Beiträge von Tom Finn

    Hi SueTown, hi Tanzmaus,


    zumindest bei der Beschreibung von Magister Eulertins Studierstube, bin ich im Internet tatsächlich auf Bildrecherche gegangen, um eine möglichst 'verzauberte' Location mit vielen wundersamen Dingen darin zu erschaffen.


    Was das Haus selbst betrifft, habe ich mir das beim Schreiben Stück für Stück selbst erschlossen. Hilfreich war es da, dass ich mich bei dem Vorgängerroman "Der Funke des Chronos" intensiv mit althamburger Häusern beschäftigt hatte. Insbesondere der Aufbau der Hausdiele war davon inspiriert.


    Irrlichternde Grüße Tom

    Hi,


    SiCollier : Na, da bin ich ja mal gespannt, wie die Geschichte deiner Tochter gefallen wird :-)


    Tanzmaus : Das Buch ist offiziell für eine Lesergruppe 13+ bestimmt. Es zählt aber trotz der Unterbringung im Jugendbuchbereich eher zu der All-Age-Literatur a la Harry Potter, der ja ebenfalls nicht nur von Jugendlichen gelesen wird. Ich glaube, irgendwo hier im Thread hatte ich schon mal was dazu geschrieben.
    Wieso? Zu brutal? :schlaeger


    Irrlichternde Grüße Tom

    Zitat

    Original von Eny
    Wie lange hast du an der Rohfassung des Manuskripts geschrieben? Und wie lange überarbeitet?


    Hm, an der Abgabefassung habe ich ziemlich genau 2 1/2 Monate gesessen, und dann kam noch einmal eine Woche für das Lektorat oben drauf. Dazwischen lagen einige Wochen, mit denen sich meine Lektorin mit dem Stoff beschäftigt hat.


    Irrlichternde Grüße Tom

    Zitat

    Original von Pelican
    Barbara Hambley hat ja recht unterschiedliche Romane geschrieben, hast Du bei Ihr Favoriten? Wenn ja, welche?


    Mein absoluter Favorit ist "Jagd der Vampire". Diese Story stellt für mich das einzige wirkliche Novum dar, dass das Genre der Vampirgeschichten in den letzten zehn Jahren überhaupt hervorgebracht hat.
    Der Roman ist nicht umsonst preisgekrönt!


    Bissige Grüße Tom

    Zitat

    Original von Booklooker Dann frag ich mich, ob die Sache, dass Fi und Kai Teil ihrer gegenseitigen Träume sind vielleicht eine größere Rolle in den nächsten Teilen spielt... ;-)


    Aber sicher - das wird für die Geschichte sogar noch ziemlich essentiell :-]


    Irrlichternde Grüße Tom

    Zitat

    Original von Clärschen Absolut, du hast völlig recht! :-) Deshalb seid alle froh, dass ihr mich habt, sonst wäre keine Gegenmeinung vorhanden. :rolleyes


    *Grins* Genau so sehe ich das auch. Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn ich es geschafft hätte, jeden von euch gleichermaßen zufrieden zu stellen.


    Übrigens: Ich mag Harry Potter ebenfalls - du stehst da also nicht alleine :-]


    Irrlichternde Grüße Tom

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    Original von Eny Ich fand, dass die Untotheit ( :gruebel) der Piraten das Buch zu schnell in Richtung Fantasy gestoßen hat.


    Ich verstehe, was du meinst :-)
    Ein Stelle, an der man gut sieht, wie schwierig es ist, alle Geschmäcker unter einen Hut zu bekommen.


    Irrlichternde Grüße Tom

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    Original von Pelican hast Du Dir beim Schreiben über diese Wirkung Gedanken gemacht?


    Ja, habe ich. Sehr genau sogar. Ich versuche mich daher mal an einer ausführlicheren Antwort:


    Das Wort Klischee stammt aus dem Französischen (cliché) und bedeutet zunächst einmal "Abklatsch" oder "billige Nachahmung" :-)
    Wann aber ist in der Literatur ein Klischee ein Klischee? Und wer hat sich eines Klischees als Erster bedient bzw. es sozusagen begründet? Wem muss man also den Vorwurf des Klischees machen? All das ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so einfach zu beantworten.


    Nehmen wir mal den "Herrn der Ringe". Der Stoff hat (auf den ersten Blick) unzählige Nachahmer angezogen, die auf die Prämisse setzen, dass eine Gruppe junger Helden aus der bedrohten Idylle ihrer mehr oder minder lauschigen Heimat in die große Welt ausziehen, um dort Abenteuer zu erleben. Das ist beim "Rad der Zeit" nicht viel anders, als bei Ralf Winters "Talavans Plan", Terry Brooks "Shannara", "Dennis L. McKiernanas "Der eiserne Turm" oder Raymund Feists "Midkemia". Selbst "Eragon" bedient sich dieses auch bei Star Wars vorkommenden Motivs.


