Beiträge von Buchkomet

    Herausgeber: Asa Junix (30. November 2024)

    Taschenbuch: ‎500

    ISBN-10: ‎ 3911632002

    ISBN-13: ‎ 978-3911632003


    Kurzbeschreibung


    „Wem kann man vertrauen, in einer Welt, in der Gedanken gelesen, verschlüsselt und manipuliert werden können?“ - Ability World: Ein Urban Fantasy Abenteuer mit magischen Kämpfen und packenden Emotionen.


    Träume sind unersetzbar. Sind sie fort, bleibt nichts als Leere.

    Die Horrorverletzung im letzten Winter beerdigte Jessics Traum vom Profisport. Seitdem ist sein Leben trist und einsam – bis zu diesem einen Tag, der alles verändert.

    Die Mitglieder der Ability World bieten Jessic eine zweite Chance. In ihrer hochmodernen Welt darf er übernatürliche Fähigkeiten erlernen und endlich wieder seinem Traum nachstreben.

    Doch die Ausbildung zum Ability Artist birgt Gefahren, von denen nur die wenigsten wissen. Jessic ist anders. Die strengen Regeln zur Anwendung der Fähigkeiten sind unvereinbar mit der Natur seiner magischen Energie.

    Als er endlich erfährt, dass er damit nicht allein ist, läuft ihm die Zeit ab. Ausgerechnet Lorena, das Mädchen, in das er sich gerade erst verliebt hat, schwebt in größter Gefahr – und um ihr Leben zu retten, muss er alles aufs Spiel setzen. Kann er es schaffen? Und welchen Preis muss er dafür bezahlen?


    Die große Romantasy-Saga beginnt! Folge dem Ruf der Ability World und lass dich verzaubern.


    Rezension


    Ich bin nun wahrlich kein Romantasy-Leser– und selbst Fantasy ist derzeit nicht so mein Genre. Trotzdem wollte ich „Ability World – Wunder“, das Debüt von Asa Junix, eine Chance geben. Überraschenderweise hat es mich wirklich gut unterhalten. Zuerst die schlechte Nachricht: Ich werde wohl auch in Zukunft kaum oder gar keine Romantasy-Bücher lesen. Die gute Nachricht: Das Buch ist trotzdem ziemlich gut geworden und hat mich erstaunlich gut unterhalten.


    Die Story startet stark mit Jessic, dessen Lebenstraum als Profisportler durch eine Verletzung zerplatzt. Er stößt auf die geheimnisvolle Ability World, wo er besondere Fähigkeiten erlernen kann. Schnell erkennt Jessic, dass seine Kräfte anders sind – gefährlicher. Die Handlung entwickelt sich rasant und spannend, was mir sehr gut gefallen hat. Asa Junix hat dabei einen klaren, flüssigen Schreibstil, ohne unnötige Längen.


    Es gibt Parallelen zu „Die Tribute von Panem“ – vor allem die düstere Atmosphäre und die Herausforderung, gegen ein undurchsichtiges System zu kämpfen –, aber „Ability World“ bleibt eigenständig und kreativ.


    Jessic ist ein überzeugender Charakter mit nachvollziehbaren Schwächen und Stärken. Lorena ist ebenfalls gut gelungen, keine typische Klischeefigur. Mein größter Kritikpunkt liegt aber bei der Liebesgeschichte: Für mich war diese Komponente oft zu präsent. Ich verstehe, dass Romantasy das braucht – aber die Story hätte für mich ohne die starke romantische Note noch besser funktioniert.

    Fazit: Obwohl ich definitiv nicht zur Zielgruppe gehöre, hat mich Asa Junix mit „Ability World – Wunder“ positiv überrascht. Fans von Romantasy und Urban Fantasy werden dieses Debüt lieben und sicher verschlingen!


    Fazit: Nicht mein Genre, dennoch habe ich es zu keinem Zeitpunkt bereut, die Geschichte zu lesen, und Fans von Urban Fantasy mit einer ordentlichen Portion Romantik werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.


    9/10 – Gut geschrieben, auch wenn ich kein Fan des Genres bin (und werde).


    ASIN/ISBN: 3911632002

    Herausgeber: KBV (20. September 2023)

    Taschenbuch: ‎392

    ISBN-10: ‎ 3954416638


    Kurzbeschreibung


    Der erste Fall für den Eifeler Dorfschmied 1946 – Die Kriegsheimkehrer finden in der rauen Abgeschiedenheit der Eifelhügel traumatisierte Menschen und beschädigte Dörfer vor. Einer von ihnen ist Karl Bermes, der Schmied des Örtchens Disselbach in der Nähe von Bitburg. Er ist noch nicht lange aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, als sein bester Freund Werner bei der Detonation einer Mine am Rande des Dorfes getötet wird. Karl ist sehr schnell klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, sondern um einen gezielten Anschlag. Unweit der Unglücksstelle wurde mitten im Wald ein ehemaliges Lager des Arbeitsdienstes von der französischen Besatzung zum Flüchtlingslager umfunktioniert, das eine Menge undurchsichtiger Fremder ins Dorf bringt. Karl beginnt nachzuforschen. Eine der Neuankömmlinge ist Pauline, die Tochter des Lagervorstehers, die für Karl in jeder Hinsicht wichtiger wird, als er sich das hätte vorstellen können. Nach und nach offenbart sich ein schreckliches Geheimnis, und Karl gerät in einen Strudel gefährlicher Ereignisse. Eine hochspannende Nachkriegsgeschichte – der fulminante Auftakt zu einer neuen Romanreihe!


    Autor


    Ralf Lano, geb. 1965 in Kyllburg, ausgebildeter Werkzeugmacher, staatlich geprüfter Maschinenbautechniker, arbeitete einige Jahre als Designer und Konstrukteur von Kachelöfen. Seit 22 Jahren ist er als Maschinenbaukonstrukteur bei einem größeren Automobilzulieferer beschäftigt. Bisher sind eine Kurzgeschichtensammlung sowie ca. 30 Kurzgeschichten in regionalen Publikationen (z. B. Eifeljahrbuch) erschienen. 2022 war er unter den sechs Nominierten des deutschen Kurzkrimi-Preises. Sein Beitrag »Die Kuh Elsa« ist in »Tatort Eifel 8« des KBV erschienen. »Ein Echo aus stählerner Zeit« ist sein erster Roman und der Auftakt einer mehrbändigen historischen Eifelkrimi-Reihe.


    Rezension


    Ich mag es, wenn Krimis mehr sind als reine Unterhaltung – wenn sie neben Spannung auch historische Tiefe bieten und gesellschaftliche Fragen stellen. Genau das gelingt Ralf Lano mit seinem Buch „Ein Echo aus stählerner Zeit“. In diesem Kriminalroman versetzt uns der Autor in die bedrückende Nachkriegszeit des Jahres 1946 in der Eifel. Als ein vermeintlicher Minenunfall passiert, vermutet der junge Schmied Karl Bermes einen Mord. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf Geheimnisse, die tief in die Vergangenheit reichen.


    Der Roman überzeugt besonders durch seine beklemmende Atmosphäre und ein authentisches Nachkriegsszenario. Die Eifel wird eindringlich dargestellt: Hunger, Not und das Misstrauen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen prägen den Alltag. Der Autor nutzt diesen Hintergrund perfekt für seine Geschichte und erschafft Figuren, deren Ängste und Hoffnungen glaubwürdig wirken. Karl Bermes ist dabei kein typischer Ermittler, sondern ein Mensch, der einfach nur Antworten sucht. Gerade diese Perspektive macht die Geschichte spannend und realistisch.


    Die Stärke liegt auch in den gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mit ihren Zweifeln und Ängsten die damalige Zeit eindringlich widerspiegeln. Dabei entwickelt sich ein Krimi, der sich vor allem um Schuld, Verantwortung und die Folgen von Kriegstraumata dreht.

    Ralf Lano ist mit „Ein Echo aus stählerner Zeit“ ein intensiver Krimi gelungen, der mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und eindrucksvoller historischer Atmosphäre punktet. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend erzählt ist. Eine klare Empfehlung für alle, die Krimis mit Tiefgang lieben.


    Fazit: Für Fans von historischen Krimis, aber auch für Leser:innen, die nach einem etwas anderen Ermittler suchen, ist dieses Buch eine Empfehlung. Der Schreibstil ist eingängig, die Atmosphäre dicht, der Fall spannend.


    ASIN/ISBN: 3954416638

    Herausgeber: Ashera Verlag (13. November 2022)

    Taschenbuch: ‎ 42

    ASIN: ‎ B0BM9W5VZN


    Kurzbeschreibung


    Die strengreligiöse Gruppe der ‚Children of God‘ lebt in einer fast vollständig von der Außenwelt abgeschirmten Gemeinschaft. Hat ein junger Mann mit einundzwanzig Jahren die Volljährigkeit erreicht, muss er den Gang über ein Drahtseil, das quer über eine Schlucht gespannt ist, absolvieren. So verlässt er seine Familie und seine Jugend auf der einen Seite der Schlucht, um auf der anderen Seite, die ihm zugewiesene Frau zu erreichen, mit der er eine neue Familie gründet.

    Als Jonas den Gang antritt, wird ihm bewusst, dass er auf ein Leben zugeht, das von einer schweren Sünde und Lüge geprägt sein wird. Er trifft eine folgenschwere Entscheidung.


    Autor


    Es war einmal ein Junge, der fürchtete die Nacht. Sobald sich die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch über sein Zimmer legte, erwachten in der Finsternis Wesen. Sie wisperten Geschichten von Orten, die niemals Licht erhellte und die er in diese Welt bringen sollte.

    Der Knabe aber fürchtete sich, und je mehr er versuchte, die Wesen zu ignorieren, desto stärker schwoll ihr Flüstern zu einem Gesang an, der sich mit seinen Träumen verwob, die ihn zu diesen finsteren Welten führten.


    Der Junge wurde älter, und als er erwachsen war, erschien die Dunkelheit der Nacht leer und die Träume farblos. Jetzt ein Mann wurde er seines Verlustes gewahr. Er begann, aufzuschreiben, was ihm die Stimmen in seiner Kindheit eingeflüstert hatten, und damit kehrten die Träume zurück.


    Heute ist die Dunkelheit für ihn wieder voller Geheimnisse, führen düstere Winkel in fremde Welten, doch jetzt fürchtet er sich nicht mehr, denn er weiß, tief hinter der Finsternis verbirgt sich immer das Licht.


