Beiträge von Behrnie

    Zitat

    Original von Historikus
    Das ganze Sozial-„Versicherungssystem“, der Generationen-„Vertrag“, ist wie ein Kettenbrief zum Absturz verurteilt. Jeder private Geschäftsmann, der ein solches „Versicherungssystem“ anbieten wollte, würde sofort als Gauner verhaftet.


    in dem Punkt hat er zwar Recht, aber um Gauner und Betrüger zu verhaften, ist das staatliche Gewaltmonopol unverzichtbar => hier ruft er selbst nach dem Staat, den er abschaffen will.


    Daß die Monarchie prinzipiell eher geeignet ist, nachhaltiges wirtschaften zu fördern, beweist der Vatikan: kein anderes Staatsgebilde kann mit 2000jähriger kontinuität aufwarten.


    Den Monarchen allerdings per Erbfolge bestimmen zu lassen, führt nur zur Ausbeutung all derjenigen, die nicht zur königlichen Familie gehören.


    Eine Wahlmonarchie wie das Papsttum ist vielleicht der effektivste Kompromiss aus demokratischen und monarchistischen Elementen.


    Sorry, His, aber 28 ist das richtige Alter, um einen Dr. draufzusetzen. Den eigentlichen Abschluß sollte man schon mit 25 haben, sonst gibbet keine Stelle.


    BTW, was dich nach dem Abschluß erwartet: http://www.sueddeutsche.de/,kulm1/kultur/artikel/935/50885/

    Zitat

    Original von Einhorn
    Doch mir fällt vermehrt auf, dass seine Beiträge oft nicht ernst genommen bzw. ins Lächerliche gezogen werden.


    ... was daran liegen kann, daß manche seiner Beiträge schon per se lächerlich sind...


    @His,
    nix für ungut, ich les dich trotzdem gerne

    Zitat

    Original von Ronja
    Man muss meiner Meinung nach überhaupt kein Geld in die Aufforstung stecken. Die Natur regelt die Sache mit ungenutzten Flächen schon alleine!!


    langfristig ja, mittelfristig brauchen aber die steilen Hänge ehemaliger Weinberge schon etwas festeres Wurzelwerk als das "selbstgesääter Wildgräser", da geb ich Demo schon recht, wenn er (zumindest stellenweise) einen gewissen "Instandhaltungsbedarf" sieht.

    Zitat

    Original von Gabi


    Behrnie,


    so einfach ist das nicht ................ es ist nicht nur Korruption oder der falsche Präsident dafür verantwortlich, es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle.


    Gabi,


    ich behaupte auch garnicht, daß es an den jeweiligen Regierungen liegen würde. Wenn unsere bundesdeutschen Politiker so mit Geld überschwemmt würden, ginge es uns auch übel: Macht korrumpiert und Geld verdirbt den Charakter, was kommt wohl dabei heraus, wenn beides zusammentrifft?

    Zitat

    Original von Demosthenes
    Immer mehr Ödflächen entstehen an Stellen, die früher mal blühende Weinhänge oder Obstfelder waren. Die Bauern haben diese Flächen in Ordnung gehalten, jetzt sind sie der Erosion preisgegeben und die Umweltprobleme wachsen dort gewaltig an.


    Klar dauert es ein paar Jahre, bis auf aufgegebenen Landwirtschaftsflächen wieder ein gesunder Urwald entsteht. Aber dann soll man das Geld in die Aufforstung stecken und nicht in die Produktion von Wein, den keiner kauft und der eh nur in der Kläranlage landet.

    Zitat

    Original von Historikus
    So gehen die Bauern deswegen eben irgendwann auch flöten. :pille


    wir haben eh zuviele Bauern, schau Dir die Überproduktionen an, die die EU regelmäßig aufkauft und vernichtet. Wir sollten uns in Mitteleuropa auf die Produkte konzentrieren, bei denen wir echte Standortvorteile haben: Luxusgüter! Sicher, einen Nissan oder Toyota kann man beim Japsen kaufen, aber Porsche, BMW und Lambourghini sind nicht ohne Grund immer noch europäische Marken. Bürorechner gibbet von IBM, aber für aktuelle PC-Spiele sind die Luxusmaschinen von Medion gerade gut genug. Birnen dürfen aus Südafrika sein, aber Champagner ganz sicher nicht!


