Tja, dann geb ich einfach auch mal meinen Senf dazu:
die Bibel kann durchaus als "Gottes Wort" verstanden werden, aber aufgeschrieben wurde sie von Menschen. Ob die endgültige Fassung der Schöpfungsgeschichte, um bei diesem Beispiel zu bleiben, in die Zeit der Könige David und Salomo fiel, oder in die Zeit der babylonischen Verbannung, es war jedenfalls einige Jahrhunderte nach der Zeit Abrahams, und noch viel länger nach der Zeit Noahs, und es gibt ganz sicher keinen "Urtext", der von Adam selbst niedergeschrieben wurde.
Wenn also damals zur Zeit der Niederschrift der Überlieferungen ein Priester oder Prophet sich an Gott wandte mit der Frage "Herr, wie war das damals mit der Schöpfung von Himmel und Erde?" und Gott diesem Propheten eine Vision des Urknalls schickte, was hätte der Prophet schreiben sollen als "Gott sprach es werde Licht, und es WARD Licht, mächtig viel Licht, Strahlung, Energie..."? die Worte "Strahlung" und "Energie" gab es im damaligen Hebräisch nicht, was sollte in der Bibel also anderes stehen für den Beginn der Schöpfung als "Licht"?
Wie ging es weiter? Es formten sich Sterne und Planeten, "das Feste schied sich vom Flüssigen", später entstand Leben, erst Pflanzen, dann Tiere, als letzte Art der Mensch. Für den damaligen Wissenstand stimmt die Schöpfungsgeschichte meiner Ansicht nach erstaunlich gut mit den heutigen wissenschaftlichen Modellen überein. Insbesondere, wenn man bedenkt, daß die Schöpfungsgeschichte von einigen Theologen nur als "monotheistischer Gegenentwurf zu den Kampf-der-Götter-Shöpfungsmythen der heidnischen Völker" betrachtet wird.
Ich denke, dafür, daß die Autoren viele verschiedene Menschen mit ihrem jeweils eigenen beschränkten Horizont waren, enthält die Bibel erstaunlich viele allgemeingültige Wahrheiten. Und ich glaube, daß Gott das auch so gewollt hat.