Beiträge von Buchkomet

    Herausgeber: Festa Verlag (27. November 2024)

    Taschenbuch: ‎ 336 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3986761705

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3986761707


    Kurzbeschreibung


    Blackwood House begrüßt seine neuen Besitzer. 100 Jahre des Wartens werden endlich belohnt.


    Mara ist die Tochter von betrügerischen Spiritualisten. Ihre Kindheit war geprägt von Séancen und vorgetäuschten Geistererscheinungen.

    Als Mara ihre Familie verließ, schwor sie sich, dass solch dummer Aberglaube nie wieder Platz in ihrem Leben finden wird. Nun lebt sie mit ihrem Freund Neil in einer Welt, die auf Rationalität beruht.

    Dann kaufen sie das Blackwood House.


    Sie wurden gewarnt, dass in dem verfallenen Gebäude seltsame Dinge geschehen, und tatsächlich: Türen öffnen sich von allein, in der Nacht hören sie Kinder schreien, ein Schaukelstuhl wippt pausenlos vor sich hin. Doch das ist erst der Beginn des Unheils.


    Wohnen sie in einem Spukhaus? Mara will davon nichts hören. Das ist nur ausgeklügelter Schwindel … Aber wenn Geister nicht real sind, wer oder was haust dann in ihrem Haus?

    Ihr liebt Geistergeschichten? Dann lest die Romane von Darcy Coates. Ihre Fans lieben es, wenn beim Lesen die kalten Finger der Angst die Wirbelsäule hinaufkrabbeln.


    Autorin


    Wer auch immer Darcy Coates ist, unter diesem Pseudonym hat sie bereits mehrere unheimliche Bestseller veröffentlicht. Angeblich lebt sie mit ihrer Familie und einigen Katzen an der australischen Zentralküste in einem Haus mit einem großen Kräutergarten und sie soll alte Wälder lieben, in denen die Bäume jeden, der zwischen sie tritt, in dunkle Schatten hüllen. Ihr liebt Geistergeschichten? Dann lest die Bücher von Darcy Coates. Ihre Fans lieben es, wenn beim Lesen die kalten Finger der Angst die Wirbelsäule hinaufkrabbeln. Ihre Website: darcycoates.c



    Rezension


    Ob man an Geister glaubt oder nicht – das klassische Haunted-House-Setting hat immer seinen Reiz. Geister in Blackwood House von Darcy Coates bedient genau diese Atmosphäre: Ein altes Haus mit düsterer Vergangenheit, unerklärliche Ereignisse und eine Protagonistin, die hartnäckig an der Realität festhält. Klingt nach der perfekten Mischung für einen spannenden Spukroman – doch konnte das Buch meine Erwartungen erfüllen?


    Die Geschichte folgt Mara, die in einer Familie von betrügerischen Spiritualisten aufgewachsen ist und daher nichts mehr mit Aberglauben zu tun haben will. Gemeinsam mit ihrem Freund Neil kauft sie das heruntergekommene Blackwood House, das schnell unheimliche Eigenheiten zeigt: Türen öffnen sich von selbst, Schreie hallen durch die Nacht – doch Mara weigert sich standhaft, an Geister zu glauben. Diese Prämisse ist spannend, doch leider verliert sich die Geschichte schnell in ihrer Vorhersehbarkeit.


    Während Darcy Coates es schafft, eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre zu erschaffen – knarrende Dielen, dunkle Schatten und ein Haus, das ein Eigenleben zu haben scheint – bleibt der Gruselfaktor eher seicht. Wer subtilen, langsam steigenden Horror mag, wird hier auf seine Kosten kommen, doch echte Schockmomente bleiben aus. Das größte Problem sind jedoch die Figuren: Besonders Mara wirkt mit ihrer sturen Ablehnung des Übernatürlichen irgendwann einfach nur unglaubwürdig und unsympathisch. Auch die Nebenfiguren bleiben blass, sodass es schwerfällt, emotional mitzufiebern.


    Positiv hervorzuheben ist der flüssige, gut lesbare Schreibstil, der die düstere Atmosphäre schön einfängt und das Buch schnell konsumierbar macht. Doch trotz des stimmungsvollen Settings bleibt Geister in Blackwood House hinter meinen Erwartungen zurück. Wer sich langsam an das Genre herantasten möchte oder eher leichten Spuk als knallharten Horror sucht, könnte hier trotzdem fündig werden.


    6/10 – stimmungsvolle Spukgeschichte, aber ohne echten Nervenkitzel.


    Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…lle-aber-seichte-lekture/


    ASIN/ISBN: 3986761705

    Herausgeber: FISCHER; 1. Edition (25. September 2024)

    Taschenbuch: ‎ 304 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3949465170

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3949465178


    Kurzbeschreibung


    Traurig, todkomisch und unendlich schön


    Manchmal kommt es knüppeldicke. Diesmal für den Studenten Alo Bergmann. Sein Vater bricht beim gemeinsamen Abendessen in einer Gaststätte zusammen. Herzstillstand. Rettungssanitäter eilen herbei, Fred kommt auf die Intensivstation. Großes Drama. Nur Alos Opa Fidus ist erstaunlich guter Dinge. Der 93-Jährige findet nämlich, der Tod würde grundsätzlich überbewertet, er selbst sei ja schon dreimal gestorben, passiere eben hin und wieder. Steht Alos Großvater unter Schock? Doch da beginnt Fidus seinem Enkel bereits die abenteuerliche Geschichte seiner drei Ableben zu erzählen. Eine Geschichte voller Hoffnung, Eigenheit und Liebe, die vom Kriegsende in der Pfalz in das Barcelona Dalís und zurück führt. Kann das alles wirklich wahr sein? Alo beginnt nachzuforschen. Was er herausfindet, verändert sein Leben und das seiner Familie für immer.


    Autor


    Hannes Finkbeiner wurde 1977 im Schwarzwald geboren. Er studierte Journalistik an der Hochschule Hannover, wo er mittlerweile auch als Dozent tätig ist. Für die »Hannoversche Allgemeine Zeitung« ist Finkbeiner als Kolumnist tätig. Er schreibt regelmäßig für »Spiegel Online«, das »RedaktionsNetzwerk Deutschland« oder die »Wirtschaftswoche«. Er lebt mit seiner Familie in Hannover.



    Rezension


    Leben und Tod gehören untrennbar zusammen – und doch fällt es uns oft schwer, über das Sterben zu sprechen. Einer geht noch von Hannes Finkbeiner schafft genau das auf eine besondere Art: Mit einer Mischung aus Humor, Tragik und philosophischer Leichtigkeit erzählt der Roman von Vergänglichkeit, Familie und Erinnerungen, die uns beinahe unsterblich machen.


    Die Geschichte beginnt mit einem Schockmoment: Alo Bergmann erlebt, wie sein Vater beim Abendessen einen Herzstillstand erleidet. Doch während man eine traurige Geschichte erwarten könnte, nimmt der Roman eine überraschende Wendung. Denn Alo wird von seinem Großvater Fidus auf eine Reise voller unglaublicher Erlebnisse mitgenommen – schließlich ist Fidus, nach eigener Aussage, bereits dreimal gestorben.


    Seine Erzählungen führen von der NS-Zeit, in der er sich mit einer jüdischen Familie verstecken musste, über die surrealen Kunstszene Barcelonas bis in die jüngere Vergangenheit. Besonders die erste Episode, die auf realen historischen Ereignissen basiert, hinterlässt einen starken Eindruck. Später wird die Geschichte verspielter und märchenhafter, doch stets bleibt der Erzählton charmant und voller Lebensweisheit. Obwohl die Geschichten gut gelungen sind, verlieren sie etwas an Schwung, im Gegensatz zur ersten Geschichte, die wirklich sehr bedrückend, aber auch stark erzählt ist.


    Finkbeiner meistert den schwierigen Spagat zwischen tiefgründigen Themen und humorvoller Leichtigkeit. Der Roman liest sich flüssig, die Dialoge sind pointiert, und Fidus’ unkonventioneller Blick auf das Leben regt zum Nachdenken an. Zwar verliert die Geschichte nach dem starken Einstieg etwas an Intensität, doch insgesamt ist Einer geht noch ein wunderbar vielschichtiger Roman, der gleichermaßen berührt und unterhält.


    Ein Buch über das Leben, den Tod und die Kraft der Erinnerung – mit Humor, Herz und Tiefgang erzählt. Wer gerne Romane liest, die sowohl nachdenklich als auch heiter sind, wird hier bestens unterhalten.


    9/10 – Ein bewegendes, humorvolles Buch, das das Leben feiert.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension, schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…beiners-bewegendem-roman/


    ASIN/ISBN: 3949465170

    Herausgeber: hansanord; 1. Edition (1. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎ 272 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3947145845

    ISBN-13: ‎ 978-3947145843


    Kurzbeschreibung


    Unzufriedenheit, Abhängigkeit, eine erhöhte Suizidrate – das Gesundheitssystem macht diejenigen, die in ihm arbeiten krank und steht selbst vor dem Exitus. Die Gesundheitspolitik ergeht sich in Flickschusterei, ohne wirkliche Probleme anzupacken und einen dringend benötigten Neustart zu wagen. Doch nicht nur auf Seiten des medizinischen Personals herrscht Frustration. Patienten warten monatelang auf Termine und haben das Gefühl, mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen zu werden. Dabei ist eine gute Arzt-Patienten-Beziehung das entscheidende Fundament, auf dem eine Behandlung aufgebaut werden kann. Dieses Buch beleuchtet die Hintergründe eines Systems, das selbst für die darin Agierenden, immer undurchsichtiger wird und möchte Ihnen als Patient diese verständlicher machen. Denn die dringend notwendige Veränderung kann nur stattfinden, wenn sich Arzt und Patient einander wieder im gegenseitigen Verständnis annähern.


    Autor


    Dr. med. Stefan S. Kassner studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit Auslandsaufenthalten in den USA, Österreich und der Schweiz. Bereits im Rahmen seiner experimentellen Doktorarbeit verfasste er wissenschaftliche Publikationen und setzte die Forschungstätigkeit in seiner Facharztweiterbildung zum HNO-Arzt an der Universitäts-HNO-Klinik Mannheim fort. In Rahmen dieser war er auch in die universitäre Lehre eingebunden. Anschließend führte er zehn Jahre lang seine Facharzteinzelpraxis, bevor er im Oktober 2022 den Arztkittel an den Nagel hängte, um hauptberuflicher Autor zu werden.