    Der Schriftsteller Stefan S. Kassner hängte im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel und lebt seitdem als hauptberuflicher Autor mit seinem Hund Goliath auf der Sonneninsel Mallorca.


    Im Oktober 2020 wurde er in die Agentur Ashera aufgenommen und veröffentlich seit 2021 Romane, Novellen und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres, unter anderem Thriller, Krimi, Cosy Crime, Familiengeheimnis, Familiensaga, (Gay-)Romance, (düstere) Phantastik, Horror, Steampunk und Humor.


    Dies prägte auch den Slogan des Schriftstellers: ‚Das Leben wird auch nicht nur in einem Genre geschrieben.‘


    Rezension


    Manche Geschichten brauchen keine 500 Seiten, um ihre volle Wirkung zu entfalten – „Drahtseilakt“ von Stefan S. Kassner ist der beste Beweis dafür. In dieser kurzen, aber sehr gelungenen Novelle spricht der Autor Themen wie Identität, Religion und Selbstbestimmung an. Alles in einer emotionalen Geschichte, die mich von der ersten Seite an gepackt hat. Besonders beeindruckt hat mich, wie universell Jonas’ Kampf um seinen eigenen Weg wirkt – es geht nicht nur um LGBTQ+-Themen, sondern um die Frage, wie viel wir für unser wahres Ich riskieren würden.


    Jonas wächst in der abgeschotteten Glaubensgemeinschaft „Children of God“ auf, in der jedes Leben vorherbestimmt ist. Sein Übergang ins Erwachsenenleben wird durch ein rituelles Drahtseilgehen über eine Schlucht besiegelt – auf der anderen Seite wartet bereits seine zugewiesene Ehefrau. Doch Jonas weiß, dass er sich etwas vormacht. Er liebt Phil, nicht sie. Doch sein Herz steht im direkten Konflikt mit den strengen Regeln der Gemeinschaft. Seine Entscheidung: Sich anpassen oder sich befreien – und dafür vielleicht alles verlieren?


    Stefan Kassner schafft es auf wenigen Seiten, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Jonas’ inneres Ringen mit einer Klarheit darzustellen, die unter die Haut geht. Jeder Satz sitzt und jedes Wort scheint sorgfältig ausgewählt. Die Novelle liest sich wie ein stiller Schrei nach Freiheit – ein Schrei, den bestimmt jeder von uns schon gehört hat.


    Ohne zu viel zu verraten – „Drahtseilakt“ ist keine Coming-out-Geschichte mit rosarotem Happy End. Vielmehr zeigt die Geschichte, dass jeder Schritt in Richtung Selbstbestimmung Opfer fordert. Und sie geht anders aus, als erwartet. Aber sie macht auch klar: Die Wahl liegt immer bei uns.


    Fazit: Ein literarisches Kleinod, das tief berührt und lange nachwirkt. Sie ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung, für Mut und für die Freiheit, zu lieben, wen immer wir auch lieben.


    10/10 – kurz, aber mit maximaler Wirkung.


    ASIN/ISBN: B0BM9W5VZN

    Herausgeber: Redrum Books (9. März 2023)

    Taschenbuch: ‎ 154 Seiten

    ASIN: B0BY3GCYP1


    Kurzbeschreibung

    MYTHEN WERDEN WIRKLICHKEIT - EINE ABENTEUERLICHE SUCHE IM HOHENSTEINGEBIRGE


    Viele Mythen ranken sich um das Hohensteingebirge. Genau in diese Region verschlägt es Elizabeth, die die Vermutung hat, dass sie ihr Freund Rehor, der vorgibt, in den Bergen wandern zu gehen, betrügt.

    Gemeinsam mit ihrer Freundin Amelie macht sie sich auf die Suche nach ihm. Beide kehren im Nobiskrug ein, einem abgelegenen Berggasthof, in dem sich merkwürdige Gestalten tummeln. Hier wird ihnen von einem Untier berichtet, das durch die Wälder streift. Angeblich sind bereits viele Touristen dieser grauenhaft schreienden Kreatur zum Opfer gefallen. Kann es sein, dass die alten Sagen der Wirklichkeit entsprechen?


    EINE NACHT VOLLER GEHEIMNISSE UND SCHRECKEN


    Als sie die Schreie selbst hören, scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Trotz aller Warnungen begeben sich die Mädels auf ihre Mission, Rehor zu finden.

    Dank Amelies Unerschrockenheit und Elizabeths grenzdebilem Humor lassen sich die beiden dabei weder von Teufel persönlich noch von den Tücken moderner Wandersocken aufhalten.


    ZWEI FREUNDINNEN AUF DER JAGD NACH DER WAHRHEIT


    Wolff Arvika ist mit den alten blutrünstigen Märchen und Sagen aufgewachsen, die man seinen Kindern früher noch als Gutenachtgeschichten vorgelesen hat. Die unendlich tiefen Wälder und grauenhaften Wesen, die darin lauern, haben ihn geprägt. An der Universität hat er sie wissenschaftlich erforscht, heute lässt er seine eigenen Kreaturen auf die Leser los.

    Wolff Arvika lebt mit seiner Muse und zwei Hunden in Norddeutschland an einem kleinen See, der in einer Geschichte sicherlich mal eine wichtige Rolle spielen wird. In seinem ersten Roman geht es aber erst einmal in die undurchdringlichen Wälder des Hohensteingebirges.


    Autor


    Wolff Arvika ist mit den alten blutrünstigen Märchen und Sagen aufgewachsen, die man seinen Kindern früher noch als Gutenachtgeschichten vorgelesen hat. Die unendlich tiefen Wälder und grauenhaften Wesen, die darin lauern, haben ihn geprägt. An der Universität hat er sie wissenschaftlich erforscht, heute lässt er seine eigenen Kreaturen auf die Leser los. Wolff Arvika lebt mit seiner Muse und zwei Hunden in Norddeutschland an einem kleinen See, der in einer Geschichte sicherlich mal eine wichtige Rolle spielen wird. In seinem ersten Roman geht es aber erst einmal in die undurchdringlichen Wälder des Hohensteingebirges.


    Rezension


    Wolff Arvikas Buch ist eine wunderbar schräge Mischung aus Horror, schwarzem Humor und Dialogen, die so bissig sind, dass sie jede Horrorfilm-Klischee-Figur alt aussehen lassen. Ich wusste anfangs nicht genau, was mich erwartet, aber nach wenigen Seiten war klar: Das ist nicht nur eine augenzwinkernde Hommage an das Genre, sondern auch ein verdammt unterhaltsames Abenteuer.


    Die Geschichte folgt Elizabeth und ihrer besten Freundin Amelie, die eigentlich nur Elizabeths Freund Rehor aufspüren wollen – der verdächtig allein zum Wandern in die Berge aufgebrochen ist. Doch statt einer einfachen Suche landen sie in einem abgelegenen Gasthof, der nicht nur von düsteren Sagen umrankt ist, sondern auch die skurrilsten Gestalten beheimatet. Und dann wären da noch die Schreie aus dem Wald … ein Monster? Ein Mythos? Oder einfach nur ein schlechter Scherz?


    Was dieses Buch besonders macht, ist die Mischung aus Horror und Humor. Statt klassischer Schockmomente gibt es absurde Situationen, in denen Elizabeth und Amelie mit einer Mischung aus Sarkasmus, Trotz und Wahnsinn auf die Bedrohung reagieren. Der Roman nimmt Horror-Klischees aufs Korn, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen – vielmehr fühlt es sich an, als hätten zwei kluge Frauen endlich genug von dummen Entscheidungen in Horrorfilmen und beschlossen, das Ganze auf ihre eigene Weise durchzustehen.

    Der Schreibstil ist temporeich und voller Dialoge, die sich anfühlen, als würde man einem verdammt unterhaltsamen True-Crime-Podcast lauschen. Mein einziger Kritikpunkt? Es ist zu kurz! Nach 170 Seiten war ich noch nicht bereit, den Nobiskrug zu verlassen – die Welt und die Nebenfiguren hätten locker noch mehr Raum verdient.


    Fazit: Wer Horror liebt, aber keine Lust auf bierernste Geschichten hat, sollte Der Nobiskrug unbedingt lesen. Es ist ein wilder, kluger und extrem unterhaltsamer Ritt durch Horrorfilm-Tropes – mit zwei großartigen Hauptfiguren, die sich nie so verhalten, wie man es erwarten würde.


    9/10 – herrlich skurril und viel zu schnell vorbei.


    ASIN/ISBN: B0BY3GCYP1

    Herausgeber: Querverlag; 2. Edition (3. März 2025)

    Taschenbuch: ‎ 216 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3896563467

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3896563460


    Kurzbeschreibung


    Sein Leben beginnt am Stadtrand von Westberlin. In einem hässlichen Neubau gegenüber einer Flüchtlingssiedlung – und nicht weit von der Mauer. Zu einer Zeit, als es das Wort „queer“ noch nicht gibt und „schwul“ allein ein Schimpfwort ist. Die Eltern streiten viel, traumatisiert vom Zweiten Weltkrieg, der noch nicht lange her ist: Sie waren erst fünf, als Hitler die Macht übernahm, und noch keine achtzehn, als alles endete. Der ältere Bruder – ein Fremder, der nichts mit ihm zu tun haben möchte. Doch er sucht und findet Freundschaft – mit anderen Außenseiter*innen wie er selbst. Und irgendwann sogar Liebe und Sex – und die weite Welt. Lutz van Dijk berichtet von seinem Aufwachsen, bis er mit achtzehn nach New York abhaut – und tatsächlich in den USA ankommt. Ein bewegender Roman über Westberlin damals – weitgehend unbekannt, selbst für jene, die später genau hier ihre Freiheit suchten.


    Autor


    Lutz van Dijk, geboren 1955 in Westberlin, mit 18 in die USA und auch nach Kanada und Mexiko. Später Lehrer in Hamburg. Dort promoviert über „Lehrerverhalten in der NS-Zeit“, bevor er 1992 Mitarbeiter im Anne-Frank-Haus in Amsterdam wird. Seit 2001 mit seinem Mann in Kapstadt in einem Township-Projekt für Kinder engagiert. Internationales Engagement in der Friedens- und LGBTIQ+-Bewegung. Als Autor u.a.: Verdammt starke Liebe; Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten (als Ko-Herausgeber); Kampala-Hamburg. Roman einer Flucht.


