Beiträge von Behrnie

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    Original von beowulf
    Du definierst Wir sind nicht der Staat- weil der Staat ist Staatsapparat. Das ist wie Singen ist keine Musik, da werden keine Musikinstrumente verwendet. Etwas umzudefinieren und dann zu negieren ist recht primitive Polemik.


    Ich habe nicht umdefiniert, sondern auf die korrekte Definition hingewiesen. Das ist ein Unterschied. Wie gesagt, ein Volk kann ohne Staat existieren wie es Musik ohne Gesang gibt (es gibt sogar sehr gute Instrumentalmusik) aber ein Staat braucht immer ein Volk. In einem anderen Forum hat mal jemand folgende Anektode gepostet:
    Er wollte für irgendetwas eine staatliche Förderung in Anspruch nehmen. Auf dem Amt wurde sein Antrag abgelehnt, der Beamte begleitete die Ablehnung mit den Worten "wir müssen das nunmal genau prüfen, es geht ja um Geld der Allgemeinheit". Worauf der Antragsteller erwiderte "dann bin ich zuversichtlich, daß Sie ihre nächste Gehaltserhöhung genausogut prüfen - das ist ja auch Geld der Allgemeinheit". Die langen Gesichter in der Amtsstube verrieten ihm dann recht deutlich, was von dem "Allgemeinheits"-Geschwätz zu halten war. "Der Staat" ist eben auch nur eine Interessengruppe innerhalb eines Landes - und unvermeidlicherweise die mächtigste.


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    Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus- so definiert es unsere Verfassung. Das Staatsvolk ist dafür verantwortlich wer ihm dient und wie der Staatsapparat aussieht.


    Unsere Verfassung erschafft den Staat nicht, sie setzt ihm nur Grenzen. Ohne Verfassung hätten wir nicht weniger, sondern mehr Staat - totalitäre Staaten brauchen keine Verfassung. Und daß der Staat dem Staatsvolk einfach nur dient, ist schönfärberei - im Normalfall ist es umgekehrt: Staat bedeutet Herrschaft über das Staatsvolk.

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    Original von beowulf
    Wir sind der Staat, Polizisten und Beamte Staatsdiener. Grenzen der Freiheit werden vom Staat, also uns selbst gesetzt und wir müssen uns überlegen was wir für vertretbar halten.


    Beo,


    da folgst Du einem im deutschen Sprachraum weit verbreiteten Irrtum. "Wir" sind nicht "der Staat". Der Staat im Sinne von Staatsapparat sind all jene, deren Tätigkeit nur durch Steuern und Zwangsabgeban finanzierbar ist. Alle anderen, insbesondere all jene Steuerzahler, die ihre Brötchen (und ihre Steuern) damit verdienen, daß sie irgendetwas leisten, wofür sie irgendjemand anderes freiwillig von seinem eigenen Geld bezahlt, sind "die Wirtschaft"!


    Würde der Staat all die Leistungen, die er mit dem Geld der Steuer- und Beitragszahler erbringt, auf dem freien Markt anbieten, wäre er ein Dienstleistungsunternehmen. Die Polizei wäre ein Sicherheitsdienst, die Krankenversicherungen wären echte Versicherungen, die Arbeitslosen- und Rentenversicherung wäre eine Spar-Kasse im ursprünglichen Wortsinne, die mit Banken und Anlagefonds konkurrieren würde.


    Nun ist es aber so, daß der Staat sowohl seiner eigenen Marktfähigkeit mißtraut, als auch der vorausschauenden Vernunft seiner Bürger. Der Staat traut dem Bürger nicht zu, von sich aus einen Sicherheitsdienst zu abbonieren für den Fall, daß er Opfer eines Verbrechens wird, von sich aus eine Krankenversicherung abzuschließen, oder von sich aus für's Alter vorzusorgen. Ebensowenig traut der Staat seinen Polizisten zu, mit den Wachleuten eines privaten Sicherheitsdienstes zu konkurrieren.


