Beiträge von Maren Gottschalk

    Denys ist für mich einfach nur ein Profiteur, ein Schmarotzer. Tisch und Bett bei Karen haben, also immer einen "Landepunkt", aber sich nicht binden wollen, seine eigenen Ideen verfolgen und auch anderen Damen nicht abgeneigt sein. Ich sehe ihn nicht so romantisch, romantisiert. Ihm kam vielleicht der Börsenkrach 1929 zugute, denn so musste er sein Versprechen, Karen finanziell unter die Arme zu greifen, nicht einhalten.

    Liebe Mazian, das finde ich interessant, dass Du mal so einen kritischen Blick auf Denys wirfst. Ich kann das nachvollziehen, aber ich denke, hier haben beide voneinander profitiert, eine Zeitlang. Und wenn einer mehr liebt als der andere, steckt das bittere Ende ja schon im System... Ich glaube auch, dass Karen eigentlich nichts gegen einen Versorger gehabt hätte, nur fand sie ihn weder in Bror, noch in Denys und war gezwungen, selbst die Verantwortung zu übernehmen. Ob Denys froh war, ihr nicht helfen zu müssen.... keine Ahnung, darüber muss ich mal nachdenken...

    Die Segnung durch die alte Frau hat mir einen Gänsehautmoment beim Lesen beschert.

    Liebe Mazian, das freut mich. Ich habe diese Szene begonnen, ohne genau zu wissen, wo sie endet, ich bin einfach Karen durch den Pfad gefolgt und dann ist das so entstanden. Das sind so magische Momente beim Schreiben und es ist schön, wenn sie auch so rüberkommen bei den Leserinnen und Lesern. Viele Grüße von Maren

    Liebe Büchereulen,

    wer von Euch Zeit und Lust hat, sich am 18.11. um 18 Uhr ca 30 Minuten ein paar Fotos von meiner Recherche zu Jenseits der Ngong Berge anzuschauen, ist herzich dazu eingeladen. Ich zeige natürlich nicht ALLE Fotos, das würde Stunden dauern, sondern nur eine Auswahl, die ich auch bei Lesungen zeige, wenn die Technik vor Ort es erlaubt. Bitte schickt mir bei Interesse eine mail an Lesungen-Maren-Gottschalk@t-online.de
    Diejenigen, die mir schon geschrieben haben, bekommen jetzt den Zoom-Link.

    Liebe Grüße von Maren

    Vielen Dank für das tolle Angebot. Bei mir wird es voraussichtlich nicht klappen. Ich muss im Moment oft recht lange arbeiten ( ca. 19 Uhr ) und bin danach auch zu nichts mehr zu gebrauchen.

    Ich kann auch nichts sagen, bei uns steht einiges an Veränderungen an, jetzt da wir eine Kollegin weniger sind, das muss ich erstmal einpendeln....

    Liebe Rouge, liebe Streifi, das ist verständlich und gar kein Problem. Wir müssen alle unsere Kräfte gut einteilen und dieses Angebot soll niemanden stressen. Liebe Grüße von Maren

    Liebe Büchereulen,

    jetzt, da ja viele von Euch mit dem Buch durch sind, möchte ich mich nochmal bedanken für diese vielen tollen Gedanken, Diskussionen und Fragen. Für Eure Eulen-Augen, die alles aufspüren, was vertippt ist oder unlogisch, für Eure Gedanken, mit denen ihr meine Romanfiguren begleitet habt. Ich habe viel gelernt von Euch und danke für die Aufmerksamkeit, die Ihr meinem Buch geschenkt habt. Ich schaue auch weiter nach neuen Nachrichten, weil ja vielleicht noch nicht alle fertig sind.

    Und: Ich hatte ja mal gesagt, dass ich Euch gerne in einer Zoom-Konferenz Fotos von meinen Recherchereisen zeigen möchte.

    Vorschlag: am 6.11. könnte ich ab ca. 16 Uhr jederzeit, also um 17 oder 18 oder 19 oder 20 Uhr.

    Falls Mittwoch bei Euch gar nicht passt, könnte ich auch 18.11. dann ab 17 Uhr. Wer von Euch dabei sein kann, könnte mir eine mail schreiben an diese Adresse: Lesungen-Maren-Gottschalk@t-online.de

    Schreibt doch bitte, ob einer der beiden Tage für Euch in Betracht kommt. Wenn viele wollen aber nicht an den Terminen können, suchen wir einen neuen Termin.

    Liebe Grüße von Maren:wave

    Bei beiden spürt man Veränderungen. Leider treiben die sie auch auseinander. Und dass er ihr nicht hilft (nicht helfen kann) die Farm zu retten, ist für sie furchtbar und frustrierend. Es ist so traurig, dass sie ihre Farm verliert und alle ihre Natives ihre Heimat verlassen müssen. Das ist wirklich ein totaler Zusammenbruch, den sie da Stück für Stück erleben muss und den sie am eigenen Leib, im eigenen Herz spürt.

    Das ging mir auch so. Und dass sie in diesem Moment wohl auch einen Suizidversuch unternommen hat, kann ich irgendwie auch verstehen.

    Ich muss echt mal in meinen Büchern afrikanischer AutorINNen gucken, wie das da so gehandhabt wird. Diese Diskussion im Buch hat mich auf jeden Fall senibilisiert. Spannend was das Buch so alles mit mir macht. I love it.

    Ich habe auch nichts gegen die Vergleiche - im Prinzip Aber es gibt es eine besonders wunde Stelle dort, wo Europäer Menschen mit dunkler Hautfarbe mit Tieren vergleichen, weil das so in das koloniale Klischee von naturnahen Wesen passt, die näher an den Tieren stünden als an Menschen. Und das kann ich gut nachvollziehen...

