Beiträge von Behrnie

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    Original von Heike
    dass der real existierende Sozialismus am Egoismus des Einzelnen scheitern muss,


    Wer redet hier von Sozialismus? Es geht darum, daß unser Sozialstaat schon heute so um die 700 Milliarden umverteilt - mit enormen bürokratischen Reibungsverlusten, und fast ausschließlich über Abgaben auf Lohnarbeit finanziert. Diese 700 Milliarden einfach auf 80 Millionen Bürger aufgeteilt wären ein Grundeinkommen von ca. 700 € im Monat (80 x 12 = 1000, grob überschlagen) was z.B. für diejenigen Kleinverdiener, die eben und eben genug Einkommen haben, um kein Hartz-4 zu beantragen, eine echte Entlastung wäre. Wenn gleichzeitig die Finanzierung umgestelt würde von reinen Lohn-Abgaben (die Arbeit unnötig teuer machen) auf Konsumsteuern (die nicht unterscheiden, ob das Produkt mit menschlicher Arbeitskraft, oder rein maschinell, oder im Ausland hergestellt wurde) hätte man ein Automatisierungs- und Globalisierungsfestes Steuer- und Sozialsystem. Und man käme auch noch mit viel weniger Bürokratie aus.

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    Original von Alexx61
    Aber es kann tatsächlich nicht angehen, dass ein Arbeiter mit Ach und Krach seine Familie durchbringt..und ein anderer das Gleiche oder gar mehr im Monat hat, dafür aber Federn in die Luft bläst....denn irgendwann hat der Arbeiter auch keine Lust mehr


    Genau. Und deswegen sollte der Arbeiter einfach ungeprüft dasselbe vom Staat bekommen, wie der Nicht-Arbeiter, und seinen Arbeitslohn ohne Anrechnung obenauf. Dann würde es sich für jeden lohnen, zu fairen Konditionen ein paar Stunden die Woche zu arbeiten.


    (Echte Vollbeschäftigung gibt's eh nur noch für Maschinen, aber mit Grundeinkommen für beide wäre es dem Arbeiter möglich, ohne Einkommenseinbußen ein wenig kürzer zu treten, und dem Arbeitslosen, eben dieses "ein wenig" als Zuverdienst-Job zu übernehmen. Arbeitszeitverkürzung auf freiwilliger Basis, sozusagen.)


    Wenn zur Finanzierung (neben der Entlassung von Bürokraten) beispielsweise Musik-CDs und Händi-Klingeltöne ein klein wenig teurer würden, wäre das für den Arbeiter wohl nicht weiter tragisch, oder?

    Schwarzarbeiter tragen zur Wirtschaft bei, Schwarzarbeiter verkonsumieren ihr erarbeitetes Geld wieder und zahlen dabei die Steuern und Sozialabgaben desjenigen Betriebes, bei dem sie ihr Geld ausgeben, und Schwarzarbeiter legen den Finger in die offene Wunde unseres Sozialsystems: die (überholte, nicht mehr zukunftsfähige) Finanzierung durch Abgaben auf Lohnarbeit.


    Nicht die Schwarzarbeit an sich ist schlecht, sondern ein Sozial- und Steuersystem, das Schwarzarbeit um ein vielfaches lohnender macht als reguläre Arbeit. Wir müssen weg von der Lohn- und Einkommensbesteuerung und hin zun einer Konsumbesteuerung, die Händi-Klingeltöne und Fließbandware im gleichen Maße belastet wie die (heute völlig überteuerte) Handwerkerstunde.


    Nein, ich würde ihn nicht anzeigen, sondern ihm alles Gute wünschen.