    Daher monopolisiert der Staat alle Aufgaben, die er an sich zieht. Bei den Krankenversicherungen ist der "Gesundheitsfond" der aktuelle Weg in's Monopol, bei der Telekommunikation dagegen hat man unter großen Mühen das Monopol wieder aufzulösen versucht (wobei die Tcom immer noch marktbeherrschend ist). Zur Durchsetzung aller Monopole dient dabei das Gewaltmonopol.


    Dieses Prinzip "wenn hier einer Gewalt ausübt, dann bin ich das" macht für sich genommen noch keinen Staat aus. Auch Mafiaorganisationen und Schutzgelderpresser bedienen sich dieses Prinzips.


    Daher ist jede staatliche Organisation immer in diesem Zwiespalt zu betrachten: einerseits als Anbieter dringend notwendiger Dienstleistungen, andererseits als Schutzgelderpresser - denn Steuern sind nichts anderes. Besondere Aufmerksamkeit verlangen dabei Polizei und Militär, die als Exekutive Gewalt für die tatsächliche Ausübung des Gewaltmonopols, also quasi die "Drecksarbeit" der Politik zuständig sind.


    Polizisten sind halt ganz arme Säue - egal, welche staatliche Stelle Mist gebaut hat, nicht mehr weiterweiß und Gewalt anwenden muß - die Polizei muß den Kopf hinhalten.



    Edit - Nachtrag - post scriptum:
    Ein Staat kann nicht ohne Volk existieren, aber ein Volk sehr wohl ohne Staat. In der Bibel beschreibt das Buch der Richter, welche Erfahrungen das Volk Israel damit gemacht hat, vor der Einführung des Königtums unter Saul ganz ohne zentrale staatliche Organisation sowohl Kriege zu führen als auch Verbrechen zu bestrafen.

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    Original von Callabluete


    Oder erklär mir wieso Gott es zuläßt das Menschen kleine Kinder mißhandeln???


    Weil er den Menschen, die das tun, dasselbe Geschenk der Freiheit gegeben hat wie Dir und mir - die Freiheit, sich für das Gute oder auch für das Böse zu entscheiden. Gerade Kindesmißbrauch ist ein typisches Beispiel dafür, daß es überall, wo Menschen Böses tun, um Macht geht. Menschen tun anderen Menschen Böses, um Macht über sie auszuüben - ihnen Angst einzujagen, sie einzuschüchtern, zu disziplinieren oder zu bestrafen, was auch immer.


    Daß dieser Hang zum Bösen in jedem Menschen angelegt ist, steht explizit am Ende der Sintflutgeschichte (1. Mose 8,21): "Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe."


    Wie Meister Yoda in Star Wars Episode1 treffend bemerkte, ist die Wurzel allen Hasses und aller Machtgier schlicht und einfach Angst - Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Veränderungen. Was einem Jedi, der an eine unpersönlich "Macht" glaubt, jedoch verborgen bleibt, ist, wie diese Angst vom Satan ausgenutzt wird: der hat sich nämlich einen Sport daraus gemacht, ängstlichen Leuten einzuflüstern "wenn du nur genug Macht an dich reißt, kannst du alles kontrollieren und steuern, was dir jetzt noch Angst macht. Reiß die Weltherrschaft an dich, und du kannst sogar den Ausstoß von CO2 polizeilich verbieten lassen und den Klimawandel stoppen!".


    Warum Gott dem Satan das erlaubt? Weil es sein Job ist. Die Entscheidungsfreiheit des Menschen kommt schließlich erst dann zum Tragen, wenn es für konkurrierende Angebote jeweils eigene Werbeträger gibt. Wer würde sich gegen ein Leben voller Gottvertrauen entscheiden, wenn es keine Propheten der Gottlosigkeit wie Friedrich Nietzsche, Karl Marx und Max Stirner gegeben hätte? Alle Terror-Regimes der letzten Jahrhunderte kamen nur zustande, weil Menschen wie Hitler oder Lenin der teuflichen Gleichung Glauben schenkten "die Angst der anderen ist meine Macht".

