Beiträge von taki32

    Aha. So weit hergeholt finde ich deine Theorie gar nicht. Bram finde ich auch zwielichtig.


    Überhaupt finde ich, dass Fielding diesmal besonders viele Figuren (und zwar sehr differnziert) ins Spiel bringt: die Kollegen in der Redaktion von Charly, die Leser ihrer Kolumne, die Nachbarn von Charly, Charlys Familie und Jills Familie.

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    Original von bartimaeus
    Der Satz, den ich toll fand, war: One person waiting for another was like an arithmetical sum, and just as empty of emotion.
    Ein toller Vergleich!


    Hach, ich mag das Buch :-]


    Ich glaube, ich habe den Satz in der deutschen Übersetzung gefunden: "Eine Person wartet auf eine andere, das war wie eine arithetische Gleichung - und ebenso bar aller Gefühle." (S. 374)


    Aber ein paar Seiten später heißt es: "Von wegen Arithmetik! Ich warte auf Dich war elementar. Es war der Grund, warum er überlebt hatte." (S. 378)
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    Original von Herr Palomar
    Mir persönlich würde es gefallen, wenn es nicht in Richtung feste Beziehung geht und Charly so frei bleibt wie sie ist.


    Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Sie ist ja bisher wohl keine feste Beziehung eingegangen, weil sie dann auch nicht verlassen werden kann, wie damals von ihrer Mutter. Bezeichnend das Staunen von Franny darüber, dass Mommys und Daddys auch zusammenwohnen können (S. 165).


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    Original von Wiggli
    Jills Schwester Pamela wird vom eigenen Bruder missbraucht? Oh man, das klingt, wie die Geschichten mit den Haustieren, ziemlich grausig und traurig.


    Ich finde es bedrückend, wieder mal über Mißbrauch von Kindern zu lesen. Auf verschiedenen Ebenen scheint es Parallelen zwischen Charly und Jill zu geben, jedenfalls denk sie ja immer wieder an ihre eigene Situation.


    Jill finde ich sehr rätselhaft.

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    Original von nofret78
    Das sind natürlich Gründe genug, ganz klar, aber ich vermute doch schon wieder die wildesten Dinge und entwickle die abstrusesten Theorien :grin


    Lass uns doch an deinen Theorien teilhaben. :grin Das heißt, wenn du sie auf der Grundlage der ersten sechs Kapitel gebildet hast. Ansonsten vielleicht in einem der anderen Threads.


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    Original von Herr Palomar
    Zur Zeit bin ich noch skeptisch, ob der Kindsmörderin zu trauen ist.


    Ich bin irgendwie über die Formulierung "Kindsmörderin" gestolpert. Ich habe gleich an Goethes "Faust" gedacht und verbinde die Bezeichnung eher mit einer Frau, die ihre eigenen Kinder umgebracht hat. Gibt es einen Unterschied zwischen "Kindsmörderin" und "Kindermörderin"?

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    Original von nofret78
    Bei Bram bin ich mir noch nicht sicher was ich von ihm halten soll... Was hat ihn zu Drogen und Alkohol getrieben? Zufall das er ein paar mal mit Jills Schwester ausging? Glaube ich nicht ganz...Bin gespannt was da noch kommt...


    Was ihn zu Drogen und Alkohol getrieben hat? Na ja, er war zwei Jahre, als seine Mutter ihn verlassen hat. Dann hat sein Vater ein Kindermädchen eingestellt, die nach ihn nach weiteren zwei Jahren (da war er also vier) verlassen hat (bzw. gekündigt). Und dann nur noch wechselnde Haushälterinnen, also keine festen Bezugspersonen. Da gehen Kinder / junge Menschen sicherlich ganz unterschiedlich mit um.

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    Original von Wiggli
    [Komisch finde ich es auch, dass Brams die Schwester von Jill kannte. Aber wie klein ist Palm Beach eigentlich? Eine Großstadt ist das doch nicht. :gruebel


    Wenn es dieses Palm Beach ist, Link dann laut Wikipedia 9731 Einwohner. Dann wäre das gar nicht mal so unwahrscheinlich.

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    Original von Herr Palomar
    Komischer Zufall, dass er mal mit der Schwester von Jill Rohmer ausgegangen ist. Da gibt es bestimmt noch einen Zusammenhang.


    :write


    Bram ist jetzt 24, oder? Ich finde die Stelle nciht mehr, in der das stand.


    Ziemlich schleimig und unsympathisch ist dieser Möchteegern-Frauenheld Mitch aus Charley's Redaktion.