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    was ich damit sagen will. alle, die einkommen haben, egal welcher art, müssen die gemeinschaft unterstützen


    Es gibt zwei Dinge, die man mit Geld tun kann: für Konsum ausgeben oder investieren. Beides stärkt die Wirtschaft. Investitionen sorgen dafür, daß immer neue Waren immer preisgünstiger auf den Markt kommen. Konsum sorgt dafür, daß die Investoren Geld zurückbekommen, um noch mehr zu investieren. Damit sich der Kreislauf schließt, müssen auch die Konsumenten Geld zurückbekommen. In der Nachkriegszeit funktionierte das prima über Lohnarbeit, weil die Investoren Arbeitskräfte brauchten. Der Rückfluß von den Investoren zu den Konsumenten über die Lohnarbeit war so groß, daß Sozialabgaben auf Lohnarbeit ausreichten, um die nicht-arbeitenden Konsumenten (Rentner, Arbeitslose, Kinder) mitzuversorgen. Heute, wo Investitionen mehr dazu dienen, Arbeitsplätze abzubauen als neue zu schaffen, muß der Staat andere Wege finden, die Konsumenten mit Geld versorgen. Der Geldfluß von den Kosumenten zu den Investoren, an dem die Mehrwertsteuer, die Körperschaftssteuer und die Kapitalertragssteuer ansetzen, bietet sich an - wobei die MwSt am investitionsfreundlichsten ist.


    Da alle Bürger des Staates Konsumenten sind, sollten die Rückzahlungen des Staates allen Bürgern gleichermaßen ausgezahlt werden. Es gibt keinen einleuchtenden Grund, warum jemand, der ein wenig arbeitet, weniger von diesen Zahlungen bekommen sollte, als jemand, der garnicht arbeitet. Und daß Leute, die garkeiner Lohnarbeit nachgehen (können), zumindest ihr Existenzminimum gesichert bekommen, ist schon sein Kriegsende allgemeiner Konsens von Sozialstaat und sozialer Marktwirtschaft. Davon abzugehen, wie Münte kürzlich, ist menschenverachtend und einer freiheitlichen Demokratie unwürdig.

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    Original von Alexx61
    man müsste es mal in einem Staat ausprobieren können, um zu sehen was passiert.


    eben. Man kann es eigetlich nur in einem Staat mit hoher Produktivität ausprobieren: in "Billig-Lohn-Ländern" könnten zu plötzliche Veränderungen am Sozialsystem die Produktion zusammenbrechen lassen, während hier kein Betrieb wirklich auf 1-€-Jobber angewiesen ist. In real existierenden Steueroasen wie Liechtenstein und Monaco lohnt es sich nicht, weil alle Erfolge, die diese Staaten mit ihrer Steuerpolitik haben, ohnehin ihrer "Oasen-Situation" zugerechnet werden.


    Spürbare Wirkungen würde so ein Steuer-und-Transfer-System vor allem in einer Volkswirtschaft wie der deutschen bringen, weil hier am meisten Bürokratie- und Subventions-Firlefanz einzusparen wäre - nur gäbe es genau deswegen enorme Widerstände von Seiten ebendieser Bürokraten zu überwinden. Hundertausende Steuereintreiber, Steuerberater, Rentenanspruchs-Berechner und Bedürftigkeits-Prüfer hätten keine krisensichere Stelle mehr, sondern müßten sehen, wie sie mit Grundeinkommen und Gelegenheitsjobs zurechtkommen. Hunderte Politiker wüßten nicht mehr, mit welchen Pöstchen in welchen Ämtern sie ihre treuen Stiefelhalter belohnen sollen.

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    Original von Oryx
    Also dann möglichst gar kein Geld vom Staat mehr und alle dürfen frei hinzuverdienen... ???


    Vom Staat gerade so viel, daß ein sparsamer Single keine Existenzangst haben muß, und Familien nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen, hinzuverdienen völlig frei ohne Begrenzung, und kassiert wird da, wo sowieso kassiert wird: an der Supermarkt-Kasse. Wenn alle Einkommensbezogenen Steuern wegfallen, dann darf die MwSt durchaus in Größenordnungen um ca. 50% vorstoßen - was ohne Grundeinkommen ja eine extreme Benachteiligung von Kleinverdienern wäre. Deswegen müssen beide Veränderungen Hand in Hand gehen.


    Bei jemandem wie Dir, der sowieso noch nie Existenzsorgen hatte, und der trotz des Wissens, daß er auch ohne Arbeit ein gutes Leben haben könnte, einer spannende, herausfordernden und gutbezahlten Tätigkeit nachgeht, würde sich kaum etwas ändern - Du müßtest nur keine Steuererklärung mehr machen.