    Rezension


    Bücher über die eigene Jugend sind oft mehr als nur persönliche Erinnerungen – sie sind auch ein Stück Zeitgeschichte. „Irgendwann die weite Welt“ von Lutz van Dijk, erzählt nicht nur von einem Jungen, der nach seinem Platz in der Welt sucht, sondern auch von einer Gesellschaft, die queere Identität in den 60er-Jahren noch nicht kannte oder akzeptierte. Was mich an diesem Buch besonders bewegt hat, ist, wie authentisch und intensiv der Autor seine Erfahrungen in Westberlin schildert – voller Sehnsucht, Ausgrenzung und dem tiefen Wunsch nach Freiheit.


    Die Geschichte folgt dem jungen Protagonisten, der in einer Nachkriegswelt aufwächst, in der seine Familie mit eigenen Traumata kämpft. Während seine Eltern sich in Streitereien verlieren und sein älterer Bruder distanziert bleibt, sehnt er sich nach Zugehörigkeit. Erste Freundschaften, erste Liebe, erste Unsicherheiten – und die wachsende Erkenntnis, dass er anders ist als die Norm es vorsieht. Doch Homosexualität ist in seiner Umgebung nicht nur ein Tabu, sondern ein Schimpfwort. Der Wunsch nach einem freieren Leben wächst, bis er mit achtzehn Jahren beschließt, nach New York zu fliehen, um endlich er selbst sein zu können.


    Lutz van Dijks Schreibstil ist dabei so unkonventionell wie seine Geschichte. Die Sprache schwankt zwischen poetisch-reflektierten Passagen und einer sehr direkten, fast naiv-kindlichen Erzählweise. Das macht den Roman besonders authentisch, kann aber auch gewöhnungsbedürftig sein – manchmal fühlte es sich sprunghaft an, als würde der Autor zwischen seiner Vergangenheit und der erwachsenen Reflexion wechseln. Doch gerade diese Unmittelbarkeit sorgt dafür, dass man sich emotional schnell mit dem Protagonisten verbunden fühlt.


    Fazit: Irgendwann die weite Welt ist eine bewegende, autobiografisch geprägte Geschichte über Selbstfindung, Identität und den Wunsch nach Freiheit. Der Roman fängt nicht nur die Stimmung einer vergangenen Zeit ein, sondern zeigt auch, wie universell die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt ist.


    9/10 – kraftvolle Geschichte über Selbstfindung, Mut und den Wunsch nach einem besseren Leben. Sehr lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3896563467

    Herausgeber: http://www.david-reimer-autor.de (27. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 364 Seiten

    ASIN: ‎ B0DQLRZY6L


    Kurzbeschreibung


    Die Fortsetzung des Bestsellerromans Transfer.


    Sam, Richard und Kathrin stehen vor einer gewaltigen Aufgabe: Das Rätsel des Monolithen zu lösen, bevor es jemand anderes tut – und damit den ersten Kontakt mit einer außerirdischen Spezies herstellt. Doch die Zeit drängt, denn die Funktion des rätselhaften Pyramidions bleibt ebenso unklar wie das Schicksal der Menschen, die im Licht des Obelisken auf der Erde spurlos verschwunden sind.

    Während ihrer Nachforschungen stoßen Sam und Richard auf Hinweise zu einer schwarzen Stadt, die sich nicht auf der Erde befindet. Könnte es sich dabei um die Heimatwelt der Außerirdischen handeln? Und was ist mit Johanna Carter geschehen? Kann sie ihre Aufgabe als Botschafterin der Onduras erfüllen und die Menschheit überzeugen, dass diese geheimnisvolle Spezies das Tor zu einem neuen Zeitalter öffnen könnte?


    Doch nicht alle spielen nach denselben Regeln: Welche Absichten verfolgt Omar Sallam, und welche dunklen Pläne verbergen sich hinter Samatha O’Neills Verbindung zu einer mächtigen, geheimen Organisation?


    Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – eine Reise zwischen Vertrauen und Verrat, die das Schicksal der Menschheit für immer verändern könnte.


    Autor


    David Reimer, ein in Erftstadt nahe Köln ansässiger freischaffender Autor, hat sich in den Bereichen Science-Fiction und Abenteuerliteratur einen Namen gemacht. Mit seinen Werken, die eine Verbindung von wissenschaftlichen Elementen und fiktionalen Erzählungen aufweisen, hat er bereits mehr als 70.000 Leserinnen und Leser begeistert und zählt damit zu den spannendsten aufstrebenden Autoren in Deutschland.


    Woran denken wir, wenn wir die Sterne anblicken? Ferne Welten, fremde Wesen, grenzenlose Freiheit oder nur Kälte und Dunkelheit? Ist es vielleicht der Drang zu erfahren, weshalb alles existiert? David Reimer beschäftigt sich mit diesen Fragen in seinen Romanen. Es geht nicht nur um technische Details, sondern auch um die Menschen, die sich diese Fragen stellen. Seine Werke bieten Kopfkino vom Feinsten und bringen Leser an ferne Orte und Dimensionen. Sie vereinen unendliche Weiten, die die Sehnsucht nach dem Unerforschten schüren, mit fremden Welten, unentdeckten Phänomenen, spannender Action, Realismus und neuen Ideen.

    Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist Reimer gelernter Großhandelskaufmann. In seiner Freizeit betreibt er viel Sport, verbringt Zeit mit seinen zwei Hunden und ist auf der Suche nach Abenteuern in der Welt.


    Zu seinen bekanntesten Werken zählen die "Wächter des Wissens"-Reihe und die "Henry-Voigt-Abenteuerreihe", sowie die Serien "Mars Ultor" und "Das Uranus Leuchten". Diese Publikationen haben Reimer Anerkennung in der deutschen Literaturszene eingebracht und zeugen von seinem Engagement für detaillierte Weltenbau und charaktergetriebene Geschichten.


    Für weitere Informationen über David Reimer und seinen Werken, sowie für die Möglichkeit, sich für regelmäßige Updates und Newsletter anzumelden, besuchen Sie bitte seine offizielle Website: www david-reimer-autor de


    Rezension


    David Reimers Werke gehören meiner Meinung nach, mit zu dem Besten was die deutsche Sci-Fi Literatur hergibt. „Transfer 2“ steht dem in nichts nach, und erweitert die faszinierende Geschichte aus dem ersten Band. Auch wenn der Einstieg für mich etwas zäh war, entwickelte sich das Buch schnell zu einer aufregenden Reise, die mich stark an „Interstellar“ und „Mass Effect“ erinnerte.


    Die Handlung setzt direkt nach den Geschehnissen des ersten Teils an. Sam, Richard und Kathrin stehen erneut vor einem gewaltigen Rätsel: Der Monolith, ein Artefakt von unermesslicher Bedeutung, könnte der Schlüssel zu einer fremden Zivilisation sein. Während sie versuchen, seine Geheimnisse zu entschlüsseln, rückt die mysteriöse „schwarze Stadt“ ins Zentrum des Geschehens. Gleichzeitig kämpft Johanna Carter als Botschafterin der außerirdischen Onduras um das Vertrauen der Menschheit. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Freund und Feind oft schwer zu unterscheiden sind.


    Besonders beeindruckend ist, wie geschickt Reimer wissenschaftliche Konzepte wie Zeitdilatation, schwarze Löcher und Relativität in seine Geschichte einbaut. Diese Elemente sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern essenziell für den Plot – und werden dabei so verständlich erklärt, dass auch Leser:innen ohne Physikstudium alles nachvollziehen können. Unterstützt wird das Ganze durch ein hilfreiches Glossar am Ende des Buches.


    Die Figuren sind tiefgründig und glaubwürdig – insbesondere Johanna Carter, die als Vermittlerin zwischen Menschheit und Aliens eine der spannendsten Entwicklungen durchmacht. Auch neue Charaktere wie Omar Sallam sorgen für zusätzliche Spannung, da seine Motive nicht immer klar sind.


    Fazit: Transfer 2 startet etwas langsam, entfaltet aber spätestens ab dem zweiten Drittel eine mitreißende Dynamik, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Fans von intelligenter, wissenschaftlich fundierter Science-Fiction sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen – vor allem, weil das Finale einige Überraschungen bereithält, die die Vorfreude auf den nächsten Band enorm steigern.


    9/10 – ein spannender zweiter Teil mit Potenzial für mehr.


    ASIN/ISBN: B0DQLRZY6L

    Herausgeber: Karibu - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe; 1. Edition (5. März 2025)

    Gebundene Ausgabe: ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3961294879


    Kurzbeschreibung


    Das letzte Aufgebot erzählt die Geschichte einer verlorenen Jugend.


    Der 15-jährige Jakob und seine Freunde aus der Hitler-Jugend werden wie so viele Jugendliche in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs eingezogen und sollen für das Dritte Reich kämpfen. Zurück bleibt Jakobs Familie und Maria, in die er sich so verliebt hat. Die Jungen glauben, an der Front bald Helden zu werden. Sie ahnen noch nicht, welches Grauen sie dort erwartet. Und vor allem ahnen sie nicht, welche Gräueltaten und Verbrechen ihr geliebtes Heimatland in ganz Europa begangen hat. Als Jakobs bester Freund ihn verrät, bröckelt das Lügengebilde und Jakob muss sich entscheiden: Will er wirklich ein heldenhafter Soldat sein, oder hört er auf sein Gewissen und rettet so die Menschen, die er liebt?



    Autor


    Moritz Seibert wurde 1967 geboren und hat an der Filmakademie Baden-Württemberg Filmregie und Drehbuch studiert, hat als Autor und Regisseur verschiedene Filme, Fernsehspiele und Theaterstücke geschrieben und inszeniert. Er ist Intendant das Jungen Theater Bonn, das unter seiner Leitung das bestbesuchte Theater für junges Publikum in Deutschland wurde. „Das letzte Aufgebot" ist sein Debüt als Romanautor.


    Rezension


    Geschichte ist nicht nur Vergangenheit – sie wirkt bis in unsere Gegenwart hinein. Bücher wie Das letzte Aufgebot sind deshalb so wichtig, weil sie uns daran erinnern, was passiert, wenn Ideologien junge Menschen in den Krieg schicken. Moritz Seiberts Roman ist eine erschütternde, intensive und literarisch beeindruckende Auseinandersetzung mit den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkriegs – erzählt aus der Perspektive der Jugendlichen, die als Kanonenfutter für ein längst verlorenes Regime geopfert wurden.


