Beiträge von Nicole Wellemin

    Ich habe einfach mal ein paar Zitate aus der Leserunde hier rausgepickt und in einer anderen Reihenfolge hintereinander gestellt ;-)




    Mit Helen bin ich inzwischen sauer. Klar versucht sie ihr Leben nach dem Tod ihres Sohns wieder in den Griff zu bekommen, doch vergisst sie darüber vollkommen, dass sie noch zwei gesunde Mädchen hat, die sie jetzt mehr denn je brauchen. Da finde ich ihr Verhalten doch ziemlich rücksichtslos.


    Hollyhollunder schrieb:

    Eine Powerfrau muss für mich erkennen, wenn die Power sie auslaugt. Die muss sagen, hey, wer kann mir zum Teufel helfen, ich arbeite mich doch hier nicht auf. Das ist für mich eine Powerfrau. Nicht eine, die sich überanstrengt. Sie ist für mich kein armes Hascherl, weil sie sich überfordert sondern eher, weil sie das zulässt.

    Lese-rina schrieb:

    Je älter ich werde, umso mehr macht es mich wütend, dass wir selber diese - nicht zu schaffenden - Anforderungen so annehmen und uns dann die Schuld daran geben, wenn es nicht funktioniert. :bonkDas ist einfach nur Blödsinn! Zu viele Aufgaben sind zu viele Aufgaben und die können nicht mehr geschafft werden, egal wie man sich anstrengt!


    Streifi schrieb:

    Helen hat sich ja scheinbar auch nach Anselms Tod komplett aus der Erziehung rausgezogen. Ich kann es ja verstehen, dass sie es gemacht hat, als Anselm noch so krank war. Da war es schlichtweg einfacher sich einzureden, dass es ja gut läuft. Aber danach hätte sie schon nach einer Weile für ihre Kinder da sein müssen.

    Ihr Lieben,

    ich muss einfach mal sagen, wie wahnsinnig bereichernd und toll ich die Diskussion hier finde.


    Alle, die den Artikel in der SZ gelesen haben, wissen ja, dass für mich das Thema sehr persönlich ist. Eure Eindrücke zu der Geschichte zu lesen, berührt mich deshlab sehr.

    Für mich hat es David woher auch immer „mitgebracht“ und es betont, dass er eben kein Einheimischer ist.


    Genau so hatte ich mir das beim Schreiben gedacht.


    Lustig, dass euch genau das auffällt, denn ich habe eine ganze Weile lang überlegt, was ich David trinken lasse, um ihn ein bisschen mehr zu charakterisieren. Alkohol kam nicht in Frage. Zuerst hat er Bionade getrunken - dann war ich aber am Wochenende drauf mit meinem Mann auf einer Veranstaltung in Aachen und hatte dort mit einigen Studierenden eine angeregte Diskussion über Fassbrause LOL. So hat David dann die Vorliebe bekommen - zu einer Figur, die ein bisschen dreamy sein soll und wie eine Mischung aus "französischer Liebhaber und Brennpunktlehrer aus Köln Finkenhagen" aussieht, hat das FÜR MICH irgendwie gepasst und seine "Exotik" in dem Umfeld des Romans genauso unterstützt wie die Baumscheibenmobiles und das Palettensofa und so.



    Helen tat mir auch sehr leid. Dennoch fragte ich mich: warum bekommt sie keine Hilfe? Klar, Mann und Schwiegermutter haben sie hängen lassen. Dennoch gibt es doch Familienhilfe „vom Amt“ für Härtefälle. Und so müde wie sie war, hätte ihr das doch ungemein geholfen. Aber vielleicht war sie auch einfach nur noch zu müde, um sich auch noch darum zu kümmern... :gruebel


    Das führt jetzt ein bisschen vom Buch weg, aber dazu möchte ich was sagen.

    Ja, es gibt Hilfe von offiziellen Stellen für Familien mit chronnisch kranken Kindern. ABER diese Hilfe befindet sich meist hinter einem riesigen Berg Bürokratie. Es müssen Anträge ausgefüllt, Gutachten erstellt, Entscheidungen angezweifelt, neu beantragt, etc werden. Das alles kostet wahnsinnig viel Energie, Energie, die viele einfach in so einer Krise nicht haben.