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    Original von bluenightowl
    wenn ich mir aber vorstelle das bei einer kleineren Zeitarbeitsfirma der Betrieb 19 Euronen bezahlt für einen Handwerker, der selbst nur 7 Euro die h bekommt, wenn überhaupt?


    Dasa liegt dann aber nicht an der Zeitarbeitsfirma, sondern an den Lohnnebenkosten. Von den 12 € Differenz bleiben der Zeitarbeitsfirma nur ein paar Cent, mehr als 11€ gehen an den Staatsapparat einschließlich gesetzlicher KV und RV.

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    Original von Tom


    Nach dem derzeitigen Paradigma, den vorliegenden mathematischen Modellen undsofort


    Tom,


    außerhalb dieser mathematischen Modelle hat der Begriff "Dimension" keinerlei Bedeutung. Der Begriff "Dimension" ist ein Begriff der Geometrie, und die Geometrie ist ein Teilgebiet der Mathematik.


    Der Begriff "Dimension" in nicht-geometrischen Zusammenhängen zu verwenden ist so absurd, wie den Begriff "Energie" in die Psychologie zu holen.

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    Original von Doc Hollywood
    Ach, Behrnie, das hast Du alles wirklich schön zusammengefasst, ABER naturgemäß beschreibst Du eben einzig und allein das, was innerhalb "unserer Erfahrungsmöglichkeiten" liegt. Und genau da ist der Hund begraben, wenn man so will.


    Nein. Geometrie ist Mathematik, und die Mathematik kann durchaus N-dimensionale Räume beschreiben. Es ist möglich, die 3D-"Oberfläche" einer 4D-Hyperkugel zu berechnen, oder sogar die n-1-dimensionale Hyperfläche einer n-dimensionalen Hyperkugel. Das alles hat mit "Erfahrung" rein garnichts zu tun, sondern nur mit mathematischer Geometrie.


    Die "Erfahrung" kommt erst dann in's Spiel, wenn man feststellt, daß langreichweitige Kräfte sich tatsächlich so verhalten, als ob sie von "Austauschteilchen" vermittelt werden, deren Dichte in dem Maße abnimmt wie das Volumen, über das sie sich verteilen müssen, zunimmt. Was übrigens nur für masselose Teilchen wie Photonen oder Gravitonen gilt - bei Quarks und Gluonen wird alles viel komplizierter, aber dort ist auch die Abhängigkeit der Kraft von der Entfernung noch wesentlich stärker - mit Kernkräften allein sind auch keine Planetenbahnen realisierbar.


    Es ist einfach nur logisch, daß bei immer mehr Raumdimensionen auch die Bedeutung und Auswirkung der Entfernungen immer mehr zunimmt. Da kann man mit der begrenzten Datenbasis von 1D, 2D und 3D schon eine Induktionskette starten - was passiert, wenn eine Dimension mehr dazukommt, muß ja immer das gleiche sein, sonst wäre für das, was dazukommt, die Bezeichnung "Raumdimension" einfach falsch.

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    Original von Doc Hollywood


    Unfug. Nur weil wir in einer augenscheinlich vierdimensionalen Raumzeit leben, heisst das nicht, dass die "wahre" Natur außerhalb unserer Erfahrungsmöglichkeiten nicht um vielfache Dimensionen erweitert ist.