    P.S. Denys finde ich schwierig. Er war ein Womanizer und sicher empathisch. Aber eine wirkliche Beziehung wollte er wohl eigentlich nicht. Kein Kind, keine Nähe, keine Verpflichtung, kein Wahlrecht für Frauen. Man sollte ihn wirklich nicht verherrlichen. Ich hatte halt immer den Film im Kopf - werde den auch die nächsten Tage gucken - und da ist halt Robert Redford - hach. Aber im Buch kommt das noch viel differenzierter rüber. Ich bin sehr begeistert - weiterhin.

    Das freut mich. Das Leben hat ja auch so viel mehr Zwischentöne zu bieten, als eine idealisierte Filmgestalt. Letztlich würden wir uns schrecklich fühlen, wenn wir in diese Filmwelt geworfen würden, um dort mit den Menschen zu agieren ;-)

    Ich war auch von Ankunft am 13.1. eigentlich ausgegangen, da Hochzeit am 14.1.an anderen Stellen steht, d. h. nen Tag nach Ankunft, am 14.1., gewesen sein soll. Ich habe in meinem Beitrag die Daten gerade angepasst, da in Deinem Buch, Maren, auf S. 113 steht, Beginn zweiter Absatz, steht: Am 14. Januar lief die Admiral... von Mombasa ein.


    So ist es dann wohl doch ein Fehler im Buch.

    In den Biographien, mit denen ich gearbeitet habe, gibt es unterschiedliche Aussagen. Gerade habe ich nach der Biographie von Brennecke zitiert, weil ich sein Buch als erstes zur Hand hatte und es ja darum ging, wie lang die Reise ungefähr gedauert hat. Bei Buk Swienty (dem ich für die Zeit in Afrika gefolgt bin) steht es anders. Da läuft das Schiff in der Nacht vom 13. auf den 14. ein, und sie ist auf jeden Fall erst am 14. an Land gegangen.

    Das nicht, aber Schiffe sind durchaus ein paar Wochen unterwegs, je nachdem ab welchem Hafen und zu welcher Destination und auch mit wie vielen Zwischenstopps. Das Wetter war damals sicher auch ein noch größerer Gefahrenfaktor als heute.

    Karens erste Reise verlief ungefähr so: Sie verließ Rungstedlund am 2. Dezember 1913 mit ihrer Mutter und einer Schwester. Wahrscheinlich reisten sie mit dem Zug nach Neapel und hatten dabei einige Unterbrechungen. Am 28. Dezember bestieg Karen das Schiff in Neapel, Richtung Mombasa. Ankunft in Mombasa am 13. Januar 1914. Am 15. Januar besuchte sie zum ersten Mal die Farm Mbagathi.

    Was ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie sie es schaffte immer sooo lange auf ihrem Mann/Liebhaber zu verzichten. Er war ja oft viele Monate weg. Das konnte man ja fast an einer Hand abzählen, wie oft die sich gesehen haben. Die Männer haben sehr frei ihr Leben gelebt und Karen war immer auf der Farm und hat gewartet. Was die Beziehungen betrifft, keine schöne Position, finde ich.

    Stimmt, sie hat in ihren Briefen an ihren Bruder geschrieben, dass Sexualität eigentlich nie so besonders wichtig für sie war, dass sie eher überrascht war, welche Bedeutung Sex für ihren Bruder hatte. Das ist dann durch Denys zumindest zeitweise etwas anders gewesen, aber ich denke auch, ihr fehlte weniger der Mann im Bett als der Partner für das Gespräch. Und in der Einsamkeit wurden die verschiedenen Nachbarn wichtiger und natürlich auch Menschen wie Farah und seine Familie.

    Liebe Hollyhunder, danke für dieses einfühlsame Zusammenfassung. Wir müssen immer auch ein bisschen Psychologinnen sein, nicht wahr? Als Autorinnen genauso wie als Leserinnen. Ich habe gestern nochmal die Stelle mit Abdullahi herausgesucht, der ja so ein guter Mathematiker geworden ist, weil sie ihn dann doch - obwohl sie eigentlich kein Geld dafür übrig hatte - zur Schule nach Mombasa geschickt hat. In solchen Momenten spürt sie die Verantwortung für andere so sehr auf sich, dass sie gar nicht anders kann als helfen. Und sicher gleicht sie das auch gerne aus, in dem sie sich um sich selbst kümmert...

    (hm, diese Antwort gehörte eigentlich zu Deinem psychologischn Aufriß ihrer Persönlichkeit, jetzt steht es hier, ich hatte die Zitierfunktion nicht genutzt, aber hier passt es auch...)

    Tanne ist jedenfalls eine tapfere Frau. Übernimmt einfach selbst die Führung des Versorgungstross zu ihrem Mann und lässt sich auch von einem Löwen nicht von diesem Vorhaben abringen.

    Diese Episode - die ja nicht erfunden ist - gehört für mich auch zu den Momenten, in denen Tanne aus ihrer Haltung als verwöhnte höhere Töchter heraustritt und einfach das macht, was notwendig war.

    Die Überfahrt nimmt glücklicherweise nicht ganz so viel Platz im Buch ein. Onwohl ich es da schon spektakulär finde, dass sie den schwedischen Krinprinzen kennen lernt, und der scheinbar auch keine Berührungsängste mit dem "einfachen" wenn auch adligen Volk hatte.

    Liebe Mazian, genau das war auch mein Problem: Es gibt so viele spannende Dinge zu erzählen, schon von der Reise, aber Tanne musste ja nun auch endlich mal in Nairobi ankommen und daher habe ich mich da beschränken müssen. Und viele Seiten, die ich schon über die Jugendzeit geschrieben hatte, musste ich auch wieder streichen, sonst wäre das Buch doppelt so dick geworden...