    Und das auch erst, wenn man weiß, an welche Stelle man sich genau wenden muss. Beim Jugendamt kommt dazu, dass das immer noch stigmatisierend ist. Für Betroffene, die ohnehin schon damit ringen, sich schlecht zu fühlen, weil sie den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, ist es ein riesiger Schritt, sich dorthin zu wenden, oft auch mit Angst verbunden. Und Helen hat schon blöde Erfahrungen gemacht - ganz am Anfang, als ihre Sorgen Anselm betreffend nicht ernst genommen wurden und sie für ihre Sorgen Abwertung erfahren hat. Dazu noch Basti, der ihr zwischen den Zeilen ja auch zu Verstehen gibt, sie sollte eigentlich besser mit allem klar kommen.


    Hier und da bekommt Helen ja auch Hilfe - wenn das auch nur am Rande bemerkt wird. Eltern von Mitschüler:innen der Zwillinge, die Chrissi zu sich nehmen, um Helen zu entlasten, Frau Loibl, die Theresa später auffängt. Aber im inneren Kreis ist da einfach nur Helen und sie tut ihr Bestes.


    Um die Schleife zum Buch zurükzuführen:


    Ursprünglich hatte ich nur für Theresa und Chrissi je eine Perspektive geplant. aber dann wurde mir ziemlich schnell klar, dass Helen auch eine braucht. Mir war es ein wahnsinniges Anliegen zu zeigen, dass hier niemald wirklcih SCHULD an der ganzen Misere hat, sondern jede ihr Bestes gibt. Ich wollte keine lieblose Mutter, die nur sich sieht oder die Größeren absichtlich vernachlässigt, oder dem Leid ihrer Töchter gegenüber blind ist, die es einem leicht macht, mit dem FInger auf sie zu zeigen und zu sagen: "Hätts'te mal ... kein Wunder", sondern eine Frau, die ihre Kinder liebt und ihr Bestes gibt und auch ihre Fehler sieht, aber von den Umständen zu Kompromissen gezwungen wird, denen sie nichts bis wenig entgegenzusetzen hat. ihrer eigenen Perspektive Helen auch ein wenig Absolution erteilen.

    Ihr Lieben,

    wie schön, jetztr ist unsere Leserunde also gestartet. Ich freue mich über die vielen Leseeindrücke, die schon zum ersten Abschnitt eingegangen sind.

    Außerdem finde ich toll, dass es so viel Lokalkoloroit gibt. Ist der Ort authentisch, liebe Nicole?

    Moosbrunn ist fiktiv. Ich war während des gesamten Entstehungsprozesses aber viel im Bayerischen Wald. Außerdem wohnt mein Schwager in Niederbayern, die Gegend ist mir also durchaus vertraut. Viele Eindrücke sind dann in die Geschichte eingeflossen. Tatsächlich bin ich bei einer Wanderung dort einmal vor zwei Jugendlichen auf einem Mofa erschrocken und habe mich über die vielen Zigarettenautomaten gewundert, die man hier kaum noch findet - obwohl ich wirklich nicht weit weg wohne - im Umland von München.


    Die Todtenau - das Moor, das immer wieder erwähnt gibt, gibt es aber tatsächlich. Hochmoor Todtenau

    Für die Beschreibung des Moorerlebniszentrums habe ich mich bei einem Besuch des Waldgeschichtlichen Museums in St. Oswald inspirieren lassen Waldgeschichtliches Museum. Dort sieht es zwar nicht GENAU aus, wie in "meinem" Moorerlebniszentrum, aber doch recht ähnlich.


    Heute ist in der SZ Ebersberg gerade erst ein Artikel zu dem Roman, meiner Verbdinung zum Schauplatz und die wissenschaftliche Einordnung erschienen. Auch dazu hier mal der Link Artikel SZ (und bitte nicht zu sehr auf das Foto achten - wir sind da gerade 2 Stunden durchs Moor gestapft und ich musste gegen die Sonne blinzeln :strahl:sonnenbrille)


    Nun wünsche ich euch allen weiterhin viel Lesespaß und bin ganz gespannt auf unseren weiteren Austauch und eure weiteren Eindrücke.

    Ich hoffe, ich begehe damit jetzt keinen Faux Pas.

    Hier die Einteilung, die ich hollyhollunder geschickt habe. Die Bezeichnungen der Abschnitte sind etwas schwierig, weil es keine Kapitelzahlen gibt, sondern immer nur die Info, aus welcher Perspektive und wann das kommende Kapitel spielt. Damit die ebook-Lesenden die Stellen trotzdem richtig zuordnen können, habe ich immer noch den ersten und letzten Satz(anfang) des Abschnitts dazu geschrieben. Hoffentlich ist das so verständlich.


