So habe gestern das Buch ausgelesen und es ist wie eine Medaille.
Auf der einen Seite ein absolutes fesselndes Buch mit einer grandiosen Atmosphäre. Auf der anderen Seite etwas überfrachtet und die Auflösung gefällt mir nicht. Ab ungefähr der Hälfte konnte ich ahnen wer der Täter ist, die Begründung seiner Taten ist absolut lächerlich.
Bitte nur lesen, wer das Buch schon durch hat.
Zumal es sich hier um den "historischen" Fall des Serienmörders Andrei Romanowitsch Tschikatilo handelt. Gut der Autor hat eben seine Geschichte abgewandelt und für diesen Roman verwendet. Trotzdem finde ich es nicht gut das Leo in dem Buch sein Bruder ist und Andrej seine Taten damit begründet, das er ihn auf diese Weise wiederfinden wollte. Das ist mir zuweit weg vom echten Fall.
Dazu paaren sich noch ein paar typisch übertriebene Zufalls- und Glückszenen, wo man nur mit dem Kopf schüttelt (mehrfach in der 2. Hälfte des Romans).
Trotzdem ist dieses Buch ein absolutes Highlight, aber mit Abstrichen aufgrund der oben genannten Punkte. Kind 44 ist wirklich nicht nur ein Thriller, es ist auch ein Gesellschaftsroman über die Nachkriegszeit im Stahlinrussland. Und genau da punktet dieses Buch ungemein.
Wenn man über die "Thrillerschwächen" des Romans hinwegsehen kann, erwartet einem mit Kind 44 ein grandioses Kopfkino und deswegen vergebe ich 9/10 Punkten.
Die Filmrechte sicherte sich übrigens Ridley Scott, verantwortlich für Meisterwerke wie Gladiator, Blade Runner etc.
Am 5. Januar erscheint übrigens Tom R. Smith sein 2. Buch "Kolyma" welches ich schon vorbestellt habe.