    In einer Dimension, z.B. entlang einer Glasfaser, breitet sich Licht nahezu verlustfrei aus. In 2 Dimensionen, z.B. in einer Glasplatte, verteilt es sich auf einem Kreis, so daß mit wachsenden Abstand R die Intensität mit 1/R abnimmt. In 3 Dimensionen verteilt es sich auf einer Kugelfläche, und die Intensität nimmt mit 1/R² ab. Würde das Licht unserer Sonne noch in andere Dimensionen strahlten, müßte die Intensität mit 1/R³ oder noch schneller abnehmen. Gleiches gilt für die Gravitation, die unsere Erde auf ihrer Bahn hält, und die elektrischen Felder, die die Elektronen im Atom festhalten.


    Allgemein nehmen langreichweitige Kräfte also mit 1/R^(n-1) ab, wobei n die Dimension des Raumes ist, in den die Kräfte hineinreichen. Für n > 3 verändert sich z.B. die Gravitation bei Änderung des Abstandes stärker als das "Fliehkraftpotential" des Bahndrehimpulses z.B. eines Planeten - es gäbe keine "Kepler-Ellipsen", sondern jede Abweichung von der perfekten Kreisbahn würde in eine Spirale münden - entweder nach innen oder nach außen. Es gäbe also in einem Universum mit mehr als 3 Raumdimensionen weder stabile Planetenbahnen noch stabile Elektronenorbitale. Und ohne stabile Umweltbedingungen läuft keine Evolution ab.


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    Ein zweidimensionaler "Flächenland"bewohner würde auch nicht begreifen, dass er in Wahrheit auf einer Kugel lebt, die wiederum in einem Kaugummiautomaten zwischen einer Vielzahl anderer Kugeln zu finden ist.


    Ein zweidimensionaler Flachländer könnte ohnehin nur sehr wenig begreifen - mit einem Gehirn, in dem nicht einmal eine simple Überkreuzung von Nervenbahnen möglich ist, und in dem es absolut ausgeschlossen ist, daß eine Blutbahn um eine Nervenbahn drumherum führt. Ich habe ernstliche Zweifel, daß in einer Welt, in der ein Verdauungstrakt nicht vom Mund zum After durch ein Tier hindurchführen kann, ohne dieses Tier in zwei Teile zu spalten, etwas komplexeres entstehen könnte als primitive Einzeller. Intelligenz wie wir sie kennen, entsteht so nicht - auch die Halbleiterindustrie ist bei ihren "2D"-gedruckten Schaltungen immer darauf angewiesen, daß an beliebigen Punkten Verbindungen nach "oben" oder "unten" auf die nächste Schaltungsebene möglich sind.

    Wo hier gerade Einstein zitiert wurde, im Physikjournal war diesen Monat auch eines:

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    Ich will wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat. Ich bin nicht an dieser oder jener Erscheinung interessiert, am Spektrum dieses oder jenes Elements. Ich möchte Seine Gedanken kennen, das übrige sind Details. Was mich wirklich interessiert ist, ob Gott bei der Erschaffung der Welt eine Wahl hatte.


    Der Artikel, den dieses Zitat illustrierte, legt übrigens dar, daß Gott zumindest bei der Dimensionalität unserer Raumzeit keinerlei Gestaltungsspielraum hatte - mehr als 3 Raumdimensionen wären ebenso lebensfeindlich wie mehr als eine Zeitdimension.


    Also, auch wenn der alte Albert keine persönliche Beziehung zu einem persönlichen Gott hatte, in Bezug auf die Schöpfung hatte er keine Hemmungen, das Wort "Gott" zu verwenden.

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    Original von Bernard


    Eben dieser zeitliche Hintergrund ist die Widerlegung des Neodarwinismus (nicht: der Evolutionstheorie). Der Weg von einer "Ausbaustufe" zur nächsten würde, wäre er zufallsabhängig, Jahrtausende benötigen. Die Selektion der (bis zum Erreichen dieser Stufe) unterlegenen mutierten Organismen wäre aber eine Frage von Jahrzehnten.