    Im vorliegenden Fall kommt hinzu, dass ein neues Motiv geschaffen wurde, das nun aufgrund seiner großen Popularität schnell zum Klischee abgestempelt wird: das des Zauberlehrlings als Protagonisten. Ich selbst bin noch mit einem Krabbat aufgewachsen, lange bevor Harry Potter auf den Markt kam und den Zauberlehrling als Helden richtig populär machte. Und ganz sicher kommt es nicht von ungefähr, dass in den letzten Jahren angefangen von Artemis Fowl, über Nathanael (aus Bartimäus) bis hin zu meinem Kai gleich eine ganze Reihe Zauberlehrlinge die Welt erblickten - und ich weiß noch nicht einmal, welche Vorlagen es im angloamerikanischen Raum noch gab und gibt.


    Muss man all diesen Autoren (und damit auch mir) den Vorwurf machen, sie hätten sich lediglich eines Klischees bedient? Ja, vielleicht. Aber all diese Geschichten finden eben ihre Leser, denn die Wahrheit ist, dass wir alle - und da nehme ich mich nicht aus - vertraute Muster lieben. Und das ist keineswegs ein Phänomen der Fantasy. So wurde, nachdem m.W.n. Sjöwall Wahlöö erstmals mit Erfolg einen Kommissar mit erheblichen, privaten Problemen als Protagonist einführte, dieses Motiv sehr schnell von Henning Mankell aber auch Elizabeth George und anderen übernommen und weiter populär gemacht.


    Machen Autoren das in geschäftssüchtiger Absicht? Für ein klares "Nein" kann ich mich da nicht verbürgen, aber aus Gesprächen mit vielen Kollegen gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass durch den Erfolg einer Art von Stoff die Verlagstore ganz plötzlich für andere, schon lange ruhende Geschichten ähnlicher Art weit offen stehen. Man denke mal an den Erfolg von Sakrileg, der eine Vielzahl an Epigonen hervorgebracht hat.


    All diese komplexen Mechanismen waren mir durchaus bewusst, als ich mich ans Unendliche Licht setzte und meinen eigenen Zauberlehrling erschuf. Aber ich kann klar bekennen, dass die Idee zu ihm schon lange da war, bevor es Harry Potter gab. Sie wurde einst durch mein Faible für Fantasy-Rollenspiele geschaffen - nur gab es damals noch keine Möglichkeit, eine solche Geschichte zu publizieren.
    Hinzu kommt, dass die Chroniken für den Jugendbuch-Bereich geschrieben wurden. Und dieses Kernpublikum kennt all jene Motive, die wir Älteren so mögen, noch nicht. Zumindest bezweifel ich, ob ein Teenager neben den derzeit populären Stoffen auch die älteren kennt, von denen ich einige oben aufgelistet habe.


    Davon ab befriedigt es keinen Autor, eine völlig vorhersehbare Geschichte zu schreiben (was der Begriff Klischee auch impliziert). Und es werden im Folgenden noch genügend Überraschungen auf euch zukommen, ohne den bewusst märchen- bzw. sagenhaften Charakter der Chroniken zu durchkreuzen.


    Erzählerische Grüße Tom

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    Original von SueTown
    Huhu!
    Ich habe mich dazu entschlossen, ebenfalls bei der Leserunde noch einzusteigen, reizt mich die Geschichte doch sehr. Und bisher habe ich es noch keine Seite lang bereut :-].


    Na, dann Herzlich Willkommen zu deinem zweiten Fantasy-Roman. Ich hoffe, der Roman trägt dazu bei, dass du dem Genre erhalten bleibst :-)


    Zitat

    Das Phänomen der Irrlichter finde ich faszinierend. Vielleicht interessiert es noch jemanden, bei Wikipedia gibt es ein kleines Bild dazu. Auch das Teufelsmoor, Tom , über das du anfangs berichtet hast, habe ich mir angeschaut. Da meine Großeltern hoch oben im Norden wohnen, werde ich mir bei Gelegenheit ein solches Moor mal bei Nacht anschauen. :-)


    Tu das - aber erwarte nicht wirklich, ein Irrlicht zu entdecken... :chen


    Zitat

    Original von Joschi
    Das Zitat aus dem "Zauberlehrling" soll das ein Hinweis auf den Verlauf der Geschichte sein?


