Beiträge von Behrnie

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    Original von Oryx
    Es gibt dominante Defekte, die man innerhalb von 2 Generationen ausmerzen kann. Denke mal an Hämophilie..


    ich meine mich zu erinnern, daß Hämophilie (Bluterkrankheit auf Deutsch) X-Chromosomal ist, d.h., bei Männern nur deswegen dominant, weil Männer kein 2. X haben, bei Frauen aber rezessiv, wie die meisten Defekte.


    Können wir uns darauf einigen, daß dunkle Haut im Gegensatz zu heller sozusagen die kompliziertere, schwierigere Anpassungsleistung darstellt, und daher nicht mit ein paar wenigen spontenen Mutationen zu erreichen ist?


    BTW, wie erklärt man sich, daß Chomosomenzahl-Veränderungen beim Entstehen einer neuen Art in einer Population in einer Generation häufig genug auftreten, um tatsächlich eine neue Art hervorzubringen? Wenn 2 Trisomie-21-Leute Gelegenheit bekommen, sich miteinander fortzupflanzen, entsteht ja auch nicht gleich eine neue Sub-Spezies der Gattung Mensch.

    Oryx,


    das die Rekombination von rezessiven Genen kein dominantes Gen hervorbringen kann, ist mir auch bekannt, bei den Mendelschen Gesetzen hab ich auch die Fälle "mehrere Generationen" und "mischerbige Eltern" verstanden. (Es ist erschreckend, wie oft Leute, die die mendelschen Gesetze nur zur Hälfte verstanden haben, in den Medien herumposaunen, wegen dieser Gesetze würden blonde Menschen von Generation zu Generation weniger)


    Nur meinte ich gerade nicht nur "Rekombination", sondern primär "Mutation". Also wenn bei Eltern mit bb und bb plötzlich das Kind trotzdem Bb hat. Ich bin einfach davon ausgegangen, daß eine Mutation, die ein dominantes Gen in ein rezessives überführt, wahrscheinlicher ist, als umgekehrt, weil "Defekte" im Sinne von fehlenden oder verringerten Funktionen dazu neigen, rezessiv zu sein.

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    Original von Oryx
    Funktionen, die negative Auswirkungen haben, werden normalerweise nicht weitervererbt, weil diese Tiere üblicherweise ihren natürlichen Feinden zum Opfer fallen.


    dem stimme ich uneingeschränkt zu. Allerding sehe ich folgendes:

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    Wenn Populationen einen hohen Anteil an rezessiven Merkmalen haben, u.a. blaue Augen und helle Haare, so dann weil sie erfolgreich waren, also positiver sind.


    ...eher als Beispiel für "Funktionen, die überhaupt keine Auswirkungen haben". Ich würde mal annehmen, es ist wahrscheinlicher, daß ein dunkelhäutiger Mensch eine Mutation erlebt, die seine Melaninproduktion verschlechtert, als daß ein hellhäutiger Mensch rein zufällig (ohne Selektionsdruck) seine Melaninproduktion verbessert?

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    Original von Oryx
    Albinismus ist eine spontane Mutation, die nichts mit der Hellhäutigkeit der Menschen zu tun hat.


    ich gebe zu, mein Beispiel war krass vereinfacht, und der europide Menschentypus hat sich sehr wahrscheinlich nicht primär aus Albinos entwickelt. Ich habe dieses Beispiel gewählt, um den Unterschied zwischen Modifikation (Änderung der Hautfarbe unter Sonneneinwirkung) und Mutation (spontane Änderung der Hautfarbe von einer Generation zur nächsten) zu illustrieren.

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    Original von Oryx
    BTW Behrnie, helle Haut ist auch eine Anpassung an das Klima.

    Sie erspart dem Körper ein paar wenige Kalorien für die nur selten benötigte Melaninproduktion, aber ob das ein wirklicher Selektionvorteil ist? Mutationen, die Funktionen stören, sind häufiger als solche, die Funktionen verbessern - und wenn die Funktion irrelevant ist, verschwindet sie wie die Augen von Tiefseefischen. Ist Blindheit deswegen eine "bessere Anpassung an die Tiefsee"?