    Ob Dein Arbeitgeber Dich überzeugt, für denselben Nettolohn weiterzuarbeiten, während die Kaufleute sich bemühen, die gleichen Brutto-Preise auf den Waren zu haben, oder umgekehrt, die Brutto-Löhne aus den bestehenden Arbeitsverträgen komplett ausgezahlt würden und auf die Netto-Preise der Waren entsprechend mehr MwSt gezahlt wird, ist für die Kaufkraft Deines Einkommens gehupft wie gesprungen, die ändert sich nur marginal - ob nach unten oder oben, hängt vor allem von den Einsparungseffekten ab, wenn nicht nur der Staat Bürokratie abbaut, sondern auch die Personalverwaltung in den Unternehmen schlanker wird.


    Wie Alexx schon schrieb, der Unternehmer, der bereitwillig die nötigen Steuern abführt, würde sich freuen, nur eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung einreichen zu müssen, anstatt noch jeden einzelnen Arbeiter zu melden und zu versichern.

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    Original von Heike
    Wozu arbeite ich, doch nicht, um einem gesunden, jungen Kerl Mitte Zwanzig, der zu faul ist, selbst zu arbeiten, obwohl man in der hiesigen Supermarktkette immer Leute sucht, die auf 400€-Basis jobben sein Bier zu finanzieren.


    Nun, Faulheit wird derzeit vor allem durch die knapp gehaltenen Zuverdienstgrenzen forciert. Wenn der junge Kerl seine Einkünfte nicht mehr bei der ARGE angeben muß, weil die ARGE-Mitarbeiter inzwischen bei der Supermarktkette jobben, dann wird er irgendwann schaun "ach das kann man sich mit 400€ mehr alles schönes leisten?" und überlegen, ob das nicht auch mal was für ihn wäre.

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    Original von Idgie
    Vollbeschäftigung ist seit einiger Zeit das überflüssigste Wort im Sprachschatz der deutschen Sprache und die wird es auch angesichts der Arbeitsmarktsituation nicht mehr geben. Fragt sich nur, wie man die wenige Arbeit und das damit erwirtschaftete Geld möglichst gerecht auf alle verteilen kann bei einem minimalen Aufwand an Bürokratie und maximalem Anspruch auf gerechte Verteilung..


    Die Arbeit kannst Du nicht gerecht verteilen, das wurde in der DDR probiert - mit dem Ergebnis, daß Funktionäre davon lebten darüber zu entscheiden,. wem welche Tätigkeit den liegt.


    Was man tatsächlich "möglichst gerecht auf alle verteilen kann bei einem minimalen Aufwand an Bürokratie und maximalem Anspruch auf gerechte Verteilung" sind die Gelder, die der Staat sowieso umverteilt. Es ist doch gerechter, 5 Leute je 800€ zu geben, als einen davon zum Bürokraten zu ernennen, mit 2000€ auszustatten, und entscheiden zu lassen, welcher der anderen 4 mehr und welcher weniger als 500€ bekommt. In beiden Szenarien ist das Budget für 5 Leute 4000€ - man sieht, Bürokratie und Gerechtigkeit sind da Gegensätze. Das derzeitige Hartz-4-Konzept, mehr Gerechtigkeit durch mehr Bürokratie erzwingen zu wollen, ist also schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt.

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    Original von Idgie
    statt Rente die sozialen Kassen der Kommunen zu belasten,


    kleiner Nachtrag: ob die BfA von arbeitenden zu nicht-arbeitenden umverteilt oder die Kommunen, ist im heutigen System schnurz. Auch Rentner leben aus dem 700 Milliarden Umverteilungstopf. Genau deswegen steht ja auch das Rentensystem vor dem Kollaps: die Einnahmenseite bemißt sich ganz genau wie bei der Arbeistlosenversicherung nach Wertschöpfung aus menschlicher Arbeit, während Wertschöpfung aus maschineller Arbeit, die seit Jahrzehnten immer mehr zum BIP beiträgt, außen vor geblieben ist.