    Die Geschichte folgt dem 15-jährigen Jakob, der – geprägt von Propaganda und blindem Glauben – voller Eifer in den Krieg zieht. Doch die grausame Realität an der Front zerstört schnell alle Illusionen. Hunger, Kälte, Angst und Gewalt werden zum Alltag, und Jakob beginnt, an allem zu zweifeln, was er bisher für wahr hielt. Als sein bester Freund ihn verrät und er gleichzeitig um seine Liebe zu Maria kämpfen muss, stellt sich die Frage: Gibt es noch einen Ausweg – oder ist es längst zu spät?


    Seibert erzählt diese Geschichte mit einer beeindruckenden sprachlichen Klarheit. Er verzichtet auf Effekthascherei und zeigt die Gräuel des Krieges in all ihrer ungeschönten Brutalität, ohne je reißerisch zu werden. Die Figuren sind tiefgründig und authentisch gezeichnet: Jugendliche, die zwischen Indoktrination, Angst und verzweifelter Hoffnung schwanken. Ihre Schicksale stehen stellvertretend für eine Generation, die in den letzten Kriegsmonaten geopfert wurde. Besonders eindrucksvoll ist, wie Seibert die Manipulation durch das NS-Regime darstellt – und welche zerstörerischen Folgen sie hatte.


    Fazit: Das letzte Aufgebot ist ein aufwühlender, beklemmender Roman, der noch lange nachhallt. Es ist nicht nur ein literarisch starkes Werk, sondern auch eine Mahnung gegen das Vergessen – und gegen das Wiederholen der Geschichte.


    10/10 – intensiv, erschütternd und unheimlich wichtig.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei! https://buchkomet.wordpress.co…uf-den-zweiten-weltkrieg/


    ASIN/ISBN: 3961294879

    Herausgeber: Ashera Verlag (27. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 56 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0DYVMQHDW

    ASIN/ISBN: B0DYVMQHDW


    Kurzbeschreibung


    Das Leben hat es nicht gut gemeint mit Adelheid. Schien ihr als junge und schöne Frau die Welt zu Füßen zu liegen, zwang die Liebe zu ihrem Mann Elmar sie in eine Ehe und schließlich Mutterrolle, mit der sie sich nie richtig anfreunden konnte. Elmar, der stets versucht, seine Frau zufriedenzustellen, kommt bei einem Unfall ums Leben. Adelheid bleibt mit den achtjährigen Zwillingen Joseph und Karl zurück, überfordert mit der Aufgabe, sich selbst und ihre Söhne zu versorgen.

    Unter den Wurzeln eines abgestorbenen Baums im Wald entdeckt sie ein Loch, aus dem verführerische Stimmen zu ihr sprechen. Alles, was sie in den Schlund werfe, würde sie verbessert zurückerhalten.

    Adelheid folgt der Aufforderung, und tatsächlich erhält sie die Dinge verbessert zurück, die sie in den Schlund wirft. Was wäre, wenn sie nicht nur Dinge so verbessern könnte?


    In Adelheid reift eine unheilvolle Idee heran.


    Autor


    Es war einmal ein Junge, der fürchtete die Nacht. Sobald sich die Dunkelheit wie ein schwarzes Tuch über sein Zimmer legte, erwachten in der Finsternis Wesen. Sie wisperten Geschichten von Orten, die niemals Licht erhellte und die er in diese Welt bringen sollte.


    Der Knabe aber fürchtete sich, und je mehr er versuchte, die Wesen zu ignorieren, desto stärker schwoll ihr Flüstern zu einem Gesang an, der sich mit seinen Träumen verwob, die ihn zu diesen finsteren Welten führten.


    Der Junge wurde älter, und als er erwachsen war, erschien die Dunkelheit der Nacht leer und die Träume farblos. Jetzt ein Mann wurde er seines Verlustes gewahr. Er begann, aufzuschreiben, was ihm die Stimmen in seiner Kindheit eingeflüstert hatten, und damit kehrten die Träume zurück.


    Heute ist die Dunkelheit für ihn wieder voller Geheimnisse, führen düstere Winkel in fremde Welten, doch jetzt fürchtet er sich nicht mehr, denn er weiß, tief hinter der Finsternis verbirgt sich immer das Licht.


    Der Schriftsteller Stefan S. Kassner hängte im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel und lebt seitdem als hauptberuflicher Autor mit seinem Hund Goliath auf der Sonneninsel Mallorca.


    Im Oktober 2020 wurde er in die Agentur Ashera aufgenommen und veröffentlich seit 2021 Romane, Novellen und Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres, unter anderem Thriller, Krimi, Cosy Crime, Familiengeheimnis, Familiensaga, (Gay-)Romance, (düstere) Phantastik, Horror, Steampunk und Humor.


    Dies prägte auch den Slogan des Schriftstellers: ‚Das Leben wird auch nicht nur in einem Genre geschrieben.‘


    Rezension


    Wann ist genug wirklich genug? In einer Welt, die uns ständig suggeriert, dass es immer mehr geben muss – mehr Erfolg, mehr Besitz, mehr Optimierung – ist Zufriedenheit oft schwer zu greifen. Der Schlund von Stefan S. Kassner ist weit mehr als eine düstere Novelle: Es ist eine scharfsinnige Reflexion über Gier, Unzufriedenheit und den menschlichen Drang nach Perfektion.


    Die Geschichte folgt Adelheid, einer Frau, die sich in ihrem Leben stets eingeschränkt gefühlt hat – als Ehefrau, als Mutter, als Mensch, der nie ganz das bekommen hat, was er wollte. Als sie nach dem Tod ihres Mannes ein geheimnisvolles Loch unter einem Baum entdeckt, beginnt ein gefährliches Spiel. Eine Stimme flüstert ihr zu, dass alles, was sie in den Schlund wirft, verbessert zurückkehrt. Anfangs testet sie diese Behauptung mit kleinen Gegenständen – doch mit jeder „Optimierung“ wächst die Versuchung, es mit weitreichenderen Veränderungen zu versuchen.


    Stefan Kassner erzählt diese Geschichte mit einer unaufdringlichen, aber gnadenlosen Präzision. Der Schlund ist nicht einfach eine Horrornovelle, sondern ein beklemmendes Gedankenexperiment. Wie weit würden wir gehen, wenn uns eine bessere Version unseres Lebens versprochen würde? Wo liegt die Grenze zwischen Wunsch und Besessenheit? Die Novelle zwingt uns nicht, diese Fragen zu beantworten – sie lässt uns stattdessen mit einem Unbehagen zurück, das noch lange nachwirkt.


    Die Stärke des Buches liegt in seiner Vielschichtigkeit. Der Schlund ist nicht nur ein übernatürliches Phänomen, sondern ein Symbol für den menschlichen Drang nach mehr. Kassner hält unserer Konsumgesellschaft einen düsteren Spiegel vor: Immer schneller, immer besser, immer weiter – bis wir uns selbst verschlingen.


    Fazit: Der Schlund ist eine tiefgründige, atmosphärisch dichte Novelle, die weit über ihre Handlung hinausgeht – eine echte Perle.


    10/10 – intensiv, nachhallend und absolut lesenswert.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei! https://buchkomet.wordpress.co…gel-unserer-gesellschaft/

    Herausgeber: Eigenverlag (BoD) (10. August 2024)

    Taschenbuch: ‎ 359 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0D9TNSJCQ


    Kurzbeschreibung


    Kurz vor dem Schah-Besuch und dem Aufkeimen der 68-er Bewegung lernen sich die beiden Einzelgänger Lukas von Freystein und Maximilian Galiano kennen.

    Zwischen den jungen Männern entwickelt sich über Monate hinweg eine zarte Freundschaft.

    Für Lukas bietet diese zugleich einen Weg, sich peu à peu dem strikten Regiment seines Vaters zu entziehen. Viel lieber sitzt er gemeinsam mit Max unter dem Dach und hört die neuesten Scheiben von Frank Zappa oder The Doors.

    Als mit Roswitha Janisch eine neue Mitschülerin in Luks Klasse kommt, die ihn in die Kreise des Sozialistischen Studentenbunds einführt, verändert das nicht nur Luks Leben, sondern auch die Beziehung zwischen ihm und Max. Dieser muss sich nämlich widerstrebend eingestehen, dass die Gefühle, die er für seinen besten Freund hegt, womöglich über Freundschaft hinausgehen. Doch was bedeutet das in einer Zeit, in der noch die Nazigesetze gegen gleichgeschlechtliche Liebe gelten und Schwule für ihre Neigung nicht nur mit gesellschaftlicher Ächtung, sondern sogar mit Gefängnis zu rechnen haben?


    Autor


    Elyseo da Silvas Roman-Debüt "Mosaik der verlorenen Zeit" rührte die Leser zu Tränen. Auf einzigartige Weise verwebt da Silva Geschichte und Geschichten zu einer kaleidoskopischen Gesamtkomposition, die den Leser noch lange nach Beendigung dieses Page-Turners begleiten wird.


    Seine Inspiration suchte und fand da Silva über Jahre hinweg auf Reisen. Seine zweite Buch-Veröffentlichung "Paincakes und andere Kuriositäten" gewährt Einblick in diese abenteuerlichen "Wanderjahre".


    Mit der Luk-und-Galiano-Dilogie schlägt da Silva neue Pfade ein:


    Er erzählt die Geschichte zweier junger Männer, die sich im Deutschland der 60er Jahre kennen und lieben lernen — einer Zeit, in der noch die Nazi-Gesetze gegen Homosexualität gelten und gleichgeschlechtliche Liebe nicht nur mit gesellschaftlicher Ächtung, sondern gar mit Gefängnis bestraft werden kann.


    Elyseo da Silva lebt und schreibt in Lissabon.



    Rezension


    Geschichte wiederholt sich – wenn wir nicht aus ihr lernen. Ein Regenbogen für den Schah führt uns zurück in eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, die erschreckend viele Parallelen zur heutigen Welt aufweist. Mit viel Feingefühl erzählt Elyseo da Silva eine Geschichte über Freundschaft, Identität und queere Liebe in einer Zeit, in der sie nicht nur verpönt, sondern auch strafbar war.


