Beiträge von Maren Gottschalk

    Hast Du Penguin Random Deine Idee angeboten, eine Romanbiografie über Tania Blixen zu schreiben oder kam der Verlag mit der Idee?


    Hast Du "Jenseits von Afrika" vor Jahrzehnten erstmals gelesen oder auch den Film geschaut oder tatsächlich erst als es um "Dein" Buch ging?

    Die Idee mit Tania Blixen kam von Claudia Negele, der Programmchefin von Goldmann HC. Und den Film hatte ich vor Ewigkeiten gesehen, dann noch einmal zu Beginn der Recherche und dann weggelegt, damit er micht nicht zu sehr beeinflusst. Das Buch kannte ich tatsächlich nicht und habe es dann - als ich den Auftrag hatte - als Hörbuch von Nina Hoss gelesen gehört, während ich im Garten gearbeitet habe. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern, weil ich so begeistert davon war.

    Es ist genau, wie Du sagst, Gucci, ich versuche auf diesen Reisen alles in mich aufzunehmen, nicht nur mit den Augen sondern auch wörtlich: Ich will essen und trinken, was es damals dort gab,( wenn das möglich ist). Und ich will das Licht der Morgenröte sehen, und dann auch im Dunkeln auf Safari sein, wenn die Geräusche andere sind als am Tag. Ich will das harte Gras zwischen den Fingern spüren, den Duft der Blumen riechen, ich will den Webervögeln zuschauen und vor allem zuhören (sie machen einen irren Krach, wenn sie zu hunderten ihre runden Nester in einem Baum haben) und ich will das fröhliche Gekabbel der Zebras sehen, wenn sie, wie Denys es sagt "wieder eine Nacht überlebt haben". Auf diesen holprigen Pisten fahren, wenn Dir der Staub in jede Pore dringt, das gehört auch dazu. Wir haben in Camps übernachtet in denen es Zelte zum Schlafen gab, das sind allerdings eher so Hüttenzelte, also keinesfalls so einfache wie es bei Karen Blixen war. Trotzdem bestehen die Wände nicht aus Mauern, sondern aus Zeltplane und dann hört man alles, was draußen los ist und darf auch bei Dunkelheit nicht alleine von dort zum Hauptzelt gehen, sondern muss warten, bis man abgeholt wird. Wir wollten keine luxuriöse Lodge mit Bar und Restaurant (das hätte ich auch nicht bezahlen können)

    ABer ich habe zwei Nächte im teuren Norfolk-Hotel übernachtet, weil ich einmal diese koloniale Architektur von innen erleben musste, denn dort war Karen ja auch, und ich habe stundenlang bei Eistee auf der schattigen Veranda gesessen und mir Notizen gemacht. In solchen Momenten denke ich dann: Ich habe den schönsten Job der Welt.:love:

    Maren, warst du selbst an diesen Orten? Oder zumindest in Afrikas Steppen.

    Ja, ich bin für das Buch nach Kenia gereist, um alles anzuschauen, was ich in 2 Wochen schaffen konnte: Das Farmhaus Mbogani, das Norfolk Hotel, das New Stanley Hotel, das Kenya National Archive ( wo ich Fotos, Bücher und Karten anschauen durfte), den Muthaiga Country Club (der kommt noch, ist aber ein wichtiger Ort) und natürlich war ich dort auf Safari, wo Karen auch war, in Naivasha und in der Masai Mara und im Amboseli Park. Das ist ja der schönste Teil der Recherche, die Reise... Immer in nachhaltigen Camps. In Rungstedlund war ich natürlich auch. Ich könnte Euch soooo viele Fotos zeigen, aber das wird vielleicht zu aufwendig. Wer bei FB oder Insta ist, kann dort viele meiner Recherchefotos sehen, die ich so nach und nach poste. Oder wir machen nach der Leserunde eine kleine Zoom-Sitzung für diejenigen, die wollen und ich zeige Fotos. Ihr seht, mein Mitteilungsdrang ist groß ;-) Jetzt muss ich leder zu einem Termin, aber ich hoffe, dass ich mittags wieder am Schreibtisch bin.

    P.S. Was Du von Südafrika erzählst, hollyhollunder, finde ich spannend, dort war ich auch als Kind, weil ich einen Patenonkel hatte und dann nochmal für die Recherche zu meiner Mandela-Biographie.

    Und zur Jagd kommen wir auch noch... liebe Grüße von Maren

    Ich freue mich schon aufs Weiterlesen, das Buch macht mir richtig viel Spaß:-]

    Und ich muss mich entschuldigen, weil ich die nächsten vier Tage wahrscheinlich nicht dazu kommen werde, mich hier an der Leserunde zu beteiligen. Wir fahren ein paar Tage nach Östereich in den Urlaub. Ich werde das Buch zwar mitnehmen und lesen, aber ich denke ich werde es dort nicht schaffen, hier etwas zu schreiben.

    Ich melde mich dann, wenn wir wieder daheim sind.:wave

    Ich wünsche Dir schöne Ferien!:)

    Am Ende des ersten Tages der Leserunde (ich weiß ja nicht, bis wann Ihr heute abend noch so schreibt) möchte ich mich bedanken für Euer Interesse. Es ist eine tolle Erfahrung, mit Leserinnen und Lesern zu schreiben, die sich wirklich Gedanken zu dem Buch machen und nachfragen. Auch Euer schönes Feedback ist natürlich eine Freude für mich. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht in dieser Runde, in der die Eulen den Adlerblick haben ;-)

    Bedeutete dann Bildungspflicht, dass die Kinder auch zu Hause unterrichtet werden konnten ? Wurde sowas dann von irgendeiner Stelle überprüft ? Das kann ich mir ja fast nicht vorstellen.