    Daß ist ja der Vorteil vom System des Herrn Werner, daß nicht mehr von arbeitenen Menschen zu nicht-arbeitendenMenschen umverteilt würde, sondern von den Maschinen zu allen Menschen.

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    Original von taciturus
    [*]Wenn sich die "Besserverdienenden" die ganzen Steuern sparen, wer zahlt dann für das Schlarafenland


    Unternehmer zahlen schon heute keine Steuern - sagt der Unternehmer Götz Werner, und der muß es wissen, der hätte dm nicht zur zweitgrößten Drogeriekette Deutschland machen können, wenn man ihm Steuerhinterzuiehung nachweisen könnte. Unternehmer wälzen ihre gesamte Steuerlast und die ihrer Angestellten auf ihre Kunden ab. Zahlen würde also nach wie vor derselbe wie heute: der Verbraucher. Wer teure Sachen kauft, zahlt dabei entsprechend mehr Mehrwertsteuer. Wer sparsam lebt, spart Steuern.

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    Original von Idgie


    Aaah ja. Und du meinst sicher, dass die dann noch freiwillig Steuern zahlen und ihren Konsum in diesem Schlaraffenland decken? Träum weiter!


    Da ohnehin alle steuern in den Verbraucher-Preisen mit drin stecken (die Lohnsteuer der Kassierin wird auch letztlich vom Kunden bezahlt) würde die Zusammenfassung zu einer Konsumsteuer die Preise nicht wesentlich ändern. Was rein maschinell hergestellt wird (ja, Wertschöpfung findet in zunehmendem Maße ohne Menschen statt, deswegen haben wir ja die Arbeitlosen) würde etwas teurer, aber menschliche Arbeit (z.B. beim Friseur) würde gleichzeitig billiger. Mit Schlaraffenland hat das nicht zu tun, nur mit Bürokratieabbau. Und ein klein wenig auch mit Menschenwürde, denn eigentlich ist laut Grundgesetz die freie Berufswahl ein Grundrecht, Zwangsarbeit verboten, und daß man die Menschenwürde am Eingang zum Sozialamt oder Arbeitsamt abzulegen hat, ist auch nicht ganz verfassungskonform.


    Am meisten profitieren würden sowieso nicht diejenigen, die heute schon Hartz-4 bekommen, sondern all jene, die einen ziemlich mies bezahlten Job haben. Die hätten auf einmal bis zu doppelt so viel zum Leben, eben weil das Grundeinkommen, wenn es als Mehrwertsteuer-Rückerstattung verstanden wird, nicht zwischen Arbeitern und Arbeitslosen unterscheidet, wie es Hartz-4 tut. Die Minderheit der "Faulpelze" die die nötigen Nehmerqualitäten haben, die Hartz-4-Tretmühle durchzustehen, können sich in jedem Sozialsystem durchmogeln. Aber die Kleinverdiener, die weniger haben als Hartz-4 und heute noch froh sein können, unter dem Einkommenssteuerfreibetrag zu liegen, die hätten endlich mal die Freiheit, zu sagen, ich mach Teilzeit, um mal was von meiner Familie zu haben, ich mach keine Schichtarbeit mehr - gerade die, die wirklich heute noch malochen müssen, hätten etwas mehr Luft zum atmen.

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    Original von Heike
    In der von dir beschriebenen Situation würden die verantwortungsvollen "Besserverdiener" schön blöd sein, wenn sie noch weiter arbeiten würden, wenn es nur darum geht, andere zu finanzieren, und diejenigen, die ihr Geld auf diversen Wegen ergau ... äh erarbeitet haben, sitzen dann so oder so in der Südsee.


    Ad 1: die "Besserverdiener" würden ganz besonders vom Wegfall der überflüssigen Lohn- und Einkommensbesteuerung profitieren. Deswegen wird das Modell ja von einem Milliardär propagiert - siehe wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Werner
    Ad 2: der typische "Besserverdiener" hat einen Job, der zusätzlich zum Geld (was in diesem Modell ja nicht weniger würde) auch Spaß macht, Befriedigung verschafft. Mit "besserem" Job PLUS Grundeinkommen OHNE Einkommenssteuer macht es doch gleich noch mehr Spaß, Maschinen zu entwickeln, die auch die letzte stupide Fließband-Arbeit überflüssig machen - man muß sich keine Sorge mehr um die Arbeitsplätze der armen Malocher machen.