    Im Mittelpunkt stehen Lukas und Max, zwei junge Männer, die in den 60er-Jahren aufeinandertreffen. Lukas, aus gutem Hause, fühlt sich von den Erwartungen seines Vaters erdrückt, während Max als rebellischer Freigeist seinen eigenen Weg sucht. Was als Freundschaft beginnt, entwickelt sich für Max zu tieferen Gefühlen – doch in einer Gesellschaft, in der Homosexualität noch unter das berüchtigte Nazi-Gesetz §175 fällt, ist diese Liebe mit Angst und Gefahr verbunden. Gleichzeitig spiegelt sich der politische Wandel dieser Zeit in Lukas' Leben wider, als er durch eine Mitschülerin in die aufkeimende 68er-Bewegung gezogen wird.


    Besonders beeindruckend ist, wie intensiv und nuanciert die Beziehung der beiden gezeichnet wird. Da Silva vermeidet Klischees und schafft zwei tiefgründige Figuren, die auf sehr unterschiedliche Weise mit ihrer Zeit und ihrer Identität ringen. Die Verknüpfung von persönlichem Drama und historischer Realität funktioniert hervorragend – man merkt, wie akribisch der Autor recherchiert hat. Die Proteste, die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und die gesellschaftlichen Spannungen sind nicht nur Kulisse, sondern fest in die Handlung integriert.


    Was dieses Buch besonders macht, ist seine Zeitlosigkeit. Auch wenn es in den 60ern spielt, stellt es Fragen, die heute noch drängend sind: Wie gehen wir als Gesellschaft mit Minderheiten um? Welche Rechte sind nicht selbstverständlich? Und wie leicht können Fortschritte wieder rückgängig gemacht werden?


    Fazit: Ein Regenbogen für den Schah ist ein emotionaler, historisch präziser und unglaublich relevanter Roman über queere Identität in einer Zeit des Wandels. Wer sich auf diese tiefgehende Geschichte einlässt, wird mit einer intensiven, berührenden Lektüre belohnt.


    10/10 – ein bewegender, vielschichtiger Roman, der lange nachhallt.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…sellschaftliche-relevanz/


    ASIN/ISBN: B0D9TNSJCQ

    Herausgeber: Hybrid Verlag; 1. Edition (10. April 2023)

    Taschenbuch: ‎ 361 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0C247ZSV3


    Kurzbeschreibung


    Wie jedes Jahr verbringt die 16-jährige Isabell aus Dortmund ihre Sommerferien bei ihren Großeltern in Kirchenbrunn, einem kleinen Ort in Bayern. Bei einem Ausflug mit ihren Freunden entdeckt sie in einem verborgenen Stollen einen halbverwesten Leichnam.

    Es ist nicht das einzige Mysterium des Ortes. Vor zehn Jahren verschwanden aus Kirchenbrunn spurlos drei Kinder. Es hält sich der Glaube, der Teufel persönlich habe sie geholt.


    Isabell scheint mit den alten Geschichten mehr in Verbindung zu stehen, als sie wahrhaben will.


    Autor


    Christian Gierend, geboren 1965 in Köln, studierte Elektrotechnik und wohnt mit seiner Familie in Hürth bei Köln. Seit vielen Jahren arbeitet er als Ingenieur in der Entwicklung von Gebäudeinstallationstechnik. Schon in seiner frühen Jugend verfasste er Kurzgeschichten aus dem Bereich Phantastik und Mystery, von denen er einige veröffentlicht hat. In jungen Jahren hatte ihn die Story von Alice hinter den Spiegeln begeistert. Als Kind musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um einen Blick in den Badezimmerspiegel werfen zu können. Er fragte sich, welche Abenteuer wohl jenseits des Glases verborgen seien. Die Lust auf das Entdecken rätselhafter Welten und deren Geschichten hat er sich bis zum heutigen Tag bewahrt.


    Rezension


    Dunkle Geheimnisse, verlassene Orte und eine Legende, die Angst und Schrecken verbreitet – genau diese Mischung macht für mich einen guten Thriller aus. Das Haus der verwunschenen Kinder von Christian Gierend vereint Mystery und Spannung auf gelungene Weise und beweist, dass Jugendthriller keineswegs nur für junge Leser:innen geeignet sind.


    Die Geschichte folgt der 16-jährigen Isabell, die ihre Sommerferien im beschaulichen Kirchenbrunn verbringt. Doch die Idylle trügt: Als sie mit ihren Freunden in einem alten Stollen eine Leiche entdeckt, wird sie in die dunkle Vergangenheit des Ortes hineingezogen. Vor zehn Jahren verschwanden drei Kinder spurlos, und die Dorfbewohner sind überzeugt, dass der Teufel selbst sie geholt hat.


    Besonders stark ist die düstere Atmosphäre des Buches. Die mystischen Legenden, die beklemmenden Wälder und die unheimlichen Stollen sorgen für echtes Gänsehaut-Feeling. Auch die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Isabell ist keine überzeichnete Heldin, sondern eine junge Frau mit Ängsten und Zweifeln, die nachvollziehbar auf die Geschehnisse reagiert. Der Spannungsbogen hält sich durchweg auf einem hohen Niveau – kleine Längen gibt es zwar, doch die gut gesetzten Wendungen machen das mehr als wett.


    Christian Gierend schreibt flüssig und temporeich, ohne sich in unnötigen Details zu verlieren. Die kurzen Kapitel und präzisen Beschreibungen machen die Geschichte besonders dynamisch. Auch wenn einige Enthüllungen nicht völlig unvorhersehbar sind, bleibt das Buch bis zum Schluss spannend.


    Fazit: Das Haus der verwunschenen Kinder ist ein packender Jugendthriller, der mit Spannung, düsterer Atmosphäre und starken Figuren überzeugt.


    9/10 – spannend, atmosphärisch und nicht nur für Jugendliche.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…der-verwunschenen-kinder/


    ASIN/ISBN: B0C247ZSV3

    Danke für die Rezi. Ich lese gerade "Der Fluch von Carrow House" und kann das von Dir Geschriebene auch hier bestätigen. Es ist o.k., aber eben eher seichter Spuk ohne irgendwelchen Nervenkitzel und mit teilweise unglaubwürdigen Handlungen oder übetriebenen Emotionen.

    Stimmt, ich werde mit Darcy Coates irgendwie nicht warm. xD Auch „from Below“ war nicht schlecht, aber dann hat sie mich mittendrin doch irgendwo verloren.

    Herausgeber: Festa Verlag (27. November 2024)

    Taschenbuch: ‎ 336 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3986761705

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3986761707


    Kurzbeschreibung


    Blackwood House begrüßt seine neuen Besitzer. 100 Jahre des Wartens werden endlich belohnt.


    Mara ist die Tochter von betrügerischen Spiritualisten. Ihre Kindheit war geprägt von Séancen und vorgetäuschten Geistererscheinungen.

    Als Mara ihre Familie verließ, schwor sie sich, dass solch dummer Aberglaube nie wieder Platz in ihrem Leben finden wird. Nun lebt sie mit ihrem Freund Neil in einer Welt, die auf Rationalität beruht.

    Dann kaufen sie das Blackwood House.


    Sie wurden gewarnt, dass in dem verfallenen Gebäude seltsame Dinge geschehen, und tatsächlich: Türen öffnen sich von allein, in der Nacht hören sie Kinder schreien, ein Schaukelstuhl wippt pausenlos vor sich hin. Doch das ist erst der Beginn des Unheils.


    Wohnen sie in einem Spukhaus? Mara will davon nichts hören. Das ist nur ausgeklügelter Schwindel … Aber wenn Geister nicht real sind, wer oder was haust dann in ihrem Haus?

    Ihr liebt Geistergeschichten? Dann lest die Romane von Darcy Coates. Ihre Fans lieben es, wenn beim Lesen die kalten Finger der Angst die Wirbelsäule hinaufkrabbeln.


    Autorin


    Wer auch immer Darcy Coates ist, unter diesem Pseudonym hat sie bereits mehrere unheimliche Bestseller veröffentlicht. Angeblich lebt sie mit ihrer Familie und einigen Katzen an der australischen Zentralküste in einem Haus mit einem großen Kräutergarten und sie soll alte Wälder lieben, in denen die Bäume jeden, der zwischen sie tritt, in dunkle Schatten hüllen. Ihr liebt Geistergeschichten? Dann lest die Bücher von Darcy Coates. Ihre Fans lieben es, wenn beim Lesen die kalten Finger der Angst die Wirbelsäule hinaufkrabbeln. Ihre Website: darcycoates.c



    Rezension


    Ob man an Geister glaubt oder nicht – das klassische Haunted-House-Setting hat immer seinen Reiz. Geister in Blackwood House von Darcy Coates bedient genau diese Atmosphäre: Ein altes Haus mit düsterer Vergangenheit, unerklärliche Ereignisse und eine Protagonistin, die hartnäckig an der Realität festhält. Klingt nach der perfekten Mischung für einen spannenden Spukroman – doch konnte das Buch meine Erwartungen erfüllen?


    Die Geschichte folgt Mara, die in einer Familie von betrügerischen Spiritualisten aufgewachsen ist und daher nichts mehr mit Aberglauben zu tun haben will. Gemeinsam mit ihrem Freund Neil kauft sie das heruntergekommene Blackwood House, das schnell unheimliche Eigenheiten zeigt: Türen öffnen sich von selbst, Schreie hallen durch die Nacht – doch Mara weigert sich standhaft, an Geister zu glauben. Diese Prämisse ist spannend, doch leider verliert sich die Geschichte schnell in ihrer Vorhersehbarkeit.


    Während Darcy Coates es schafft, eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre zu erschaffen – knarrende Dielen, dunkle Schatten und ein Haus, das ein Eigenleben zu haben scheint – bleibt der Gruselfaktor eher seicht. Wer subtilen, langsam steigenden Horror mag, wird hier auf seine Kosten kommen, doch echte Schockmomente bleiben aus. Das größte Problem sind jedoch die Figuren: Besonders Mara wirkt mit ihrer sturen Ablehnung des Übernatürlichen irgendwann einfach nur unglaubwürdig und unsympathisch. Auch die Nebenfiguren bleiben blass, sodass es schwerfällt, emotional mitzufiebern.