    Du überschätzt die Ausleserate der natürlichen Selektion. Gerade dadurch, daß die sexuelle Rekombination es erlaubt, "Fehlanpassungen" über Generationen hinweg in rezessiven Genen zu verstecken, und erst dann wieder hervorzuholen, wenn sie keinen Nachteil mehr darstellen, ist es durchaus wahrscheinlich, daß in hinreichend großen Populationen innerhalb hinreichend langer Zeiträume irgendwann diejenigen "Mutanten" aufeinander treffen, deren Gene sich auf neuartige Weise optimal ergänzen. In unserem Genpool schleppen wir dermaßen viele Fehlanpassungen mit uns herum, von denen nicht absehbar ist, ob sie je zu irgendetwas nützlich sein können (z.b. bei rot-grün-Blindheit habe ich meine Zweifel) - so rigeros wie oft beschrieben kann die Selektion garnicht sein.


    Die Anpassung von vorhandenem mag "survival of the fittest" sein, die Entstehung von neuem ist oft genug "survival of the misfits". Der Mensch ging in die Savanne, weil er schlechter an die Bäume angepaßt war als seine Affenbrüder und -schwestern.

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    Original von Waldlaeufer
    Wieso nimmst du an, der Traum geriete in Vergessenheit?


    Weil das mit 99,9% aller Träume geschieht. Träume sind Simulationen, in denen das Gehirn austestet, wie gut die in den Tiefschlafphasen neuverlegten Synapsen die Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten - ob die neuen Erfahrungen helfen, in bestimmten Situationen zukünftig besser zu reagieren. Solche Simulationen müssen normalerweise nicht gespeichert werden - es sei denn, das Bewußtsein meint, weiterführende Erkenntnisse aus dem Traum gewonnen zu haben.

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    Original von Bernard


    Es geht eher um den Effekt, dass Mutationen bei höheren Lebewesen nur dann sinnvoll sind, wenn schlagartig im Zusammenspiel, sozusagen aufeinander abgestimmt, eine Vielzahl von Genen "kippt". Das passiert in der Evolution dauernd.
    Nimm ein Lebewesen an, das keine Augen hat. Es hätte einen Selektionsnachteil, wenn es nur eine Iris hätte, nur eine Linse, nur ein "halbes" Auge.


    Sorry, Namensvetter,


    es gibt nicht nur "Auge oder kein Auge". Es gibt primitive Lebewesen, die einfach nur lichtempfindliche Zellen in der Haut haben. Die sind ein Vorteil gegenüber Wesen, die garkeine Licht-Informationen wahrnehmen, aber sie sind auch sehr empfindlich gegenübner Verletzungen. Die lichtempfindliche Hautpartie gegenüber der umgebenden Haut etwas abzusenken, verringert das Verletzungsrisiko - und liefert ganz nebenbei noch eine "Richtwirkung" - Licht "von vorne" wird von so einem "Grubenauge" (wie sie bei manchen Schnecken noch heute existieren) deutlicher unterschieden. Wenn zur Verbesserung der Richtungsauflösung die Grube tiefer und runder wird und mehr Seh-Zellen nebeneinander ansammelt, entsteht eine neue Gefahr: ein Fremdkörper, ein Sandkorn zum Beispiel, könnte in die Öffnung gelangen und das Tier wäre blind. Eine dünne, feste Hornhautschicht, die die Öffnung verschließt, sorgt für zusätzlichen Schutz - voila, schon ist das Linsenauge des Tintenfisches fertig!



    Nur weil man nicht weiß, auch welchem Wege ein Organ entstanden ist, und welche Funktion die "Zwischenstadien" ausübten, heißt es nicht, daß es keinen Evolutionspfad zu diesem Organ hin geben kann.


    Die Evolution ist ein sehr mächtiges Werkzeug, wenn es um Anpassung, Optimierung und Effizienzsteigerung geht. Gott wäre dumm, wenn er dieses Werkzeug bei seiner Schöpfung nicht genutzt hätte.