    Das würde mich auch sehr interessieren.[/quote]


    Nun, die voranstehenden Zitate in meinen Romanen wähle ich nie ganz ohne trifftigen Grund aus. Tatsächlich sind sie stets als kleiner Hinweis auf die nachfolgende Handlung zu verstehen. Hoffe ich jedenfalls...


    Irrlichternde Grüße Tom

    Zitat

    Original von SiCollier Wie fühlt man sich eigentlich als Autor, wenn man - wie z. B. in dieser Leserunde - direkte Rückmeldung von Menschen erhält, die das, was man selbst erdacht und geschrieben hat, lesen und nun kommentieren? Muß man da aufpassen, wenn kritische Bemerkungen zum Text kommen, die nicht persönlich zu nehmen? Und können Rückmeldungen aus so einer Leserunde ggf. das weitere Schaffen beeinflussen?


    Zunächst: Ich schreibe nicht allein für mich selbst, sondern weil ich den Anspruch verfolge, andere gut zu unterhalten. Das sage ich ganz offen, weil manche Kollegen gern Ersteres behaupten, was ich diesen aber nicht abnehme. Im ersteren Fall bräuchte man ja nicht zu publizieren :-]


    Ich freue mich also immer, wenn ich Rückmeldungen von Lesern erhalte. Sei es über Leserbriefe, Gästebucheinträge, Rezensionen, (Amazon)Kritiken, bei Lesungen oder wie hier in Form einer Online-Leserunde. Rückmeldungen jeder Art beflügeln mich in meinem Schaffen.
    Und dazu gehört nun einmal auch Kritik. Denn dass man nicht jeden Leser gleichermaßen zufriedenstellen kann, ist nur natürlich. Dazu sind die Geschmäcker und Lesegewohnheiten einfach zu unterschiedlich.


    Kritik nehme ich ehrlich gesagt mit einem gewissen Gleichmut hin, auch wenn es wohl niemanden gibt, der nur böse Kritiken lesen will :-). Schließlich ist es so, dass man an angebrachter Kritik wächst. Außerdem wird eine Geschichte (bzw. werden folgende Geschichten) durch den dadurch ausgelösten Lerneffekt im Zweifel nur besser.


    Bei mir fängt das bereits während der Erschaffungsphase eines Romans an, bei dem ich stets die Meinungen einer ganzen Reihe sachkundiger Freunde zu dem geplanten Stoff einhole. Wenn ich da bereits zu hören bekomme "Och Tom, das ist doch abgedroschen" oder "Nee, besser wäre es doch, wenn...", bearbeite ich meine Ideen grundsätzlich immer. Das geht weiter über meine Testleser und schließlich folgt das Lektorat des Verlages. Das sind insgesamt drei Stufen, die ich ganz selbstverständlich in Anspruch nehme, bis ein Werk erscheint. Und sie alle tragen letztlich zur Verbesserung des Endproduktes bei - auch wenn in letzter Instanz selbst zwischen wohlmeinender und wirklich angebrachter Kritik unterscheiden muss.


    Ärgern tut mich Kritik nur dann, wenn man merkt, dass bspw. ein Rezensent ein Buch nicht (zuende) gelesen hat, und sein Unwissen dann mit freien Erfindungen ausschmückt - was leider allzu oft passiert. Ärgern tut es mich auch dann, wenn Kritik um der Kritik halber laut wird, etwa wenn einem Fantasy-Roman wie dem Unendlichen Licht zu viel Fantasy vorgeworfen wird (nachzulesen bei Amazon). Das ist etwa so, als würde man einem Thriller vorwerfen, zu spannend zu sein. Sowas löst bei mir Kopfschütteln aus und wird von mir ignoriert.


    Wenn aber echte handwerkliche Fehler bemängelt werden, dann habe ich immer ein Ohr dafür, da ich den Anspruch verfolge, einen Roman - abseits von Geschmacksfragen - zumindest handwerklich gut auszuspinnen.


    Aber um auf deine Einstiegsfrage zurückzukommen: Kritik nehme ich nur dann persönlich, wenn sie ungehörige Angriffe gegen meine Person enthält. Aber das ist bislang überhaupt nur sehr selten vorgekommen. Hier bei euch schon gar nicht - was übrigens sehr für euch Büchereulen spricht :-). Ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier Personen tummeln, die gedeckt durch ihr Pseudonym unter die Gürtellinie feuern - was in Internetforen ja nun leider nicht selbstverständlich ist.


    Kritische Grüße Tom :peitsch