    Das glaube ich auch nicht, dass es überprüft wurde. Aber Karen Blixens Familie war ja sehr bildungsbeflissen, die Töchter hatten eine Hauslehrerin und die Tanten unterrichteten sie auch. Nur wäre sie eben gerne in die Schule gegangen um auch andere Fächer zu haben und vor allem - um Freundinnen dort zu finden.

    Ungewöhnlich finde ich und darauf werde ich bestimmt im nächsten Abschnitt Antwort bekommen, dass Karen und Bror erst in Ostafrika heiraten. Beide stammen aus guten Verhältnissen, sind von "Stand" und dann Hochzeit ohne Familie.

    Liebe Gucci, die Familie von Karen hatte es zur Bedingung gemacht, dass er erst eine Farm und ein Haus kaufen müsse, bevor die beiden heiraten durften. Daher konnte die Hochzeit erst in Mombasa stattfinden. Ja, dass die Familie fehlte, hat Karen wohl auch bedauert. Das Detail mit der Eidechse an der Wand stammt übrigens - ebenso wie der vergessene Name beim Beamten - aus ihren Erinnerungen.

    Und eine Schulpflicht gab es nicht, nur eine Bildungspflicht.

    Ich mag biographische Romane auch lieber, wenn ich ehrlich bin.


    Sie bieten die Daten und Fakten des realen Lebens, aber in einem unterhaltsameren Umfeld, gepaart mit (ausgeschmückten ;)) realen Anekdoten und Ereignissen. So entsteht für mich das greifbare Bild, wie die Person wirklich gewesen sein könnte, man kommt ihr so näher als bei einer bloßen Biographie. Außerdem finde ich die Lektüre unterhaltsamer, klar.

    genau so. Und es macht die AutorInnen erfinderisch ;-)

    :)

    liebe Batcat,

    das ist eine gute Frage... ich habe das Biographienschreiben wirklich SEHR geliebt und lange war für mich gar nichts anderes denkbar. Aber jetzt fühle ich mich bei den biographischen Romanen doch sehr wohl und auch freier. Über Frida Kahlo habe ich ja beides geschrieben, eine Biographie, "Die Farben meiner Seele" (auch schon vergriffen, aber im Internet bekommt man das Buch noch) und dann den Roman FRIDA. Und ich glaube, ich werde zu den Biographien nicht zurückkehren. Es macht mir dafür einfach zu viel Freude, mir Dialoge und Szene auszudenken.

    Liebe Batcat, danke für Deine Gedanken und Deine Wertschätzung.
    Ja, Clara Svendson ist inzwischen ihrer Chefin gewachsen. Ich habe sie mir ja nicht ausgedacht, sondern ihre Person aus ihren Erinnerungen heraus entwickelt. In diesem Buch "Die Herrin von Rungstedlund" erzählt sie, wie sie als junge Frau völlig im Bann von Karen Blixen war und dann so langsam mit der Zeit gelernt hat, sich auch um ihre eigenen Bedürfnisse zu kümmern (ihren Übersetzungsjob und auch die Betreuung ihrer Mutter) Clara hat viel aufgegeben um bei Karen Blixen zu bleiben aber sie hat auch viel gewonnen, ein spannendes Leben an der Seite dieser Frau mit so vielen Begegnungen und Reisen. Sie ist sehr solidarisch aber sie sieht Karen auch kritisch, das mag ich so an ihr. Wenn man ihr Buch liest, bekommt man mit der Zeit ein Gefühl für sie. Dann muss ich nicht lange nachdenken, wie sie mit Karen redet, es ergibt sich einfach so... Viele Grüße von Maren

    hallo, wenn ich das richtig sehe, dann kann ich nicht direkt auf Eure Bemerkungen antworten, sondern immer nur in einem Feld richtig?

    Dann gehe ich mal der Reihe nach:

    Mazian, Du hast völlig recht, das mit den zwei verschiedenen Jahreszahlen ist falsch. Ich werde es für die nächste Auflage ändern. Solche Fehler sind blöd und ärgern mich am meisten. So viele lesen das Buch und erst Dir ist es aufgefallen. Danke für Dein Adlerauge. Clara war im Jahr 1959 erst 15 Jahre bei Karen Blixen angestellt.

    Zur Frage nach dem Studium: Karen Blixen hatte keinen Schulabschluss, aber für die Kunstakademie brauchte sie den damals auch nicht. Da musste sie "nur" ein paar Arbeiten einreichen, die gut genug waren. Eine ihrer Schestern war ja Sängerin, da war das auch kein Problem, die andere hat noch eine Reihe von Ausbildungen absolviert.


    Ich freue mich über Eurer tolles Feedback! Es ist mein Wunsch, dass man in die Geschichte eintauchen kann und einfach immer weiterlesen möchte.

    Liebe Rouge, ich hoffe, dies ist das Antwortfeld zu Deiner Frage.... Ihr müsst ein bisschen Geduld mit mir haben, weil ich auf dieser Plattform noch neu bin.
    Zu Deiner Frage: Meine ersten Bücher waren Biographien, also Sachbücher. Dort muss alles genau mit Fußnoten zitiert werden, kein Zitat darf auch nur in einem Komma vom Original abweichen. Zwischendurch habe ich mal einen Roman geschrieben "Die Symmetrie der Liebe", der aber leider nicht mehr lieferbar ist.
    Vor ein paar Jahren begann ich dann mit den Romanbiographien, in denen ich die historische Recherche, die ich sehr liebe, mit der Phantasie und Fiktion verbinde.

    Und: Ja, ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, einen Roman zu schreiben, der ganz fiktiv ist. Möglicherweise wird er aber in der Vergangenheit spielen, ich habe schon ein paar Ideen.