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    Original von Alexx61
    In meinem Betrieb arbeiten einige 1 Euro-Jobler...ich hab das schonmal hier irgendwo geschrieben...die, sie sich bewährten...wurden übernommen..ich finde das toll!


    Prima, in einem Inhaber-geführten Unternehmen kannst Du das machen. Ein Manager einer Kapitalgesellschaft würde sicher von seinen Aktionären gefragt werden, ob es nicht billiger ist, die Stelle permanent auf 1-€-Basis zu belassen...


    BTW, bist Du gemeinnützig, oder woher hast Du das Privileg, 1-€-Jobber zugeteilt zu bekommen?

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    Original von Eli
    Willst du damit sagen, daß die Schwarzarbeit blüht, weil Dienstnehmer lieber irgendwo anheuern, wo sie das Gefühl vermittelt bekommen, gebraucht zu werden, "Auftraggeber" (?) faul (?) und geizig (?) sind und viele Rentner ihre Reichtümer in irgendwelche Projekte stecken, weil sie nicht wissen, wohin mit dem Geld?


    Der Schwarzmarkt für Arbeit blüht, weil der reguläre Markt für Arbeitskraft schlicht überreguliert ist. Schwarzmärkte entstehen immer dort, wo Angebot und Nachfrage nicht auf dem offiziellen "weißen" Markt zueinander finden können. Die Leute wollen arbeiten, aber auf dem regulären Arbeitsmarkt finden sie nichts, also lassen sie sich etwas einfallen.


    Das zum einen. Das Rentner nicht wissen, wohin mit dem Geld, habe ich nie behauptet. Das Geld ist nur nötig als Sicherheit, um sich keine Sorgen um den täglichen Bedarf machen zu müssen. Ohne Sorgen und Existenzangst entsteht die Freiheit, mit seiner Zeit etwas sinnvolles anzufangen. Viele Rentner, die ich kenne, nutzen diese Zeit , um sich zu engagieren - die eine in der Kirchengemeinde oder im Sportverein, der andere im Stadtrat - Arbeit gibt es überall, solange man nicht erwartet, daß sie bezahlt würde. Insofern würde es unserem Land sicher nicht schlechter gehen, wenn man allen Arbeitslosen, statt sie mit Hartz-4 zu triezen, eine existenzsichernde Rente zahlt - und um der Gerechtigkeit willen auch denen, die Arbeit haben. Siehe das Modell von Götz Werner: besteuert wird nur noch der Konsum, im Gegenzug gibt es Geld für alle, und finanziert wird das Ganze im wesentlichen von den Leuten, die meinen, sich den schicken Lambourghini, die tolle Yacht oder die repräsentative Rolex leisten zu müssen.

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    Original von Smilin1983
    denn es gibt wirklich leute die arbeiten wollen!


    Das ist sogar die überwiegende Mehrzahl! Deswegen gibt es überhaupt Schwarzarbeit - die Leute legen lieber irgendwo Hand an, wo sie gerade gebraucht werden und der "Auftraggeber" zu faul und geizig ist, den ganzen Rattenschwanz an Steuern und Abgaben mitzuzahlen. Und deswegen sind so viele Rentner ehrenamtlich tätig - wenn man sowohl Geld als auch Zeit hat, dann findet man auch eine Beschäftigung, in der man das Gefühl bekommt, gebraucht zu werden.


    Insofern stimmt der Spruch "wer Arbeit sucht, findet welche" genau unter der Vorraussetzung, daß es sich nicht um Erwerbsarbeit handeln muß. Wer Arbeit sucht, weil er davon leben will, hat derzeit eher schlechte Karten.