    Wobei es immer noch ein Unterschied ist, ob man "einheimische Pordukte" gegen Ostasien abgrenzt, oder gegen Portugal und sie Slowakei - wir haben die EU, wir haben von portugal bis Polen einen zusammenhängenden Wirtschaftsraum, portugisische Milch ist so "einheimisch" wie deutsche oder Östereichische, weil sie aus demselben Subventionstopf bezahlt wurde. Den Preis für die Milch zahlt man doch nicht mit den paar Cent an der Supermarktkasse, den Preis für die Milch zahlt man mit der Einkommensteuer!

    Zunächst einmal:


    völlig egal, ob die Milch aus D, Ö, F, I oder B kommt - solange sie aus der EU stammt, entstammt sie einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Subventionsdschungel. Arbeitslose gibt es auch in allen EU-Ländern, also ist es Blödsinn, "die eigenen Bauern" vor Konkurrenz schützen zu wollen. Jeder EU-Bauernhof hängt am gleichen süchtigmachenden Subventionstropf, egal ob in Ö oder D oder F.


    Wenn wir wirklich etwas für unsere Wirtschaft tun wollen, dann bringt es mehr, "Fair gehandelte" Lebensmittel aus der 3. Welt zu kaufen, damit die dortigen Bauern sich auch mal einen Grundig-Fernseher oder ein Siemens-Händi leisten können, als einheimische Molkereien zu fördern, die bewußt Geld verschwenden um in der richtigen "Bedarfs-Klasse" für die weitere Subventionierung zu bleiben.

    Leseohr,


    hä? Wer redet von Juden (egal ob als religiöse oder ethnische Minderheit)? Es geht um die gesamte Spezies Mensch, die den Aliens bei der Eroberung der Erde im Weg ist, ähnlich wie bei Independence Day. Es geht nicht um Minderheiten, es geht um alle.

    Dann stell ich auch mal was vor:


    Kurzbeschreibung:
    In ferner Zukunft haben die Menschen Tausende von Welten im All besiedelt und sind dabei auf zahllose fremde Lebewesen gestoßen. Und doch hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass alles Leben im Universum miteinander verwandt ist und dass es einen Planeten geben muss, auf dem dieses Leben einst seinen Anfang nahm. Uralte Sagen und Legenden berichten von Diesem Planeten, der bisher nie gefunden werden konnte. Die ältesten von ihnen behaupten, man könne dort Unsterblichkeit erlangen - oder Gott begegnen.
    Dies ist die Geschichte des Raumschiffkommandanten Eftalan Quest, der sich aufmacht, diesen sagenhaften Ort des Ursprungs zu suchen


    Der Autor:
    über Andreas Eschbach brauch ich in der SF-Ecke ja nix mehr zu schreiben, oder? ;-)


    Meine Meinung:
    Dieses Buch sollte man auf garkeinem Fall nachmittags anfangen, wenn man am nächsten Tag arbeiten muß. Reserviert euch ein Wochenende dafür! Ich habe den Fehler gemacht, es am Dienstag um 17 Uhr zu kaufen, und es hat mich bis 3 Uhr nachts nicht losgelassen.
    Kommandant Quest hat einen Auftrag, eine Mission, eine Suche, ein Quest zu erfüllen - aber nicht nur er. Alle Charaktere, die ihn an Bord des Fernerkundungs-Großraumschiffes MEGATAO begleiten, sind jeder für sich in irgendeiner Form auf der Suche, und es ist ungeheuer spannend, wie die Motive der verschiedenen Charaktere sich nach und nach immer weiter offenbaren. Und auch als Leser will man es wissen, strebt und sucht mit der Besatzung nach "dem Ort, an dem man Gott begegnet". Die Antwort hierauf gestaltet Eschbach wesentlich überzeugender als z.B. "Star Trek V - die letzte Grenze". Auch wenn der Schluß manches offenläßt, ist er in sich stimmig und angenehm kitschfrei. Nur für die Liebesgeschichte zwischen dem Novizen und der tiganischen Putzfrau hätte ich mir doch lieber ein happy ending gewünscht.


    Manches in diesem Buch ist vorhersehbar, und trotzdem spannend (z.B. wie die Raumjäger genau die Punkte entlangfliegen, an denen die Pilger beim Verrichten ihrer Notdurft die Funkrelais vergraben haben) andere Wendungen überraschen (wenn Smeeth mal wieder in seine Trickkiste greift), aber insgesamt ist es immer spannend, fesselnd, und dabei witzig geschrieben. Die Sprache ist der 3-Stände-Gesellschaft von Geerh entsprechend wunderbar altmodisch, auch wenn manche Begriffe dadurch wie schlechte Übersetzungen klingen - das "Kaiserreich", das die Zivilisation von Geerh mit Invasion und Vernichtung bedroht, erinnert doch stark an das "Empire" der Star Wars Filme.


    Die Beschreibung einer Gesellschaft, die durch Jahrmillionen von Fortschritt und Barbarei, Aufstieg und Niedergang geformt wurde, die nach zwei Jahrtausenden Republik wieder in den Feudalismus zurückgefallen ist, die auf Tausenden bewohnter Welten den größten Teil ihrer Geschichte vergessen hat, fasziniert und verführt dazu, sich auch noch "die Haarteppichknüpfer" zu kaufen, die wohl noch ein paar tausend Jahre später spielen sollen.


    Die liebevolle Ausgestaltung all der Charaktere, die andere Ziele verfolgen als Kommandant Quest, formt den Wunsch, Eschbach möge ein weiteres Buch über die Überlebenden der MEGATAO schreiben.

    Zitat

    Original von leseohr


    komplette Vernichtung


    "völlige Auslöschung" klingt mir passender - wobei beim Holocaust auch das Wort "Vernichtung" benutzt wurde. Im Deutschen gibt es so einige Zerstörungs-Wörter...

    Zitat

    Original von Alexx61
    Behrnie...es reicht, du musst hier pädophile Neigungen nicht schönreden..hast du selbst solche Neigungen oder warum verteidigst du derartige sexuelle Gefühle zu Kindern??


    Alex,


    nein, ich habe keine derartigen Neigungen - die jüngste Frau, mit der ich je Sex hatte, war damals 24 und das jüngste Mädel, mit dem ich je geknutscht hab, war zu jener Zeit 15 - also für Pädophile schon viel zu alt.


    Die Unterstellung, ich hätte solche Neigungen, hat es allerdings schon mal gegeben. Ich hab doch tatsächlich in den 90ern, während das Thema "Mißbrauch" durch alle Medien gehechelt wurde, ganz harmlos im Schwimmbad mit ein paar Kindern herumgealbert. Gabi erwähnte bereits: Kinder spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Umgekehrt spürten die Kinder damals auch, daß ich tatsächlich lieb brav und harmlos und ohne fiese Hintergedanken war. Ein paar Erwachsene mit schmutziger Fantasie verstanden das nicht, und haben beim Bademeister erwirkt, daß es keinerlei Körperkontakt mehr geben durfte - nach dem muster, wenn ein Mädchen auf meine Schultern klettert, ist ja mein Hals zwischen ihren Beinen, ach wie schrecklich...


    Diese Hexenjagd auf alles, was auch nur im Entferntesten in diese Richtung zeigt, habe ich also direkt miterlebt. Deswegen reagiere ich auf alles allergisch, was in Richtung Vorverurteilung ohne Kenntnis der Tatsachen geht.

    Zitat

    Original von Oryx
    weiss, dass er in die Hölle muss, weil er mal einen Selbstmordversuch unternommen hatte und dies laut katholischer Kirche ein Direktticket dorthin ist (arme Leute, eh?).

    Bin zwar nicht katholisch, aber meines Wissens nach gilt das nur, wenn der Selbstmord erfolgreich gewesen wäre - dann hätte er nämlich keine zeit mehr gehebt, zur Beichte zu gehen und den Versuch zu bereuen. Da er überlebt hat, hätte er aber genug Zeit zum beichten gehabt, und gebeichtete, bereute Sünden zählen nicht mehr.

    Zitat

    Original von Gabi
    Natürlich kommen geheime Wünsche und Vorlieben nicht vor Gericht oder können sonstwie geahndet werden ............... spätestens hier geht die Diskussion am Thema vorbei. Es geht um Täter, Täter heißt, es ist etwas passiert, was sich nicht durch ein schlechtes Gefühl oder Bauchschmerzen wegdiskutieren läßt.
    Wenn ein potentieller Täter das im Griff hat, umso besser!


    Wenn ich die Film-Beschreibungen und -Kritiken richtig gelesen habe (ich schätze, ich muß mir den Film mal ansehen) dann hatte der von Kevin Bacon gespielte Charakter sich einmal nicht im Griff gehabt, hat dafür seine Strafe verbüßt, und gibt sich in der Zeit, in der der Film spielt, deswegen um so mehr Mühe, eben nicht wieder zum Täter zu werden. Die Neigung steckt in ihm drin, aber er hat ganz bewußt aufgehört, sie zu leben. Dennoch wird ihm mit der Art von Anfeindung und Haß begegnet, die hier auch von Voltaire zu lesen ist.


    Darum geht es in diesem Thread, um das "danach", um die "Resozialisierung" von jemandem, der gesetzestreu sein will.


    Mir kommt es so vor, als ob sich in diesem Thread einige von den Leuten tummeln, die auch im Film (in der Rolle irgendeines Dorfbewohners) nur darauf warten, daß der Typ rückfällig wird...

    Zitat

    Original von Gabi
    Es wird auch in den Medien und bei Gericht nicht großartig unterschieden zwischen pädophilen Neigungen und sexueller Begierde und Hunger auf neues, andersartiges.


    ...weil erstere im "Normalfall" garnicht an die Öffentlichkeit kommen. In den Medien landen hauptsächlich die spektakulären Fälle.

    Zitat

    Ein Vater, der sein Kind über das normale hinaus liebt, körperlich liebt, hat es mit einer kleinen Person zu tun, die ihm voll und ganz vertraut, den Vater liebt. Das ist ja gerade das verrückte an solchen Konstellationen, dass beide Seiten es irgendwann für 'normal' halten und es bewußt NICHT nach außen tragen. Das sind meistens Geheimnisse zwischen zwei sich sehr nahe stehenden Personen.


    Wenn der Pädophile und das Kind einander so nahestehen wie Vater und Tochter, ist dies gut möglich. In anderen Fällen kann es auch vorkommen, daß der Pädophile wie jeder andere unglücklich verliebte Mensch still vor sich hinleidet und seine Begierde ganz für sich behält. Dann ist das "Geheimnis" noch besser aufgehoben.


    Ich denke, die Schwere der körperlichen Verletzungen hängt vor allem von der Brutalität oder aber der Einfühlsamkeit des Täters ab (wenn es überhaupt zur Tat kommt - wieviel nicht-Pädophile vergewaltigen das Objekt ihrer Begierde? ist doch auch eine Minderheit) während beim beispiel "Vaterliebe" (was ist mit pädophilen Müttern?) die seelischen Verletzungen wohl vor allem vom Prozess des "Aufwachens" abhängen - also davon, auf welche Weise das Kind erfährt, daß das, was geschehen ist, eben nicht normal war.