    Abschnitt 1: Seiten 001- 078 (1979 Helen: Beim ersten Ruf der Singdrossel hält ... - 1997 Helen: Es ist ja nicht, als hätte sie eine Wahl.)

    Abschnitt 2: Seiten 079 - 179 (Heute Theresa: Chrissi bittet Theresa herein - Heute Theresa: Derselbe Mond, der auch in Theresas Fenster scheint.)

    Abschnitt 3: Seiten 181 - 277 (2008 Chrissi: Zwei Wochen und vier Tage ... - 2008 Chrissi: Mehr hat sie gar nicht gewollt, und bei Lukas ...)

    Abschnitt 4: Seiten 279 - Ende (2007 - Helen: Tragödien bringen Menschen zusammen - Ende)

    Mein Freiexemplar kam auch heute an. Keine Ahnung wo es her gereist ist, der Umschlag war rötlich verschmiert und es waren viele Fingerabdrücke drauf. Aber innen war alles in Ordnung :thumbup:

    Gut, dass dem Buch selbst nichts passiert ist. Die Bücher werden direkt von dem Lager/Logistikzetrum des Verlags verschickt, da hat leider niemand, den ich kenne Einfluss drauf. Ich fürchte, die Verschmutzungen auf dem Umschlag sind aber eher bei derPost passiert, als beim Versender.

    Ihr Lieben,

    morgen ist es ja soweit und "Das Echo der Moore" erscheint offiziell.

    Habt ihr schon den neuen Klappentext entdeckt? Ich persönlich finde ihn noch passender zu der Geschichte:


    Von der Suche nach Versöhnung

    Nach vielen Jahren der Abwesenheit zieht Theresa aus der Stadt zurück in ihr kleines Heimatdorf. Der Umzug ist sowohl Neuanfang als auch Kapitulation, ein letzter Versuch, ihre Doktorarbeit über die Moore erfolgreich zu Ende zu bringen. Aber in der Umgebung ihrer Kindheit reißen alte Wunden wieder auf: Hier sind die schmerzlichen Erinnerungen an den Bruch mit ihrer Zwillingsschwester allgegenwärtig. Außerdem hadert Theresa nach wie vor mit einer schwerwiegenden Entscheidung, die sie nach dem frühen Tod ihres Bruders getroffen hat. In den unwirtlichen Mooren ihrer Heimat sucht sie Zuflucht und findet in der zaghaften Freundschaft mit ihrem jugendlichen Neffen neuen Mut. Doch die Konfrontation mit dem Unausgesprochenen hat längst etwas in Theresa losgetreten …

    Eine Schwesterngeschichte über die vielen Schattierungen von Wahrheit, so eindringlich wie Jarka Kubsova und so ergreifend wie Ewald Arenz.


    Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf unsere Runde und alle, die noch in letzter Minute jetzt dazukommen wollen.


    Liebe Grüße und bis bald!


    Nicole

    Liebe Alle,

    ich hoffe, ihr hattet erholsame und schöne Feiertage.

    Ich bin jetzt auch wieder zurück und lese voller Staunen und Dankbarkeit eure Diskussion hier. Es freut mich sehr, wie ihr euch von der Geschichte mitreißen lasst und euch nun genau dieselben Fragen stellt, die mich zu dieser Geschichte inspiriert haben.


    Es wurde weiter oben (ich weiß nicht mehr genau von wem) mal gefragt, ob es ein konkretes Vorbild für Lis gab. Nein. In ihre Figur und das Echo der Öffentlichkeit sind aber verschiedene Menschen und die Reaktionen der Umwelt auf die Verbrechen ihrer Angehörigen eingeflossen, zB Hillary Clinton, Linda de Mol aber auch eine Spiegel-Reportage über die Angehörige von Mördern Klick.


    Und ganz ehrlich: Marco spielt so einekleine Rolle im Buch – den hätte ich gar nicht gebraucht. Auchohne ihn war für mich sehr gut erkennbar, dass Anna eine toughe Frauist, die alleine sehr gut klarkommt – aber eben auch keine typischeEinzelgängerin ist.


    Das ist spannen - ich hatte Marco nämlich gar nicht als "Beweis" für Annas "Taffheit" gesehen, sondern wollte an der Akzeptanz der anderen auf ihr alles andere als konventionelles Lebensmodell zeigen, dass es MÖGLICH sein kann, Lebensmodelle, die einem erst einmal fremd und auch befremdlich vorkommen, ohne Beurteilung zu akzeptieren, auch wenn man selbst es nicht für sich haben wollen würde.