    Rezension


    Als ehemalige Pflegekraft in Leitungsposition kenne ich die Herausforderungen im Gesundheitswesen nur zu gut. Bürokratie, Arbeitsüberlastung und mangelnde Wertschätzung für medizinisches Personal sind längst Alltag – und genau hier setzt Flatrate Arzt an. Dr. med. Stefan S. Kassner liefert einen schonungslosen Einblick in das marode deutsche Gesundheitssystem und zeigt, warum wir längst nicht mehr bei „fünf vor zwölf“ stehen, sondern weit darüber hinaus.


    Das Buch begleitet Kassners Weg vom idealistischen Medizinstudenten bis hin zum frustrierten niedergelassenen Arzt, der sich mit den harten Realitäten eines Systems auseinandersetzen muss, das immer mehr auf Effizienz statt auf Patientenwohl setzt. Er zeigt auf, wie Ärzte an wirtschaftliche Grenzen stoßen, Patienten unrealistische Erwartungen haben und eine überbordende Bürokratie die Versorgung lähmt. Besonders eindrücklich beschreibt er, wie sich das Arzt-Patienten-Verhältnis verändert hat – und warum das Prinzip der „medizinischen Flatrate“ eine gefährliche Illusion ist.


    Neben der fundierten Analyse bietet das Buch auch Lösungsansätze: Patienten sollten bewusster mit Arztbesuchen umgehen, die Politik muss endlich Reformen auf den Weg bringen, und das gesamte System braucht eine grundlegende Neuausrichtung. Kassner schreibt klar, verständlich und faktenbasiert – sein Buch ist kein trockener Fachtext, sondern ein Weckruf für alle, die verstehen wollen, warum unser Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps steht.


    Fazit: Flatrate Arzt ist ein wichtiges, aufrüttelndes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wer wissen will, warum unser Gesundheitssystem so nicht mehr funktionieren kann, sollte es unbedingt lesen.


    10/10 – Ein unverzichtbarer Weckruf für alle, die sich mit dem deutschen Gesundheitssystem auseinandersetzen wollen.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…zension-zu-flatrate-arzt/


    ASIN/ISBN: 3947145845

    Herausgeber: Gmeiner-Verlag; 2025. Edition (12. Februar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 384 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3839208238

    ISBN-13: ‎ 978-3839208236


    Kurzbeschreibung


    Der Mord an der jungen Joelle Winter erschüttert die Öffentlichkeit. Der Leichenfundort direkt neben dem historischen Pissoir im Braunschweiger Museumpark sorgt für Aufsehen und Gerüchte. Kommissar Wim Schneider und seine Kollegin Rosalie Helmer nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf Parallelen zu einem mysteriösen Cold Case aus dem Jahr 1993. Gibt es eine Verbindung nach Hannover? Die Spuren führen zur düsteren Sage vom „Teufelsspring“ und einem gut gehüteten Geheimnis.


    Autor


    Mario Bekeschus wurde 1979 in Braunschweig geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Nach dem Studium in Hildesheim erfolgte der Umzug nach Hannover, wo er bis heute lebt und in einem Ministerium arbeitet. Seiner Heimatstadt Braunschweig ist er bis heute stets eng verbunden geblieben und besucht dort nicht nur zu Recherchezwecken regelmäßig Familie, Freund:innen und Lieblingsorte.


    Rezension


    Ein guter Krimi ist mehr als nur eine spannende Geschichte – er kann auch ein Spiegel der Gesellschaft sein. Teufelsspring, der vierte und vorerst letzte Band der Niedersachsen-Krimireihe um Kommissar Wim Schneider, ist genau das: eine packende Hommage an das Krimigenre, aber gleichzeitig auch ein starkes Statement für queere Sichtbarkeit. Mario Bekeschus verbindet gekonnt klassische Krimi-Elemente mit modernen, gesellschaftlich relevanten Themen – und das auf eine Art, die beeindruckt und Vorbild für das gesamte Genre sein sollte.


    Der Fall beginnt mit einem rätselhaften Leichenfund in einem Braunschweiger Park, doch schnell entfaltet sich eine vielschichtige Geschichte, die einen alten Cold Case aus den 90ern mit den aktuellen Ermittlungen verknüpft. Dabei baut der Autor geschickt gesellschaftskritische Themen in die Handlung ein: die Missstände in der Pflegebranche werden realitätsnah und schonungslos beschrieben, und die queeren Figuren sind nicht nur Randerscheinungen, sondern fest im Mittelpunkt der Geschichte verankert. Es ist selten, dass ein Krimi so selbstverständlich Diversität lebt – und genau das macht Teufelsspring zu etwas Besonderem, hier gebührt nicht nur dem Autor Respekt, sondern auch dem Gmeiner-Verlag, der vollends hinter diesem Buch steht.


    Bekeschus’ Schreibstil ist fesselnd, atmosphärisch dicht und schafft es, sowohl Spannung als auch emotionale Tiefe zu transportieren. Die Figuren – allen voran Wim Schneider und sein Team – sind authentisch und gut entwickelt, mit echten Konflikten und glaubwürdigen Beziehungen. Die Dialoge sind lebendig und tragen viel zur starken Dynamik des Buches bei. Der Fall selbst ist clever konstruiert, mit überraschenden Wendungen und einem befriedigenden Finale, das Raum für eine mögliche Fortsetzung lässt.


    Wer einen klassischen Krimi mit modernen, mutigen Themen sucht, wird hier definitiv fündig. Teufelsspring ist ein würdiger Abschluss der Reihe und gleichzeitig ein Zeichen dafür, dass Kriminalliteratur nicht nur spannend, sondern auch gesellschaftlich relevant sein kann. Ein Muss für Krimifans – und für alle, die sich über authentische queere Repräsentation in der Literatur freuen.


    10/10 – fesselnd, relevant und absolut empfehlenswert.


    *Für die Besprechung erhielt ich ein Vorab-Exemplar.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…haftskritischem-tiefgang/


    ASIN/ISBN: 3839208238

    Herausgeber: epubli; 3. Edition (12. Dezember 2024)

    Taschenbuch: ‎ 137 Seiten

    ASIN: ‎ B0DQ9Q7TGX


    Kurzbeschreibung


    Klappentext zur Hauptgeschichte: Xmas Horror - Schatten der Stille

    Pia freut sich auf Weihnachten bei ihrer Oma - trotz des Hausarrests, den ihre Eltern ihr als Strafe auferlegt haben.

    Doch die friedliche Idylle des Dorfes bricht jäh zusammen, als jeden Tag ein Kind verschwindet.

    Was geht in der Gemeinde vor und wer ist dafür verantwortlich? Schwebt sie selbst in Gefahr?


    Klappentext zur Bonusgeschichte: Xmas Horror - Schneemann

    Er sollte verschwunden sein. Nach der Zerstörung durch ihre Cousinen blieb nur ein Haufen Schnee zurück. Doch am nächsten Morgen steht der Schneemann wieder da – größer, furchteinflößender, mit Augen, die sie zu verfolgen scheinen. Ist er nur ein Trugbild, oder erwacht etwas Unheimliches zum Leben?


    Rezension


    Draußen herrscht die Kälte und während man sehnsüchtig auf den Frühling wartet, gibt es doch nichts Besseres als eine gute Geschichte, die einem die Nackenhaare aufstellt. Genau so eine wollte ich mit Xmas Horror: Schatten der Stille erleben – und ich wurde nicht enttäuscht. Cid Mattausch liefert hier eine düstere Wintergeschichte mit einer ordentlichen Portion Spannung und einer gelungenen Mischung aus Mythen und Grusel.


    Die Geschichte führt uns in eine verschlafene Kleinstadt, in der das Weihnachtsfest zur absoluten Horror-Nacht wird. Im Mittelpunkt steht Pia, die eigentlich nur besinnliche Tage bei ihrer Oma verbringen wollte, sich aber bald in einem Albtraum wiederfindet: Jeden Tag verschwindet ein Kind, und die Dorfbewohner sind ratlos. Doch hinter den unheimlichen Ereignissen scheint mehr zu stecken – dunkle Sagen, Aberglauben und der gefürchtete Krampus. Der Mythos rund um die düstere Figur wird geschickt in die Story eingebunden und sorgt für eine unheimliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht.


    Ein großes Plus sind die Charaktere: Pia und die Nebenfiguren sind glaubwürdig gezeichnet und handeln nachvollziehbar – was im Horrorgenre nicht immer selbstverständlich ist. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, sodass man sich die verschneiten Straßen, die bedrohliche Stille und die lauernde Gefahr lebhaft vorstellen kann. Einzig der Horror hätte für meinen Geschmack noch eine Spur intensiver ausfallen können – mehr furchteinflößende Momente hätten das Buch perfekt abgerundet.


    Als zusätzliches Highlight gibt es noch die Bonusgeschichte Xmas Horror: Schneemann, die ebenfalls wunderbar in die winterlich-düstere Stimmung passt. Insgesamt ist Xmas Horror: Schatten der Stille eine tolle Wahl für alle, die in der kalten Jahreszeit nicht nur Romantik, sondern auch ein wenig Nervenkitzel suchen.


    Bewertung: 9/10 – düster, atmosphärisch und perfekt für kalte Nächte.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension: https://buchkomet.wordpress.co…uselroman-fur-den-winter/


    ASIN/ISBN: B0DQ9Q7TGX

    Herausgeber: BoD - Books on Demand; 3. Edition (19. Mai 2024)

    Taschenbuch: ‎ 239 Seiten

    ASIN: ‎ B0D4K66M92



    Kurzbeschreibung


    Das Jahr ohne Sonne - Nach einer wahren Geschichte


    Ein nervenaufreibender Kampf voller Verzweiflung und Schmerz beginnt, als Matthias zwei Tage vor ihrem gemeinsamen Neustart in Bonn die niederschmetternde Diagnose "Krebs" erhält. Denise muss den Weg nach Bonn zunächst ohne ihn gehen und es beginnt das Pendeln zwischen Büroalltag und Chemotherapie.


    Die Autorin erzählt den leidvollen Weg als Angehörige ihres krebskranken Partners und die hohe Flexibilität, die hier abverlangt wird. Die Bürokratie scheint sich den beiden in den Weg zu stellen, aber Denise gibt die Hoffnung nicht auf. Auf nicht ganz legalem Weg scheint sie ihm schließlich den Weg in den Frieden zu ebnen...


