umfunktioniert, das eine Menge undurchsichtiger Fremder ins Dorf bringt. Karl beginnt nachzuforschen. Eine der Neuankömmlinge ist Pauline, die Tochter des Lagervorstehers, die für Karl in jeder Hinsicht wichtiger wird, als er sich das hätte vorstellen können. Nach und nach offenbart sich ein schreckliches Geheimnis, und Karl gerät in einen Strudel gefährlicher Ereignisse. Eine hochspannende Nachkriegsgeschichte – der fulminante Auftakt zu einer neuen Romanreihe!


    Autor


    Ralf Lano, geb. 1965 in Kyllburg, ausgebildeter Werkzeugmacher, staatlich geprüfter Maschinenbautechniker, arbeitete einige Jahre als Designer und Konstrukteur von Kachelöfen. Seit 22 Jahren ist er als Maschinenbaukonstrukteur bei einem größeren Automobilzulieferer beschäftigt. Bisher sind eine Kurzgeschichtensammlung sowie ca. 30 Kurzgeschichten in regionalen Publikationen (z. B. Eifeljahrbuch) erschienen. 2022 war er unter den sechs Nominierten des deutschen Kurzkrimi-Preises. Sein Beitrag »Die Kuh Elsa« ist in »Tatort Eifel 8« des KBV erschienen. »Ein Echo aus stählerner Zeit« ist sein erster Roman und der Auftakt einer mehrbändigen historischen Eifelkrimi-Reihe.


    Rezension


    Ich mag es, wenn Krimis mehr sind als reine Unterhaltung – wenn sie neben Spannung auch historische Tiefe bieten und gesellschaftliche Fragen stellen. Genau das gelingt Ralf Lano mit seinem Buch „Ein Echo aus stählerner Zeit“. In diesem Kriminalroman versetzt uns der Autor in die bedrückende Nachkriegszeit des Jahres 1946 in der Eifel. Als ein vermeintlicher Minenunfall passiert, vermutet der junge Schmied Karl Bermes einen Mord. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf Geheimnisse, die tief in die Vergangenheit reichen.


    Der Roman überzeugt besonders durch seine beklemmende Atmosphäre und ein authentisches Nachkriegsszenario. Die Eifel wird eindringlich dargestellt: Hunger, Not und das Misstrauen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen prägen den Alltag. Der Autor nutzt diesen Hintergrund perfekt für seine Geschichte und erschafft Figuren, deren Ängste und Hoffnungen glaubwürdig wirken. Karl Bermes ist dabei kein typischer Ermittler, sondern ein Mensch, der einfach nur Antworten sucht. Gerade diese Perspektive macht die Geschichte spannend und realistisch.


    Die Stärke liegt auch in den gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mit ihren Zweifeln und Ängsten die damalige Zeit eindringlich widerspiegeln. Dabei entwickelt sich ein Krimi, der sich vor allem um Schuld, Verantwortung und die Folgen von Kriegstraumata dreht.

    Ralf Lano ist mit „Ein Echo aus stählerner Zeit“ ein intensiver Krimi gelungen, der mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und eindrucksvoller historischer Atmosphäre punktet. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend erzählt ist. Eine klare Empfehlung für alle, die Krimis mit Tiefgang lieben.


    Fazit: Für Fans von historischen Krimis, aber auch für Leser:innen, die nach einem etwas anderen Ermittler suchen, ist dieses Buch eine Empfehlung. Der Schreibstil ist eingängig, die Atmosphäre dicht, der Fall spannend.


    ASIN/ISBN: 3954416638

    Herausgeber: Ashera Verlag (13. November 2022)

    Taschenbuch: ‎ 42

    ASIN: ‎ B0BM9W5VZN


    Kurzbeschreibung


    Die strengreligiöse Gruppe der ‚Children of God‘ lebt in einer fast vollständig von der Außenwelt abgeschirmten Gemeinschaft. Hat ein junger Mann mit einundzwanzig Jahren die Volljährigkeit erreicht, muss er den Gang über ein Drahtseil, das quer über eine Schlucht gespannt ist, absolvieren. So verlässt er seine Familie und seine Jugend auf der einen Seite der Schlucht, um auf der anderen Seite, die ihm zugewiesene Frau zu erreichen, mit der er eine neue Familie gründet.

    Als Jonas den Gang antritt, wird ihm bewusst, dass er auf ein Leben zugeht, das von einer schweren Sünde und Lüge geprägt sein wird. Er trifft eine folgenschwere Entscheidung.


    Autor


    Es war einmal ein Junge, der fürchtete die Nacht. Sobald sich die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch über sein Zimmer legte, erwachten in der Finsternis Wesen. Sie wisperten Geschichten von Orten, die niemals Licht erhellte und die er in diese Welt bringen sollte.

    Der Knabe aber fürchtete sich, und je mehr er versuchte, die Wesen zu ignorieren, desto stärker schwoll ihr Flüstern zu einem Gesang an, der sich mit seinen Träumen verwob, die ihn zu diesen finsteren Welten führten.


    Der Junge wurde älter, und als er erwachsen war, erschien die Dunkelheit der Nacht leer und die Träume farblos. Jetzt ein Mann wurde er seines Verlustes gewahr. Er begann, aufzuschreiben, was ihm die Stimmen in seiner Kindheit eingeflüstert hatten, und damit kehrten die Träume zurück.