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    Original von Demosthenes


    Unter Modifikation verstehe ich auch die langsame Anpassung einer Spezies an bestimmte Gegebenheiten um zu Überleben.


    Aber das ist es nicht. Sowohl Mutationen als auch Modifikationen betreffen Individuen, während die Veränderung einer ganzen Spezies allgemein unter dem Begriff Evolution zusammengefaßt wird.


    Eine Modifikation ist der hellhäutige Mensch, der in der Sonne braun wird, um sich ganz individuell an das sonnige Wetter anzupassen.


    Eine Mutation ist der Albino-Neger, der unter der Sonne Afrikas schnell einen schlimmen Sonnenbrand bekäme, in Mitteleuropa jedoch die selben Überlebenschancen hat wie jeder andere auch.


    Natürliche Selektion ist, wenn hellhäutige Menschengruppen in der Nähe des Äquators aufgrund ihrer angeborenen Gen-Defekte immer wieder aussterben, während sie im verregneten Deutschland, wo die Hautfarbe kein wirkliches Selektionskriterium darstellt (außer in Gegenwart von Nazis) die Mehrheit stellen.


    Kein Mensch (außer Michael Jackson) ändert seine Hautfarbe nur, weil er das will. Wenn also Menschen, die in der Lage sind, etwas bewußt zu wollen, ihre eigene Evolution nicht steuern können, wieso sollten Lebewesen geringerer Bewußtseinsstufe das können?

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    Original von Voltaire


    Strafe hat nichts mit leiden zu tun.


    Irgendwo hier hatten wir schon einmal eine Diskussion, wo es um Strafen ging, und irgendjemand hat einen Link zu Straftheorien gepostet. Da stand sehr viel drin, welchen sinn Strafen in der einen oder anderen Theorie haben, aber der Artikel begann mit dem Satz "Strafe ist die absichtliche Zufügung von Leid". Und das stimmt. Eine Strafe, unter der der Bestrafte nicht leidet, wird nicht als Strafe empfunden. Hausarrest ist z.B. keine Strafe, wenn der Bestrafte glücklich ist, vor dem Fernseher gammeln zu dürfen, sondern nur, wenn er tatsächlich lieber draußen unterwegs wäre.

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    Original von Katja
    Meiner Meinung nach müßten solche Leute viel viel härter bestraft werden. Sie dürften nie wieder die Freiheit sehen, bzw. sollten gleich die Todesstrafe bekommen- weil sie immer eine Zeitbombe sein werden.....

    Mit der Todesstrafe bestrafst Du doch nicht den Täter, sondern nur seine Angehörigen. Wer tot ist, leidet nicht mehr, und wie willst Du jemanden strafen, der nicht mehr leiden kann?

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    Original von Doc Hollywood


    Darwin behauptet, daß durch zufällig entstehende Mutationen ebenso Evolution passiert, wie durch eine - nennen wir es mal - selektive Mutation, also durch Anpassung an Umweltbedingungen.


    Mutationen sind aber immer zufällig, die Selektion findet erst hinterher statt - entweder durch den Züchter, oder durch die Umweltbedingungen. Kein Hundezüchter kann hingehen und sagen "ich will einen Hund mit 6 Beinen züchten" und eine "selektive mutation" bewirken - er kann immer nur schaun "dieser Hund hat jene wünschenswerte Eigenschaft, also verwende ich ihn für die Zucht" - wenn die beteffende genetisch bedingt und damit vererbbar ist, kann sie nur entweder
    - bereits von den Vorfahren des Hundes geerbt oder
    - das Ergebnis einer zufälligen Mutation sein.


    Ob eine Mutation eine Anpassung bewirkt, erfährt man also immer erst, nachdem sie stattgefunden hat.


    Davon abgesehen sind Mutation und Selektion zwar die Grundsäulen jedes Evolutionsmodells (ich schreibe "Modell" weil man die Realität der Evolution auf ein vereinfachtes Schema abbildet), aber in der Realität trage selbstverständlich auch Rekombination und Migration dazu bei, ob ein (neues, mutiertes) genetisches Merkmal zur Entstehung einer neuen Art führen kann oder wieder verschwindet.