    Autorin


    Denise Hunold wurde 1984 in der Nähe von Leipzig geboren. Nach dem Tod ihres jungen Freundes, gab sie ihren Beruf in der Bonner Agentur auf und fasste Fuß in der Medizin. Sie ist seit 15 Jahren Angestellte im Bereich der Krebsforschung und arbeitet als persönliche Assistentin mit dem behandelnden Professor ihres verstorbenen Freundes bis heute eng zusammen. Der verdrängte Verlust ihres Partners zwang sie Jahre später zur Aufarbeitung, weshalb das Buch -Das Jahr ohne Sonne- entstand.


    Rezension


    Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden – auch wenn wir uns oft davor scheuen, uns mit dem Abschied auseinanderzusetzen. Doch er gehört zum Leben dazu, und Bücher wie Das Jahr ohne Sonne erinnern uns auf eindrucksvolle Weise daran, wie zerbrechlich unsere Zeit ist. Mit dieser Geschichte taucht man in einen bewegenden Lebensbericht ein, der von Liebe, Verzweiflung und dem unausweichlichen Abschied erzählt.


    Denise Hunold schildert die letzten Monate ihres Partners Matthias, nachdem er die Diagnose Krebs erhalten hat. Doch nicht nur sein Kampf steht im Mittelpunkt, sondern auch ihr eigener – als Partnerin, als Angehörige und als Frau, die zwischen Alltag, Pflege und tiefem Schmerz navigieren muss. Dabei beschreibt sie die emotionale Achterbahnfahrt, die eine solche Situation mit sich bringt, ohne dabei zu beschönigen. Die Last der Bürokratie, die Hilflosigkeit und die ständige Angst vor dem, was kommt, sind in jeder Zeile spürbar.


    Besonders beeindruckend ist die ehrliche, direkte Sprache der Autorin. Sie verzichtet auf Kitsch und beschreibt die Realität so, wie sie sie erlebt hat – roh, intensiv und tief berührend. Dabei wird nicht nur Matthias‘ Leidensweg greifbar, sondern auch die immense Belastung für sie als Angehörige. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, auch die Menschen zu sehen, die einen geliebten Menschen bis zum Schluss begleiten.


    Das Jahr ohne Sonne ist keine leichte Lektüre, aber eine, die nachhallt. Es macht bewusst, wie wertvoll gemeinsame Zeit ist und wie sehr man das Leben im Hier und Jetzt schätzen sollte. Wer sich auf diese bewegende Reise einlässt, wird nicht unberührt bleiben.


    5/5 – ein Buch, das in Erinnerung bleibt.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension. Schaut gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.co…ahr-ohne-sonne-rezension/


    ASIN/ISBN: B0D4K66M92

    Herausgeber: Penhaligon Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2024)

    Taschenbuch: ‎ 576 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3764532890

    ISBN-13: ‎ 978-3764532895


    Kurzbeschreibung


    Eine Welt in Gefahr und eine magische Bibliothek, die die Rettung birgt – die Fantasy-Saga basierend auf dem spektakulären Musikfestival »Tomorrowland«!


    Eine finstere Bedrohung erhebt sich in der Papierwelt: Der berüchtigte Aschenmann will alles Licht auslöschen und sämtliche Welten ins Verderben stürzen. Helia ist eine der Weisen der Großen Bibliothek von Morgen – und die Einzige, die den Aschenmann aufhalten kann. Doch um die Papierwelt zu retten, muss Helia sich auf die Suche nach einer verlorenen Erinnerung begeben. Nur diese kann der Bibliothek zu einer Chance im Kampf gegen die dunkle Plage verhelfen. Auf ihrer Reise durch die Weiten der Papierwelt bis hin in die legendäre ewige Stadt warten auf Helia nicht nur zahlreiche Gefahren, sondern auch treue Freunde und ihre wahre Bestimmung ...

    Treten Sie ein in die »Great Library of Tomorrow« und das magische »Tomorrowland«-Universum! Weitere Bände sind bei Penhaligon in Vorbereitung.


    Autorin


    Rosalia Aguilar Solace wuchs als Spross einer langen Reihe von Schriftstellerinnen und Schriftstellern in Mexiko-Stadt auf. Wenn Rosalia einmal nicht in ihrer Heimatstadt in einem Büchercafé sitzt und schreibt, ist sie in der Großen Bibliothek von Morgen anzutreffen. Doch egal, ob sie zu Hause bei ihrer Familie oder auf der Suche nach Inspiration für neue Werke ist, eines ist gewiss: Magische Geschichten entspringen ihrer Feder.


    Rezension


    Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr im Fantasy-Genre unterwegs, aber mit The Great Library of Tomorrow wollte ich mich mal wieder in eine magische Welt stürzen. Die Idee einer Welt aus Papier, in der Bücher über Schicksale entscheiden, klang einfach zu spannend, um sie nicht zu lesen. Doch während mich der Einstieg sofort gepackt hat, wurde das Weiterlesen mit der Zeit immer schwieriger.


    Die Welt, die Rosalia Aguilar Solace erschafft, ist einzigartig und atmosphärisch – eine riesige Bibliothek, dunkle Bedrohungen und eine Protagonistin, die sich ihrem Schicksal stellen muss. Helia, die Weise der Bibliothek, soll den mysteriösen Aschenmann aufhalten, doch dafür braucht sie eine verlorene Erinnerung. Anfangs war ich begeistert von der bildhaften Sprache und der Idee hinter der Geschichte. Die Papierwelt war ein echtes Highlight, und auch die ersten Kapitel waren vielversprechend.


    Doch dann kamen die Probleme. Die Figuren, allen voran Helia, blieben für mich über weite Strecken blass. Ich konnte keine echte Verbindung zu ihnen aufbauen. Dazu wurde die Handlung mit der Zeit immer chaotischer. Während der Anfang noch klar strukturiert war, häuften sich später die Ereignisse so sehr, dass es schwer war, den Überblick zu behalten. Die Geschichte wirkte überfrachtet, und das hat mir das Weiterlesen erschwert.


    Ich musste mich stellenweise richtig motivieren, weiterzulesen, und das ist für mich immer ein Zeichen, dass ein Buch mich nicht komplett fesseln kann. Dennoch will ich betonen, dass das nicht zwangsläufig an der Qualität des Buches liegt – vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich oder meine Lust auf Fantasy ist gerade nicht groß genug.


    Für eingefleischte Fantasy-Fans könnte The Great Library of Tomorrow trotzdem ein tolles Buch sein. Die Welt ist kreativ, der Schreibstil atmosphärisch und das Konzept einzigartig. Wer jedoch klare, strukturierte Geschichten mit tiefgehenden Charakteren bevorzugt, könnte hier seine Schwierigkeiten haben.


    Wertungstendenz: 5–7 – großartige Welt, aber mit Schwächen in der Umsetzung.


    Auf meinem Blog findet ihr eine sehr ausführlichere Rezension, https://buchkomet.wordpress.co…ry-of-tomorrow-rezension/


    ASIN/ISBN: 3764532890

    Herausgeber: ‎Independently published (1. Oktober 2018)

    Taschenbuch: ‎ 235 Seiten

    ISBN-13: ‎ 979-8300696993



    Kurzbeschreibung


    Es ist das spannendste Projekt für die mitvierziger Journalistin Julia Bremovicz seit langem. Sie soll, den nach 20 Jahren aus dem Koma erweckten, Erik Maltens durch seine erste Zeit begleiten. Dabei muss sie ihm die veränderte Welt mit ihren neuen gesellschaftlichen Regeln näher bringen. Durch eine weltweite Revolution hat nun jeder Mensch ein Anrecht auf alle Informationen. Die Erfindung des zweiten Ichs hat es ermöglicht, dass Jeder überall auf alle von ihm benötigten Informationen zugreifen kann. Es herrscht somit absolute Transparenz über Alles und Jeden. Während Julia anfangs noch glaubt, dem gutaussehenden Erik die heutige Zeit zeigen zu können, stellt sie mehr und mehr fest, dass Erik ihr durch seine unschuldigen Fragen die Welt erklärt. Durch Eriks Fähigkeit stetig hinter die Kulissen zu sehen gerät ihr Weltbild zunehmend ins Wanken. Als sich dann herausstellt, dass noch immer Geheimgesellschaften existieren, die versuchen die Informationen und damit die Gesellschaft zu manipulieren und Erik Zuflucht bei einer terroristischen Vereinigung von gesellschaftlichen Versagern sucht, gerät Julia unfreiwillig in ein Machtspiel, dass sie vor wenigen Wochen für unmöglich gehalten hätte. Erik übt außerdem eine eigentümliche Anziehungskraft auf Julia aus und bald muss sie sich nicht nur zwischen ihrem langjährigen Freund Daniel und Erik entscheiden, sondern auch zwischen ihrer lang erarbeiteten Stelle in der Gesellschaft und ihrem Gewissen…


    Autor


    Geboren 1974 im schönen Oberschwaben, ländlich aufgewachsen. Seit seinem Ingenieur Studium der Medientechnologie berät er Unternehmen und Organisationen in Technologien, die unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren beeinflussen. Er half über 15 Jahre bei der jährlichen Entwicklung der Plots für Jugend- und Kinderlager mit und schaffte damit Fantasiewelten für tausende Kinder. In seinen Romanen und Geschichten vereint er nun das technische Wissen mit seiner Kreativität Geschichten zu schreiben. Er lebt in Thüringen, ist verheiratet und hat zwei Söhne.


    Rezension


    „Das zweite Ich“ spielt in einer Zukunft, in der Geheimnisse nicht mehr existieren. Durch eine neue Technologie – das „zweite Ich“ – hat jeder Mensch Zugang zu sämtlichen Informationen. In dieser Welt erwacht Erik Maltens nach 20 Jahren Koma und muss sich in einer Gesellschaft zurechtfinden, die Transparenz über alles stellt. Unterstützt von der Journalistin Julia beginnt er, das System zu hinterfragen und wird dabei in gefährliche Machtspiele verwickelt.


    Das Buch punktet mit einer spannenden Prämisse, die gerade in Zeiten von Big Data und KI hochaktuell ist. Die Frage, wie viel Transparenz zu viel ist, wird geschickt eingebunden und regt zum Nachdenken an. Auch die Story ist durchweg spannend erzählt, mit einigen unerwarteten Wendungen und einem interessanten Gegensatz zwischen Utopie und Dystopie.