    Heute ist die Dunkelheit für ihn wieder voller Geheimnisse, führen düstere Winkel in fremde Welten, doch jetzt fürchtet er sich nicht mehr, denn er weiß, tief hinter der Finsternis verbirgt sich immer das Licht.


    Der Schriftsteller Stefan S. Kassner hängte im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel und lebt seitdem als hauptberuflicher Autor mit seinem Hund Goliath auf der Sonneninsel Mallorca.


    Im Oktober 2020 wurde er in die Agentur Ashera aufgenommen und veröffentlich seit 2021 Romane, Novellen und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres, unter anderem Thriller, Krimi, Cosy Crime, Familiengeheimnis, Familiensaga, (Gay-)Romance, (düstere) Phantastik, Horror, Steampunk und Humor.


    Dies prägte auch den Slogan des Schriftstellers: ‚Das Leben wird auch nicht nur in einem Genre geschrieben.‘


    Rezension


    Manche Geschichten brauchen keine 500 Seiten, um ihre volle Wirkung zu entfalten – „Drahtseilakt“ von Stefan S. Kassner ist der beste Beweis dafür. In dieser kurzen, aber sehr gelungenen Novelle spricht der Autor Themen wie Identität, Religion und Selbstbestimmung an. Alles in einer emotionalen Geschichte, die mich von der ersten Seite an gepackt hat. Besonders beeindruckt hat mich, wie universell Jonas’ Kampf um seinen eigenen Weg wirkt – es geht nicht nur um LGBTQ+-Themen, sondern um die Frage, wie viel wir für unser wahres Ich riskieren würden.


    Jonas wächst in der abgeschotteten Glaubensgemeinschaft „Children of God“ auf, in der jedes Leben vorherbestimmt ist. Sein Übergang ins Erwachsenenleben wird durch ein rituelles Drahtseilgehen über eine Schlucht besiegelt – auf der anderen Seite wartet bereits seine zugewiesene Ehefrau. Doch Jonas weiß, dass er sich etwas vormacht. Er liebt Phil, nicht sie. Doch sein Herz steht im direkten Konflikt mit den strengen Regeln der Gemeinschaft. Seine Entscheidung: Sich anpassen oder sich befreien – und dafür vielleicht alles verlieren?


    Stefan Kassner schafft es auf wenigen Seiten, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Jonas’ inneres Ringen mit einer Klarheit darzustellen, die unter die Haut geht. Jeder Satz sitzt und jedes Wort scheint sorgfältig ausgewählt. Die Novelle liest sich wie ein stiller Schrei nach Freiheit – ein Schrei, den bestimmt jeder von uns schon gehört hat.


    Ohne zu viel zu verraten – „Drahtseilakt“ ist keine Coming-out-Geschichte mit rosarotem Happy End. Vielmehr zeigt die Geschichte, dass jeder Schritt in Richtung Selbstbestimmung Opfer fordert. Und sie geht anders aus, als erwartet. Aber sie macht auch klar: Die Wahl liegt immer bei uns.


    Fazit: Ein literarisches Kleinod, das tief berührt und lange nachwirkt. Sie ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung, für Mut und für die Freiheit, zu lieben, wen immer wir auch lieben.


    10/10 – kurz, aber mit maximaler Wirkung.


    ASIN/ISBN: B0BM9W5VZN

    Herausgeber: Redrum Books (9. März 2023)

    Taschenbuch: ‎ 154 Seiten

    ASIN: B0BY3GCYP1


    Kurzbeschreibung

    MYTHEN WERDEN WIRKLICHKEIT - EINE ABENTEUERLICHE SUCHE IM HOHENSTEINGEBIRGE


    Viele Mythen ranken sich um das Hohensteingebirge. Genau in diese Region verschlägt es Elizabeth, die die Vermutung hat, dass sie ihr Freund Rehor, der vorgibt, in den Bergen wandern zu gehen, betrügt.

    Gemeinsam mit ihrer Freundin Amelie macht sie sich auf die Suche nach ihm. Beide kehren im Nobiskrug ein, einem abgelegenen Berggasthof, in dem sich merkwürdige Gestalten tummeln. Hier wird ihnen von einem Untier berichtet, das durch die Wälder streift. Angeblich sind bereits viele Touristen dieser grauenhaft schreienden Kreatur zum Opfer gefallen. Kann es sein, dass die alten Sagen der Wirklichkeit entsprechen?


    EINE NACHT VOLLER GEHEIMNISSE UND SCHRECKEN


    Als sie die Schreie selbst hören, scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Trotz aller Warnungen begeben sich die Mädels auf ihre Mission, Rehor zu finden.

    Dank Amelies Unerschrockenheit und Elizabeths grenzdebilem Humor lassen sich die beiden dabei weder von Teufel persönlich noch von den Tücken moderner Wandersocken aufhalten.


    ZWEI FREUNDINNEN AUF DER JAGD NACH DER WAHRHEIT


    Wolff Arvika ist mit den alten blutrünstigen Märchen und Sagen aufgewachsen, die man seinen Kindern früher noch als Gutenachtgeschichten vorgelesen hat. Die unendlich tiefen Wälder und grauenhaften Wesen, die darin lauern, haben ihn geprägt. An der Universität hat er sie wissenschaftlich erforscht, heute lässt er seine eigenen Kreaturen auf die Leser los.

    Wolff Arvika lebt mit seiner Muse und zwei Hunden in Norddeutschland an einem kleinen See, der in einer Geschichte sicherlich mal eine wichtige Rolle spielen wird. In seinem ersten Roman geht es aber erst einmal in die undurchdringlichen Wälder des Hohensteingebirges.