    Da ist ja jede Familie anders. Aber wie man es von den Eltern kennt, so gibt man es weiter, denke ich.

    Das hat auch gar nichts mit lieblos zu tun, sondern die Kommunikation ist einfach eine andere. Meine Vorfahren kommen vom Land und da war man sicher oft etwas wortkarger und spröder im Umgang mit Liebesworten. Ob das daran lag, dass man z.B. wenig Zeit hatte für Bücher und später für Fernsehen. Da wurde einfach hart und viel gearbeitet und man ging mit den Hühnern ins Bett. :/

    Um Himmels willen, das wollte ich keinesfalls implizieren. Ich hoffe, das ist nicht so angekommen. Wenn doch, entschuldige ich mich ganz aufrichtig.

    Der Rythmus und das Thema des Buchtitels hat auch Ähnlichkeiten. :);)

    Als DAS kööööönnnnte durchaus beabsichtigt sein ;-)

    Wobei der Verlag und ich wirklich lange auch immer wieder über andere Titel nachgedacht hatten, aber der ist einfach wirklich rundherum perfekt. Sowohl von der Aussagekraft, als auch von den Assoziationen, die er womöglich/hoffentlich weckt.


    Piper hat ja auch eine echt tolle Amazon + Seite gestaltet, und da wird die Ähnlichkeit zu ALTE SORTEN ja auch unterstrichen.

    Dann mache ich das gerne:


    Das Unternehmen heißt Kohl Bergapfelsaft.


    P,S; Stöbern auf der Webseite auf eigene Gefahr. Mir läuft schon immer das Wasser im Mund zusammen, wenn ich die Flaschen sehe.


    P.P.S:. Meine Favoriten sind "Rouge" und "Bergapfelsaft & Pfefferminz"

    Ich musste jetzt ein bisschen darüber nachdenken, aber eigentlich ist das in meiner Familie auch nicht üblich, Also ich kann mich nicht daran erinnern, dass man tatsächlich " ich hab dich lieb" oder etwas in der Richtung offen zu jemanden gesagt hätte. Aber es sind eher die kleinen Gesten, die einem die Zuneigung deutlich machen. Eine Umarmung zum Begrüßen oder zum Abschied oder eben solche Sachen, dass man wirklich füreinander da ist, wenn man Hilfe braucht.

    Oh, das überrascht mich tatsächlich. Bei uns ist das Gang und Gäbe. Sowohl mit meinen Eltern, als auch mit meinen Töchtern.

    Was Anna glaube ich aber noch mehr fehlt, ist ein wirklich offenes Gespräch. Eines, in dem über die wirklich wichtigen Dinge geredet wird, und in dem der eigene Schmerz mehr Raum einnehmen darf, als die Rückenschmerzen vom Cousin der Schwägerin eines Kollegen vom Golfkumpel ;) Dieses Gefühl, wirklich gehört zu werden einerseits und andererseits aber auch mit mehr als nur leeren Worthülsen bedacht zu werden. Ein echtes Miteinander statt eines Nebeneinanderhers.


    Ganz bestimmt braucht es dafür nicht eine eindeutige Deklaration von Liebe, aber zwischen Gisela und Anna steht ein Berg aus Schweigen, an dem nichts, auch keine Worte, vorbei kommen.


    (Disclaimer: So habe ich es mir zumindest bei Schreiben gedacht. Wie jede(r) das liest, steht natürlich noch mal auf einem ganz anderen Blatt)

    Anna mag ich gern und sie wurde mir noch sympathischer mit ihrer Einstellung zu den Sagen! Yippeeh, endlich mal jemand der da fühlt wie ich!

    Zu dieser Stelle im Buch gibt es eine nette Anekdote. Um mich aufs Schreiben von SPÄTE ERNTE vorzubereiten, war ich ja einige Wochen vor Ort. Zuerst allein, dann mit meiner Familie. Gemeinsam mit meinen Töchtern (damals 17) standen wir also am Rittner Horn und haben die einzelnen Gipfel der Dolomiten angeschaut - darunter natürlich den Rosengarten. Die Mädels haben nach dem Namen gefragt, und so habe ich ihnen auch die Sage um König Laurin erzählt. Das Gespräch, das sich dann zwischen ihnen und mir entsponnen hat, stand Pate für das Gespräch zwischen Anna und Lis, das man beim Lesen im Buch findet. Die Buchversion ist nicht eine 1:1 Wiedergabe unserer Unterhaltung, kommt in den Grundsätzen aber doch recht nahe dran :)

    Anna dagegen scheint sehr sturköpfig zu sein, liegt wohl in der Familie :-) Aber ich finde die Iddee mit den Säften ganz toll! Warum soll es immer nur Alkohol sein, mit dem experimentiert wird. Und wenn ich mir was gönnen möchte kann ich doch auch mal mehr Geld für einen guten Saft ausgeben.