    Leider bleiben die Figuren etwas blass. Erik findet sich viel zu schnell in der neuen Welt zurecht, ohne größere Schwierigkeiten oder emotionale Hürden. Auch Julia wirkt in ihrer Entwicklung teilweise sprunghaft. Ebenso wird die faszinierende Technologie des „zweiten Ichs“ nicht tief genug erklärt, und die geheimen Organisationen im Hintergrund bleiben zu vage. Hier hätte mehr Detailtiefe das Buch noch stärker gemacht.


    Insgesamt ist „Das zweite Ich“ ein unterhaltsamer Roman mit einer packenden Grundidee, aber Schwächen in der Figurenzeichnung und technologischen Ausarbeitung. Wer spannende Zukunftsvisionen mit philosophischen Fragen mag, sollte trotzdem einen Blick riskieren.


    6/10 – faszinierende Ideen, aber mit Luft nach oben.



    *Eine ausführlichere Rezension gibt es auf meinem Buchblog: https://buchkomet.wordpress.co…das-zweite-ich-rezension/


    ASIN/ISBN: B0DPDHCQ3P

    Herausgeber: ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 3. Edition (9. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 416 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3423220848

    ISBN-13: ‎ 978-3423220842



    Kurzbeschreibung


    Im See lauert das Grauen


    Schauspielerin Casey Fletcher hat einen schweren Verlust erlitten, außerdem ist ihre Karriere am Nullpunkt. Um wieder auf die Füße zu kommen, zieht sie sich in ihr Haus am Lake Greene in Vermont zurück. Hier gibt es nichts als Natur, Ruhe und Stille. Das ist nicht leicht auszuhalten, deshalb greift sie immer häufiger zum Bourbon – und zu einem Fernglas. Damit beobachtet sie nicht etwa Vögel, sondern das Paar auf der gegenüberliegenden Seeseite.


    Katherine und Tom scheinen eine perfekte Ehe zu führen, doch schon bald bemerkt Casey, dass die Fassade bröckelt. Als Katherine kurz darauf spurlos verschwindet, ist Casey höchst alarmiert und bald überzeugt, dass Tom seiner Frau etwas angetan hat …


    Autor


    Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.


    Rezension


    Lake ist ein fesselnder Thriller mit einer dichten, beklemmenden Atmosphäre, der stark an Das Fenster zum Hof erinnert. Casey Fletcher, eine alkoholabhängige Schauspielerin mit gescheiterter Karriere, zieht sich in das Seehaus ihrer Familie zurück. Dort beginnt sie, ihre Nachbarn Katherine und Tom zu beobachten – bis Katherine plötzlich verschwindet. Casey vermutet, dass Tom etwas damit zu tun hat, und verstrickt sich immer tiefer in ein Netz aus Geheimnissen, bis eine drastische Wendung alles auf den Kopf stellt.


    Riley Sager versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen. Der abgelegene Lake Greene ist richtig stimmig – ruhig und idyllisch, aber auch bedrohlich und unheilvoll. Die voyeuristische Perspektive sorgt für Nervenkitzel, und Casey als Hauptfigur funktioniert gut. Sie ist keine klassische Heldin, sondern eine Frau mit Ecken, Kanten und einer problematischen Alkoholabhängigkeit, die aber glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt wird.


    Während Casey überzeugt, bleiben die Nebenfiguren eher blass. Katherine und Tom hätten an einigen Stellen mehr Tiefe vertragen. Der größte Streitpunkt des Buches ist aber definitiv die große Wendung im letzten Drittel. Sie ist unerwartet und mutig, aber nicht jedermanns Geschmack. Mir persönlich war sie zu extrem und hat nicht ganz zum psychologischen Thriller der ersten zwei Drittel gepasst. Trotzdem bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend.


    Wer düstere Thriller mit einer starken Hauptfigur, paranoider Atmosphäre und überraschenden Wendungen mag, wird mit Lake gut unterhalten. Trotz kleiner Schwächen gar nicht so schlecht.


    7/10 Punkten


    ASIN/ISBN: 3423220848


    *Eine ausführlichere Rezension gibt es auf meinem Buchblog: https://buchkomet.wordpress.com/2025/02/02/lake-rezension/

    Herausgeber: ‎ Traumtänzer-Verlag Lysander Schretzlmeier (8. November 2024)

    Taschenbuch: ‎ 290 Seiten

    ASIN: ‎ B0DLVC8CKN


    Kurzbeschreibung


    Der erfolglose Comiczeichner Alex hat genug von Beziehungskisten und kümmert sich liebevoll um seine debile Oma. Niko wird nach dem Abitur von seiner kühlen Pflegefamilie hinauskomplimentiert.

    Beide treffen an einer Berliner Tankstelle aufeinander, fühlen sich magisch voneinander angezogen, verhalten sich aber wie feindselige Katzen. Doch Liebe fragt nicht, ob sie willkommen ist.

    Alex und Niko beginnen sich gegenseitig zu inspirieren und spüren, dass sie irgendwie zusammengehören. In diese Hochgefühle platzt Alex’ Ex; Nikos Sportkumpel gesteht ihm seine wahren Gefühle und wer zum Teufel ist dieser mysteriöse Robert, der sich nur Oma zeigt? Kein Wunder, dass Alex und Niko das Gleichgewicht verlieren.


    Rezension


    Kater mit Sommersprossen ist eine romantische, aber auch konfliktreiche Geschichte über Liebe, Selbstfindung und Zugehörigkeit – mitten im modernen Berliner Alltag. Die Geschichte beginnt an einer Tankstelle, wo der Comiczeichner Alex und der frisch gebackene Abiturient Niko aufeinandertreffen. Was zunächst wie eine zufällige Begegnung wirkt, entwickelt sich schnell zu einer komplizierten Beziehung voller Missverständnisse, Streitigkeiten aber auch Leidenschaft.


    Eine der größten Stärken des Buches ist die Atmosphäre. Berlin ist nicht nur Kulisse, sondern wirkt fast wie eine eigene Figur – hektisch, unberechenbar, aber auch voller kleiner magischer Momente. Der Schreibstil ist humorvoll, flüssig und schafft eine gute Balance zwischen leichten, witzigen Szenen aber auch drückenden Emotionen. Besonders gelungen sind die Nebenfiguren, allen voran Alex’ leicht chaotische, aber liebevolle Oma, die immer wieder für herzerwärmende Momente sorgt.


    Während Alex als sympathischer, humorvoller Protagonist überzeugt, bleibt Niko eine schwierige Figur. Seine Vergangenheit erklärt zwar viele seiner Handlungen, aber sein oft (mir) unsympathisches Verhalten macht es schwer, mit ihm mitzufühlen. Seine Dynamik mit Alex hat in manchen Momenten toxische Züge, was den Genuss der Liebesgeschichte etwas trübte. Trotzdem bleibt die Entwicklung der Figuren spannend, und das Buch greift Themen wie Identität und den eigenen Platz im Leben auf eine tiefgehende Weise auf.


    Kater mit Sommersprossen ist ein unterhaltsamer, emotionaler Roman, der eine queere Liebesgeschichte mit einer realistischen und authentischen Note erzählt. Wer eine Mischung aus Humor, Drama und Berliner Großstadtflair sucht, wird hier sicher fündig. Mich konnte es leider aufgrund der Figur Niko, nicht ganz abholen.


    Bewertung: 8/10


    ASIN/ISBN: B0DLVC8CKN

    Herausgeber: ‎ Independently published (21. September 2024)

    Taschenbuch: ‎ 184 Seiten

    ASIN: ‎ B0DDJV2HBR


    Kurzbeschreibung


    William Green ist Detective beim Wayside Police Department. Nach dem Fund einer Leiche, die aus dem Fluss geborgen wurde, beginnt für den Ermittler ein neuer Fall, welcher ihn in die kriminelle Unterwelt der Stadt führt. Zusammen mit seinem Kollegen Lucas Kane stößt er auf die Spuren einer Organisation, die zunehmend für Unruhe in der Stadt sorgt. Zahlreiche Morde und Anschläge gehen auf ihr Konto. Es dauert nicht lange, da finden sich die beiden Detectives in einem blutigen Bandenkrieg wieder …


    Autor


    Stefan Emmerichs, Jahrgang 2000, ist gelernter Videoproduzent und lebt in München. Schon in seiner Kindheit entwickelte er eine Faszination für das Geschichtenerzählen. Aus diesem anfäng-lichen Interesse wurde schließlich das Ziel, eigene Bücher zu schreiben.


    Rezension


    Mit „Wayside Teil 1: Jagd auf Mr. Jones“ beginnt der Autor Stefan Emmerichs seine Krimireihe, die Leser:innen in eine düstere und spannende Welt entführt. Im Mittelpunkt steht dabei William Green, ein Detective des Wayside Police Departments, der im Setting der 30er- und 40er-Jahre einem komplexen Mordfall nachgeht. Doch wie gelungen ist dieser Einstieg ins Krimifranchise? Im Folgenden schaue ich mir die Stärken und Schwächen des Buches genauer an und bewerte, ob es sich für Krimifans lohnt.


    Film Noir


    Das Buch beginnt, wie man es aus anderen Krimis kennt: mit einer Leiche. Detective William Green übernimmt den Fall, und schon bald führen die Ermittlungen in die kriminelle Unterstadt von Wayside, einer Stadt, die von vielen zwielichtigen Gestalten und moralischer Ambivalenz geprägt ist. Zusammen mit seinem Kollegen Luca Kane verfolgt Green die Spur einer mysteriösen Organisation, deren Einfluss immer spürbarer wird.


    Die Atmosphäre des Buches ist zweifellos eines der Highlights des Romans. Stefan Emmerichs gelingt es, die Stimmung der 30er- und 40er-Jahre sowie des klassischen Film-Noir-Genres authentisch einzufangen. Seine detaillierten Beschreibungen von finsteren Gassen und verrauchten Bars erinnern an klassische Film-Noir-Streifen à la Raymond Chandler oder Dashiell Hammett. Dazu kommt ein Schreibstil, der schnörkellos, aber dennoch eindringlich ist und die Leser:innen in die düstere Welt von Wayside zieht.


    Das klassische Ermittlerduo


    William Green und Luca Kane bilden das klassische Ermittlerduo: Green, der gewissenhafte, eher ruhige Detective, während Kane der dynamischere und impulsivere von beiden ist. Das bietet ein kontrastreiches Zusammenspiel und funktioniert sehr gut, allerdings bleibt die Figurenzeichnung insgesamt doch eher oberflächlich.