    Autor


    Wolff Arvika ist mit den alten blutrünstigen Märchen und Sagen aufgewachsen, die man seinen Kindern früher noch als Gutenachtgeschichten vorgelesen hat. Die unendlich tiefen Wälder und grauenhaften Wesen, die darin lauern, haben ihn geprägt. An der Universität hat er sie wissenschaftlich erforscht, heute lässt er seine eigenen Kreaturen auf die Leser los. Wolff Arvika lebt mit seiner Muse und zwei Hunden in Norddeutschland an einem kleinen See, der in einer Geschichte sicherlich mal eine wichtige Rolle spielen wird. In seinem ersten Roman geht es aber erst einmal in die undurchdringlichen Wälder des Hohensteingebirges.


    Rezension


    Wolff Arvikas Buch ist eine wunderbar schräge Mischung aus Horror, schwarzem Humor und Dialogen, die so bissig sind, dass sie jede Horrorfilm-Klischee-Figur alt aussehen lassen. Ich wusste anfangs nicht genau, was mich erwartet, aber nach wenigen Seiten war klar: Das ist nicht nur eine augenzwinkernde Hommage an das Genre, sondern auch ein verdammt unterhaltsames Abenteuer.


    Die Geschichte folgt Elizabeth und ihrer besten Freundin Amelie, die eigentlich nur Elizabeths Freund Rehor aufspüren wollen – der verdächtig allein zum Wandern in die Berge aufgebrochen ist. Doch statt einer einfachen Suche landen sie in einem abgelegenen Gasthof, der nicht nur von düsteren Sagen umrankt ist, sondern auch die skurrilsten Gestalten beheimatet. Und dann wären da noch die Schreie aus dem Wald … ein Monster? Ein Mythos? Oder einfach nur ein schlechter Scherz?


    Was dieses Buch besonders macht, ist die Mischung aus Horror und Humor. Statt klassischer Schockmomente gibt es absurde Situationen, in denen Elizabeth und Amelie mit einer Mischung aus Sarkasmus, Trotz und Wahnsinn auf die Bedrohung reagieren. Der Roman nimmt Horror-Klischees aufs Korn, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen – vielmehr fühlt es sich an, als hätten zwei kluge Frauen endlich genug von dummen Entscheidungen in Horrorfilmen und beschlossen, das Ganze auf ihre eigene Weise durchzustehen.

    Der Schreibstil ist temporeich und voller Dialoge, die sich anfühlen, als würde man einem verdammt unterhaltsamen True-Crime-Podcast lauschen. Mein einziger Kritikpunkt? Es ist zu kurz! Nach 170 Seiten war ich noch nicht bereit, den Nobiskrug zu verlassen – die Welt und die Nebenfiguren hätten locker noch mehr Raum verdient.


    Fazit: Wer Horror liebt, aber keine Lust auf bierernste Geschichten hat, sollte Der Nobiskrug unbedingt lesen. Es ist ein wilder, kluger und extrem unterhaltsamer Ritt durch Horrorfilm-Tropes – mit zwei großartigen Hauptfiguren, die sich nie so verhalten, wie man es erwarten würde.


    9/10 – herrlich skurril und viel zu schnell vorbei.


    ASIN/ISBN: B0BY3GCYP1

    Herausgeber: Querverlag; 2. Edition (3. März 2025)

    Taschenbuch: ‎ 216 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3896563467

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3896563460


    Kurzbeschreibung


    Sein Leben beginnt am Stadtrand von Westberlin. In einem hässlichen Neubau gegenüber einer Flüchtlingssiedlung – und nicht weit von der Mauer. Zu einer Zeit, als es das Wort „queer“ noch nicht gibt und „schwul“ allein ein Schimpfwort ist. Die Eltern streiten viel, traumatisiert vom Zweiten Weltkrieg, der noch nicht lange her ist: Sie waren erst fünf, als Hitler die Macht übernahm, und noch keine achtzehn, als alles endete. Der ältere Bruder – ein Fremder, der nichts mit ihm zu tun haben möchte. Doch er sucht und findet Freundschaft – mit anderen Außenseiter*innen wie er selbst. Und irgendwann sogar Liebe und Sex – und die weite Welt. Lutz van Dijk berichtet von seinem Aufwachsen, bis er mit achtzehn nach New York abhaut – und tatsächlich in den USA ankommt. Ein bewegender Roman über Westberlin damals – weitgehend unbekannt, selbst für jene, die später genau hier ihre Freiheit suchten.


    Autor


    Lutz van Dijk, geboren 1955 in Westberlin, mit 18 in die USA und auch nach Kanada und Mexiko. Später Lehrer in Hamburg. Dort promoviert über „Lehrerverhalten in der NS-Zeit“, bevor er 1992 Mitarbeiter im Anne-Frank-Haus in Amsterdam wird. Seit 2001 mit seinem Mann in Kapstadt in einem Township-Projekt für Kinder engagiert. Internationales Engagement in der Friedens- und LGBTIQ+-Bewegung. Als Autor u.a.: Verdammt starke Liebe; Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten (als Ko-Herausgeber); Kampala-Hamburg. Roman einer Flucht.