    Positiv hervorzuheben ist der flüssige, gut lesbare Schreibstil, der die düstere Atmosphäre schön einfängt und das Buch schnell konsumierbar macht. Doch trotz des stimmungsvollen Settings bleibt Geister in Blackwood House hinter meinen Erwartungen zurück. Wer sich langsam an das Genre herantasten möchte oder eher leichten Spuk als knallharten Horror sucht, könnte hier trotzdem fündig werden.


    6/10 – stimmungsvolle Spukgeschichte, aber ohne echten Nervenkitzel.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…lle-aber-seichte-lekture/


    ASIN/ISBN: 3986761705

    Herausgeber: FISCHER; 1. Edition (25. September 2024)

    Taschenbuch: ‎ 304 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3949465170

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3949465178


    Kurzbeschreibung


    Traurig, todkomisch und unendlich schön


    Manchmal kommt es knüppeldicke. Diesmal für den Studenten Alo Bergmann. Sein Vater bricht beim gemeinsamen Abendessen in einer Gaststätte zusammen. Herzstillstand. Rettungssanitäter eilen herbei, Fred kommt auf die Intensivstation. Großes Drama. Nur Alos Opa Fidus ist erstaunlich guter Dinge. Der 93-Jährige findet nämlich, der Tod würde grundsätzlich überbewertet, er selbst sei ja schon dreimal gestorben, passiere eben hin und wieder. Steht Alos Großvater unter Schock? Doch da beginnt Fidus seinem Enkel bereits die abenteuerliche Geschichte seiner drei Ableben zu erzählen. Eine Geschichte voller Hoffnung, Eigenheit und Liebe, die vom Kriegsende in der Pfalz in das Barcelona Dalís und zurück führt. Kann das alles wirklich wahr sein? Alo beginnt nachzuforschen. Was er herausfindet, verändert sein Leben und das seiner Familie für immer.


    Autor


    Hannes Finkbeiner wurde 1977 im Schwarzwald geboren. Er studierte Journalistik an der Hochschule Hannover, wo er mittlerweile auch als Dozent tätig ist. Für die »Hannoversche Allgemeine Zeitung« ist Finkbeiner als Kolumnist tätig. Er schreibt regelmäßig für »Spiegel Online«, das »RedaktionsNetzwerk Deutschland« oder die »Wirtschaftswoche«. Er lebt mit seiner Familie in Hannover.



    Rezension


    Leben und Tod gehören untrennbar zusammen – und doch fällt es uns oft schwer, über das Sterben zu sprechen. Einer geht noch von Hannes Finkbeiner schafft genau das auf eine besondere Art: Mit einer Mischung aus Humor, Tragik und philosophischer Leichtigkeit erzählt der Roman von Vergänglichkeit, Familie und Erinnerungen, die uns beinahe unsterblich machen.


    Die Geschichte beginnt mit einem Schockmoment: Alo Bergmann erlebt, wie sein Vater beim Abendessen einen Herzstillstand erleidet. Doch während man eine traurige Geschichte erwarten könnte, nimmt der Roman eine überraschende Wendung. Denn Alo wird von seinem Großvater Fidus auf eine Reise voller unglaublicher Erlebnisse mitgenommen – schließlich ist Fidus, nach eigener Aussage, bereits dreimal gestorben.


    Seine Erzählungen führen von der NS-Zeit, in der er sich mit einer jüdischen Familie verstecken musste, über die surrealen Kunstszene Barcelonas bis in die jüngere Vergangenheit. Besonders die erste Episode, die auf realen historischen Ereignissen basiert, hinterlässt einen starken Eindruck. Später wird die Geschichte verspielter und märchenhafter, doch stets bleibt der Erzählton charmant und voller Lebensweisheit. Obwohl die Geschichten gut gelungen sind, verlieren sie etwas an Schwung, im Gegensatz zur ersten Geschichte, die wirklich sehr bedrückend, aber auch stark erzählt ist.


    Finkbeiner meistert den schwierigen Spagat zwischen tiefgründigen Themen und humorvoller Leichtigkeit. Der Roman liest sich flüssig, die Dialoge sind pointiert, und Fidus’ unkonventioneller Blick auf das Leben regt zum Nachdenken an. Zwar verliert die Geschichte nach dem starken Einstieg etwas an Intensität, doch insgesamt ist Einer geht noch ein wunderbar vielschichtiger Roman, der gleichermaßen berührt und unterhält.


    Ein Buch über das Leben, den Tod und die Kraft der Erinnerung – mit Humor, Herz und Tiefgang erzählt. Wer gerne Romane liest, die sowohl nachdenklich als auch heiter sind, wird hier bestens unterhalten.


    9/10 – Ein bewegendes, humorvolles Buch, das das Leben feiert.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension, schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…beiners-bewegendem-roman/


    ASIN/ISBN: 3949465170

    Herausgeber: hansanord; 1. Edition (1. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎ 272 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3947145845

    ISBN-13: ‎ 978-3947145843


    Kurzbeschreibung


    Unzufriedenheit, Abhängigkeit, eine erhöhte Suizidrate – das Gesundheitssystem macht diejenigen, die in ihm arbeiten krank und steht selbst vor dem Exitus. Die Gesundheitspolitik ergeht sich in Flickschusterei, ohne wirkliche Probleme anzupacken und einen dringend benötigten Neustart zu wagen. Doch nicht nur auf Seiten des medizinischen Personals herrscht Frustration. Patienten warten monatelang auf Termine und haben das Gefühl, mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen zu werden. Dabei ist eine gute Arzt-Patienten-Beziehung das entscheidende Fundament, auf dem eine Behandlung aufgebaut werden kann. Dieses Buch beleuchtet die Hintergründe eines Systems, das selbst für die darin Agierenden, immer undurchsichtiger wird und möchte Ihnen als Patient diese verständlicher machen. Denn die dringend notwendige Veränderung kann nur stattfinden, wenn sich Arzt und Patient einander wieder im gegenseitigen Verständnis annähern.


    Autor


    Dr. med. Stefan S. Kassner studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit Auslandsaufenthalten in den USA, Österreich und der Schweiz. Bereits im Rahmen seiner experimentellen Doktorarbeit verfasste er wissenschaftliche Publikationen und setzte die Forschungstätigkeit in seiner Facharztweiterbildung zum HNO-Arzt an der Universitäts-HNO-Klinik Mannheim fort. In Rahmen dieser war er auch in die universitäre Lehre eingebunden. Anschließend führte er zehn Jahre lang seine Facharzteinzelpraxis, bevor er im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel hängte, um hauptberuflicher Autor zu werden.


    Rezension


    Als ehemalige Pflegekraft in Leitungsposition kenne ich die Herausforderungen im Gesundheitswesen nur zu gut. Bürokratie, Arbeitsüberlastung und mangelnde Wertschätzung für medizinisches Personal sind längst Alltag – und genau hier setzt Flatrate Arzt an. Dr. med. Stefan S. Kassner liefert einen schonungslosen Einblick in das marode deutsche Gesundheitssystem und zeigt, warum wir längst nicht mehr bei „fünf vor zwölf“ stehen, sondern weit darüber hinaus.


    Das Buch begleitet Kassners Weg vom idealistischen Medizinstudenten bis hin zum frustrierten niedergelassenen Arzt, der sich mit den harten Realitäten eines Systems auseinandersetzen muss, das immer mehr auf Effizienz statt auf Patientenwohl setzt. Er zeigt auf, wie Ärzte an wirtschaftliche Grenzen stoßen, Patienten unrealistische Erwartungen haben und eine überbordende Bürokratie die Versorgung lähmt. Besonders eindrücklich beschreibt er, wie sich das Arzt-Patienten-Verhältnis verändert hat – und warum das Prinzip der „medizinischen Flatrate“ eine gefährliche Illusion ist.


    Neben der fundierten Analyse bietet das Buch auch Lösungsansätze: Patienten sollten bewusster mit Arztbesuchen umgehen, die Politik muss endlich Reformen auf den Weg bringen, und das gesamte System braucht eine grundlegende Neuausrichtung. Kassner schreibt klar, verständlich und faktenbasiert – sein Buch ist kein trockener Fachtext, sondern ein Weckruf für alle, die verstehen wollen, warum unser Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps steht.


    Fazit: Flatrate Arzt ist ein wichtiges, aufrüttelndes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wer wissen will, warum unser Gesundheitssystem so nicht mehr funktionieren kann, sollte es unbedingt lesen.


    10/10 – Ein unverzichtbarer Weckruf für alle, die sich mit dem deutschen Gesundheitssystem auseinandersetzen wollen.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…zension-zu-flatrate-arzt/


    ASIN/ISBN: 3947145845

    Herausgeber: Gmeiner-Verlag; 2025. Edition (12. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 384 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3839208238

    ISBN-13: ‎ 978-3839208236


    Kurzbeschreibung


    Der Mord an der jungen Joelle Winter erschüttert die Öffentlichkeit. Der Leichenfundort direkt neben dem historischen Pissoir im Braunschweiger Museumpark sorgt für Aufsehen und Gerüchte. Kommissar Wim Schneider und seine Kollegin Rosalie Helmer nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf Parallelen zu einem mysteriösen Cold Case aus dem Jahr 1993. Gibt es eine Verbindung nach Hannover? Die Spuren führen zur düsteren Sage vom „Teufelsspring“ und einem gut gehüteten Geheimnis.


    Autor


    Mario Bekeschus wurde 1979 in Braunschweig geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Nach dem Studium in Hildesheim erfolgte der Umzug nach Hannover, wo er bis heute lebt und in einem Ministerium arbeitet. Seiner Heimatstadt Braunschweig ist er bis heute stets eng verbunden geblieben und besucht dort nicht nur zu Recherchezwecken regelmäßig Familie, Freund:innen und Lieblingsorte.


    Rezension


    Ein guter Krimi ist mehr als nur eine spannende Geschichte – er kann auch ein Spiegel der Gesellschaft sein. Teufelsspring, der vierte und vorerst letzte Band der Niedersachsen-Krimireihe um Kommissar Wim Schneider, ist genau das: eine packende Hommage an das Krimigenre, aber gleichzeitig auch ein starkes Statement für queere Sichtbarkeit. Mario Bekeschus verbindet gekonnt klassische Krimi-Elemente mit modernen, gesellschaftlich relevanten Themen – und das auf eine Art, die beeindruckt und Vorbild für das gesamte Genre sein sollte.