    Das liegt vor allem an der Kürze des Romans, der sich stark auf die Handlung fixiert. Zwar gibt es Andeutungen zu Greens Vergangenheit, aber diese werden nur angerissen. Ebenso hätten einige Nebenfiguren – wie die geheimnisvolle Femme Fatale – mehr Raum verdient, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.


    Die Sache mit dem Tempo


    Wayside ist temporeich und gut strukturiert. Der Autor versteht es, die Spannung über die gesamte Länge des Buches hinweg aufrechtzuerhalten. Besonders in der zweiten Hälfte des Romans nimmt die Handlung noch einmal ordentlich an Fahrt auf, als sich Green und Kane mitten in einem eskalierenden Bandenkrieg wiederfinden. Hier zeigt Emmerichs auch sein Talent, actionreiche Szenen mit kleinen, überraschenden Wendungen zu kombinieren.


    Doch das hohe Tempo könnte für manche Leser:innen zu hoch sein, da es kaum Raum für ruhigere Momente oder tiefere Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren schafft. Das hohe Tempo geht ganz klar zu Lasten der emotionalen Tiefe der Geschichte.


    Der Schreibstil


    Der Schreibstil von Stefan Emmerichs ist klar und prägnant – perfekt für das Noir-Genre. Ohne unnötige Ausschmückungen konzentriert er sich auf das Wesentliche und bringt Atmosphäre und Spannung überzeugend rüber. Die Dialoge sind ebenfalls authentisch und spiegeln den Zeitgeist der 30er- und 40er-Jahre wider.


    Fazit


    „Wayside Teil 1: Jagd auf Mr. Jones“ ist ein gelungener Auftakt für Stefan Emmerichs' Krimireihe. Besonders die authentische Atmosphäre und der spannende Plot machen das Buch auf jeden Fall zu einer Empfehlung für alle, die klassische Noir-Krimis lieben. Allerdings hätte der Roman durchaus von einer tieferen Ausarbeitung der Figuren und ihrer Beziehungen profitiert, um den Leser:innen mehr Identifikationspotenzial zu bieten.


    Für Fans düsterer, stilvoller Krimis ist Wayside dennoch ein echtes Highlight. Die kurzweilige Lektüre weckt Lust auf mehr – und vielleicht bietet der nächste Teil genau die Tiefe, die hier noch gefehlt hat.


    Bewertung: 8/10


    ASIN/ISBN: B0DDJV2HBR

    Herausgeber: ‎ ryan-rockwell-autor.com; 1. Edition (24. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 243 Seiten

    ASIN: ‎ B0DSP9D1VF


    Kurzbeschreibung


    EIN URALTES ARTEFAKT. DER BEGINN EINES GALAKTISCHEN ABENTEUERS.

    Im Jahr 2115 ist die freiheitliche Ordnung der Erde bedroht. Während eines Routineeinsatzes gegen abtrünnige Rebellen stolpert Allianz-Captain Carter Reed über ein mysteriöses Artefakt. Als die Mission grandios scheitert, findet Carter sich plötzlich in der tropischen Rebellenhochburg Tenggara Haven wieder.


    Dort begegnet er der smarten Diebin Olivia Grey, die das verloren geglaubte Artefakt bei sich trägt. Dabei kommt Carter einem Geheimnis auf die Spur, das die Zukunft der gesamten Menschheit verändern könnte.


    Doch der verstoßene Captain und seine unfreiwillige Gefährtin sind nicht die Einzigen, die hinter dem Artefakt her sind. In den Schatten Tenggaras lauert eine dunkle Macht, die vor nichts zurückschreckt, um ihre finsteren Pläne zu verwirklichen.


    EXPLORERS – DUNKLE ZEICHEN ist der Beginn von Ryan Rockwells neuer epischer Science-Fiction-Trilogie EXPLORERS, packend und filmreif! Komm an Bord und erlebe ein galaktisches Abenteuer voller Action, exotischer Schauplätze und spannender Wendungen. Für Fans von MANDALORIAN, DAS FÜNFTE ELEMENT und GUARDIANS OF THE GALAXY.


    BIST DU BEREIT FÜR EIN FANTASTISCHES ABENTEUER?


    Autor


    Ryan Rockwell ist Zukunftsdesigner, SciFi-Geek und Kindle-Bestseller-Autor. Er schreibt über Raumschiffe und eisige Mondkolonien (Kallistos Erbe), Raumschiffe und böse Aliens (Dimension), und über Raumschiffe und das Ende der Welt (Neobiota). Alle seine bisher veröffentlichten Romane waren Kindle-Bestseller, was Ryan sehr freut, da er gern über Raumschiffe schreibt.


    Ryan Rockwell veröffentlichte 2021 mit »Neobiota – Der Ausbruch“ seinen ersten Science-Fiction-Roman. Seitdem ist er mit zehntausenden verkauften Büchern einer der spannendsten neuen Science-Fiction-Autoren Deutschlands. Sein Roman „Kallistos Erbe“ war für die Literaturpreise SERAPH und SKOUTZ AWARD nominiert.


    Bevor er mit dem Schreiben begann, wurde Ryan Rockwell mit dem renommierten SXSW-Award für interaktives Storytelling ausgezeichnet. Wenn der dreifache Familienvater nicht schreibt, arbeitet er als Buchcover-Designer und Illustrator, spielt E-Gitarre und sammelt Raumschiffmodelle.


    Rezension


    Explorers – Dunkle Zeichen ist der gelungene Auftakt einer überarbeiteten Reihe, und der erste Band macht direkt Lust auf mehr. Da ich die Originalreihe Die dunkle Invasion nicht kenne, fehlen mir zwar Vergleichsmöglichkeiten, aber dieser erste Teil hat mich definitiv überzeugt – sowohl mit seiner spannenden Handlung als auch seinen Charakteren.


    Die Geschichte spielt im Jahr 2115, wo die freiheitliche Ordnung der Erde bedroht ist. Im Mittelpunkt steht Captain Carter Reed, ein gescheiterter Allianz-Captain, der nach einer katastrophal verlaufenen Mission in der Rebellenhochburg Tenggara Haven landet. Dort trifft er auf die clevere Diebin Olivia Grey, die ein Artefakt bei sich trägt, das der Schlüssel zu einem Geheimnis ist, das die Zukunft der Menschheit verändern könnte. Doch sie sind nicht die Einzigen, die hinter dem Artefakt her sind – eine dunkle Macht lauert in den Schatten, die, natürlich, nichts Gutes im Schilde führt – und das sorgt für ordentlich Spannung.


    Was mir besonders gefallen hat, ist, dass der Autor sich Zeit nimmt, Carters gescheiterte Mission ausführlich zu schildern. Oft wird so etwas in Büchern nur kurz erwähnt, aber hier ist es Teil der Handlung und macht Carter als Figur direkt greifbarer. Seine Zweifel und sein Versagen werden spürbar, und das baut eine emotionale Verbindung zu ihm auf. Die Story bleibt durchweg auf einem hohen Level – es gibt keine unnötigen Längen oder künstlich gestreckten „Füllphasen“.


    Stilistisch hat das Buch anfangs einen Hauch von Cyberpunk – mit seinen düsteren Vibes und der technologischen Atmosphäre. Doch im Laufe der Geschichte ändert sich das und erinnert stärker an Stargate. Vor allem die Portale wecken Assoziationen, aber sie wirken nicht wie eine bloße Kopie, sondern haben genug Eigenes, um originell zu bleiben. Diese Mischung aus bekannten Elementen und neuen Ideen hat für mich super funktioniert.


    Auch die fremde Bedrohung ist spannend umgesetzt. Rockwell schafft es, diese Gefahr und ihre Hintergründe so geheimnisvoll zu gestalten, dass man unbedingt weiterlesen will, um mehr darüber zu erfahren. Die Figuren tragen ebenfalls viel zur Geschichte bei: Carter als gescheiterter Captain mit einer zweiten Chance und Olivia als toughe Diebin mit ihrer eigenen Agenda sind ein Duo, das für Dynamik sorgt und gut funktioniert.


    Insgesamt ist Explorers – Dunkle Zeichen ein runder Einstieg in die Reihe. Die Handlung ist knackig erzählt, die Figuren überzeugen, und die Mischung aus Spannung, Action und ein klein wenig Mystery wissen zu punkten. Sci-Fi-Fans – vor allem, wenn sie Stargate mögen – werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Ich freue mich schon darauf, den nächsten Band zu lesen.


    10/10 Leseempfehlung


    ASIN/ISBN: B0DSP9D1VF

    Herausgeber: ‎ Verlagshaus Schlosser; 1. Edition (13. Februar 2024)

    Taschenbuch: ‎ 340 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3962007687

    ISBN-13: ‎ 978-3962007683



    Kurzbeschreibung


    Tödliche Belohnung ist der erste Band der dreiteiligen Serie um den immer wieder selbstzweifelnden 48-jährigen Kriminalhauptkommissar Tom Gerster. Hauptkommissar Tom Gerster ahnt nach seiner freiwilligen Versetzung vor knapp 2 Jahre vom Mainzer zum Heidelberger Polizeipräsidium nicht im Geringsten, dass er in der romantischen Stadt mit einer brutalen Mordserie konfrontiert wird. Ein Serienmörder treibt in Heidelberg unterhalb des weltbekannten alten Schlosses ein nervenaufreibendes Spiel mit dem leitenden Hauptkommissar. Immer wieder wähnt sich Tom Gerster am Ziel seiner Ermittlungen. Bis er zu seiner Enttäuschung feststellen muss, dass der Täter ihn nach Belieben steuert. Der Täter hinterlässt nicht nur Zeichen auf seinen jeweiligen Opfern. Er lenkt die Ermittlungen auch genau so, dass nur er bestimmt welche Erfolge die Ermittler aufweisen dürfen. Am Anfang der Untersuchungen deutet nichts auf einen Zusammenhang der einzelnen Taten und ihrer Opfer hin, außer die hinterlassenen Botschaften des Täters. Hauptkommissar Tom Gerster gerät in diesem schwierigen Fall, psychisch wie auch physisch, an seine Grenzen.


    Rezension


    „Tödliche Belohnung“ ist der erste Band der Reihe um den zweifelnden Kriminalhauptkommissar Tom Gerster. Frank Schwebler schickt seinen Protagonisten in ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel mit einem Serienmörder, der die romantische Kulisse Heidelbergs in einen düsteren Tatort verwandelt.