    Ich weiß nicht, ob das erwünscht ist, und wahrscheinlich seid ihr alle auch schon durch eine kurze Google-Suche drauf gekommen, aber für meine Apfelidee stand ja ein realer Apfelbauer Pate. Als ich von seiner Unternehmensidee und Lebensgeschichte gelesen habe, wusste ich, dass ich da auf ein echt spannendes Themagestoßen bin, hatte aber erst mal noch keine richtige Idee, wie ich das in einen Roman umsetzen soll.


    Wer also selbst mal kosten will, wie Annas Säfte eventuell schmecken, der kann sich mal bei diesem Unternehmen umschauen (und nein, ich bekomme WIRKLICH keine Provision 8)). Ich kann hier auch die URL zu dem Shop einstellen, weiß aber nicht, ob das okay ist, oder als "Werbung" gelten würde.

    Oh ne ganze Menge :-]. Was ich aber gar nicht negativ empfinde. Das fängt schon beim Titel an: beide mit Adjektiv + Nomen und beide weisen auf Landwirtschaft hin. Hier gehts um Äpfel, dort gehts um Birnen. Dann natürlich die Hauptpersonen: in beiden Büchern treffen zwei Frauen unterschiedlichen Alters aufeinander, denen ihre Einsamkeit und das (Ver)-Zweifeln an ihrem Lebensweg gemeinsam ist. In beiden Büchern (hier gehe ich einfach mal davon aus ;)) geben sich die beiden Stütze und bringen sich - hoffentlich (!) weiter. Auch der Handlungsort ist ähnlich gelagert, es geht immer um Bauernhöfe, die von einer alleinstehenden Frau in Eigenregie geführt werden. Während es bei "Alte Sorten" um Weinanbau in Franken geht, sind es hier Äpfel in Südtirol, aber der Bezug zum ländlichen, praktischen Leben ohne Schnick-Schnack ist überall vorhanden. Ähnlich finde ich in beiden Büchern auch die sehr "sinnlichen" Sprache, da wird gerochen, geschmeckt, die Luftverhältnisse gefühlt ....


    Und das war jetzt nur was mit spontan einfällt. :grin


    :thumbup:Magst du verraten, wo du herkommst? Heißer Apfelsaft so flächendeckend finde ich ungewöhnlich, allerdings ist mir die Punsch-/Grogvariante zumindest vom Christkindlesmarkt bekannt.

    Oh, oh, so aufgezählt, klingt das wirklich nach einer ganzen Menge, wobei vieles sicher auf zahlreiche Romane im selben Genre zutrifft. Ich finde ja auch immer sehr spannend, wie unterschiedlich Schreibende ähnliche Themen angehen. Wir hatten vor Jahren mal mit ein paar Kolleginnen überlegt, eine Reihe ins Leben zu rufen, bei der jede von uns denselben Pitch bekommt und "ihr" Buch draus machen soll - wäre sicher spannend geworden. Wie bei so vielen Ideen, fehlte aber leider immer die Zeit zur Umsetzung.


    Wie auch immer, ich hoffe, "meine" Interpretation der "Zwei-Frauen-auf-einem-Bauernhof-geben-sich-Halt-und-Mut" langweilt dich nun nicht ;-) Grundsätzlich gibt es aber (für mich) natürlich schlimmeres als an so ein tolles Buch wie "Alte Sorten" zu erinnern 8)


    Zu deiner letzten Frage: Ich komme aus München. Was den heißen Saft betrifft - es kann allerdings auch sein, dass meine Mutter das aus dem Rheinland mitgebracht hat :/

    Ich glaube, dieser Abschnitt betrifft eigentlich die Seiten 179 - 271.

    Ich denke, ich werde in Zukunft immer wenn ich Apfelsaft trinke, an dieses Buch und an Anna mit ihren Bergäpfeln denken:)

    Was für ein wunderschönes Kompliment. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Anna dich wirklich auch noch begleiten würde, nachdem du das Buch beendet hast :love: