Wie Grizzli schon schrieb, werden hier zwei völlig gegensätzliche Konzepte vermengt:
ein Bürgergeld oder Bürgergehalt wäre quasi die "Dividende der Deutschland AG" und würde den ganzen Hartz-IV-Sozialhilfe-Blödsinn überflüssig machen (wobei 800€ pro Nase nicht finanzierbar wäre, 400-600 wäre vernünftiger)
Jemand, der Bürgergeld bekommt, kann nach Lust und Laune Mini-Jobs annehmen, und muß seine Einkünfte nur wie jeder andere auch dem Finanzamt offenlegen - das bürokratische Hin-und-Her mit Arbeitsagentur und Sozialamt würde komplett entfallen. Ein Bürgergeld würde auch sicherstellen, daß sich jeder eine Krankenversicherung leisten kann, wodurch der ganze Wasserkopf der einkommensabhängigen Beitragserhebung durch gesetzliche Krankenkassen überflüssig würde.
Wer im Jahr genug verdient, um z.B. 12.000 € Steuern zu zahlen, würde sein Bürgergeld nicht ausgezahlt, sondern als Freibetrag auf die Steuern angerechnert bekommen. Fairer und gerechter geht es eigentlich nicht.
Ein Mindestlohn hingegen würde genau die Minijobs verbieten, mit denen ein Leistungsempfänger sich etwas dazuverdienen kann. Ein Mindestlohn stellt den Arbeitgeber vor die Wahl: "Zahl dem Arbeiter genug, um seine Familie zu ernähren, oder schmeiß ihn ganz raus", was in vielen Fällen auf letzteres hinausliefe.
Wenn z.B. der "Studienkreis" verpflichtet würde, seinen Nachhilfelehrern einen monatlichen Mindestlohn zu zahlen, würde für meine Verlobte ganz schnell die Hälte ihres Einkommens wegfallen - diese Nachhilfeorganisation könnte dann nämlich von jetzt auf gleich dichtmachen, weil man Nachhilfelehrer nun mal nicht 8 Stunden am Tag beschäftigen kann.
Das eine ist also ein liberales Konzept, und das andere ein sozialistisches.