    Eins vorweg: Die Story hat mich definitiv gepackt. Der Täter, der die Ermittler wie Marionetten lenkt, ist eine geniale Idee und sorgt für ordentlich Spannung. Man fiebert mit Tom Gerster mit, der nicht nur den Fall, sondern auch seine eigenen Dämonen in den Griff bekommen muss. Diese persönliche Ebene hat mir gut gefallen, weil sie ihn menschlich und greifbar macht.


    Aber es gibt auch ein paar Dinge, die mich gestört haben. Zum Beispiel die Beziehung zu einer Frau, die in den Fall verwickelt ist – das wirkt einfach zu klischeehaft. Ich hab das Gefühl, diese Art von Subplot habe ich schon hundertmal gelesen oder im TV gesehen. Es wirkt ausgelutscht und bringt der Geschichte zwar etwas an Emotionalität, gebraucht hätte es das aber nicht.


    Auch die Genre-Frage ist so eine Sache: Auf dem Cover steht Thriller, aber für mich ist das Buch eher ein Krimi. Klar, es gibt ein paar Momente, die in Richtung Thriller gehen, aber der Fokus liegt ganz klar auf der Ermittlungsarbeit. Dafür sind mir die Thrillerelemente im Buch einfach zu seicht und auch zu kurz. Wer einen rasanten Pageturner mit Schockmomenten erwartet, könnte hier nämlich enttäuscht werden. Dafür funktioniert das Buch als Krimi wunderbar, darauf sollten sich Leser:innen definitiv einstellen.


    Trotz kleiner Schwächen hat Frank Schwebler hier ein solides Debüt abgeliefert. Die Spannung stimmt, der Schreibstil ist angenehm zu lesen, und die Charaktere – allen voran Tom Gerster – haben genug Tiefgang, um zu überzeugen. Es gibt Luft nach oben, keine Frage, aber als Auftakt einer Reihe funktioniert „Tödliche Belohnung“ auf jeden Fall.


    Ein spannender Krimi mit einem charismatischen Ermittler, ein paar kleinen Schwächen und viel Potenzial für die nächsten Bände. Fans von Krimis mit einem Hauch psychologischem Drama kommen hier auf ihre Kosten.


    7/10


    ASIN/ISBN: 3962007687

    Herausgeber: ‎ Joffe by dp (1. November 2024)

    Taschenbuch: ‎ 272 Seiten

    ASIN: ‎ B0DJQNKTB4


    Kurzbeschreibung


    Wenn eine unerwartete Nachricht innerhalb von Sekunden dein perfektes Leben zerstört …

    Der aufregende Psychothriller, der unter die Haut geht.


    Ich bin eine alleinerziehende Mutter. Ich sorge für mein kleines Mädchen, indem ich Leuten ihre Traumhäuser verkaufe. Aber ein einziger Moment wird alles zerstören, was ich mir aufgebaut habe. Es ist der erste Kindergartentag meiner Tochter und sie sprudelt vor Aufregung, als ich sie absetze. Alles, woran ich denken kann, ist, dass unser selbstaufgebautes, kleines Leben endlich auf dem richtigen Weg ist.


    Doch dann treffe ich am Schultor auf eine alte Freundin. Sie erzählt mir, dass mein College-Freund Brad Dowling nach fünf Jahren aus dem Koma erwacht ist. Niemand hätte erwartet, dass er jemals wieder aufwachen würde – am allerwenigsten ich. Denn ich habe mein gesamtes Leben darauf aufgebaut, dass er nie wieder zurückkommen würde. Dass ich in Sicherheit sei. Jetzt droht mein sorgfältig organisiertes, größtenteils stabiles Leben in sich zusammenfallen. Und dann bekomme ich eine Nachricht: Ich weiß, was du getan hast. Mörderin.


    Rezension


    Manchmal fängt ein Buch ganz harmlos an, nur um dann mit voller Wucht einzuschlagen – und genau das ist Sonya Bateman mit „Ich weiß, was du getan hast“ gelungen. Schon nach den ersten Seiten war ich drin, komplett in der Welt von Celina gefangen, und ich habe das Buch kaum noch aus der Hand gelegt.


    Celina ist eine Figur, mit der man sofort mitfühlt. Als alleinerziehende Mutter kämpft sie für ein stabiles Leben für sich und ihre Tochter. Diese Normalität, dieser Wunsch nach Sicherheit, war so greifbar, dass ich fast vergessen habe, dass es sich um einen Psychothriller handelt. Doch dann die Wendung – eine alte Freundin, ein Mann, der aus dem Koma erwacht, und plötzlich geht alles Schlag auf Schlag. Was hat Celina getan, das sie so aus der Fassung bringt? Und wer schickt ihr diese Nachrichten? Diese Fragen haben mich Seite für Seite vorangetrieben.


    Die Atmosphäre im Buch ist dicht und oft bedrückend. Bateman versteht es, Spannung aufzubauen, ohne dabei auf überzogene Dramatik zu setzen. Stattdessen lässt sie kleine Hinweise fallen, enthüllt Details in genau dem richtigen Tempo. Es war, als würde ich ein Puzzle zusammensetzen, nur dass ständig neue Teile auftauchten, die ich nicht erwartet hatte.


    Was mir besonders gefallen hat, sind die Wendungen. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich hätte das große Ganze durchschaut, kam eine neue Enthüllung, die alles auf den Kopf stellte. Das hat mich förmlich dazu gezwungen, immer weiterzulesen – ein richtiger Pageturner.


    Celina selbst ist eine unglaublich glaubwürdige Protagonistin. Ihre Gedanken, ihre Ängste und ihre Entscheidungen waren so realistisch, dass ich mich oft gefragt habe, wie ich an ihrer Stelle handeln würde. Gleichzeitig fand ich es faszinierend, wie vielschichtig sie ist. Sie ist nicht nur Mutter oder Immobilienmaklerin, sondern eine Frau mit einer Vergangenheit, die sie versucht, zu bewältigen / zu vertuschen?


    „Ich weiß, was du getan hast“ ist ein Thriller, der unter die Haut geht – nicht nur wegen der spannenden Handlung, sondern auch wegen der emotionalen Tiefe. Wer Geschichten mit authentischen Charakteren, einem packenden Plot und unerwarteten Wendungen liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Und falls ihr euch fragt, was ihr an einem schnöden Wochenende machen sollt: Hier ist die Antwort.


    10/10 Absolut lesenswert!#


    ASIN/ISBN: B0DJQNKTB4

    Herausgeber: ‎ Mankau Verlag GmbH; 1. Edition (20. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 222 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3863747283

    ISBN-13: ‎ 978-3863747282


    Kurzbeschreibung


    Eine Reise ins Herz des Lebens

    Liebe ist mehr als nur ein Gefühl – sie ist eine Lebenshaltung, ein fortwährendes Abenteuer, ein erhabener Pfad. Sie besitzt die wundervolle Kraft, uns zu formen, zu heilen und zu vereinen. Doch wie können wir die Liebe stets neu ergründen und großzügig teilen?


    In diesem einzigartigen Werk entfaltet sich die Liebe in all ihren Ausdrucksformen. Jeder der 50 sorgfältig ausgewählten Begriffe öffnet uns ein Tor zu neuen Perspektiven und Erfahrungen: niemals als Zufall, immer als zauberhafte Möglichkeit.


    Mit berührenden Anekdoten, tiefgründigen Essays, poetischen Gedichten, fesselnden Geschichten und praktischen Übungen will Thomas Lambert Schöberl Sie inspirieren, eine tiefere Verbindung zum Leben aufzunehmen. Die 50 Wörter für Liebe leuchten wie Sterne am Nachthimmel – sie spenden Hoffnung und weisen den Weg zu mehr innerem Reichtum.


    Ein kostbares Geschenk für die Seele – für Sie selbst und all jene, die Ihnen am Herzen liegen!


    Autor


    Thomas Lambert Schöberl, geboren 1989, verbindet als Lehrer, Künstler, Musikwissenschaftler und Heilpraktiker auf einzigartige Weise Kreativität, Theologie, Pädagogik, Natur und Gesundheit. Er schreibt eine regelmäßige Kolumne für die renommierte Fachzeitschrift »Der Naturarzt« und bietet Seminare und Workshops an, die ein ganzheitliches Leben und die Verbundenheit zur Natur fördern. Schöberls kreativer, interdisziplinärer Ansatz ist von der tiefen Überzeugung geprägt, dass »alles mit allem verbunden« ist; er möchte seine Leserinnen und Leser inspirieren, ihren eigenen Weg zu einem authentischen Selbstausdruck zu finden.


    Rezension


    Wenn ihr 50 Begriffe für die Liebe wählen müsstet, welche wären das? Thomas Lambert Schöberl hat seine Begriffe ausgewählt und sie im Buch „50 Wörter für Liebe“ zusammengestellt. Das Buch ist dabei ein stiller, aber kraftvoller Reminder, wie wichtig und vielseitig Liebe in unserem Leben ist.


    Mit seinen Begriffen beleuchtet der Autor die Liebe, in all ihren Facetten. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Themen wie Vertrauen oder Treue, sondern auch um die schwierigen Seiten: Abschied, Neubeginn oder das Outing.


    Was ich beeindruckend fand, ist, wie Schöberl diese Begriffe lebendig macht. Seine Texte sind mal poetisch, mal nachdenklich, manchmal schlicht – und trotzdem findet man sich immer darin wieder. Das Besondere an diesem Buch ist seine Vielseitigkeit. Gedichte, kleine Geschichten und Gedankenanstöße zu den einzelnen Begriffen laden ein, über die Liebe nachzudenken und sie bewusster wahrzunehmen. Egal, ob du auf Wolke sieben schwebst, in einer schwierigen Phase steckst oder nur etwas Inspiration suchst – dieses Buch trifft immer den richtigen Ton.


    Ein Highlight sind die Zitate und Impulse, die zwischen den Texten verstreut sind. Genau diese kleinen Sätze bleiben im Kopf und begleiten dich noch Tage später. Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass Liebe nicht nur romantisch sein muss – sie zeigt sich genauso in Freundschaften, in der Familie oder in der Art, wie wir mit uns selbst umgehen.


    „50 Wörter für Liebe“ ist kein Buch, das man einmal durchliest und dann ins Regal stellt. Es ist eher wie ein guter Begleiter, zu dem man immer wieder zurückkehrt, wenn man eine Portion Wärme und Zuversicht braucht. Vor allem in der aktuellen Zeit, die (wieder) viel von Missgunst und Ausgrenzung bestimmt wird, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, was wirklich zählt: füreinander da sein, aufeinander zugehen, gemeinsam wachsen.


    Für mich ist dieses Buch ein kleiner Schatz. Es schenkt nicht nur ein Lächeln, sondern inspiriert auch dazu, die Liebe in all ihren Formen neu zu entdecken. Einfach schön – genau zur rechten Zeit und absolut empfehlenswert.


    10/10


    ASIN/ISBN: 3863747283

    Herausgeber: ‎ Kulturmaschinen Verlag; 1. Edition (10. Juni 2024)

    Taschenbuch: ‎ 427 Seiten

    ASIN ‏ : ‎ B0D6PFRHM1


    Kurzbeschreibung


    Unterschiedlicher könnten die Zwillingsschwestern Judith und Rebecca nicht sein. Dennoch sind sie natürliche Verbündete. Isoliert von der Außenwelt wachsen sie in einem streng religiösen Elternhaus auf. Statt in die Schule zu gehen, lernen sie Latein beim Vikar ihres Vaters, der seiner Position als erster fremder Mann in ihrem Leben nicht gewachsen ist. Kein Wunder, dass sie im Alter von fünfzehn Jahren die Gelegenheit zur Flucht ergreifen. Ziel der Reise ist Rom, schließlich spricht man dort Latein. Stattdessen geraten sie in ein skurriles Dorf in Portugal. Mit einer ungesunden Portion Naivität machen sie sich auf, die Welt zu entdecken und entdecken vor allem sich selbst.


    Rezension


    Manchmal liest man ein Buch, das sich anfühlt wie eine Reise – nicht durch Länder, sondern durch die Köpfe und Herzen der Figuren. Freak Sisters von Christine Sterly-Paulsen ist so ein Buch. Es erzählt die Geschichte der Zwillingsschwestern Judith und Rebecca, die in einem strengen, religiösen Elternhaus aufwachsen und schließlich beschließen, ihrem einengenden Leben zu entfliehen. Was wie ein naiver Plan beginnt – nach Rom zu reisen, weil man dort Latein spricht – wird schnell zu einer turbulenten und manchmal verstörenden Reise in die große, unbekannte Welt.


    Was dieses Buch besonders macht, ist der Blick auf die beiden Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch untrennbar miteinander verbunden sind. Die Autorin nimmt sich Zeit, um uns ihre inneren Kämpfe zu zeigen: ihre Unsicherheiten, die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und die Suche nach dem eigenen Platz in einer Welt, die oft hart und ungerecht ist. Dabei werden auch schwere Themen nicht ausgespart – Isolation, Gewalt und das Fehlen von (Selbst)-Akzeptanz sind allgegenwärtig, aber sie werden auf eine behutsame und nachvollziehbare Weise erzählt.


    Die Reise der Schwestern führt sie zwar nicht wie geplant nach Rom, sondern in ein skurriles Dorf in Portugal, doch genau dort entfaltet die Geschichte ihren Zauber. Die Begegnungen, die die beiden erleben, sind manchmal schmerzhaft, manchmal kurios, und immer lehrreich. Sie lernen nicht nur die Welt kennen, sondern auch sich selbst – und genau das ist der Kern dieser Geschichte. Es ist schön zu sehen, wie die beiden Stück für Stück wachsen, wie sie an ihren Erlebnissen reifen und langsam entdecken, was sie wirklich wollen und brauchen.


    Was mich besonders beeindruckt hat, ist der Schreibstil. Sterly-Paulsen schreibt mit einer Ruhe, die man in unserer hektischen Welt nur selten findet. Zwischen den Zeilen steckt so viel Lehrreiches, so viel Leben, dass man das Buch nicht einfach nur liest, sondern regelrecht darin versinkt. Man fiebert mit den Schwestern mit, wünscht ihnen nichts sehnlicher, als dass sie endlich ankommen – bei sich selbst und im Leben.


    Freak Sisters ist kein klassischer Wohlfühlroman. Dafür sind die Themen zu ernst, die Erlebnisse zu rau. Aber es ist ein Buch, das Hoffnung macht. Hoffnung darauf, dass man nach allem Schmerz, nach aller Unsicherheit, seinen Weg finden kann. Es zeigt, dass es okay ist, Fehler zu machen, dass es okay ist, Zeit zu brauchen, um herauszufinden, wer man wirklich ist.


    Ein Roman über das Suchen und Finden, über Schwesternschaft, Selbstakzeptanz und die kleinen Wunder des Lebens. Für alle, die Geschichten lieben, die das Herz berühren und den Blick auf die Welt ein kleines bisschen verändern. Sehr lesenswert.


    10/10


    ASIN/ISBN: B0D6PFRHM1

    Stell dir vor, du stehst zwischen Leben und Tod und landest in einer riesigen Bibliothek. Nicht irgendeiner, sondern einer, in der jedes Buch ein anderes Leben zeigt, das du hättest führen können. Genau das passiert Nora Seed in Matt Haigs „Die Mitternachtsbibliothek“. Und was soll ich sagen – allein schon diese Idee hat mich total begeistert!


    Nora ist an einem Punkt angekommen, wo sie keinen Ausweg mehr sieht. Doch in der Mitternachtsbibliothek bekommt sie die Chance, alles mal anders zu machen. Entscheidungen, die sie bereut hat? Kann sie jetzt rückgängig machen. Träume, die sie nie verfolgt hat? Kann sie jetzt leben. Aber wie das so ist, stellt sich die Frage: Macht das wirklich glücklich?


    Das Buch hat mich von Anfang an gepackt. Die Vorstellung, durch verschiedene Versionen des eigenen Lebens zu blättern, ist nicht nur spannend, sondern hat mich auch selbst zum Nachdenken gebracht. Was wäre anders, wenn ich damals an der einen Kreuzung links statt rechts gegangen wäre? Würde ich wirklich glücklicher sein?


    Die Geschichte ist leicht zu lesen, obwohl sie ein tiefgründiges Thema behandelt. Haig schafft es, ernste Themen wie Depression und Lebenskrisen auf eine Art rüberzubringen, die nicht drückt, sondern eher Mut macht. Ja, ein paar Sachen sind vorhersehbar – aber ganz ehrlich, das hat mich am Ende nicht wirklich gestört. Es ist einfach ein Buch, bei dem du mit einem Lächeln auf den letzten Seiten landest.

    Was ich besonders mochte, ist die Botschaft: Selbst die Entscheidungen, die wir manchmal bereuen, haben ihren Sinn. Sie machen uns zu dem Menschen, der wir heute sind. Und am Ende ist es eben das echte Leben – mit all seinen Höhen und Tiefen –, das zählt.


    „Die Mitternachtsbibliothek“ ist wie ein kleiner Reminder, das Leben zu feiern, so wie es ist. Kein perfektes Leben in irgendeinem Buch kann das echte ersetzen. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, ohne schwer zu sein – und das ich jedem empfehlen würde, der mal wieder einen kleinen Schubs in Richtung Lebensfreude braucht. Absolut lesenswert!


    9/10

    Herausgeber: ‎ OCM; 1. Edition (21. April 2021)

    Taschenbuch: ‎ 178 Seiten

    ISBN-10: ‎ 394267288X

    ISBN-13: ‎ 978-3942672887


    Kurzbeschreibung

    Kai Trollmann verpasst die letzte U-Bahn. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als auf die erste Bahn des nächsten Morgens zu warten. Er bekommt Gesellschaft von Helen, einer älteren Frau. „Ich bin deine Tochter. Ich komme aus der Zukunft. Und ich werde dich erschießen.“ Durch eine fatale Wendung werden sie gezwungen, die Zeit bis zur Ankunft der Bahn gemeinsam zu verbringen: Kai und seine mögliche Zukunft. Helen und das vergangene Leben mit ihrem Vater. Und eine Gegenwart, die alles verändern könnte.


    Autor


    Markus Veith, am 5. März 1972 in Dortmund geboren, arbeitet seit 1997 als freischaffender Schauspieler und Autor. Während seiner Bühnentätigkeit spielte er deutschlandweit in vielen speziellen Theater-Genres. Als Autor hält er regelmäßig Lesungen, produzierte Hörbücher und Hörspiele und wurde mit mehreren Preisen und Nominierungen geehrt. Seine Texte umfassen viele Genres, sowohl inhaltlich als auch stilistisch.


    Rezension


    Stell dir vor, du verpasst, den letzten Zug, musst die Nacht am Bahnsteig verbringen – und plötzlich taucht jemand auf, der dein Leben für immer verändern könnte. Markus Veith nimmt diese simple, fast alltägliche Ausgangssituation und verwandelt sie in ein intensives psychologisches Kammerspiel mit einem Hauch Sci-Fi und einer ordentlichen Portion Philosophie.


    Die Geschichte


    Kai Trollmann, ein Mann mit sarkastischem Humor und zunächst wenig sympathischen Zügen, begegnet Helen, einer Frau, die behauptet, aus der Zukunft zu kommen und seine Tochter zu sein. Doch das ist nicht alles: Helen hat eine Waffe und macht unmissverständlich klar, dass sie gekommen ist, um ihn zu töten. Was als bedrohliche Situation beginnt, entwickelt sich durch eine fatale Wendung zu einem Zwang, die Nacht gemeinsam zu verbringen – und sich mit einer möglichen, düsteren Zukunft auseinanderzusetzen.


    Die Geschichte entfaltet sich auf geniale Weise. Nach und nach wird Kais Zukunft enthüllt: ein Leben voller Fehler, das nicht nur ihn, sondern auch tausende andere ins Unglück stürzt und ihnen das Leben kostet. Doch was ist, wenn man das Wissen über die Zukunft nutzen könnte, um alles zu verändern? Oder passiert alles trotzdem, nur mit einer anderen Person? Diese moralischen Fragen machen den Reiz der Handlung aus und geben dem Buch eine Tiefe, die weit über eine reine Zeitreise-Geschichte hinausgeht.


    Schon das Setting – ein leerer Bahnhof mitten in der Nacht – hat mich sofort gefesselt. Es ist düster, bedrückend und dennoch faszinierend. Diese Atmosphäre passt perfekt zur Geschichte, die mit Spannung und Emotionalität spielt. Markus Veith beweist ein Gespür dafür, wie man eine Handlung auf kleinstem Raum entfaltet und die Leser dabei immer tiefer in die komplexe Dynamik der Figuren hineinzieht.