    Daß Darwin Gott nicht erwähnt, sagt nichts darüber aus, ob Gott Darwin benutzt. "Die Entstehung der Arten" war kein theologisches Buch.


    Übrigens: bei genetischen Algorithmen benutzt man einen Zufallsgenerator, um bei Funktionen, die von vielen Parametern mehr oder weniger stetig abhängen, das Minimum oder Maximum zu finden - z.B. wenn man die Form eines Flugzeugflügels optimiert. Da kann man zu wesentlich besseren Ergebnissen kommen, als wenn man die Suchrichtung von vornherein vorgibt. Ist schon putzig, wenn Vertreter des "intelligent design" Ingenieurwissenschaftliche Methoden des 19. Jh als Werzeuge Gottes reklameren, während die Ingenieure längst die Evolution als Werkzeug entdeckt haben.

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    Original von LadyDuck
    (vor allem kann ein Tag für Gott ja 1 Milliarde Jahre für Menschen sein)


    ... und schon paßt das mit den 7 Tagen schon wieder ungefähr, genau.



    @Doc und Demo:
    laut meinem Bio-Buch in den 80er sind Modifikationen Veränderungen, die ein Individuum je nach Umweltbedingungen durchmachen kann, ohne daß sich dabei an seinem genetischen Code das geringste ändert. Wenn sich z.B. ein hellhäutiger Mensch im Sommer in die Sonne legt, und dabei braun wird, hat er dadurch keine anderen Gene, und auch keine höhere Wahrscheinlichkeit, dunkelhäutige Kinder zu zeugen.


    Dagegen sind Mutationen alle Veränderungen, die das Erbgut betreffen - so geringfügig sie auch sein mögen. Die Mutation als solche ist dabei ungezielt, und in den allermeisten Fällen nutzlos bis schädlich - ein genetischer Defekt eben. Durch die redundante Auslegung des Genoms kann so ein Defekt als rezessives Gen über mehrere Generationen weitergegeben werden, ohne Schaden anzurichten. Wenn jetzt durch einen Zufall, der für jedes Einzelereignis extrem unwahrscheinlich ist, der aber aufgrund der Vielzahl an Lebewesen und der Häufigkeit von Mutationen immer wieder vorkommt, so ein Defekt sich in einer bestimmten Umweltsituation als nützlich erweist, sind die Individuen, die diese Mutation in sich tragen, besser angepaßt, als diejenigen, die sie nicht haben.


    Wenn es sich bei der "bestimmten Umweltsituation" um einen menschlichen Hundezüchter handelt, dann reichen ein paar hundert Jahre, um neue Unterarten von canis lupus mit den aberwitzigsten Merkmalen (z.B. Schlappohren) entstehen zu lassen. Wenn die "bestimmte Umweltsituation" einfach nur die Überlebens- und Fortpflanzungschancen in freier Wildbahn betrifft, sind die Zeiträume dagegen im Bereich von Jahrmillionen.


    Die Tatsache, daß die freie Natur sich manchmal ein bißchen wie ein Hundezüchter verhält, ist im Grunde die ganze Aussage von Darwins Evolutionstheorie.


    Die Kreationismus-Theorie besagt nun, daß Gott sich zu fein ist, die einfache, bequeme Methode des Hundezüchters zu verwenden, und daß er stattdessen lieber die Top-Down-Methode des Maschinenbauers verwendet. Ehrlich gesagt scheinen mir die Kreationisten eine ziemlich schlechte Meinung von Gott zu haben, daß sie ihn für zu blöd halten, evolutionäre Methoden zu benutzen.

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    Original von Alexx61
    Und irgendwo wurde mal herausgefunden, je intelligenter der Mensch, dass Kind, desto weniger Schlaf würde er brauchen...ja was denn jetzt!
    :rolleyes


    Napoleon Bonaparte war ein Genie - in Sachen militärischer Strategie und Taktik. Er kam mit wenig Schlaf aus - wer mehr als 4 Stunden schlief, galt in seinen Augen als Idiot - und überzog Europa von Frankreich bis Moskau mit Krieg und Zerstörung.