    Rezension


    Bücher über die eigene Jugend sind oft mehr als nur persönliche Erinnerungen – sie sind auch ein Stück Zeitgeschichte. „Irgendwann die weite Welt“ von Lutz van Dijk, erzählt nicht nur von einem Jungen, der nach seinem Platz in der Welt sucht, sondern auch von einer Gesellschaft, die queere Identität in den 60er-Jahren noch nicht kannte oder akzeptierte. Was mich an diesem Buch besonders bewegt hat, ist, wie authentisch und intensiv der Autor seine Erfahrungen in Westberlin schildert – voller Sehnsucht, Ausgrenzung und dem tiefen Wunsch nach Freiheit.


    Die Geschichte folgt dem jungen Protagonisten, der in einer Nachkriegswelt aufwächst, in der seine Familie mit eigenen Traumata kämpft. Während seine Eltern sich in Streitereien verlieren und sein älterer Bruder distanziert bleibt, sehnt er sich nach Zugehörigkeit. Erste Freundschaften, erste Liebe, erste Unsicherheiten – und die wachsende Erkenntnis, dass er anders ist als die Norm es vorsieht. Doch Homosexualität ist in seiner Umgebung nicht nur ein Tabu, sondern ein Schimpfwort. Der Wunsch nach einem freieren Leben wächst, bis er mit achtzehn Jahren beschließt, nach New York zu fliehen, um endlich er selbst sein zu können.


    Lutz van Dijks Schreibstil ist dabei so unkonventionell wie seine Geschichte. Die Sprache schwankt zwischen poetisch-reflektierten Passagen und einer sehr direkten, fast naiv-kindlichen Erzählweise. Das macht den Roman besonders authentisch, kann aber auch gewöhnungsbedürftig sein – manchmal fühlte es sich sprunghaft an, als würde der Autor zwischen seiner Vergangenheit und der erwachsenen Reflexion wechseln. Doch gerade diese Unmittelbarkeit sorgt dafür, dass man sich emotional schnell mit dem Protagonisten verbunden fühlt.


    Fazit: Irgendwann die weite Welt ist eine bewegende, autobiografisch geprägte Geschichte über Selbstfindung, Identität und den Wunsch nach Freiheit. Der Roman fängt nicht nur die Stimmung einer vergangenen Zeit ein, sondern zeigt auch, wie universell die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt ist.


    9/10 – kraftvolle Geschichte über Selbstfindung, Mut und den Wunsch nach einem besseren Leben. Sehr lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3896563467

    Herausgeber: http://www.david-reimer-autor.de (27. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 364 Seiten

    ASIN: ‎ B0DQLRZY6L


    Kurzbeschreibung


    Die Fortsetzung des Bestsellerromans Transfer.


    Sam, Richard und Kathrin stehen vor einer gewaltigen Aufgabe: Das Rätsel des Monolithen zu lösen, bevor es jemand anderes tut – und damit den ersten Kontakt mit einer außerirdischen Spezies herstellt. Doch die Zeit drängt, denn die Funktion des rätselhaften Pyramidions bleibt ebenso unklar wie das Schicksal der Menschen, die im Licht des Obelisken auf der Erde spurlos verschwunden sind.

    Während ihrer Nachforschungen stoßen Sam und Richard auf Hinweise zu einer schwarzen Stadt, die sich nicht auf der Erde befindet. Könnte es sich dabei um die Heimatwelt der Außerirdischen handeln? Und was ist mit Johanna Carter geschehen? Kann sie ihre Aufgabe als Botschafterin der Onduras erfüllen und die Menschheit überzeugen, dass diese geheimnisvolle Spezies das Tor zu einem neuen Zeitalter öffnen könnte?


    Doch nicht alle spielen nach denselben Regeln: Welche Absichten verfolgt Omar Sallam, und welche dunklen Pläne verbergen sich hinter Samatha O’Neills Verbindung zu einer mächtigen, geheimen Organisation?


    Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – eine Reise zwischen Vertrauen und Verrat, die das Schicksal der Menschheit für immer verändern könnte.


    Autor


    David Reimer, ein in Erftstadt nahe Köln ansässiger freischaffender Autor, hat sich in den Bereichen Science-Fiction und Abenteuerliteratur einen Namen gemacht. Mit seinen Werken, die eine Verbindung von wissenschaftlichen Elementen und fiktionalen Erzählungen aufweisen, hat er bereits mehr als 70.000 Leserinnen und Leser begeistert und zählt damit zu den spannendsten aufstrebenden Autoren in Deutschland.


    Woran denken wir, wenn wir die Sterne anblicken? Ferne Welten, fremde Wesen, grenzenlose Freiheit oder nur Kälte und Dunkelheit? Ist es vielleicht der Drang zu erfahren, weshalb alles existiert? David Reimer beschäftigt sich mit diesen Fragen in seinen Romanen. Es geht nicht nur um technische Details, sondern auch um die Menschen, die sich diese Fragen stellen. Seine Werke bieten Kopfkino vom Feinsten und bringen Leser an ferne Orte und Dimensionen. Sie vereinen unendliche Weiten, die die Sehnsucht nach dem Unerforschten schüren, mit fremden Welten, unentdeckten Phänomenen, spannender Action, Realismus und neuen Ideen.

    Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist Reimer gelernter Großhandelskaufmann. In seiner Freizeit betreibt er viel Sport, verbringt Zeit mit seinen zwei Hunden und ist auf der Suche nach Abenteuern in der Welt.