    Kai Trollmann ist zweifellos das Herzstück des Buches. Anfangs war ich wenig angetan von seiner Art – sarkastisch, egozentrisch, vielleicht sogar unsympathisch. Doch je mehr ich über seine mögliche Zukunft erfuhr, desto mehr wechselten meine Gefühle zwischen Abscheu und Mitleid. Der Autor brilliert mit diesen Perspektivwechseln, sodass man Kai am Ende nicht nur versteht, sondern auch eine gewisse Nähe zu ihm aufbaut.


    Ein kleiner Kritikpunkt bleibt jedoch: Helen, obwohl zentral für die Geschichte, wirkt im Vergleich zu Kai etwas blass. Ihre Rolle als Tochter aus der Zukunft ist klar, doch ich hätte mir mehr Einblick in ihre Gefühlswelt und Motivation gewünscht. Trotzdem schafft sie es, die Handlung voranzutreiben und die entscheidenden Fragen aufzuwerfen.


    Fazit


    Wer glaubt, dass Die erste Bahn ein reines Sci-Fi-Buch ist, irrt gewaltig. Die Zeitreise-Elemente sind lediglich ein Mittel zum Zweck, um größere Fragen zu stellen: Ist die Zukunft lebenswert, wenn wir wissen, was passieren wird? Können wir das Schicksal ändern, und wenn ja, zu welchem Preis? Das Buch fordert dazu auf, über diese Themen nachzudenken – und bleibt dabei spannend und emotional packend. Das einzige Manko bleibt Helens etwas flache Charakterisierung, aber das wird durch Kais brillante Entwicklung und die dichte Atmosphäre mehr als wettgemacht. Wer nach einem außergewöhnlichen Buch sucht, das sich zwischen philosophischen und dramatischen Themen bewegt, sollte Die erste Bahn unbedingt lesen.


    9/10


    ASIN/ISBN: 394267288X

    Herausgeber: ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (9. Januar 2025)

    Taschenbuch: ‎ 368 Seiten

    ISBN-10: ‎ 3423284544

    ISBN-13: ‎ 978-3423284547

    Kurzbeschreibung


    Die blaue Stunde – wem kannst du noch trauen?


    Geheimnisvoll, düster, wendungsreich – ein literarisches Spannungs-Highlight


    Die geheimnisumwitterte Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer der Skulpturen Chapmans entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden?

    James Becker, der Kurator des Museums, begibt sich auf Spurensuche und reist dafür auf die abgeschiedene Gezeiteninsel Eris Island, die nur eine einzige Bewohnerin hat und weit mehr als nur eine dunkle Wahrheit verbirgt.


    Autorin


    Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, bevor sie 1989 nach London zog. Ihr Weltbestseller ›Girl on the Train‹ verkaufte sich über 23 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Ihre psychologischen raffinierten Spannungsromane begeistern Leserinnen und Leser weltweit.


    Rezension


    Die geheimnisvolle Künstlerin Vanessa Chapman ist längst verstorben, doch ihre Werke sorgen noch immer für Aufsehen. Als in einer ihrer gefeierten Skulpturen ein menschlicher Knochen entdeckt wird, gerät die Kunstwelt ins Wanken. Der Museums-Kurator James Becker macht sich auf den Weg, um das Rätsel um den Knochen zu lösen. Seine Spurensuche führt ihn auf die isolierte Gezeiteninsel Eris Island, die von nur einer Bewohnerin bewohnt wird und dunkle Geheimnisse birgt.


    Ich muss gestehen: Im engsten Familienkreis bin ich als Kunstbanause verschrien, weil ich der Meinung bin, dass einige Werke besser in einem Kindergarten als in einer Galerie aufgehoben wären. Dementsprechend halte ich mich eigentlich von Kunstwerken fern. Doch „Die blaue Stunde“ hat mich dennoch neugierig gemacht – immerhin steckt hinter der Kunst diesmal ein Kriminalfall.

    Paula Hawkins gelingt es hervorragend, die Atmosphäre des Romans von Anfang an dicht und greifbar zu machen. Vor allem die Szenen auf der abgeschiedenen Eris Island haben mich gepackt: rau, geheimnisvoll, bedrückend – genau die richtige Stimmung für eine Geschichte, die auf der Grenze zwischen Kunst und Verbrechen balanciert. Besonders gelungen fand ich die Passagen, die durch Tagebucheinträge und Zeitungsartikel mehr über das Leben und die Persönlichkeit von Vanessa Chapman verraten. Die Abschnitte haben für mich die Spannung hochgehalten und mich in die Handlung hineingezogen.


    Leider kann ich das nicht von den Kapiteln aus der Sicht von James Becker behaupten. Diese empfand ich als langatmig und teilweise wenig interessant. Immer wieder verlor ich hier den Faden und musste mich regelrecht durchkämpfen, was den Lesefluss spürbar beeinträchtigt hat. Schade, denn gerade dieser Strang hätte viel Potenzial gehabt, um die Geschichte noch spannender und dynamischer zu machen. Dazu kommt ein vorhersehbares Ende, das mich nicht überraschen konnte und die ansonsten vielversprechende Handlung etwas enttäuschend ausklingen ließ.

    „Die blaue Stunde“ ist für mich ein zweischneidiges Schwert: Die stimmungsvolle Atmosphäre und die Tagebucheinträge, die Vanessa Chapman als faszinierende, vielschichtige Figur zeichnen, sind die großen Stärken des Romans. Doch die zähen Passagen rund um James Becker und das enttäuschende Ende trüben das Gesamtbild erheblich für mich. Fans von atmosphärischen Kriminalgeschichten mit kunsthistorischem Einschlag könnten hier trotzdem auf ihre Kosten kommen – für mich persönlich bleibt es ein durchschnittliches Leseerlebnis.


    6/10

    ASIN/ISBN: 3423284544

    Herausgeber: ‎ Nagel & Kimche; 1. Edition (24. September 2024)

    Taschenbuch: ‎ 209 Seiten

    ASIN: ‎ B0CW96HWF9


    Kurzbeschreibung


    Ein Klassiker der Kriminalliteratur aus der Schweiz


    Ein nicht mehr ganz so erfolgreicher Schriftsteller sieht sich in der Idylle seines jährlichen Hotelurlaubs durch einen unliebsamen Kritiker gestört, der immer wieder seinen Weg kreuzt. Langsam braut sich ein Unheil zusammen. Doch wer hält in diesem Spiel eigentlich die Fäden in der Hand? Ein reicher Hotelgast verschwindet im rieselnden Schnee. Ein Skilehrer kommt einem Wilderer auf die Spur, den er nicht entkommen lassen will, doch er ahnt nur die halbe Wahrheit. Eine Gruppe Langläufer werden von der Loipe abgedrängt – es ist nur noch ein dunkles Loch im Schnee zu sehen. All das geschieht im Umfeld eines Nobelhotels in Sils Maria, dem friedlichen Schweizer Wintersportort Sils Maria im Engadin. Lautlos werden die Spuren verwischt, unauffällig die Leichen aus den Hotels entfernt, damit der Skispaß bei bestem Wetter bloß weitergehen kann. Aber in der Hotelküche wartet schon ein gefährliches Fläschchen auf seinen Einsatz, im Foyer steht schon wieder ein Kellner mit zweifelhafter Vergangenheit, der auf seine nächste Gelegenheit lauert ...


    Mit »Tod in Sils Maria« wurde Ulrich Knellwolf als Krimiautor berühmt. Die Sammlung von gnadenlos spannenden Kurzkrimis voll überraschender Pointen und unheimlicher Atmosphäre gilt heute als Klassiker der Kriminalliteratur.



    Autor


    Ulrich Knellwolf, geboren 1942, wuchs in Zürich und Olten auf. Er studierte evangelische Theologie. Bis 1996 arbeitete er als Pfarrer an der Predigerkirche in Zürich, seither als Mitarbeiter der Stiftung Diakoniewerk Neumünster, Zollikon. Für seine Romane und Erzählungen wurde er vielfach ausgezeichnet.


    Rezension


    Was soll ich sagen? Tod in Sils Maria hätte so viel Potenzial gehabt. Die Grundideen der Geschichten sind wirklich interessant: Ein Hotel voller düsterer Geheimnisse, Intrigen auf der Loipe, ein verschwundener Gast, der nicht mehr auftaucht – das alles klingt nach den perfekten Zutaten für spannende Kurzkrimis. Und ja, es gibt tolle Ansätze in den Geschichten, keine Frage.


    Doch leider hapert es gewaltig an der Umsetzung. Die Spannung, die bei einer guten Kurzgeschichte sofort greifen sollte, will einfach nicht richtig aufkommen. Und wenn sie doch mal kurz aufflackert, ist die Geschichte auch schon wieder vorbei. Oft fühlt es sich an, als würden die Geschichten gehetzt erzählt. Es bleibt kaum Zeit, um wirklich in die Atmosphäre einzutauchen oder die Figuren so kennenzulernen, dass man mit ihnen mitfiebern könnte.


    Klar, bei einer Kurzgeschichte ist das immer eine Herausforderung und auch nicht immer das Ziel, aber hier hat es bei mir leider gar nicht funktioniert – oder schlimmer noch: Es kam Langeweile auf. Vielleicht wäre weniger tatsächlich mehr gewesen. Wenn Knellwolf die Anzahl der Geschichten reduziert und dafür den einzelnen mehr Raum gegeben hätte, hätten sie sich vermutlich besser entfalten können. Ich verstehe den Balanceakt zwischen einer dichten Atmosphäre und der Kürze, die Kurzgeschichten mit sich bringen. Doch während Letzteres hier durchaus funktioniert, scheitert es an der Atmosphäre.


    Am Ende bleibt bei mir ein Gefühl von verpasstem Potenzial. Die Ideen sind da, und manche Geschichten haben Momente, die wirklich faszinieren. Aber insgesamt bleibt die Spannung auf der Strecke – und genau das ist so schade. Ich wollte mitfiebern, wurde aber zu oft aus dem Moment gerissen.


    Fazit: Tolle Ansätze, aber unspannend umgesetzt. Wer winterliche Krimi-Episoden ohne viel Tiefgang sucht, könnte hier fündig werden. Für Leser, die sich mitreißende Spannung und eine nachhaltige Wirkung wünschen, dürfte die Sammlung jedoch zu blass bleiben. Für mich bleibt es ein Buch, das ich gern mehr gemocht hätte – schade drum.


    5/10


    ASIN/ISBN: B0CW96HWF9