    Warum glaube ich an Gott? Was heißt eientlich "glauben"? Ich halte es für unpassend, "Glauben" einfach mit "Nichtwissen" gleichzusetzen - wenn ich zu jemandem sage "ich glaub an dich" heißt das doch nicht "ich weiß zuwenig über dich" sondern im Gegenteil "ich vertraue auf dich". Genauso ist e auch in Bezug auf Gott - ich glaube an Ihn in dem Sinne, daß ich Ihm vertraue.


    Warum vertraue ich auf Gott? Weil Er mir noch keinen Grund gegeben hat, ihm zu mißtrauen. Alles, was Er in meinem Leben bisher bewirkt hat, hat sich auf die eine oder andere Weise im nachhinein als gut für mich herausgestellt. Dementsprechend gehe ich auch die augenblicklichen Herausforderungen zuversichtlich an - der Boss wird sich etwas dabei gedacht haben!


    Woher ich weiß, das Gott überhaupt existiert? Nun, das "weiß" ich sowenig, wie ich "weiß", daß die Leute existieren, die hier im Forum posten. Daß ich z.B. Batcat oder Heaven schon mal persönlich getroffen habe, kann ja auch eine Sinnestäuschung gewesen sein. Wenn ich Descartes "ich denke, also bin ich" nachvollziehe, dann weiß ich nur, daß es mindestens 2 denkende, fühlende Wesen geben muß - mich selbst, und die Person, die für alle meine Sinneseindrücke verantwortlich ist. Allerdings bin ich bisher mit der Annahme recht gut gefahren, daß jeder andere Mensch keine "Projektion" sondern eine eigenständige Persönlichkeit ist, ebenso jedes Haustier das ich kennengelernt habe, und ganz bestimmt auch Gott.

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    Original von Doc Hollywood
    Entweder Du ziehst eine religiöse Sichtweise des Themas vor, eine naturwissenschaftliche oder eine esoterische.


    Bei naturwissenschaftlicher Sichtweise ist tot nun mal tot. Ende. Aus. Da hilft auch der Energieerhaltungssatz nicht wirklich weiter.


    Bei religiöser Sichtweise können wir hier gerne das nächste Glaubensthema anschüren. :-) Ich hol' mir schon mal Stahlhelm und schußsichere Weste.


    Zu Esoterik schreib ich mal lieber nichts :grin aber Naturwissenschaft und Wiederauferstehung der Toten müssen sich nicht widersprechen. Wenn man ganz materialistisch das Gehirn als Computer und die Seele als Software betrachtet, dann kann diese Software sicher auch auf einem emulierten Gehirn laufen, sofern die Emulation mit der nötigen Genauigkeit durchgeführt wird... und wenn die Entwicklung weiter so rasant verläuft wie es das Moore'sche Gesetz nahelegt, dann werden wir vielleicht alle dereinst als Software-Kopien wiedererweckt...

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    Original von beowulf
    Ich meine dabei auch die Berichte von Müttern, die zwei Wochen vor dem Telgramm wissen, dass ihr Sohn im Krieg gefallen ist, weil sie erzählen, er sei vorbeigekommen um sich zu verabschieden, von Müttern, die in Ohnmacht fallen, weil das Kind in der Schule einen Unfall hatte- genau in dem Moment, als das Kind starb, von Großmüttern, die in 100ten von Kilometern Entfernung von ihrer Tochter erklären, die Tochter sei bei der Geburt des Kindes gestorben, dem Enkel ginge es gut.


    auch wenn es off-topic ist:
    wenn jemand davon träumt, daß ein naher Verwandter stirbt, und es stellt sich heraus, der Verwandte lebt noch, dann vergißt er den Traum. Nur wenn der Verwandte tatsächlich stirbt, dann gilt es als "übernatürliches Erlebnis". Allerdings gibt es so viele Menschen auf diesem Planeten, die alles möglihe Träumen, daß es mit dem Teufel zugehen müßte, wenn sich nicht immer mal wieder der eine oder andere Traum bewahrheiten würde.