    Zu seinen bekanntesten Werken zählen die "Wächter des Wissens"-Reihe und die "Henry-Voigt-Abenteuerreihe", sowie die Serien "Mars Ultor" und "Das Uranus Leuchten". Diese Publikationen haben Reimer Anerkennung in der deutschen Literaturszene eingebracht und zeugen von seinem Engagement für detaillierte Weltenbau und charaktergetriebene Geschichten.


    Für weitere Informationen über David Reimer und seinen Werken, sowie für die Möglichkeit, sich für regelmäßige Updates und Newsletter anzumelden, besuchen Sie bitte seine offizielle Website: www david-reimer-autor de


    Rezension


    David Reimers Werke gehören meiner Meinung nach, mit zu dem Besten was die deutsche Sci-Fi Literatur hergibt. „Transfer 2“ steht dem in nichts nach, und erweitert die faszinierende Geschichte aus dem ersten Band. Auch wenn der Einstieg für mich etwas zäh war, entwickelte sich das Buch schnell zu einer aufregenden Reise, die mich stark an „Interstellar“ und „Mass Effect“ erinnerte.


    Die Handlung setzt direkt nach den Geschehnissen des ersten Teils an. Sam, Richard und Kathrin stehen erneut vor einem gewaltigen Rätsel: Der Monolith, ein Artefakt von unermesslicher Bedeutung, könnte der Schlüssel zu einer fremden Zivilisation sein. Während sie versuchen, seine Geheimnisse zu entschlüsseln, rückt die mysteriöse „schwarze Stadt“ ins Zentrum des Geschehens. Gleichzeitig kämpft Johanna Carter als Botschafterin der außerirdischen Onduras um das Vertrauen der Menschheit. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Freund und Feind oft schwer zu unterscheiden sind.


    Besonders beeindruckend ist, wie geschickt Reimer wissenschaftliche Konzepte wie Zeitdilatation, schwarze Löcher und Relativität in seine Geschichte einbaut. Diese Elemente sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern essenziell für den Plot – und werden dabei so verständlich erklärt, dass auch Leser:innen ohne Physikstudium alles nachvollziehen können. Unterstützt wird das Ganze durch ein hilfreiches Glossar am Ende des Buches.


    Die Figuren sind tiefgründig und glaubwürdig – insbesondere Johanna Carter, die als Vermittlerin zwischen Menschheit und Aliens eine der spannendsten Entwicklungen durchmacht. Auch neue Charaktere wie Omar Sallam sorgen für zusätzliche Spannung, da seine Motive nicht immer klar sind.


    Fazit: Transfer 2 startet etwas langsam, entfaltet aber spätestens ab dem zweiten Drittel eine mitreißende Dynamik, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Fans von intelligenter, wissenschaftlich fundierter Science-Fiction sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen – vor allem, weil das Finale einige Überraschungen bereithält, die die Vorfreude auf den nächsten Band enorm steigern.


    9/10 – ein spannender zweiter Teil mit Potenzial für mehr.


    ASIN/ISBN: B0DQLRZY6L

    Herausgeber: Karibu - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe; 1. Edition (5. März 2025)

    Gebundene Ausgabe: ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3961294879


    Kurzbeschreibung


    Das letzte Aufgebot erzählt die Geschichte einer verlorenen Jugend.


    Der 15-jährige Jakob und seine Freunde aus der Hitler-Jugend werden wie so viele Jugendliche in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs eingezogen und sollen für das Dritte Reich kämpfen. Zurück bleibt Jakobs Familie und Maria, in die er sich so verliebt hat. Die Jungen glauben, an der Front bald Helden zu werden. Sie ahnen noch nicht, welches Grauen sie dort erwartet. Und vor allem ahnen sie nicht, welche Gräueltaten und Verbrechen ihr geliebtes Heimatland in ganz Europa begangen hat. Als Jakobs bester Freund ihn verrät, bröckelt das Lügengebilde und Jakob muss sich entscheiden: Will er wirklich ein heldenhafter Soldat sein, oder hört er auf sein Gewissen und rettet so die Menschen, die er liebt?



    Autor


    Moritz Seibert wurde 1967 geboren und hat an der Filmakademie Baden-Württemberg Filmregie und Drehbuch studiert, hat als Autor und Regisseur verschiedene Filme, Fernsehspiele und Theaterstücke geschrieben und inszeniert. Er ist Intendant das Jungen Theater Bonn, das unter seiner Leitung das bestbesuchte Theater für junges Publikum in Deutschland wurde. „Das letzte Aufgebot" ist sein Debüt als Romanautor.


    Rezension


    Geschichte ist nicht nur Vergangenheit – sie wirkt bis in unsere Gegenwart hinein. Bücher wie Das letzte Aufgebot sind deshalb so wichtig, weil sie uns daran erinnern, was passiert, wenn Ideologien junge Menschen in den Krieg schicken. Moritz Seiberts Roman ist eine erschütternde, intensive und literarisch beeindruckende Auseinandersetzung mit den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkriegs – erzählt aus der Perspektive der Jugendlichen, die als Kanonenfutter für ein längst verlorenes Regime geopfert wurden.


    Die Geschichte folgt dem 15-jährigen Jakob, der – geprägt von Propaganda und blindem Glauben – voller Eifer in den Krieg zieht. Doch die grausame Realität an der Front zerstört schnell alle Illusionen. Hunger, Kälte, Angst und Gewalt werden zum Alltag, und Jakob beginnt, an allem zu zweifeln, was er bisher für wahr hielt. Als sein bester Freund ihn verrät und er gleichzeitig um seine Liebe zu Maria kämpfen muss, stellt sich die Frage: Gibt es noch einen Ausweg – oder ist es längst zu spät?