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    Original von Wiggli
    Die Katze könnte Jill Rohmer oder der wahre Mörder der Kinder sein... :gruebel Nach dem Klappentext zu urteilen kommt da noch eine Menge


    Das erinnert mich an einen alten Film: "Über den Dächern von Nizza". Da spielte Cary Grant einen Meisterdieb, der "Die Katze" genannt wurde.


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    Original von Wiggli
    Jetzt lasse ich dir den Vortritt, zwei Postings habe ich schon geschrieben. :grin


    Sag bloß, du hast die ganze Nacht gelesen! :wow


    Weil ich immer so langsam lese, meinst du?


    Na ja, der Tag ist ja nicht mehr ganz so jung, sondern schon nach 15 Uhr. :grin

    Toll eure Hinweise zum Kinderbuchklassiger "Charlotte's Web". Dann kann man die Sprachspielereien besser einordnen. Ich bin aber gespannt, ob da die deutsche Version mithalten kann und hoffe auch sehr, dass irgendwann eine Katze auftaucht. Natürlich könnte das auch metaphorisch gemeint sein, also dass sich jemand wie eine Katze benimmt. :gruebel


    Gut gefallen mir die Bronte-Geschwister mit Bram, der seinem Schicksal als "Bramwell" nicht entgehen kann.


    Jill Rohmer scheint zumindest eine untypische Kindermörderin zu sein. Der Brief, den sie an Charly schreibt, ist ja ziemlich schwärmerisch. Aber sie scheint ja wohl auch unschuldig zu sein, jedenfalls wird das hier schon angedeutet.


    Ein gutaussehender Bauarbeiter? Gutaussehende sind bei Fielding immer äußerst verdächtig. :grin


    Bisher gefällt mir das Buch richtig gut.

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    Original von Wiggli
    Letzte Nacht habe ich angefangen, und direkt den ersten Abschnitt gelesen. Es ist wieder ein richtiges Fielding-Buch, lässt sich so weg lesen! :wow Auch wenn man nicht immer einer Meinung mit der Protagonistin ist. :grin


    Ich hoffe, das erläuterst du näher und belässt es nicht bei einer Andeutung. :grin


    Dann bin ich schon gespannt auf dein Posting im ersten Abschnitt.


    Ich habe den ersten Abschnitt auch durch. Das ging ja ratzfatz.

    Hier gibt es ein Interview (Video) mit Joy Fielding (mit Dolmetscher): Link


    Allerdings ist meiner Meinung nach die Interviewerin unterirdisch und nervig.


    Vielleicht magst du es ja trotzdem auf deinem Eingangsposting verlinken, Wiggli?


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    Original von Ketisa
    Besonders gut hat mir das Ende gefallen. Ich dachte am Anfang, dass Robbie und Cee zusammen leben und glücklich sind. Aber als ich ganz am Ende erfuhr, dass sie gestorben sind, war ich irgendwie fasziniert und irritiert. Mir haben sie so leid getan. :-(


    :write


    Ich finde dieses Buch - auch nach dem zweiten Lesen - einfach großartig! Vor allem durch diesen letzten Abschnitt, in dem sich offenbart, dass der vorige Text ihre Abbitte darstellt.


    Ein bisschen erklärt Briony, dass sie Cecilia und Robin ein Happy End zugedacht hat: "Wer möchte schon glauben, daß sie sich nie wieder begegnet sind, daß sie niemals ihre Leibe erleben durften? Wer wollte das schon glauben, sebst wenn er dem trostlosestem Realismus hiuldigte? Ich konnte ihnen das nicht antun. Ich bin zu alt, zu verängstigt, zu sehr in den letten Rest meines Lebens verliebt."(S. 532)


    Und dass nun ausgerechnet Briony an vasculärer Demenz leidet...


    Obwohl ja angedeutet wird, dass Robbie am 1. Juni 1940 bei Bray-les-Dunes an einer Blutvergiftung starb und Cecilia im September desselben Jahres getötet wurde, wird alles auf der vorletzten Seite noch mal in Zweifel gezogen und Fiktion und Non-Fiktion (innerhalb des Romans) wieder verwischt:
    "Ich weiß, es wird immer eine gewisse Sorte Leser geben, die unbedingt fragen muß, was denn nun tatsächlich gechah. Die Antwort ist einfach: Die Liebenden leben glücklich bis zum heutigen Tag. solange es noch ein einziges Exemplar gibt, ein einsames Manuskrip meiner letzten Version, so lange werden auch meine impulsive, fortüne Schwester und ihr heilkundiger Fürst überdauern, um sich zu lieben." (S. 533)


    So hat Briony mit ihrem Manuskript nicht nur Abbitte geleistet, sondern auch die Liebe von Robby und Cecilia ermöglicht.


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