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    Original von yuki-yang


    Genauso verhält es sich eben nun mit der Menschheit. Wir sind zuviele geworden. Richtige grosse Kriege und Epidemien wie die Pest oder Cholera gibt es kaum mehr. Wir werden immer mehr. Und alle diese Menschen brauchen Wohnraum, Arbeit und Mobilität mit den bekannten dramatischen Folgen für die Umwelt.


    Mann wird dies nicht mehr aufhalten können und irgendwann kollabiert eben das Ganze. Dann haben wir uns eben selber vernichtet, genauso wie die Leguane auf dieser Insel im meinem obigen Beispiel.
    Dem Leguan verzeiht man das, er ist ja Teil der Natur. Und wir? Sind wir nicht auch Teil der Natur?


    Ich denke, all die Panikmache basiert darauf, daß es einfach unheimlich schwer ist, sich technische Fortschritte vorzustellen, die noch in der Zukunft liegen. Welcher Science-Fiction-autor hätte gedacht, daß das Internet sich zu der universellen Kommunikationsplattform entwickelt, die es heute ist, lange bevor ständig bemannte Basen auf dem Mond oder dem Mars eingerichtet werden? Der Datentransfer über's Netz erspart uns heute so manchen Transportweg, während ein Passagier-Pendelverkehr zwischen Erde und Mond ganz sicher zusätzliche Umweltprobleme mit sich gebracht hätte.


    Ich denke, das Anpassungspotential unserer menschlich-technischen Zivilisation ist längst nicht ausgeschöpft. Das Klima wird sich ändern, und wir werden, wenn nicht uns selbst, dann unsere Häuser, Fahrzeuge und Städte an diese Veränderung anpassen.

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    Original von Nikana
    Ich nehme an, dass die Frage nach dem Erziehungsurlaub deshalb gestellt wird, weil es nicht unbedingt gegeben sein muss, dass eine Frau im Falle einer Schwangerschaft tatsächlich den dreijährigen Erziehungsurlaub in Anspruch nimmt.


    Vor allem muß sie ihn nicht "am Stück" nehmen - es gibt Eltern, die sparen sich das 3. Jahr auf für dasjenige Jahr, wenn das Kind in die Schule kommt. Keine Ahnung, wie "zulässig" die Frage ist, aber nachvollziehbar ist schon, wenn der AG neugierig ist, ob der AN schon einen "Vorrat" an Abwesenheits-Zeit hat...


    Beo,


    soweit mir bekannt [sp]waren es 50 DM und der Junge ist inzwischen 18[/sp] hat sich der Prozess einige Zeit hingezogen

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    Original von Oryx
    Behrnie : Patente sind also deiner Meinung nach nichts wert?


    Hab ich das an irgendeiner Stelle behauptet? Gerade im Bereich Chemie und Pharmazie sind Patente ein durchaus sinnvoller staatlicher Anreiz, auch mal etwas mehr Geld und Arbeit in die Forschung zu stecken. Dennoch sind sie kein "Eigentum", das man "stehlen" könnte - sie sind nur ein staatliches Monopol, das aus gutem Grund befristet ist - weil sie wie jedes Monopol auf die Dauer eine Wettbewerbsverzerrung darstellen würden.


    Patente sind eine Belohnung, ein Geschenk, aber sie haben rein garnichts mit "Eigentum" und ihre Verletzung hat nichts mit "stehlen" zu tun. Patentverletzung ist eher unter "Widerstand gegen die Staatsgewalt" einzuordnen als unter "Raub".


    magali :
    Copyright und Urheberrecht sind andere Themen. Beides hat seine Berechtigung, aber keines von beiden rechtfertigt eine Ausweitung des Eigentumsbegriffes auf reine Informationen. "Geistiges Eigentum" gibt es nicht, dedizierte staatlich garantierte Rechte an den eigenen Werken dagegen sehr wohl.