    Der Fall beginnt mit einem rätselhaften Leichenfund in einem Braunschweiger Park, doch schnell entfaltet sich eine vielschichtige Geschichte, die einen alten Cold Case aus den 90ern mit den aktuellen Ermittlungen verknüpft. Dabei baut der Autor geschickt gesellschaftskritische Themen in die Handlung ein: die Missstände in der Pflegebranche werden realitätsnah und schonungslos beschrieben, und die queeren Figuren sind nicht nur Randerscheinungen, sondern fest im Mittelpunkt der Geschichte verankert. Es ist selten, dass ein Krimi so selbstverständlich Diversität lebt – und genau das macht Teufelsspring zu etwas Besonderem, hier gebührt nicht nur dem Autor Respekt, sondern auch dem Gmeiner-Verlag, der vollends hinter diesem Buch steht.


    Bekeschus’ Schreibstil ist fesselnd, atmosphärisch dicht und schafft es, sowohl Spannung als auch emotionale Tiefe zu transportieren. Die Figuren – allen voran Wim Schneider und sein Team – sind authentisch und gut entwickelt, mit echten Konflikten und glaubwürdigen Beziehungen. Die Dialoge sind lebendig und tragen viel zur starken Dynamik des Buches bei. Der Fall selbst ist clever konstruiert, mit überraschenden Wendungen und einem befriedigenden Finale, das Raum für eine mögliche Fortsetzung lässt.


    Wer einen klassischen Krimi mit modernen, mutigen Themen sucht, wird hier definitiv fündig. Teufelsspring ist ein würdiger Abschluss der Reihe und gleichzeitig ein Zeichen dafür, dass Kriminalliteratur nicht nur spannend, sondern auch gesellschaftlich relevant sein kann. Ein Muss für Krimifans – und für alle, die sich über authentische queere Repräsentation in der Literatur freuen.


    10/10 – fesselnd, relevant und absolut empfehlenswert.


    *Für die Besprechung erhielt ich ein Vorab-Exemplar.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…haftskritischem-tiefgang/


    ASIN/ISBN: 3839208238

    Herausgeber: epubli; 3. Edition (12. Dezember 2024)

    Taschenbuch: ‎ 137 Seiten

    ASIN: ‎ B0DQ9Q7TGX


    Kurzbeschreibung


    Klappentext zur Hauptgeschichte: Xmas Horror - Schatten der Stille

    Pia freut sich auf Weihnachten bei ihrer Oma - trotz des Hausarrests, den ihre Eltern ihr als Strafe auferlegt haben.

    Doch die friedliche Idylle des Dorfes bricht jäh zusammen, als jeden Tag ein Kind verschwindet.

    Was geht in der Gemeinde vor und wer ist dafür verantwortlich? Schwebt sie selbst in Gefahr?


    Klappentext zur Bonusgeschichte: Xmas Horror - Schneemann

    Er sollte verschwunden sein. Nach der Zerstörung durch ihre Cousinen blieb nur ein Haufen Schnee zurück. Doch am nächsten Morgen steht der Schneemann wieder da – größer, furchteinflößender, mit Augen, die sie zu verfolgen scheinen. Ist er nur ein Trugbild, oder erwacht etwas Unheimliches zum Leben?


    Rezension


    Draußen herrscht die Kälte und während man sehnsüchtig auf den Frühling wartet, gibt es doch nichts Besseres als eine gute Geschichte, die einem die Nackenhaare aufstellt. Genau so eine wollte ich mit Xmas Horror: Schatten der Stille erleben – und ich wurde nicht enttäuscht. Cid Mattausch liefert hier eine düstere Wintergeschichte mit einer ordentlichen Portion Spannung und einer gelungenen Mischung aus Mythen und Grusel.


    Die Geschichte führt uns in eine verschlafene Kleinstadt, in der das Weihnachtsfest zur absoluten Horror-Nacht wird. Im Mittelpunkt steht Pia, die eigentlich nur besinnliche Tage bei ihrer Oma verbringen wollte, sich aber bald in einem Albtraum wiederfindet: Jeden Tag verschwindet ein Kind, und die Dorfbewohner sind ratlos. Doch hinter den unheimlichen Ereignissen scheint mehr zu stecken – dunkle Sagen, Aberglauben und der gefürchtete Krampus. Der Mythos rund um die düstere Figur wird geschickt in die Story eingebunden und sorgt für eine unheimliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht.


    Ein großes Plus sind die Charaktere: Pia und die Nebenfiguren sind glaubwürdig gezeichnet und handeln nachvollziehbar – was im Horrorgenre nicht immer selbstverständlich ist. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, sodass man sich die verschneiten Straßen, die bedrohliche Stille und die lauernde Gefahr lebhaft vorstellen kann. Einzig der Horror hätte für meinen Geschmack noch eine Spur intensiver ausfallen können – mehr furchteinflößende Momente hätten das Buch perfekt abgerundet.


    Als zusätzliches Highlight gibt es noch die Bonusgeschichte Xmas Horror: Schneemann, die ebenfalls wunderbar in die winterlich-düstere Stimmung passt. Insgesamt ist Xmas Horror: Schatten der Stille eine tolle Wahl für alle, die in der kalten Jahreszeit nicht nur Romantik, sondern auch ein wenig Nervenkitzel suchen.


    Bewertung: 9/10 – düster, atmosphärisch und perfekt für kalte Nächte.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension: https://buchkomet.wordpress.co…uselroman-fur-den-winter/


    ASIN/ISBN: B0DQ9Q7TGX

    Herausgeber: BoD - Books on Demand; 3. Edition (19. Mai 2024)

    Taschenbuch: ‎ 239 Seiten

    ASIN: ‎ B0D4K66M92



    Kurzbeschreibung


    Das Jahr ohne Sonne - Nach einer wahren Geschichte


    Ein nervenaufreibender Kampf voller Verzweiflung und Schmerz beginnt, als Matthias zwei Tage vor ihrem gemeinsamen Neustart in Bonn die niederschmetternde Diagnose "Krebs" erhält. Denise muss den Weg nach Bonn zunächst ohne ihn gehen und es beginnt das Pendeln zwischen Büroalltag und Chemotherapie.


    Die Autorin erzählt den leidvollen Weg als Angehörige ihres krebskranken Partners und die hohe Flexibilität, die hier abverlangt wird. Die Bürokratie scheint sich den beiden in den Weg zu stellen, aber Denise gibt die Hoffnung nicht auf. Auf nicht ganz legalem Weg scheint sie ihm schließlich den Weg in den Frieden zu ebnen...


    Autorin


    Denise Hunold wurde 1984 in der Nähe von Leipzig geboren. Nach dem Tod ihres jungen Freundes, gab sie ihren Beruf in der Bonner Agentur auf und fasste Fuß in der Medizin. Sie ist seit 15 Jahren Angestellte im Bereich der Krebsforschung und arbeitet als persönliche Assistentin mit dem behandelnden Professor ihres verstorbenen Freundes bis heute eng zusammen. Der verdrängte Verlust ihres Partners zwang sie Jahre später zur Aufarbeitung, weshalb das Buch -Das Jahr ohne Sonne- entstand.


    Rezension


    Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden – auch wenn wir uns oft davor scheuen, uns mit dem Abschied auseinanderzusetzen. Doch er gehört zum Leben dazu, und Bücher wie Das Jahr ohne Sonne erinnern uns auf eindrucksvolle Weise daran, wie zerbrechlich unsere Zeit ist. Mit dieser Geschichte taucht man in einen bewegenden Lebensbericht ein, der von Liebe, Verzweiflung und dem unausweichlichen Abschied erzählt.


    Denise Hunold schildert die letzten Monate ihres Partners Matthias, nachdem er die Diagnose Krebs erhalten hat. Doch nicht nur sein Kampf steht im Mittelpunkt, sondern auch ihr eigener – als Partnerin, als Angehörige und als Frau, die zwischen Alltag, Pflege und tiefem Schmerz navigieren muss. Dabei beschreibt sie die emotionale Achterbahnfahrt, die eine solche Situation mit sich bringt, ohne dabei zu beschönigen. Die Last der Bürokratie, die Hilflosigkeit und die ständige Angst vor dem, was kommt, sind in jeder Zeile spürbar.


    Besonders beeindruckend ist die ehrliche, direkte Sprache der Autorin. Sie verzichtet auf Kitsch und beschreibt die Realität so, wie sie sie erlebt hat – roh, intensiv und tief berührend. Dabei wird nicht nur Matthias‘ Leidensweg greifbar, sondern auch die immense Belastung für sie als Angehörige. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, auch die Menschen zu sehen, die einen geliebten Menschen bis zum Schluss begleiten.


    Das Jahr ohne Sonne ist keine leichte Lektüre, aber eine, die nachhallt. Es macht bewusst, wie wertvoll gemeinsame Zeit ist und wie sehr man das Leben im Hier und Jetzt schätzen sollte. Wer sich auf diese bewegende Reise einlässt, wird nicht unberührt bleiben.


    5/5 – ein Buch, das in Erinnerung bleibt.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…ahr-ohne-sonne-rezension/


    ASIN/ISBN: B0D4K66M92

    Herausgeber: Penhaligon Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎ 576 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3764532890

    ISBN-13: ‎ 978-3764532895


    Kurzbeschreibung


    Eine Welt in Gefahr und eine magische Bibliothek, die die Rettung birgt – die Fantasy-Saga basierend auf dem spektakulären Musikfestival »Tomorrowland«!


    Eine finstere Bedrohung erhebt sich in der Papierwelt: Der berüchtigte Aschenmann will alles Licht auslöschen und sämtliche Welten ins Verderben stürzen. Helia ist eine der Weisen der Großen Bibliothek von Morgen – und die Einzige, die den Aschenmann aufhalten kann. Doch um die Papierwelt zu retten, muss Helia sich auf die Suche nach einer verlorenen Erinnerung begeben. Nur diese kann der Bibliothek zu einer Chance im Kampf gegen die dunkle Plage verhelfen. Auf ihrer Reise durch die Weiten der Papierwelt bis hin in die legendäre ewige Stadt warten auf Helia nicht nur zahlreiche Gefahren, sondern auch treue Freunde und ihre wahre Bestimmung ...

    Treten Sie ein in die »Great Library of Tomorrow« und das magische »Tomorrowland«-Universum! Weitere Bände sind bei Penhaligon in Vorbereitung.