    Seibert erzählt diese Geschichte mit einer beeindruckenden sprachlichen Klarheit. Er verzichtet auf Effekthascherei und zeigt die Gräuel des Krieges in all ihrer ungeschönten Brutalität, ohne je reißerisch zu werden. Die Figuren sind tiefgründig und authentisch gezeichnet: Jugendliche, die zwischen Indoktrination, Angst und verzweifelter Hoffnung schwanken. Ihre Schicksale stehen stellvertretend für eine Generation, die in den letzten Kriegsmonaten geopfert wurde. Besonders eindrucksvoll ist, wie Seibert die Manipulation durch das NS-Regime darstellt – und welche zerstörerischen Folgen sie hatte.


    Fazit: Das letzte Aufgebot ist ein aufwühlender, beklemmender Roman, der noch lange nachhallt. Es ist nicht nur ein literarisch starkes Werk, sondern auch eine Mahnung gegen das Vergessen – und gegen das Wiederholen der Geschichte.


    10/10 – intensiv, erschütternd und unheimlich wichtig.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei! https://buchkomet.wordpress.co…uf-den-zweiten-weltkrieg/


    ASIN/ISBN: 3961294879

    Herausgeber: Ashera Verlag (27. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 56 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0DYVMQHDW

    ASIN/ISBN: B0DYVMQHDW


    Kurzbeschreibung


    Das Leben hat es nicht gut gemeint mit Adelheid. Schien ihr als junge und schöne Frau die Welt zu Füßen zu liegen, zwang die Liebe zu ihrem Mann Elmar sie in eine Ehe und schließlich Mutterrolle, mit der sie sich nie richtig anfreunden konnte. Elmar, der stets versucht, seine Frau zufriedenzustellen, kommt bei einem Unfall ums Leben. Adelheid bleibt mit den achtjährigen Zwillingen Joseph und Karl zurück, überfordert mit der Aufgabe, sich selbst und ihre Söhne zu versorgen.

    Unter den Wurzeln eines abgestorbenen Baums im Wald entdeckt sie ein Loch, aus dem verführerische Stimmen zu ihr sprechen. Alles, was sie in den Schlund werfe, würde sie verbessert zurückerhalten.

    Adelheid folgt der Aufforderung, und tatsächlich erhält sie die Dinge verbessert zurück, die sie in den Schlund wirft. Was wäre, wenn sie nicht nur Dinge so verbessern könnte?


    In Adelheid reift eine unheilvolle Idee heran.


    Autor


    Es war einmal ein Junge, der fürchtete die Nacht. Sobald sich die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch über sein Zimmer legte, erwachten in der Finsternis Wesen. Sie wisperten Geschichten von Orten, die niemals Licht erhellte und die er in diese Welt bringen sollte.


    Der Knabe aber fürchtete sich, und je mehr er versuchte, die Wesen zu ignorieren, desto stärker schwoll ihr Flüstern zu einem Gesang an, der sich mit seinen Träumen verwob, die ihn zu diesen finsteren Welten führten.


    Der Junge wurde älter, und als er erwachsen war, erschien die Dunkelheit der Nacht leer und die Träume farblos. Jetzt ein Mann wurde er seines Verlustes gewahr. Er begann, aufzuschreiben, was ihm die Stimmen in seiner Kindheit eingeflüstert hatten, und damit kehrten die Träume zurück.


    Heute ist die Dunkelheit für ihn wieder voller Geheimnisse, führen düstere Winkel in fremde Welten, doch jetzt fürchtet er sich nicht mehr, denn er weiß, tief hinter der Finsternis verbirgt sich immer das Licht.


    Der Schriftsteller Stefan S. Kassner hängte im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel und lebt seitdem als hauptberuflicher Autor mit seinem Hund Goliath auf der Sonneninsel Mallorca.


    Im Oktober 2020 wurde er in die Agentur Ashera aufgenommen und veröffentlich seit 2021 Romane, Novellen und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres, unter anderem Thriller, Krimi, Cosy Crime, Familiengeheimnis, Familiensaga, (Gay-)Romance, (düstere) Phantastik, Horror, Steampunk und Humor.


    Dies prägte auch den Slogan des Schriftstellers: ‚Das Leben wird auch nicht nur in einem Genre geschrieben.‘


    Rezension


    Wann ist genug wirklich genug? In einer Welt, die uns ständig suggeriert, dass es immer mehr geben muss – mehr Erfolg, mehr Besitz, mehr Optimierung – ist Zufriedenheit oft schwer zu greifen. Der Schlund von Stefan S. Kassner ist weit mehr als eine düstere Novelle: Es ist eine scharfsinnige Reflexion über Gier, Unzufriedenheit und den menschlichen Drang nach Perfektion.


    Die Geschichte folgt Adelheid, einer Frau, die sich in ihrem Leben stets eingeschränkt gefühlt hat – als Ehefrau, als Mutter, als Mensch, der nie ganz das bekommen hat, was er wollte. Als sie nach dem Tod ihres Mannes ein geheimnisvolles Loch unter einem Baum entdeckt, beginnt ein gefährliches Spiel. Eine Stimme flüstert ihr zu, dass alles, was sie in den Schlund wirft, verbessert zurückkehrt. Anfangs testet sie diese Behauptung mit kleinen Gegenständen – doch mit jeder „Optimierung“ wächst die Versuchung, es mit weitreichenderen Veränderungen zu versuchen.