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    Original von Alexx61
    Typen die auf Stunk aus sind


    frustrierte männliche Heranwachsende zwischen 14 und 24 Jahren, die in Rudeln auftreten und nichts mit ihrem Testosteron anzufangen wissen. Ist eigentlich egal, ob Türken oder Russen, ich bin auch schon an Marrokaner oder Jugoslaven geraten. Die Nationalität macht da im Grunde nur so viel aus, als daß das Bewußtsein, derselben Minderheit anzugehören, die Rudelbildung verstärkt. Sobald sich einmal eine Clique von 5-10 Halbstarken zusammengefunden hat, ist auch ein gewisses Gewaltpotential da. Nazi-Banden sind im Gunde ebensolche Rudel.

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    Original von Alexx61


    Sei mal selbsständig...


    Bin ich. Und ich bin sauglücklich, daß ich den von Dir genannten Ämtern noch zu unauffällig bin. Nicht, daß ich etwas zu verbergen hätte. Aber meine momentane Situation, daß ich meine Steuererklärung noch selbst mache, und außer dem Finanzamt niemandem Rechenschaft schuldig bin, sollte eigentlich für alle Bürger der Normalzustand sein. Ich will nicht mit meinen Steuern noch dafür zahlen, daß mir irgendwelche Bürokraten hinterherschnüffeln.


    Stell Dir vor, Du bist Unternehmer, und alles, was Du mit dem Staat am Hut hättest, wäre der Nachweis über die Mehrwertsteuer. Keine Lohnnebenkosten, die an soundsoviele verschiedene "Versicherungen" verteilt werden müssen, nur eine Tabelle mit allen Rechnungen, die Du ausgestellt hast, und eine mit allen Rechnungen, die Du absetzen kannst. Keine Schnüffelei mehr, weil die Tabellen vollautomatisch mit denen Deiner Lieferanten und denen Deiner gewebsmäßigen Kunden abgeglichen würden - wenn alle ehrlich sind, braucht nicht mal ein Mensch drauf zu gucken, macht alles der Computer. Paradiesisch, oder?


    Der dm-Gründer Götz Werner hatte diese Idee - alle Steuern und Abgaben, die er als Unternehmer verkalkulieren muß, in die Steuer zusammenzufassen, die eh auf jedem Kassenbon steht - die Mehrwertsteuer. Dann kam vor einigen Jahren das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das Deutschland als Sozialstaat gefälligst das Existenzminimum steuerfrei halten sollte. Wenn alle Steuern in der MwSt stecken würden, wie wäre das zu realisieren? Eigentlich nur durch eine pauschale, unbürokratische MwSt-Rückerstattung an alle Verbraucher, mindestens in Höhe des Existenzminimums, besser darüber.


    Die Ergebnisse seiner Überlegungen hat er übrigens auf http://www.unternimm-die-zukunft.de/ veröffentlicht.

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    Original von Babyjane
    Diskussionen mit dir sind mir zu wider...


    sorry, wie kommt's?

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    daher gehe ich auf diese falsche Äußerung nicht ein. Schönen Tag noch. :wave


    Was ist falsch daran, anzunehmen, daß jemand, der jede Woche nach Holland fährt, um Drogen zu kaufen, einen Teil davon in Deutschland weiterverkauft? So reich, alles selbst zu konsumieren, kann man mit Hartz-4 nicht werden, daß ist doch absurd.


    In Sachen Pauschalverdacht siehe bluenightowl - die ganzen Überprüfungen, Kontrollen und Formalitäten seitens AA und ARGE bauen doch ein Klima des Mißtrauens auf, in dem sich der Antragsteller wie der letzte Verbrecher vorkommen muß - egal, wie ehrlich er sonst ist.

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    Original von Charlotte
    Es stimmt schon, daß ein Hartz-IV-Empfänger, der nebenbei arbeiten geht, erstmal benachteiligt ist.


    Die einzige echte Lösung, die ich für dieses Problem bisher gelesen habe, wäre das Bedingungslose Grundeinkommen für alle - keine Bedürftigkeitsprüfung mehr, keine teure Bürokratie, dazuverdienen, wie man mag und kann - und laut Prof. Werner ist das ganze sogar finanzierbar: http://www.unternimm-die-zukunft.de/