    Autorin


    Rosalia Aguilar Solace wuchs als Spross einer langen Reihe von Schriftstellerinnen und Schriftstellern in Mexiko-Stadt auf. Wenn Rosalia einmal nicht in ihrer Heimatstadt in einem Büchercafé sitzt und schreibt, ist sie in der Großen Bibliothek von Morgen anzutreffen. Doch egal, ob sie zu Hause bei ihrer Familie oder auf der Suche nach Inspiration für neue Werke ist, eines ist gewiss: Magische Geschichten entspringen ihrer Feder.


    Rezension


    Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr im Fantasy-Genre unterwegs, aber mit The Great Library of Tomorrow wollte ich mich mal wieder in eine magische Welt stürzen. Die Idee einer Welt aus Papier, in der Bücher über Schicksale entscheiden, klang einfach zu spannend, um sie nicht zu lesen. Doch während mich der Einstieg sofort gepackt hat, wurde das Weiterlesen mit der Zeit immer schwieriger.


    Die Welt, die Rosalia Aguilar Solace erschafft, ist einzigartig und atmosphärisch – eine riesige Bibliothek, dunkle Bedrohungen und eine Protagonistin, die sich ihrem Schicksal stellen muss. Helia, die Weise der Bibliothek, soll den mysteriösen Aschenmann aufhalten, doch dafür braucht sie eine verlorene Erinnerung. Anfangs war ich begeistert von der bildhaften Sprache und der Idee hinter der Geschichte. Die Papierwelt war ein echtes Highlight, und auch die ersten Kapitel waren vielversprechend.


    Doch dann kamen die Probleme. Die Figuren, allen voran Helia, blieben für mich über weite Strecken blass. Ich konnte keine echte Verbindung zu ihnen aufbauen. Dazu wurde die Handlung mit der Zeit immer chaotischer. Während der Anfang noch klar strukturiert war, häuften sich später die Ereignisse so sehr, dass es schwer war, den Überblick zu behalten. Die Geschichte wirkte überfrachtet, und das hat mir das Weiterlesen erschwert.


    Ich musste mich stellenweise richtig motivieren, weiterzulesen, und das ist für mich immer ein Zeichen, dass ein Buch mich nicht komplett fesseln kann. Dennoch will ich betonen, dass das nicht zwangsläufig an der Qualität des Buches liegt – vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich oder meine Lust auf Fantasy ist gerade nicht groß genug.


    Für eingefleischte Fantasy-Fans könnte The Great Library of Tomorrow trotzdem ein tolles Buch sein. Die Welt ist kreativ, der Schreibstil atmosphärisch und das Konzept einzigartig. Wer jedoch klare, strukturierte Geschichten mit tiefgehenden Charakteren bevorzugt, könnte hier seine Schwierigkeiten haben.


    Wertungstendenz: 5–7 – großartige Welt, aber mit Schwächen in der Umsetzung.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension, https://buchkomet.wordpress.co…ry-of-tomorrow-rezension/


    ASIN/ISBN: 3764532890

    Herausgeber: ‎Independently published (1. Oktober 2018)

    Taschenbuch: ‎ 235 Seiten

    ISBN-13: ‎ 979-8300696993



    Kurzbeschreibung


    Es ist das spannendste Projekt für die mitvierziger Journalistin Julia Bremovicz seit langem. Sie soll, den nach 20 Jahren aus dem Koma erweckten, Erik Maltens durch seine erste Zeit begleiten. Dabei muss sie ihm die veränderte Welt mit ihren neuen gesellschaftlichen Regeln näher bringen. Durch eine weltweite Revolution hat nun jeder Mensch ein Anrecht auf alle Informationen. Die Erfindung des zweiten Ichs hat es ermöglicht, dass Jeder überall auf alle von ihm benötigten Informationen zugreifen kann. Es herrscht somit absolute Transparenz über Alles und Jeden. Während Julia anfangs noch glaubt, dem gutaussehenden Erik die heutige Zeit zeigen zu können, stellt sie mehr und mehr fest, dass Erik ihr durch seine unschuldigen Fragen die Welt erklärt. Durch Eriks Fähigkeit stetig hinter die Kulissen zu sehen gerät ihr Weltbild zunehmend ins Wanken. Als sich dann herausstellt, dass noch immer Geheimgesellschaften existieren, die versuchen die Informationen und damit die Gesellschaft zu manipulieren und Erik Zuflucht bei einer terroristischen Vereinigung von gesellschaftlichen Versagern sucht, gerät Julia unfreiwillig in ein Machtspiel, dass sie vor wenigen Wochen für unmöglich gehalten hätte. Erik übt außerdem eine eigentümliche Anziehungskraft auf Julia aus und bald muss sie sich nicht nur zwischen ihrem langjährigen Freund Daniel und Erik entscheiden, sondern auch zwischen ihrer lang erarbeiteten Stelle in der Gesellschaft und ihrem Gewissen…


    Autor


    Geboren 1974 im schönen Oberschwaben, ländlich aufgewachsen. Seit seinem Ingenieur Studium der Medientechnologie berät er Unternehmen und Organisationen in Technologien, die unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren beeinflussen. Er half über 15 Jahre bei der jährlichen Entwicklung der Plots für Jugend- und Kinderlager mit und schaffte damit Fantasiewelten für tausende Kinder. In seinen Romanen und Geschichten vereint er nun das technische Wissen mit seiner Kreativität Geschichten zu schreiben. Er lebt in Thüringen, ist verheiratet und hat zwei Söhne.


    Rezension


    „Das zweite Ich“ spielt in einer Zukunft, in der Geheimnisse nicht mehr existieren. Durch eine neue Technologie – das „zweite Ich“ – hat jeder Mensch Zugang zu sämtlichen Informationen. In dieser Welt erwacht Erik Maltens nach 20 Jahren Koma und muss sich in einer Gesellschaft zurechtfinden, die Transparenz über alles stellt. Unterstützt von der Journalistin Julia beginnt er, das System zu hinterfragen und wird dabei in gefährliche Machtspiele verwickelt.


    Das Buch punktet mit einer spannenden Prämisse, die gerade in Zeiten von Big Data und KI hochaktuell ist. Die Frage, wie viel Transparenz zu viel ist, wird geschickt eingebunden und regt zum Nachdenken an. Auch die Story ist durchweg spannend erzählt, mit einigen unerwarteten Wendungen und einem interessanten Gegensatz zwischen Utopie und Dystopie.


    Leider bleiben die Figuren etwas blass. Erik findet sich viel zu schnell in der neuen Welt zurecht, ohne größere Schwierigkeiten oder emotionale Hürden. Auch Julia wirkt in ihrer Entwicklung teilweise sprunghaft. Ebenso wird die faszinierende Technologie des „zweiten Ichs“ nicht tief genug erklärt, und die geheimen Organisationen im Hintergrund bleiben zu vage. Hier hätte mehr Detailtiefe das Buch noch stärker gemacht.


    Insgesamt ist „Das zweite Ich“ ein unterhaltsamer Roman mit einer packenden Grundidee, aber Schwächen in der Figurenzeichnung und technologischen Ausarbeitung. Wer spannende Zukunftsvisionen mit philosophischen Fragen mag, sollte trotzdem einen Blick riskieren.


    6/10 – faszinierende Ideen, aber mit Luft nach oben.



    *Eine ausführlichere Rezension gibt es auf meinem Buchblog: https://buchkomet.wordpress.co…das-zweite-ich-rezension/


    ASIN/ISBN: B0DPDHCQ3P

    Herausgeber: ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 3. Edition (9. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 416 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3423220848

    ISBN-13: ‎ 978-3423220842



    Kurzbeschreibung


    Im See lauert das Grauen


    Schauspielerin Casey Fletcher hat einen schweren Verlust erlitten, außerdem ist ihre Karriere am Nullpunkt. Um wieder auf die Füße zu kommen, zieht sie sich in ihr Haus am Lake Greene in Vermont zurück. Hier gibt es nichts als Natur, Ruhe und Stille. Das ist nicht leicht auszuhalten, deshalb greift sie immer häufiger zum Bourbon – und zu einem Fernglas. Damit beobachtet sie nicht etwa Vögel, sondern das Paar auf der gegenüberliegenden Seeseite.


    Katherine und Tom scheinen eine perfekte Ehe zu führen, doch schon bald bemerkt Casey, dass die Fassade bröckelt. Als Katherine kurz darauf spurlos verschwindet, ist Casey höchst alarmiert und bald überzeugt, dass Tom seiner Frau etwas angetan hat …


    Autor


    Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.


    Rezension


    Lake ist ein fesselnder Thriller mit einer dichten, beklemmenden Atmosphäre, der stark an Das Fenster zum Hof erinnert. Casey Fletcher, eine alkoholabhängige Schauspielerin mit gescheiterter Karriere, zieht sich in das Seehaus ihrer Familie zurück. Dort beginnt sie, ihre Nachbarn Katherine und Tom zu beobachten – bis Katherine plötzlich verschwindet. Casey vermutet, dass Tom etwas damit zu tun hat, und verstrickt sich immer tiefer in ein Netz aus Geheimnissen, bis eine drastische Wendung alles auf den Kopf stellt.


    Riley Sager versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen. Der abgelegene Lake Greene ist richtig stimmig – ruhig und idyllisch, aber auch bedrohlich und unheilvoll. Die voyeuristische Perspektive sorgt für Nervenkitzel, und Casey als Hauptfigur funktioniert gut. Sie ist keine klassische Heldin, sondern eine Frau mit Ecken, Kanten und einer problematischen Alkoholabhängigkeit, die aber glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt wird.


    Während Casey überzeugt, bleiben die Nebenfiguren eher blass. Katherine und Tom hätten an einigen Stellen mehr Tiefe vertragen. Der größte Streitpunkt des Buches ist aber definitiv die große Wendung im letzten Drittel. Sie ist unerwartet und mutig, aber nicht jedermanns Geschmack. Mir persönlich war sie zu extrem und hat nicht ganz zum psychologischen Thriller der ersten zwei Drittel gepasst. Trotzdem bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend.


    Wer düstere Thriller mit einer starken Hauptfigur, paranoider Atmosphäre und überraschenden Wendungen mag, wird mit Lake gut unterhalten. Trotz kleiner Schwächen gar nicht so schlecht.


    7/10 Punkten


    ASIN/ISBN: 3423220848


    *Eine ausführlichere Rezension gibt es auf meinem Buchblog: https://buchkomet.wordpress.com/2025/02/02/lake-rezension/