    Stefan Kassner erzählt diese Geschichte mit einer unaufdringlichen, aber gnadenlosen Präzision. Der Schlund ist nicht einfach eine Horrornovelle, sondern ein beklemmendes Gedankenexperiment. Wie weit würden wir gehen, wenn uns eine bessere Version unseres Lebens versprochen würde? Wo liegt die Grenze zwischen Wunsch und Besessenheit? Die Novelle zwingt uns nicht, diese Fragen zu beantworten – sie lässt uns stattdessen mit einem Unbehagen zurück, das noch lange nachwirkt.


    Die Stärke des Buches liegt in seiner Vielschichtigkeit. Der Schlund ist nicht nur ein übernatürliches Phänomen, sondern ein Symbol für den menschlichen Drang nach mehr. Kassner hält unserer Konsumgesellschaft einen düsteren Spiegel vor: Immer schneller, immer besser, immer weiter – bis wir uns selbst verschlingen.


    Fazit: Der Schlund ist eine tiefgründige, atmosphärisch dichte Novelle, die weit über ihre Handlung hinausgeht – eine echte Perle.


    10/10 – intensiv, nachhallend und absolut lesenswert.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei! https://buchkomet.wordpress.co…gel-unserer-gesellschaft/

    Herausgeber: Eigenverlag (BoD) (10. August 2024)

    Taschenbuch: ‎ 359 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0D9TNSJCQ


    Kurzbeschreibung


    Kurz vor dem Schah-Besuch und dem Aufkeimen der 68-er Bewegung lernen sich die beiden Einzelgänger Lukas von Freystein und Maximilian Galiano kennen.

    Zwischen den jungen Männern entwickelt sich über Monate hinweg eine zarte Freundschaft.

    Für Lukas bietet diese zugleich einen Weg, sich peu à peu dem strikten Regiment seines Vaters zu entziehen. Viel lieber sitzt er gemeinsam mit Max unter dem Dach und hört die neuesten Scheiben von Frank Zappa oder The Doors.

    Als mit Roswitha Janisch eine neue Mitschülerin in Luks Klasse kommt, die ihn in die Kreise des Sozialistischen Studentenbunds einführt, verändert das nicht nur Luks Leben, sondern auch die Beziehung zwischen ihm und Max. Dieser muss sich nämlich widerstrebend eingestehen, dass die Gefühle, die er für seinen besten Freund hegt, womöglich über Freundschaft hinausgehen. Doch was bedeutet das in einer Zeit, in der noch die Nazigesetze gegen gleichgeschlechtliche Liebe gelten und Schwule für ihre Neigung nicht nur mit gesellschaftlicher Ächtung, sondern sogar mit Gefängnis zu rechnen haben?


    Autor


    Elyseo da Silvas Roman-Debüt "Mosaik der verlorenen Zeit" rührte die Leser zu Tränen. Auf einzigartige Weise verwebt da Silva Geschichte und Geschichten zu einer kaleidoskopischen Gesamtkomposition, die den Leser noch lange nach Beendigung dieses Page-Turners begleiten wird.


    Seine Inspiration suchte und fand da Silva über Jahre hinweg auf Reisen. Seine zweite Buch-Veröffentlichung "Paincakes und andere Kuriositäten" gewährt Einblick in diese abenteuerlichen "Wanderjahre".


    Mit der Luk-und-Galiano-Dilogie schlägt da Silva neue Pfade ein:


    Er erzählt die Geschichte zweier junger Männer, die sich im Deutschland der 60er Jahre kennen und lieben lernen — einer Zeit, in der noch die Nazi-Gesetze gegen Homosexualität gelten und gleichgeschlechtliche Liebe nicht nur mit gesellschaftlicher Ächtung, sondern gar mit Gefängnis bestraft werden kann.


    Elyseo da Silva lebt und schreibt in Lissabon.



    Rezension


    Geschichte wiederholt sich – wenn wir nicht aus ihr lernen. Ein Regenbogen für den Schah führt uns zurück in eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, die erschreckend viele Parallelen zur heutigen Welt aufweist. Mit viel Feingefühl erzählt Elyseo da Silva eine Geschichte über Freundschaft, Identität und queere Liebe in einer Zeit, in der sie nicht nur verpönt, sondern auch strafbar war.


    Im Mittelpunkt stehen Lukas und Max, zwei junge Männer, die in den 60er-Jahren aufeinandertreffen. Lukas, aus gutem Hause, fühlt sich von den Erwartungen seines Vaters erdrückt, während Max als rebellischer Freigeist seinen eigenen Weg sucht. Was als Freundschaft beginnt, entwickelt sich für Max zu tieferen Gefühlen – doch in einer Gesellschaft, in der Homosexualität noch unter das berüchtigte Nazi-Gesetz §175 fällt, ist diese Liebe mit Angst und Gefahr verbunden. Gleichzeitig spiegelt sich der politische Wandel dieser Zeit in Lukas' Leben wider, als er durch eine Mitschülerin in die aufkeimende 68er-Bewegung gezogen wird.