    Albert Einstein war auch ein Genie - DAS naturwissenschaftliche Genie des vergangen Jahrhunderts. Er brauchte seine 12 Stunden Schlaf pro Nacht und war engagierter Pazifist.


    Ich denke mal, diese Beispiele zeigen, daß sowohl Menschen, die viel Schlaf brauchen, als auch solche, die wenig Schlaf brauchen, zu außerordentlichen Intelligenzleistungen in der Lage sein können. Da seh ich also keine Korrelation. Die Korrelation sehe ich eher im Hinblick auf die bereits weiter oben erwähnte Aggressivität.

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    Original von Tobilo
    Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, im Glauben, das ich endlich mal die Gelegenheit bekomme, eine Geschichte aus der Sicht der bitterbösen Seite zu sehen..aber leider nein.


    Tja, Orks, die so böse sind, daß man sie schon wieder gernhaben muß, denen man einfach nicht übelnehmen kann, daß sie im Kampf Finsternis gegen Licht auch wehrlose Hilfstruppen des Guten niedermachen, plündern, brandschatzen, vergewaltigen und Spaß daran haben, wie am foltern von Gefangenen, hat wohl noch niemand so gut beschrieben wie Mary Gentle. :grin

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    Original von Obelix
    Wenn dem Kunden ein VW Golf zu teuer ist, und er deswegen Toyota oder Hyundai kauft, dann spricht er damit ein Machtwort aus, dem sich der Konzern beugen muß.


    Nun, welche Konsequenzen "der Konzern" daraus zieht, hängt aber nicht zuletzt von den jeweiligen Managern ab - und wenn die wirklich glauben, Toyota wäre erfolgreich, weil in Japan die Löhne und der Lebensstandard so niedrig seien, dann kann man echt nur von "Nieten in Nadelstreifen" reden.

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    Original von Voltaire
    Bezüglich der Änderung ihrer Verfassung sind die Amerikaner sehr, sehr zurückhaltend.


    naja, wenn man bedenkt, welche Bürgerrechte bereits dem "Kampf gegen den Terror" weichen mußten... wundern würde mich bei dieser US-Regierung nichts mehr.

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    Original von Zofie
    Und warum ein Bürgergeld? Warum muss der Staat immer für alles bezahlen?
    Wir sollten viel mehr Eigenverantwortung für unser Leben übernehmen.


    Na, genau deswegen. Mit einem Bürgergeld könnte man eigenverantwortlich wirtschaften, mit ALG-II geht das derzeit nicht, weil Du jeden Cent, den Du dazu irgendwo einsparst oder dazuverdienst, Deiner zuständigen ARGE vorlegen bzw. abliefern mußt. Mit Bürgergeld können Kleinverdiener etwas entspannter wirtschaften, während Nixverdiener von der lästigen Pflicht befreit sind, wirklich alles zu verkonsumieren, damit nur keine anrechenbaren Ersparnisse entstehen.


    Das Geld ist da, derzeit werden damit halt die Steuerberater gefüttert.

    heute früh kam im Radio ein interessanter Aspekt: nach irakischem Recht muß die Todesstrafe, so sie denn verhängt wird, binnen 30 Tagen vollzogen werden. Der Fall, der jetzt verhandelt wird, gilt als "unproblematisch": Hussein hatte nach einem gescheiterten Attentat auf ihn einige Erschießungen angeordnet. Es gab kein Giftgas ungeklärter Herkunft, es gab keine Kriegspropaganda, daß es der Iran gewesen sei, es gab keine Einmischung der USA. Wenn Hussein wegen dieses Vorfalls hingerichtet wird, kann er wegen all jener Verbrechen, bei denen Rumsfeld und die CIA knietief mit drinstecken, nicht mehr angeklagt werden... sehr praktisch für bestimmte Leute, die zufällig bei der Auswahl der Richter ein Wörtchen mitzureden hatten.


    Es geht bei diesem Prozess doch nicht um Gerechtigkeit. Es geht nur darum, jemanden zu töten, der zuviel weiß.