Beiträge von -Madita-

    Für mich war es die erste Begegnung mit einem Buch der Serie - von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt. Die ersten Seiten der Leseprobe waren jedoch so vielversprechend, dass ich gerne den gesamten Krimi lesen wollte, weil die Dialoge der beiden so ungleichen Protagonisten so witzig waren.


    Was ich nicht erwartet hatte, waren die wieder und wieder verwendeten Floskeln, die spätestens beim 3. Mal ihren Witz verloren und später nur noch genervt haben. Hawthorne, der ähnlich besserwisserisch und unsympathisch auftrat wie seinerzeit Sherlock Holmes, ließ kaum eine Gelegenheit aus, den Ich-Erzähler Anthony Tony Horowitz zu belehren, verbessern und vorzuführen. Was im Englischen vielleicht gut klingt, im Deutschen ist der Sprachwitz beispielsweise beim "Sportsfreund" eher bemüht.


    Soweit zu meiner Einstellung den Hauptprotagonisten gegenüber. Wobei ich dem Ich-Erzähler gerne die Frage stellen würde, ob er sein bis an die Grenze des Erträglichen propagiertes "product placement" als Stilmittel verwenden wollte, oder was sonst die Absicht gewesen sein könnte.


    Die Handlung begann vielversprechend und ich fand sie auch wirklich spannend. Bis dann ein Twist einsetzte, der eine zweite Handlungsebene aufbaute und diese bis zur Unglaubwürdigkeit und Langeweile ausschlachtete. Die Zusammenführung der beiden Handlungsstränge war zwangsläufig - sonst wäre das Konzept ja nicht aufgegangen - aber befriedigend war es nicht.


    Die größte Anleihe hat der Autor dann bei Agatha Christies Hercule Poirot genommen, indem er am Ende zum großen Show-down alle Beteiligten und Verdächtigen versammelt hat, um seine Lösung des Falles zu präsentieren. Sehr ähnliches Strickmuster, sehr ähnlicher Ablauf, leider kein sehr befriedigendes Resultat.


    Unterm Strich hat mir das Buch bis zur Hälfte etwa gut gefallen, mit Einsetzen der zweiten Handlungsebene und den Hintergründen mehrerer Personen verlor es an Spannung - und ich verlor an Interesse.


    Fazit: Kann man lesen, muss man nicht.