    Besonders beeindruckend ist, wie intensiv und nuanciert die Beziehung der beiden gezeichnet wird. Da Silva vermeidet Klischees und schafft zwei tiefgründige Figuren, die auf sehr unterschiedliche Weise mit ihrer Zeit und ihrer Identität ringen. Die Verknüpfung von persönlichem Drama und historischer Realität funktioniert hervorragend – man merkt, wie akribisch der Autor recherchiert hat. Die Proteste, die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und die gesellschaftlichen Spannungen sind nicht nur Kulisse, sondern fest in die Handlung integriert.


    Was dieses Buch besonders macht, ist seine Zeitlosigkeit. Auch wenn es in den 60ern spielt, stellt es Fragen, die heute noch drängend sind: Wie gehen wir als Gesellschaft mit Minderheiten um? Welche Rechte sind nicht selbstverständlich? Und wie leicht können Fortschritte wieder rückgängig gemacht werden?


    Fazit: Ein Regenbogen für den Schah ist ein emotionaler, historisch präziser und unglaublich relevanter Roman über queere Identität in einer Zeit des Wandels. Wer sich auf diese tiefgehende Geschichte einlässt, wird mit einer intensiven, berührenden Lektüre belohnt.


    10/10 – ein bewegender, vielschichtiger Roman, der lange nachhallt.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…sellschaftliche-relevanz/


    ASIN/ISBN: B0D9TNSJCQ

    Herausgeber: Hybrid Verlag; 1. Edition (10. April 2023)

    Taschenbuch: ‎ 361 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0C247ZSV3


    Kurzbeschreibung


    Wie jedes Jahr verbringt die 16-jährige Isabell aus Dortmund ihre Sommerferien bei ihren Großeltern in Kirchenbrunn, einem kleinen Ort in Bayern. Bei einem Ausflug mit ihren Freunden entdeckt sie in einem verborgenen Stollen einen halbverwesten Leichnam.

    Es ist nicht das einzige Mysterium des Ortes. Vor zehn Jahren verschwanden aus Kirchenbrunn spurlos drei Kinder. Es hält sich der Glaube, der Teufel persönlich habe sie geholt.


    Isabell scheint mit den alten Geschichten mehr in Verbindung zu stehen, als sie wahrhaben will.


    Autor


    Christian Gierend, geboren 1965 in Köln, studierte Elektrotechnik und wohnt mit seiner Familie in Hürth bei Köln. Seit vielen Jahren arbeitet er als Ingenieur in der Entwicklung von Gebäudeinstallationstechnik. Schon in seiner frühen Jugend verfasste er Kurzgeschichten aus dem Bereich Phantastik und Mystery, von denen er einige veröffentlicht hat. In jungen Jahren hatte ihn die Story von Alice hinter den Spiegeln begeistert. Als Kind musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um einen Blick in den Badezimmerspiegel werfen zu können. Er fragte sich, welche Abenteuer wohl jenseits des Glases verborgen seien. Die Lust auf das Entdecken rätselhafter Welten und deren Geschichten hat er sich bis zum heutigen Tag bewahrt.


    Rezension


    Dunkle Geheimnisse, verlassene Orte und eine Legende, die Angst und Schrecken verbreitet – genau diese Mischung macht für mich einen guten Thriller aus. Das Haus der verwunschenen Kinder von Christian Gierend vereint Mystery und Spannung auf gelungene Weise und beweist, dass Jugendthriller keineswegs nur für junge Leser:innen geeignet sind.


    Die Geschichte folgt der 16-jährigen Isabell, die ihre Sommerferien im beschaulichen Kirchenbrunn verbringt. Doch die Idylle trügt: Als sie mit ihren Freunden in einem alten Stollen eine Leiche entdeckt, wird sie in die dunkle Vergangenheit des Ortes hineingezogen. Vor zehn Jahren verschwanden drei Kinder spurlos, und die Dorfbewohner sind überzeugt, dass der Teufel selbst sie geholt hat.


    Besonders stark ist die düstere Atmosphäre des Buches. Die mystischen Legenden, die beklemmenden Wälder und die unheimlichen Stollen sorgen für echtes Gänsehaut-Feeling. Auch die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Isabell ist keine überzeichnete Heldin, sondern eine junge Frau mit Ängsten und Zweifeln, die nachvollziehbar auf die Geschehnisse reagiert. Der Spannungsbogen hält sich durchweg auf einem hohen Niveau – kleine Längen gibt es zwar, doch die gut gesetzten Wendungen machen das mehr als wett.


    Christian Gierend schreibt flüssig und temporeich, ohne sich in unnötigen Details zu verlieren. Die kurzen Kapitel und präzisen Beschreibungen machen die Geschichte besonders dynamisch. Auch wenn einige Enthüllungen nicht völlig unvorhersehbar sind, bleibt das Buch bis zum Schluss spannend.


    Fazit: Das Haus der verwunschenen Kinder ist ein packender Jugendthriller, der mit Spannung, düsterer Atmosphäre und starken Figuren überzeugt.


    9/10 – spannend, atmosphärisch und nicht nur für Jugendliche.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…der-verwunschenen-kinder/


    ASIN/ISBN: B0C247ZSV3

    Danke für die Rezi. Ich lese gerade "Der Fluch von Carrow House" und kann das von Dir Geschriebene auch hier bestätigen. Es ist o.k., aber eben eher seichter Spuk ohne irgendwelchen Nervenkitzel und mit teilweise unglaubwürdigen Handlungen oder übetriebenen Emotionen.

    Stimmt, ich werde mit Darcy Coates irgendwie nicht warm. xD Auch „from Below“ war nicht schlecht, aber dann hat sie mich mittendrin doch irgendwo verloren.